1. (Preuß.) Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Königsberg
Infanterie-Regiment 1

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 1 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. Gleichzeitig wurde eine Kolonne bei einer eigenen Nummer eingetragen. Diese wurde dann bereits 1941 zur 7. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 1 umbenannt. 1942 wurde das III. Bataillon gestrichen. Am 3. Februar 1944 wurden die Einheiten alle zum Grenadier-Regiment 1 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 00428 00428
Stab I. Bataillon 24613 24613 A
1. Kompanie 20401 24613 B
2. Kompanie 15103 24613 C
3. Kompanie 12927 24613 D
4. Kompanie 15094 24613 E
Stab II. Bataillon 15208 15208 A
5. Kompanie 22105 15208 B
6. Kompanie 18162 15208 C
7. Kompanie 03804 15208 D
8. Kompanie 16320 15208 E
Stab III. Bataillon 12858 12858 A
9. Kompanie 27331 12858 B
10. Kompanie 10264 12858 C
11. Kompanie 02207 12858 D
12. Kompanie 11588 12858 E
13. Kompanie 08757 08757
14. Kompanie 25655 25655
Kolonne - 21201 bis 1941

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das 1. (Preußisches) Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gebildet. Dabei wurde das Regiment hauptsächlich aus den Reichswehr-Schützen-Regimentern 1 und 2, sowie den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 5 und 9 gebildet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war Königsberg, im Wehrkreis I. In der gleichen Stadt war auch das I. Bataillon, das Ausbildungs-Bataillon und die 13. (Minenwerfer) Kompanie stationiert. Das II. Bataillon war in Tilsit, ebenfalls Wehrkreis I, stationiert. Der Stab vom III. Bataillon war mit dem halben Bataillon in Insterburg, ebenfalls Wehrkreis I, beheimatet. Die zweite Hälfte vom Regiment war in Gumbinnen, ebenfalls Wehrkreis I, stationiert. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 1. Division der Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem Infanterieführer I. Noch Anfang der 20iger Jahre gab es eine Veränderung bei den Stationierungsorten. Der Stab vom II. Bataillon wurde mit der 5. und 8. Kompanie in Tilsit, ebenfalls Wehrkreis I, stationiert. Die 6. und 7. Kompanie vom Regiment waren jetzt in Insterburg, ebenfalls Wehrkreis I, stationiert. Das III. Bataillon wurde dafür komplett in Gumbinnen, ebenfalls Wehrkreis I, beheimatet.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis zur Erweiterung der Reichswehr wie folgt verteilt:
1. Kompanie: 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I" Nr. 3
2. Kompanie: 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I" Nr. 3
3. Kompanie: 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I" Nr. 3
4. Kompanie: Preußische Fliegertruppe
5. Kompanie: 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41
6. Kompanie: 8. Ostpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 45
7. Kompanie: 7. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "Graf Dönhoff" Nr. 44
8. Kompanie: 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41
9. Kompanie: 7. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 155
10. Kompanie: Ostpreußisches Füsilier-Regiment "Graf Roon" Nr. 33
11. Kompanie: 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Graf Kirchbach Nr. 46
12. Kompanie: Ostpreußisches Füsilier-Regiment "Graf Roon" Nr. 33
13. Kompanie: 1. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "Kronprinz" Nr. 1
14. Kompanie: 1. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "Kronprinz" Nr. 1
15. Kompanie: 1. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "Kronprinz" Nr. 1
16. Kompanie: 6. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "Herzog Karl von Mecklenburg" Nr. 43
Ab dem 31. Oktober 1930 trug Generaloberst a.D. Heye die Uniform des Regiments mit den Generalabzeichen.
Das Regiment wurde 1934 im Zuge der Erweiterung der Reichswehr in das Infanterie-Regiment Königsberg und das Infanterie-Regiment Gumbinnen geteilt. Dabei wurde das bisherige III. Bataillon und das bisherige Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum III. Bataillon und Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment Gumbinnen umbenannt. Gleichzeitig wurde in Königsberg ein neues III. Bataillon gebildet. Das Regiment unterstand jetzt dem Artillerieführer I. Bei der Enttarnung der Verbände wurde das Regiment dann am 15. Oktober 1935 in Infanterie-Regiment 1 umbenannt. Dabei wurde das bisherige II. Bataillon zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 43 umbenannt. Gleichzeitig wurde aus Einheiten der Landespolizei in Königsberg ein neues II. Bataillon gebildet. Damit war das komplette Regiment jetzt in Königsberg stationiert. Das Regiment unterstand jetzt der 1. Infanterie-Division.
Ab Oktober 1935 war die Traditionsträgerschaft im Regiment wie folgt verteilt:
I. Bataillon:
II. Bataillon:
III. Bataillon: Infanterie-Regiment Nr. 43
13. und 14.Kompanie: Grenadier-Regiment Nr. 1
Bei Ausbruch des Krieges bestand das Regiment aus drei Bataillonen sowie einer Infanteriegeschütz- und einer Panzerabwehrkompanie. Das Regiment unterstand der 1. Infanterie-Division und marschierte im Polenfeldzug bis auf Warschau. Im Westfeldzug marschierte das Regiment im Rahmen der Heeresgruppe B durch Belgien bis an die Somme, von hier aus ging es über die Loire. Nach dem Waffenstillstand wurde das Regiment zum Küstenschutz am Atlantik eingesetzt. In dieser Zeit wurde das III. Bataillon zur Neuaufstellung der 121. Infanterie-Division abgegeben. Nachdem das Regiment im September 1940 in seine Heimatstandorte verlegt hatte, nahm es am Feldzug gegen Russland teil. Von Ostpreußen ging es über Riga und die obere Narwa bis in die Vororte von Leningrad. Hier blieb das Regiment bis in den Mai 1942, als es an die Wolchow-Front verlegte. Am 13. Mai 1942 musste das Regiment wegen der hohen Verluste sein III. Bataillon auflösen, es sollte erst im November 1944 neu aufgestellt werden. Am  15. Oktober 1942 erfolgte die Umbenennung zum Grenadier-Regiment 1.  Ab Januar 1943 erfolgte der Einsatz südlich des Ladogasees.

Die Ersatzgestellung für das Regiment wurde durch das Infanterie-Ersatz-Bataillon 1 wahrgenommen.

 

Regimentskommandeure:

Oberst Hugo van den Bergh  Aufstellung - 31. Dezember 1921

Oberst Paul Fischer 1. Januar 1922 - 31. Januar 1926

Oberst Hermann Wülfing 1. Februar 1926 - 31. Januar 1928

Oberst Kurt Fischer 1. Februar 1928 - 31. Januar 1929

Oberst Woldemar Freiherr Grote 1. Februar 1929 - 31. Januar 1931

Oberst Ernst Schaumburg 1. Februar 1931 - 31. Januar 1933

Oberst Rudolf Lüters 1. Februar 1933 - 31.Dezember 1934

Generalmajor Eugen Ott 1. Januar 1935 - 30. April 1938

Oberst Walther Weiß 1. Mai 1938 - 31. Juli 1939

Oberst Bruno Hippler 1. August 1939 - 31. Januar 1940

Generalmajor Martin Grase 1. März 1940 - 13. Januar 1942

Oberst Louis von Proeck - Umbenennung

 

Literatur und Quellen:

Rudolf von Tycowicz: Das Infanterie-Regiment 1 - Ein Erinnerungsbuch, Selbstverlag, Wiesbaden 1966