Pionier-Bataillon 26

Feldpostnummern: 

Einheit Feldpostnummer  Nummer ab 1944
Stab 21034 31535 A
1. Kompanie 04607 31535 B
2. Kompanie 24821 31535 C
3. Kompanie 02106 -
Kolonne 04966 -
Brückenkolonne B 11602 -
Musikkorps 10933 gestr. 1940 -

Offiziell aufgestellt nach der Rheinland-Besetzung am 6. Oktober 1936 mit Garnison Köln-Porz aus der dort vorhandenen Landespolizei und der 26. Infanterie-Division unterstellt. Zur Aufstellung des Bataillons wurde die Landespolizei-Gruppe 63 verwendet, diese stellte die ganze Division auf. Der Teil der speziell das Pionier-Bataillon 26 aufstellte war die Technische Landespolizei-Abteilung 6 (motorisiert) in Bonn, Rheindorfer Strasse 108. Diese wurde dazu von Bonn in das südliche Barackenlager von Wahnheide verlegt. Dieses war 1915 für das damals aufgestellte Pionier-Ersatz-Bataillon 35 erbaut wurden und trug auch die Bezeichnung Pionierlager. Die TLPA 6 war voll motorisiert gewesen und anfangs blieb es auch beim Pionier-Bataillon 26 so. Wegen der einheitlichen Gliederung der Heeresverbände wurde es aber Ende 1937/ Anfang 1938 zum teilmotorisierten Verband umgegliedert. Lediglich die 3. Kompanie blieb voll motorisiert. Das Bataillon gliederte sich in: Bataillonsstab mit Nachrichtenzug und Musikkorps, 1. Kompanie (tmot), 2. Kompanie (tmot), 3. Kompanie (mot) und Brückenkolonne B (Geräteeinheit ohne Personal). 1937 trat auch eine 4. (Ergänzungs-) Kompanie hinzu. Die Angehörigen der ehemaligen TLPA hatten sich zuerst zu entscheiden ob sie als Soldaten des Heeres weiter Dienst tun wollten. Etwa ein Drittel der Unteroffiziere und Mannschaften wählte den Übertritt zur Polizei und schied aus dem Truppendienst aus. Der verbleibende Verband wurde gründlich in den Aufgaben der Pioniere geschult, dazu war die Wahner Heide ein hervorragender Platz. Im Herbst 1936 rückte das Bataillon bereits erstmals zu einer größeren Marsch und Pionier-Einsatzübung in den Raum Aachen-Eschweiler aus. Gegen Ende Oktober 1936 war das Rahmenpersonal aus dem das neue Bataillon ja im wesentlichen bestand, genügend ausgebildet, um die ersten Rekruten aufnehmen und ein vollwertiges Pionier-Bataillon bilden zu können. Zur Auffüllung des Stammpersonals wurden einige Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften aus dem Pionier-Bataillon 6 zum Bataillon versetzt. Fristgerecht zu diesem Zeitabschnitt wurde die neue Kaserne in Westhoven fertiggestellt. Schon im Mai 1935 war mit der Gemeinde über diesen Platz verhandelt wurden. Im Juli 1935 wurde mit dem Bau der Kaserne begonnen. Im Spätsommer 1936 wurde der Bau der Kaserne vollendet. Zur Tarnung sollte angeblich eine Werkschule mit landwirtschaftlicher Versuchsanstalt erbaut werden. Das Bataillon verließ seine vorläufige Unterkunft und bezog ab dem 27. September 1937 die neue Pionierkaserne. Anfang November 1936 rückten die ersten Wehrpflichtigen als Rekruten ein. Das Bataillon war damit auf voller Friedensstärke mit rund 550 Mann. Die Ausbildung schloss mit den Rekrutenbesichtigungen etwa im März 1937 ab. Am 17. Juni 1937 übernahm das Bataillon die Tradition des 1. Westfälischen Pionier-Bataillon Nr. 7, welches vor 1914 in Köln stationiert war. In der neuen Kaserne wurde ein Gedenkstein für die Gefallenen und Vermissten des Bataillons errichtet. Im Spätsommer des Jahres 1937 nahm das Bataillon an den Übungen der 26. Infanterie-Division in der Eifel teil. Während der Abschlussparade bei Weilerwist, brach eine von einem Unternehmen erbaute Holztribüne zusammen und die Männer des Bataillons wurden nach dem Vorbeimarsch am Divisionskommandeur sofort zum Einsatz gebracht. Aus der Eifel wurde das Bataillon in die Lüneburger Heide verlegt, wo es am großen Herbstmanöver des VI. Armeekorps teilnahm. Im Oktober 1937 rückte der nächste Jahrgang der Wehrpflichtigen in die Kaserne ein. Nach der planmäßigen Winterausbildung folgten die Frühjahrsbesichtigungen, an deren Ende der Bataillonskommandeur  zur weiteren Verwendung versetzt wurde. Der bisherige Chef der 1. Kompanie, Major Noske, übernahm die Spitze des Bataillons nach einer feierlichen Abschiedsparade. Die Kaserne des Bataillons war eigentlich für ein voll motorisiertes Pionier-Bataillon gebaut wurden. Dies war das Korps-Pionier-Bataillon 46, welches 1938 aufgestellt wurde. Ab 1937 wurde deshalb östlich der Straße Köln - Porz eine zweite Kaserne für Pioniere gebaut. Das Richtfest fand am 23. Januar 1938 statt. Als das Bataillon nun im Sommer 1938 die am Rhein gelegene ältere Kaserne verließ, erhielt die zu Ehren des 1918 an der Marne gefallenen Pioniergenerals Unverzagt den Namen Unverzagt-Kaserne. Die östlich der Kölner Straße entstandene Kaserne, die am 28. Juli 1938 das Bataillon aufnahm, wurde zu Ehren des Generals der Infanterie Mudra als Mudra-Kaserne benannt. Der Gedenkstein an das Traditionsbataillon wurde an den neuen Standort umgesetzt. Noch waren die Sommerübungen 1938 nicht angelaufen als beim Bataillon vor Pfingsten ein Alarmbefehl zum Ausbau der Befestigungen im Pfälzer Wald eintraf. Das Bataillon wurde in friedensmäßiger Gliederung im Eisenbahntransport, die motorisierten Teile im Kraftwagenmarsch, in den Raum Pirmasens verlegt. Der Stab und die 1. Kompanie lagen in Pirmasens in der Unterkunft, die 2. Kompanie in Dahn und die 3. Kompanie in Hinterweidenthal. Der Einsatzraum wurde im Westen etwa durch eine Linie von Pirmasens nach Süden, im Osten etwa durch Linie von Hinterweidenthal nach Südosten begrenzt und reichte bis an die französische Grenze. Die Breite des Abschnitts betrug etwa 15 Kilometer. Die Aufgaben bestanden aus: Abstecken von befestigten Stellungen unter Leitung von Festungspionierstäben, Einweisen und Anleiten der neu aufgestellten Arbeitskolonnen der Organisation Todt zum Ausbau der Stellungen, Wegebau, Bau von Behelfsbrücken, Lagerbau und das Organisieren umfangreicher Omnibustransporte für die Beförderung der Arbeiter. Rechts und links vom Abschnitt waren andere Pionierbataillone mit den gleichen Arbeiten beschäftigt. Ende Juli 1938 wurde das Bataillon nach 2 1/2 Monaten wieder nach Westhoven zurückverlegt um am 27. Juli 1938 wieder in die alte Kaserne einzuziehen. Aber nur um in aller Eile die Sachen zu packen und am nächsten Tag in die neue Kaserne umzuziehen. Der nächste Einsatzbefehl zum Stellungsaufbau in der Eifel lag bereits vor. So rückten die ersten Teile des Bataillons bereits am 1. August 1938 wieder ab. Nur kleine Teile blieben zum Abschließen der Arbeiten in der Kaserne und zum Einrichten zurück. Dem Bataillon wurde ein Abschnitt von fast 50 Kilometern zugewiesen. Nördliche Begrenzung war die Linie Schönecken (etwa 9 Kilometer südlich Prüm) - Dreiländerecke an den Grenzen Belgien - Luxemburg - Deutschland, südliche Begrenzung die Linie Ehrang (9 Kilometer nordöstlich Trier) - Wintersdorf (10 Kilometer nordwestlich Trier). Die Unterkünfte waren wegen des Abschnitt des verteilt. Die Aufgaben bestanden darin in Zusammenarbeit mit der Organisation Todt und Einheiten des Reichsarbeitsdienstes Feldstellungen und Hindernisse im Gelände zwischen den entstehenden schweren Befestigungen des Westwalls anzulegen. Der Einsatz dauerte 2 Monate, im Oktober 1938 war das Bataillon wieder in seiner neuen Mudra-Kaserne. Dort begann mit dem Eintreffen der neuen Rekruten das 3. Ausbildungsjahr. Vom Frühjahr 1939 an, waren abwechselnd Teile des Bataillons, dabei stets der Stab, und eine oder zwei Kompanien, mobil, also kriegseinsatzmäßig und mit scharfer Munition bewaffnet, erneut in der Eifel eingesetzt, und zwar im Raum westlich von Bitburg. Dort hatten sie die Aufgabe, den Ausbau der Stellungen und leichten Befestigungen in Zusammenarbeit mit dem Reichsarbeitsdienst zu verstärken. Dieser Einsatz war im August 1939 beendet. Nach Tagen voll bereits merkbarer Spannung erging der Mobilmachungsbefehl. Erster Mobilmachungstag war der 26. August 1939. Genau nach Plan wurde das Bataillon in der Kriegsgliederung ausgerüstet. Eine leichte Pionier-Kolonne (motorisiert) 26 und eine Brückenkolonne B (motorisiert) 26 wurden aufgestellt und dem Bataillon unterstellt. Die Kolonne führte in 12 PKW Pioniergerät, Minen und Sprengmunition, die Brückenkolonne das Gerät für eine 100 Meter lange Kriegsbrücke mit 8 Tonnen Zulassung aus Pontongerät B mit. Die leichte Pionier-Kolonne bestand aus 2 Offizieren und rund 60 Mann, die Brückenkolonne aus 2 Offizieren und rund 100 Mann. Nach einem Appell in der Kaserne mit kurzer Ansprache des Kommandeurs marschierten mit klingendem Spiel Stab, 1. und 2. Kompanie am Abend des 26. August 1939 zum Bahnhof Porz zur Verladung ab. Diese Teile sollten im Eisenbahnmarsch an das Ziel gebracht werden. Die 3 voll motorisierten Teile des Bataillons erreichten ihr Ziel im Landmarsch. Die bisher geheim gehaltenen Mobilmachungsbefehle ordneten jetzt an, dass die 26. Infanterie-Division einen Abschnitt des Westwalles südwestlich von Bitburg zur Verteidigung besetzen sollte. Der Abschnitt reichte an der luxemburgischen Grenze entlang der Flüsse Our und Sauer, etwa von Roth (2 Kilometer südöstlich Vianden) bis Ralingen (11 Kilometer nordwestlich Trier). Das Bataillon wurde in der Nacht vom 26. zum 27. August 1939 in Erddorf 5 Kilomter nordwestlich Bitburg ausgeladen und marschierte nach Südwesten vor. Der Stab rückte in Meckel ein, die anderen Einheiten kamen in Ortschaften südlich von Bitburg unter. Nach ersten Tagen der Ungewissheit wurde das Bataillon planmäßig in Ortschaften untergebracht. Der Bataillonsstab zog nach Idenheim, 9 Kilometer südwestlich von Bitburg. Im gleichen Raum lagen außer der 26. Infanterie-Division noch mehrere Korps- und Heerestruppen, darunter mehrere Bau-Pionier-Bataillone. Die Aufgabe des Bataillons war der Ausbau der Kampfstellungen und Beobachtungsstände, weiteres Anlegen von Hindernissen und Sperren, Wege-, Brücken- und Lagerbau, Erkundung der Übergangsmöglichkeiten über Our und Sauer. Der Einsatz war anstrengend, da der Einsatz nur in kleinen Gruppen durchgeführt werden musste. Später erschwerte das Winterwetter mit Nebel, Glatteis, Frost und Dunkelheit zusätzlich die Arbeiten. Nach dem Ende des Polenfeldzuges begann die lange Zeit des Abwartens. 

