Pionier-Bataillon 46

Heeres-Sturm-Pionier-Bataillon 46

Feldpostnummern: 

Einheit Feldpostnummer
Stab 25269
1. Kompanie 18210
2. Kompanie 03140
3. Kompanie 25034
Kolonne 05454
Brückenkolonne B 23720 gestr. Feb/45

Aufgestellt am 15. Oktober 1935 als Korps-Pionier-Bataillon in Minden an der Weser, im Wehrkreis VI. Den Stamm des Bataillons bildeten Teile der 4. und 5. Kompanie des Pionier-Bataillon 6 der 6. Infanterie-Division aus Minden, sowie Teile des Pionier-Bataillon 16 der 16. Infanterie-Division aus Höxter. Das Bataillon war voll motorisiert. Das Bataillon gliederte sich in den Stab und 3 Kompanien. Das Bataillon wurde zunächst in den neuen Kasernen am Römerring untergebracht. Am 1. November 1935 trafen die Rekruten ein und das erste Ausbildungsjahr begann. 

Im Jahre 1936 wurden erstmals die Rekruten besichtigt und anschließend im Kompanie- und Bataillonsverband ausgebildet. Nachdem am 7. März 1936 die deutschen Truppen in das Rheinland einmarschiert waren, folgte ein mehrwöchiger Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz Senne-Lager mit Verbandausbildung. Vom 26. bis zum 29. August 1936 fand bei Ohr an der Weser eine Übergangsübung statt. Vom 18. bis zum 26. September 1936 nahm das Bataillon an einem Manöver in Hessen teil. Anfang Oktober 1936 baute das Bataillon für das Erntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln eine Ponton-Brücke über die Weser gebaut. Danach gab das Bataillon seine 1. Kompanie zur Aufstellung des Pionier-Bataillon 50 nach Harburg ab. Die Abgaben wurden aus den eigenen Reihen wieder ersetzt. 

Am 19. April 1937 wurde dem Bataillon seine Standarte übergeben. Ende August 1937 nahm das Bataillon an Übungen im Raum Soest teil. Anschließen beteiligte sich das Bataillon an Übungen in der Lüneburger Heide und im Bergischen Land. Im Spätsommer war das Bataillon auch an den Manövern der 26. Infanterie-Division in der Eifel beteiligt. Im September 1937 wurde das Bataillon anläßlich der Hochwasserkatastrophe im Extertal eingesetzt. Anfang Oktober 1937 wurde erneut für das Erntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln eine Ponton-Brücke über die Weser gebaut. Fast gleichzeitig musste die 3. Kompanie für die Aufstellung des Pionier-Bataillon 57 nach Höxter abgegeben werden. Die Abgaben wurden wieder ersetzt. Ab dem 6. Oktober 1937 wurde das Bataillon in seine Zwischenunterkunft auf dem Truppenübungsplatz Wahn verlegt. 

Im Jahr 1938 lösten die übliche Ausbildung und Besichtigung der Rekruten einander ab. Vom 22. Mai 1938 bis 2. Juli 1938 wurde das Bataillon im Rahmen des Westwallbaues im Raum Prüm in der Eifel eingesetzt. Ende Juli wurde das Bataillon erneut auf dem Truppenübungsplatz Senne-Lager im Verband ausgebildet. Danach bezog das Bataillon wieder seine Zwischenunterkunft. Am 3. August 1938 konnte das Bataillon seine vorläufige Unterkunft im Militärlager Wahnheide verlassen und bezog die Pionier-Kaserne zu Westhoven zwischen Rhein und Kölner Strasse. Die feierliche Übergabe der Kasernenschlüssel fand am 4. August 1938 statt. Das Bataillon war dazu auf dem Kasernenhof in Paradeaufstellung angetreten. Zugegen waren u.a. der Standortälteste, Generalleutnant Kühne, der Kommandeur des Truppenübungsplatzes Wahn, Oberst Salitter, der Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Mennicken, der Bürgermeister Oedekoven, Kreisleiter Aldinger, mehrere Kreisamtsleiter und der Porzer Ortsgruppenleiter Heintz. Unter dem klingendem Spiel der Fliegerhorst-Kapelle zogen die Fahnen des Pionier-Bataillon 46 und seines Traditions-Bataillons, des 2. Westfälisches Pionier Bataillon Nr. 24, ein. Die Tradition sollte das Bataillon ab diesem Tage führen. Die Kaserne trug auch den Namen des 1. Kommandeurs des Bataillons Nr. 24, Generalmajor Unverzagt, welcher im 1. Weltkrieg als Kommandeur der Pioniere der 7. Armee am 15. Juli 1918 an der Marne gefallen war. Vorher wurde die Tradition von der 1. Kompanie des Pionier-Bataillon 6 getragen. Generalleutnant Kühne schritt die Front des Bataillons und der ehemaligen Angehörigen des Bataillons Nr. 24 gemeinsam mit dem Kreisleiter und dem Bürgermeister ab. Der stellvertretende Bataillonskommandeur, Hautmann Dr. Wriede meldete das Bataillon. Am 10. August 1938 rückte das Bataillon zu einer vierwöchigen Befestigungs-Übung am Westwall in den Raum Eppelborn an der Saar ein. Wegen der Sudetenkrise wurde das Bataillon am 26. September 1938 für etwa 14 Tage in der Hocheifel bereitgestellt. Anschliessend musste die 3. Kompanie zur Aufstellung des Pionier-Bataillon 37 nach Wittenberg an der Elbe abgegeben werden. Die Abgaben wurden erneut ersetzt. Am 3. November 1938 übergab der Korps-Pionier-Führer, Oberst von Donath, das Bataillon an den vom Pionier-Bataillon 12 aus Schwerin kommenden Hauptmann Bundesen. Im Dezember 1938 wurden die Kinder der Angestellten und Arbeiter des Bataillons, sowie 50 bedürftige Kinder der Gemeinde Porz zu einer Weihnachtsfeier im Speisesaal der Kaserne eingeladen. 

Am Winterhilfswerk beteiligte sich das Bataillon durch den Bau einer