Zwischen Oktober 1939 und März 1940 führte die Division mehrere Marsch- und Gefechtsübungen in ihrem Abschnitt durch, an denen das Bataillon entsprechend teilnahm. Im wesentlichen wurde die Truppe gründlich im Stellungskrieg geschult. Etwa Ende März 1940 wurde die Division aus der Stellung in der Eifel herausgezogen und in den Raum Meisenheim in der Pfalz verlegt. Das Bataillon verblieb aber in seiner Einsatzaufgabe und den alten Stellungen, es wurde dem XVII. Armeekorps direkt unterstellt. Es wurde kurze Zeit später aber auch herausgezogen und zur Ruhe und Auffrischung in den Raum um Phillipsheim, etwa 8 Kilometer östlich von Bitburg, verlegt. Anfang Mai 1940 wurde erkennbar, dass neue Aufgaben bevorstanden. In der Nacht vom 9. zum 10. Mai 1940 marschierte das Bataillon mit der Brückenkolonne B über Helenenberg an die Sauer gegenüber von Echternach. Das Eintreffen des Stabes mit Erkundungstrupps war gegen 1:30 Uhr. Vor 3:00 Uhr waren die ersten Pontons im Wasser. Bis zum Morgengrauen hatten die 1. und die 2. Kompanie eine 16-Tonnen-Kriegsbrücke nördlich der gesperrten steinernen Straßenbrücke fertiggestellt. Die ersten schweren Waffen können über diese Brücke dann nach Luxemburg hinein rollen. Die luxemburgischen Grenzposten waren schnell und ohne Verluste überwunden. Vom 10. bis zum 12. Mai 1940 versieht die 2. Kompanie Brückendienst. Die 1. und 3. Kompanie räumen luxemburgische Sperren bei und auf den unzerstörten Brücken über die Sauer. Am 12. Mai 1940 marschiert das Bataillon durch Luxemburg über Burglinster - Mersch auf Arlon in Belgien zu. In der Nacht zum 13. Mai 1940 zieht das Bataillon kurz in Mersch unter. Die 3. Kompanie erhält ihre einen Sonderauftrag und marschiert weiter über Arlon auf Izel vor. Am 13. Mai 1940 beseitigt die 1. Kompanie schwere Straßenzerstörungen in und bei Arlon. Am 14. Mai 1940 baut die 3. Kompanie eine Behelfsbrücke von 8 Tonnen bei Izel. In der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1940 trifft der Kommandeur bei Givonne, 5 Kilometer nordöstlich von Sedan, auf den Gefechtsstand der 26. Infanterie-Division und das Bataillon wird wieder seiner Division unterstellt. Die Division bereit hier einen Angriff über die Chiers östlich von Sedan bereit. Die 3. Kompanie ist einer besonderen Kampfgruppe zum Angriff gegen Carignan, 18 Kilometer südöstlich von Sedan, unterstellt. Sie baut bei Carignan ein 12-Tonnen-Behelfsbrücke  und nimmt mit Stoßtrupps am Angriff teil. Im Morgengrauen des 15. Mai 1940 erfolgt der Angriff über die Chiers bei Douzy und Pouru-St. Remy. Die 1. Kompanie baut eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke in Pouru-St. Remy. Die 2. Kompanie nimmt mit Stoßtrupps am Durchbruch durch die Maginot-Linie südlich von Douzy teil. Die Gefechtsaufklärung des Bataillons stößt bis über Mouzon, 10 Kilometer südlich von Douzy, vor und erkundet Übergänge über die Maas in und bei Mouzon. Am 16. Mai 1940 baut die 1. Kompanie eine 16-Tonnen-Behelfsbrücke in Douzy. Die 2. Kompanie baut eine 10-Tonnen-Behelfsbrücke nördlich von Mouzon. Der Stab und die 1. Kompanie rücken über Bulson, 8 Kilometer südlich von Dezan, an den Ardennenkanal vor. Am 17. Mai 1940 baut die 2. Kompanie eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke in Mouzon, die 3. Kompanie rückt von Carignan heran und baut bei Villers, 4 Kilometer nordwestlich von Mouzon, eine 8-Tonnen-Kriegsbrücke und tritt danach zum Bataillon zurück. In der Nacht vom 17. zum 18. Mai 1940 gehen der Stab und die 1. Kompanie über den Ardennenkanal bei Chehery und über Omicourt - Malmy - Vendresse - Omont - Chagny in den Raum Tourteron - Lametz vor. Am 18. Mai 1940 löst die Division motorisierte Verbände, die bis an den Ardennenkanal vorgedrungen sind, im Abschnitt  Mont de Jeux - Kanalknie 3 Kilometer östlich Le Chesne ab, mit dem Auftrag die erreichte Frontlinie am Kanal zur Verteidigung auszubauen und zu halten. Die feindliche Gegenwehr verstärkt sich nachdrücklich. Die 2. Kompanie rückt über Vendresse bis Louvergny, die 3. Kompanie bis Vendresse nach. Am 19. Mai 1940 stößt die 1. Kompanie mit den vordersten Teilen des rechten Flügels der Division auf St. Lambert und Mont de Jeux vor. Bei Erkundung des Ortes Mont de Jeux fällt als erster Soldat des Bataillons der Chef der 1. Kompanie, Hauptmann Wehmann. Der Tod des Chefs und überraschende Vorstöße des Gegners lösen am rechten Flügel der 1. Kompanie, die am weitesten rechts vorgestoßen ist, eine Unsicherheit hervor, von der der Kommandeur auf dem Gefechtsstand bei Lametz sofort erfährt. Er selbst stellt vorn die Lage bei der Kompanie wieder her. Er setzt den nächstältesten Offizier, Oberleutnant Kolbe, als neuen Chef der Kompanie ein. Vom 19. Mai 1940 bis zum 8. Juni 1940 liegt der Gefechtsstand des Bataillons in Chagny. Die 1. Kompanie liegt bei Lametz, die 2. Kompanie bei Louverny, die 3. Kompanie südlich von Vendresse, die leichte Pionierkolonne und die Brücken-Kolonne in Waldlagern nördlich von Terron und Vendresse. Gleich in den ersten Tagen zwingt ein feindliches Artilleriefeuer alle 3 Kompanien zu geringen örtlichen Verlegungen ihrer Unterkünfte in besser gedecktes Gelände und zum stärkeren Ausbau ihrer Unterstände. Der Einsatz fordert alle Kräfte. Am Ardennenkanal sind Sperren und Hindernisse anzulegen, Erkundungen für Übergangsstellen mit den am Kanal liegenden Infanterie-Regimentern auszuführen. Gerät für Stege- und Brückenbau ist heranzuschaffen und bereitzulegen. Verluste bleiben dabei nicht aus. Der Gegner beobachtet scharf und belegt Stellungen, Unterkunftsräume, Straßen und alle erkannten Bewegungen ständig mit Feuerüberfällen. Es entwickelt sich ein heftig geführter Stellungskrieg am Kanal. Am 23. Mai 1940 wird die 2. Kompanie dem linken Nachbar-Armeekorps zu einem Angriff über den Kanal nach Osten, über Tannay - Bois du Mont Dieu unterstellt, um die Sturmtruppen über den Kanal zu bringen. Der Gegner wehrt sich mit starker Artillerie und Panzern, der Angriff gelingt nicht. Die 2. Kompanie erlitt dabei harte Verluste. Am 9. Juni 1940 greifen die deutschen Truppen erneut an. Die 26. Infanterie-Division greift dabei aus ihrem eigenen Abschnitt heraus über den Ardennenkanal nach Süden an. Vor der Osthälfte des Abschnitts leistet der Gegner in Wäldern heftigen Widerstand. Im Westen dringt der Angriff vor, erleidet aber durch Gegenangriffe aus den Wäldern im Osten Aufenthalt. Alle 3 Kompanien des Bataillons bringen mit Floßsäcken und Brückenstegen die angreifenden Bataillone der Division über den Kanal und dringen mit Stoßtrupps zum Feststellen und Beseitigen der starken feindlichen Sperren, besonders viele Minen, weit vor. Am rechten Flügel geht ein Stoßtrupp der 3. Kompanie unter Leutnant Vollmer westlich des hart umkämpften Ortes Voncq bis zu den Aisnebrücken vor, die beide noch unzerstört in die Hände der Pioniere fallen. Östlich von Voncq gehen an den von Osten drohenden Waldrändern 2 Stoßtrupps der 1. Kompanie, unter Leutnant Diehl und Oberfeldwebel Reichmuth, bis weit südöstlich von Voncq vor. Sie müssen aber zunächst wieder ausweichen, da keine eigenen Truppen nachfolgen. Bei Semuy schlägt die 1. Kompanie eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke, die 2. Kompanie eine Brücke gleicher Stärke. Am 10. Juni 1940 baut die 1. Kompanie nochmals eine 8-Tonnen-Kriegsbrücke diesmal östlich von Semuy. Am 11. Juni 1940 baut die 2. Kompanie eine 10-Tonnen-Behelfsbücke in Semuy, die 3. Kompanie eine 10-Tonnen-Behelfsbücke beim Bahnhof Voncq über den Aisnekanal. Am 11. Juni 1940 hat die 26. Infanterie-Division den Durchbruch erzwungen und geht beiderseits der Aisne in Richtung Argonnerwald vor. Die 1. und 3. Kompanie schlagen am 12. Juni 1940 südöstlich von Vouziers eine 8-Tonnen-Kriegsbücke. Das Bataillon rückt im Verband der Division über Grivy-Blaise-Vouziers-östlich Monthois-Conde, 13 Kilometer südöstlich Monthois, auf St. Thomas vor. Die 3. Kompanie schlägt am 13. Juni 1940 bei Conde eine 8-Tonnen-Kriegsbrücke. Der Bataillonsstab erreicht gemeinsam mit der Aufklärungs-Abteilung 26 Moiremont, 5 Kilometer nördlich von St. Menehould. Es kommt hier zu einem kurzen Gefecht mit schwachen gegnerischen Nachhuten, die geworfen werden. St. Menehould wird nachmittags erreicht. Mehrere starke Stoßtrupps der 3. Kompanien werden auf Befehl des Divisionskommandeurs unter Führung des Bataillonskommandeurs in die Stadt vorgeschickt. Sie sollen gemeinsam mit der Infanterie Widerstandsnester und Sperren beseitigen. Es kommt nicht mehr zu Kämpfen, da der Gegner die Stadt schnell räumt. Am Morgen des 14. Juni 1940 tritt auf Befehl der Division eine Kampfgruppe, zusammengestellt aus der Aufklärungs-Abteilung 26, dem Pionier-Bataillon 26 und Teilen der Infanterie und der Artillerie der Division, unter Führung des Bataillonskommandeurs (Kampfgruppe Noske) zum Angriff nach Osten in den Argonnerwald hinein an. Der Auftrag lautet: Überwinden von Widerstandsnestern und vermuteten Waldsperren, Eroberung des Ortes La Grange aux Bois, Öffnen der Waldstrasse Richtung Les Islettes. La Grange aux Bois wird nach dem Ausschalten von MG-Nestern und Baumschützen schnell erreicht, die ersten Häuser werden eingenommen. Nachgezogene Infanterie und Artillerie zerschlagen weiteren Widerstand. Die Aufgabe der Kampfgruppe wird damit erfüllt. Gegen schwachen Widerstand wird am Nachmittag Les Islettes erreicht. Die 1. Kompanie schlägt noch abends unter Feuerüberfällen der feindlichen Artillerie eine 8-Tonnen-Behelfsbücke in Les Islettes. Am Morgen des 15. Juni 1940 erreicht die Division den Südausgang des Argonnerwaldes bei Brizeaux und Foucaucourt, wo es zu einem längeren Gefecht kommt. Nachmittags wird der Vormarsch fortgesetzt. Die 3 Kompanien des Bataillons sind den 3 Infanterie-Regimentern der Division unterstellt. Am 26. Juni 1940 geht der Vormarsch weiter über Sommaisne, hier gibt es ein leichtes Gefecht, dann geht es über Rembercourt - Marat - Rosnes - Rumont bis etwa in den Raum Gery - Loisey. Der Bataillonsstab quartiert sich in Bar le Duc ein. Der Gegner leistet, angelehnt an Ortschaften noch Widerstand, der aber zunehmend schwächer wird. Am 17. Juni 1940 geht das Bataillon im Rahmen der Division weiter vor. Es geht über Ligny - Menaucourt, Teile auch über St. Aubin nach Reffroy und weiter auf Demange. Die 1. Kompanie baut hier unter leichtem Feuer ein 10-Tonnen-Behelfsbücke. Die 3. Kompanie baut etwas weiter südlich eine leichte 2-Tonnen-Behelfsbücke. Am 18. Juni 1940 geht der Vormarsch weiter über Gondrecourt und Domremy La Pucelle bis Neufchateau. Die 2. Kompanie baut bei Houdelaincourt, 5 Kilometer südlich von Demange, eine 16-Tonnen-Behelfsbücke. Die 3. Kompanie beginnt leicht südlich von Domremy mit dem Bau einer 16-Tonnen-Behelfsbücke. Das Feuer feindlicher Maschinengewehre und Granatwerfer zwingt die Pioniere zu einem kurzen Gefecht, der Gegner verschwindet. An der Brückenstelle trifft nachmittags der kommandierende General des hier vorgehenden Armeekorps ein und teilt dem Kommandeur und seinen Pionieren mit, das der Gegner völlig geschlagen und der Waffenstillstand in den nächsten Tagen zu erwarten sei. Der weitere Brückenbau wird an das nachfolgende Pionier-Bataillon 70 übergeben. Am 19. Juni 1940 geht der Vormarsch fast friedensmäßig und ohne Feindberührung nach Südosten, über Bulgneville und Contrexeville weiter. Am 20. Juni 1940 erreicht das Bataillon das Vogesenstädtchen Darney und zieht im Nordteil unter. Am 21. Juni 1940 wird die 1. Kompanie nach Osten in Richtung auf die Festung Espinal bei Escles-Le Void, mit Vorposten bis Girancourt vorgeschoben. Insgesamt hat das Bataillon in diesem Feldzug 21 Brücken erbaut. 26 Soldaten des Bataillons waren gefallen und über 100 wurden verwundet. Drei Tage nach Abschluß des Waffenstillstandes trat das Bataillon auf einer Wiese nördlich von Darney zum Appell an. Der Kommandeur verlieh Auszeichnungen und nahm anschließend den Vorbeimarsch ab. Später wurde ein Kommando von 14 Unteroffizieren und Mannschaften zusammengestellt, das mit anderen Abordnungen der Division an einer großen Parade in Paris teilnehmen sollte. Die Parade fand jedoch nicht wie geplant statt. Das Bataillon blieb etwa zwei Wochen in Ruhestellung in und um Darney. Anfang bis Mitte Juli 1940 wurde die Division in den Raum südwestlich Laon im Department Aisne verlegt. Das Bataillon marschierte über Neufchateau - Bar le Duc nördlich an Reims vorbei. Es bezog Ortsunterkünfte am Chemin des Dames südlich von Laon. Der Bataillonsstab lag in Monthenault und die Kompanien in benachbarten Dörfern. Aufgabe war diesmal das Wiederherstellen der Ordnung mit Hilfe der französischen Zivilbehörden. Aber es galt auch Straßen und Brücken instand zu setzen. Anfang August 1940 wurden stärkere Kommandos aller Kompanien in Marsch zur Kanalküste gesetzt. Ziel war die Gegend der Somme-Mündung, ca. 60 Kilometer südlich Boulogne. Tarnname der Aktion war "Erholung an der See", in Wirklichkeit ging es um die ersten Maßnahmen zum Unternehmen Seelöwe. Die Soldaten sollten sich durch das Strandleben und Wassersport an die See gewöhnen. Die Pioniere sollten dabei mit ihren Schlauchbooten und sonstigen für Wassersport geeigneten Gerät die anderen Soldaten anleiten und ausbilden. Bald rückte die ganze Division nach. Dabei marschierte das Bataillon, durch Beutefahrzeuge wieder voll motorisiert, etwa Mitte August 1940 über Soissons - Amiens - Abbeville an die Somme-Mündung und bezog Ortsunterkünfte in Quend-Plage für den Stab, in Le Crotoy und St. Valery für die Kompanien. Es begann eine gründliche Ausbildung in allen Aufgaben, die für Pioniere bei diesen Plänen entstanden, wie etwa der Seetransport. Einen Abschluss dieser Ausbildung zeigte eine große Verlade- und Landeübung im September 1940. Teile der Division wurden dabei im Hafen von Boulogne in besonders hergerichtete Lastschiffe verladen. Dann liefen bei strahlendem Herbstwetter die verladenen Kampfverbände in den Kanal aus. Dabei wurden sie begleitet und gesichert durch Verbände der Kriegsmarine und der Luftwaffe. Südlich von Boulogne drehte die Flotte gegen die französische Kanalküste und es wurde ein vollständiges Landemanöver im scharfen Schuss durchgeführt. Weder bei dieser Übung noch bei anderen Anlässen war außer geringer Luftaufklärung mit gelegentlichen Bombenabwürfen etwas von gegnerischer Einwirkung zu spüren. Die Monate an der Küste verliefen daher im allgemeinen ruhig und konnten auch für Heimaturlaube genutzt werden. Im Oktober 1940 trafen weitreichende neue Befehle ein. Die 26. Infanterie-Division musste etwa ein Drittel für die Aufstellung von neuen Verbänden in der Heimat abgeben. Vom Bataillon mussten daher bis zum 1. November 1940 nach Porz bei Köln in Marsch gesetzt werden: der Bataillonsstab mit Kommandeur, die ganze 2. Kompanie und einzelne Kommandos der übrigen Einheiten. Die gesamte Ausrüstung, bis auf die Gasmasken, verblieb dagegen beim Bataillon. Dieses wurde durch personelle Ergänzungen dann wieder auf die volle Stärke gebracht. Ende Oktober 1940 fand in Le Crotoy der feierliche Abschiedsappell statt. Die Führung des Bataillons übernahm bis zum Eintreffen des neuen Kommandeurs der Chef der 3. Kompanie, Hauptmann Leuen. Die abgegebenen Teile des Bataillons trafen Anfang November in Porz ein. Ihre Aufgabe war die Aufstellung eines neuen Bataillons, des Pionier-Bataillon (teilmotorisiert) 106, der 106. Infanterie-Division. Zum neuen Kommandeur des Bataillons wurde Major Volland ernannt. Er übernahm Anfang Oktober 1940 bei einer Durchreise durch Porz vom bisherigen Kommandeur seine Aufgabe und traf anschließend beim Bataillon ein. 

Mitte 1941 wurde das Bataillon in Abbeville verladen und mit der Eisenbahn nach Ostpreußen abtransportiert. Stationen der Reise waren dabei Brüssel, am 13. Mai 1941, Wesel und Osnabrück, am 14. Mai 1941, Minden und Stendal. Am 15. Mai 1941 ging es durch den ehemaligen polnischen Korridor und am 16. Mai 1941 erreichte man Angerstein, wo das Bataillon ausgeladen wurde. Nach der Ausladung marschierte das Bataillon ca. 20 Kilometer bis in die Gegend um Lötzen. Dort wurden dann Ortsunterkünfte bezogen. Es folgte eine Zeit mit gefechtsmäßiger Ausbildung, darin eingeschlossen waren hauptsächlich Marsch- und Gefechtsübungen, Brückenbau und das Anlegen von Sperren. Es traf auch wieder Ersatz ein, welcher in die Reihen integriert werden mußte. Eine kleine Abteilung wurde zur Ausbildung von Ersatzmannschaften zu einem Feldersatzbataillon zusammengestellt. Am 22. Juni 1941 trat das Bataillon den Vormarsch nach Nordosten durch Litauen und Nordpolen an. Am 23. Juni 1941 wurde Mariampol erreicht. Die polnisch russische Grenze wurde Mitte Juli 1941 etwa 30 Kilometer westlich von Polozk überschritten. Am 18. Juli 1941 stand das Bataillon an der Düna in Polozk. Hier wurde es vier Tage zum Dienst an den Brücken und Übergängen eingesetzt. Am 23. Juli 1941 ging es dann wieder weiter. Am 28. Juli 1941 wurde Uswjaty, ca. 130 Kilometer nordöstlich Polozk erreicht. Weiter östlich leistete der Gegner erstmals härteren Widerstand. Ab dem 3. August 1941 ist das Bataillon zum Übersetzen und Brückendienst an der oberen Düna etwa 80 Kilometer südlich Toropjez eingesetzt. Die 26. Infanterie-Division hält dort einen Brückenkopf von mehreren Kilometern Tiefe und Ausdehnung gegenüber dem angreifenden Gegner. Vom 5. bis zum 9. August wird die 1. Kompanie zum Verlegen von Minen in der vorderen Linie eingesetzt, dabei kommt es auch zu leichten Gefechtsberührungen. Am 10. August 1941 ist die 1. Kompanie als Brückenwache bei Chlebaniska eingesetzt. Vom 11. bis zum 15. August baut die 1. Kompanie eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke 800 Meter flussaufwärts der bisherigen Brücke, bei Krasnodubje. Am 14. August ist der Divisionskommandeur an der Brückenstelle und spricht den Pionieren seine Anerkennung aus. Am 18. August 1941 wird das Bataillon alarmiert und in die Stellungen vorgezogen, da der Gegner angreift. Am 19. August 1941 ist der Angriff abgeschlagen und die Pioniere werden wieder zu Brückendiensten und Wegeinstandsetzung zurückgezogen. Am 27. August 1941 werden Baustoffe für leichte Behelfsbrücken beschafft. Gegen Mittag gibt es erneut Alarm, da der Gegner bei der 6. Infanterie-Division eingebrochen ist. Die 2. und 3. Kompanie werden beim Gegenangriff eingesetzt, die 1. Kompanie gräbt sich als Reserve bei Dunkelheit und starkem Regen ein. Bei dem Gefecht fallen 1 Mann der 2. und 4 Mann der 3. Kompanie. Dazu werden 14 Mann der 2. und 30 Mann der 3. Kompanie verwundet. Am 31. August 1941 heißt es erneut Alarm und Bereitstellen zum Vormarsch. Diesmal rückt das Bataillon hinter der angreifenden Infanterie etwa 18 Kilometer weit bis an einen neuen Flussabschnitt vor. Am 1. September 1939 werden der Stab mit 2. und 3. Kompanie zum Bau einer Kriegsbrücke eingesetzt. Am 2. und 3. September 1941 werden die Pioniere zum Minenräumen eingesetzt. Am 4. September 1941 geht der Vormarsch bis auf Iljino weiter. Am 5. September steht wieder Minenräumen auf dem Plan. Am 6. September 1941 marschiert das Bataillon wieder etwa 20 Kilometer vorwärts, diesmal bis Salowo. Hier wird das Bataillon bis zum 16. September 1941 zur Wegeinstandsetzung und zum Räumen von Sperren eingesetzt. Dazu kommt noch das Freilegen eines Schußfeldes vor der neuen Stellung der Infanterie. Am 17. und 18. September 1941 geht der Vormarsch weiter bis Putilonki. Am 21. und 22. September 1941 geht es dann erneut weiter, diesmal über Jewsejewka-Ssenchowo. Auf den sehr schlechten Waldwegen treten Verstopfungen und Verzögerungen ein, da die Zugpferde erschöpft sind. Ab dem 23. September 1941 marschiert das Bataillon weiter. Es werden laufend Knüppeldämme für die gröbsten Stellen angefertigt. Lange Kolonnen der Zivilbevölkerung werden zurückgeführt. Am 26. September 1941 wird die Mesha erreicht. Am 27. September 1941 wird diese dann überschritten und das Bataillon löst das Pionier-Bataillon 6 ab. Die 1. Kompanie erreicht Ssawastjina. Am 30. September und 1. Oktober 1941 wird der Vorrat an Brückenmaterial und Sprengmitteln ergänzt. Am Abend des 1. Oktober 1941 wird das Bataillon in die Pionieraufgaben für den bevorstehenden Angriff eingewiesen. Rechter Nachbar der Division bei diesem Angriff ist die 10. Infanterie-Division, linker Nachbar ist die 6. Infanterie-Division. Rechts neben der 10. Infanterie-Division schließt sich die Panzergruppe 3 an der großen Strasse nach Bjeloi und Rshew an. Am 2. Oktober 1941 beginnt der große Angriff in Richtung Bjeloi. Die Pioniere bauen unter lebhaften Feindfeuer Behelfsbrücken über den Bachabschnitt vor der bisherigen Linie, dabei entstehen leichte Verluste. Während die Infanterie am 3. Oktober 1941 weiter angreift, müssen zahlreiche Minen geräumt werden. Dabei wird ein Offizier des Bataillons, Leutnant Mangel, verwundet. Die 36. Infanterie-Division (motorisiert) stößt am 4. Oktober 1941 durch die Linien der 26. Infanterie-Division vor und dem weichendem Gegner hinterher. Die 1. Kompanie des Bataillons rückt mit dem Infanterie-Regiment 39 weiter vor. Es geht entlang russischer Stellungen, in denen viele Waffen und weiteres russisches Kriegsmaterial liegen. Gegen 23 Uhr wird bekannt das Bjeloi genommen wurde. Am 5. Oktober 1941 marschiert das Bataillon auf guter Strasse wieder vorwärts, bis man Bjeloi erreicht. Dort werden am gleichen Tag noch starke Minensperren geräumt. Nach dem Durchmarsch durch Bjeloi wird am 6. Oktober 1941 Klemjatin erreicht. Die 2. Kompanie baut hier am 7. Oktober 1941 eine Behelfsbrücke. Der 2. Zug der 1. Kompanie setzt eine weitere Brücke instand. Nacht geht der Marsch weiter, wird aber mehrfach durch Minenräumen unterbrochen. Am 8. Oktober 1941 trifft das Bataillon auf leichten Widerstand des Gegners und erleidet leichte Verluste. Wieder werden viele Minen geräumt, auch durch Mithilfe der Bevölkerung, welche die Verlegestellen aus Furcht vor den Gefahren bezeichnen. Am 9. Oktober 1941 wird wieder eine kleine Brücke instandgesetzt. Im Regen des Tages werden Knüppeldämme gebaut. Das Bataillon wird in die vorderste Linie vorgezogen und baut die eigene Stellung aus. Am 10. Oktober 1941 sind die Zelte bereits vereist. Über einen Panzergraben wird unter leichtem Artilleriefeuer eine Brücke gebaut. Am 11. Oktober 1941 dringt das Bataillon gegen hartnäckigen Widerstand weiter vor. Besetzte Bunker werden angegriffen und mit Sprengladungen zerstört. Am 12. Oktober 1941 ist die Lage beim Bataillon ruhig, die Infanterie hat aber hohe Verluste zu beklagen. Der Vormarsch geht am 13. Oktober 1941 auf schlechten Wegen wieder weiter. Die weiteren Aufgaben des Tages sind der Brückenbau und das Absuchen der verlassenen russischen Stellungen. Auch am 14. Oktober 1941 geht der Vormarsch weiter und es müssen Brücken gebaut werden. Am 15. Oktober 1941 setzt der erste stärker Schneefall im Ostfeldzug ein, das Bataillon ist wieder im Brückenbau eingesetzt. Rshew wird am 16. Oktober 1941 erreicht. Der Vormarsch dorthin ging über russische Stellungen mit vielen Gefallenen. An der Wolga setzt die 3. Kompanie eine Brücke instand. Nach weiteren 25 Kilometern Vormarsch kommt das Bataillon am 17. Oktober 1941 in ein Gefecht  mit dem Gegner, bei dem 72 Gefangene eingebracht und Kraftfahrzeuge erbeutet werden. Am 18. Oktober 1941 dringt das Bataillon weiter auf Stariza vor. Das Bataillon wird auch zum Knüppeldammbau eingesetzt. Die Pioniere bauen auch noch eine Behelfsbrücke, nachdem die Infanterie der Division den Gegner aus mehreren Dörfern geworfen hatte. Diese Brücke wird am Nachmittag des 19. Oktober 1941 fertiggestellt. Eine weitere Brücke wird an dem Tag instandgesetzt. Vom 20. bis zum 23. Oktober 1941 rastet das Bataillon. Die Verpflegung stockt, das Brot muss von der Truppe gebacken werden. Am 24. Oktober 1941 marschiert das Bataillon ein kleines Stück weiter vorwärts. Danach werden die Soldaten wieder zum Minenräumen eingesetzt. Am 25. und 26. Oktober 1941 marschiert das Bataillon unter leichten Gefechten und auf guter Strasse weiter nach Stariza. Am 27. Oktober 1941 hat die 1. Kompanie bei einem russischen Gegenangriff 7 Verwundete zu beklagen. Am Nachmittag wird bei der Kompanie mit dem Bau einer weiteren Behelfsbrücke begonnen, nachdem der letzte Widerstand des Gegners durch eigene Flieger zerschlagen wurde. Die Brücke wird am 1. November 1941 um 12 Uhr fertiggestellt, die Verpflegung bleibt am gleichen Tag wieder aus. Vom 2. bis zum 14. November 1941 zieht die 1. Kompanie in Dudonowo unter, die Verpflegung bleibt mangelhaft. Von den Soldaten werden Schneepflüge hergestellt. Das Wetter ist in den Tagen klar und kalt. Am 15. November 1941 marschiert das Bataillon wieder aus der Ruhe ab. Es geht auf schlechten Wegen nach Stariza an der Wolga, wo am 16. und 17. November 1941 Behelfsbrückenbau und Ausbauen von Kriegsbrücken betrieben wird. Vom 18. bis zum 25. November 1941 ist die 1. Kompanie zum Brückendienst an der erbauten Behelfsbrücke eingesetzt. Dabei kommt am ersten Tag der Kommandierende General, General der Pioniere Förster, an die Brücke. Am 26. November 1941 wird anstelle der ausgebauten Kriegsbrücke eine weitere Behelfsbrücke gebaut. Die Ablösung durch Baupioniere beim Brückenbau erfolgt am 30. November 1941. Danach marschierte die 1. Kompanie wieder in ihre Ortsunterkunft Dudonowo. Die Unterkunft wird am 1. und 2. Dezember 1941 nach Ladjino und Pepinowo verlegt. Am 3. Dezember 1941 geht ein Feuerüberfall der russischen Artillerie auf das Bataillon nieder. Dabei fallen 3 Soldaten der 3. Kompanie. Danach wird der Bunkerausbau in den vorderen Stellungen voran getrieben. Der Anmarsch dorthin ist fast 12 Kilometer lang. Infolge der schlechten Wege und des Schnees ist die Strecke doppelt anstrengend und ermüdend. Bis zum 16. Dezember 1941 ist das Bataillon mit dem Bunkerausbau an allen Stellen beschäftigt. Dabei wird es mit minus 32 Grad schon sehr kalt. Dauernd kommt es zu Störungsfeuer der russischen Artillerie, dazu schneit es auch öfter stark. Der Ausbau der Stützpunkt muss wegen der Kälte zum Teil mit Aussprengungen des gefrorenen Bodens erfolgen. Die Baukommandos der 1. Kompanie werden am 17. Dezember 1941 wieder zur Kompanie zurückgerufen. Am 20. Dezember 1941 wird die vordere Linie um 15 Kilometer zurückgenommen. Neuer Bunkerbau wird in Benechino, einem größeren Dorf an der Eisenbahn, durchgeführt. Am 22. und 23. Dezember 1941 wird das feindliche Artilleriefeuer heftiger. Der Ausbau der Bunker wird eilig weiter voran getrieben. Am Heiligabend des Jahres 1941 muss die links anschließende 252. Infanterie-Division ihre Front weiter zurücknehmen. Dadurch werden die vorderen Stellungen einsehbar für den Gegner und die Bunker werden beschossen. Deshalb verlegt das Bataillon zuerst Minen in der linken Flanke. Am 25. Dezember 1941 wird der Bunkerbau noch fortgesetzt. Der Gegner schießt Häuser im Dorf in Brand. Das Artilleriefeuer des Gegners verstärkt sich noch am 26. Dezember 1941. Die Stützpunkte werden durch die Infanterie stark besetzt. Am 27. Dezember 1941 greift der russische Gegner mit Panzertruppen an. Er kann bei der rechts anschließenden 6. Infanterie-Division einbrechen. Ladjino wird geräumt und die Pioniere alarmiert. Am 28. Dezember 1941 rücken die Pioniere ein kurzes Stück durch verschneite Felder und Wald vor, die 1. Kompanie muss Deckungslöcher sprengen. Am 29. Dezember 1941 sollen die Pioniere mit den Nachhuten der Infanterie zurückgehen. Dabei kommt es im Wald und im tiefen Schnee zu Stockungen. Die Stimmen ist sehr gedrückt. In der Dunkelheit des Abends wird Verteidigung befohlen und die 1. Kompanie durch den Kompaniechef in die Stellung eingewiesen. Der Gegner kommt am 30. Dezember 1941 dicht an die Stellung heran. Durch die Kälte hat das Bataillon 10 Mann Ausfall durch Erfrierungen. Um 23 Uhr greift der Gegner an. Er lässt 14 Gefallene vor der deutschen Stellung zurück, nachdem er zurückgeschlagen wurde. Am 31. Dezember 1941 kommt es mehrmals zum Alarm. Das Feindfeuer verstärkt sich erneut. 

Im Verlauf des starken russischen Gegenangriffs wich die Division im Januar 1942 langsam auf Rshew zurück. Hier stand das Bataillon längere Zeit in harten Kämpfen. Danach wurde es mit der Division für einige Zeit zur Auffrischung und Ergänzung aus der Front herausgezogen. Im August und September 1942 war das Bataillon nördlich von Orel bei den Kämpfen an der Oka eingesetzt. Leutnant der Reserve Niggemeyer erhält für einen verhinderten russischen Durchbruch und zwei eigenhändig vernichtete russische T-34-Panzer im September 1941 das Ritterkreuz. Als Oberleutnant erhielt er im Mai 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. 

Von Oktober 1942 bis zum Frühjahr 1943 wird das Bataillon bei Oskol, ca. 100 Kilometer südwestlich von Woronesh und am Don südlich Woronesh eingesetzt. Von August 1943 bis Februar 1944 unterstand das Bataillon wechselnd dem XXVII. Armeekorps und dem XXXIX. Panzerkorps, natürlich immer im Rahmen der 26. Infanterie-Division. Dabei wechselte die Unterstellung auch zwischen der 9. und der 4. Armee.  Im August und September 1943 war das Bataillon im Raum Sulowka, östlich Mogilew, eingesetzt. Dabei wurde es zu Sperreinsätzen vor der Hauptkampflinie an der Pronja-Stellung eingesetzt. Ebenso war das Bataillon mit der Vorfertigung von Bunkern eingesetzt. Mitte September 1943 erfolgte die Verlegung an die Rollbahn östlich von Orscha. Hier wurde das Bataillon infanteristisch rechts und links der Rollbahn , die Autobahn Minsk - Smolensk - Moskau, zur Verteidigung eingesetzt. Ende September und im Oktober 1941 hatte das Bataillon insgesamt 28 Tote 70 Verwundete und 4 Vermisste während der Rollbahnschlachten zu beklagen. Diese wurden ohne größere Geländeverluste durchgestanden. Bis Dezember 1943 wurde das Bataillon infanteristisch und bei Sperreinsätzen im Raum Bajewo - Kosjany - Dubrowka, östlich und südöstlich von Orscha eingesetzt. Anfang Dezember 1943 hielt die 2. Kompanie die Höhe 208 bei Guraki etwa 2 Wochen lang bei nur 300 Meter Entfernung vom russischen Graben. Die Höhe ging erst nach erfolgter Ablösung durch eigene Infanterie verloren. Am Morgen des 25. Dezember 1943 erfolgte die Verlegung im motorisierten Marsch durch den mit Partisanen verseuchten Subry-Wald in den Raum südöstlich von Gorki. Dort sollte die Hauptkampflinie an der Pronja im Abschnitt der Divisionsgruppe 113, welche nur noch die Stärke eines Regiments besaß, wieder eingenommen werden. Die Divisionsgruppe 113 war bei einem russischen Angriff zerschlagen wurden. 

Das Bataillon hielt diese Stellung bis zum Februar 1944. Es wurde dazu der bayrischen 337. Infanterie-Division unterstellt. Im März und April 1944 folgten Sperreinsätze und Infanterie-Einsätze im Raum südöstlich von Orscha. Im Mai 1944 wurde das Bataillon in den Raum um Kowel mit der Eisenbahn verlegt. Im Juli 1944 war das Bataillon in Kämpfe beiderseits des mittleren Bug bei Kowel und Chelm verwickelt. Im August folten weitere Kämpfe im Raum Kowel und Radom. Dabei wird das Bataillon vernichtet und am 10. September 1944 aufgelöst. 

Wiederaufgestellt wird das Bataillon am 17. September 1944, im Warthelager bei Posen, im Rahmen der Aufstellung der 26. Volksgrenadier-Division und wird dieser unterstellt. Zur Aufstellung herangezogen wurde das Pionier-Bataillon 1582 der 582. Volks-Grenadier-Division (31. Welle). 

Im Januar 1945 wurde das Bataillon bei der Division im Raum Tarnow und Krakau eingesetzt. Danach war es im Raum Neu-Sandez beschäftigt. Danach wurde die Division mit dem Bataillon nach Ostpreußen verlegt. Dort hatte das Bataillon im Februar und März 1945 Abwehrkämpfe bei Gumbinnen und später bei Braunsberg zu bestehen. Der letzte Einsatz im Krieg war für das Bataillon der Raum Küstrin bis zum Mai 1945.

Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 6 in Minden, welches am 28. August 1939 vom WK VI aufgestellt wurde. Von November 1939 bis August 1940 war es in Elbing stationiert, danach wieder in Minden.

Kommandeure:

Major Birkenbihl Aufstellung - 1. April 1936 (versetzt als Oberstleutnant und Kommandeur zum PiBtl45)

Oberstleutnant Hans Bessell 1. April 1936 - 31. März 1938

Major Herbert Noske 1. April 1938 - Oktober 1940

Hauptmann Leuen m.F.b. Oktober 1940

Oberstleutnant Volland Ende Oktober 1940 - 31. Juli 1942

Hauptmann Kolbe 1. August 1942 -

Major Kurt Moll August 1943 - Februar 1944

Hauptmann Kühn Februar 1944 - 1944

Hauptmann Schweda 6. August 1944 - Anfang 1945

Oberleutnant Domscheid 3. März 1945 - 8. Mai 1945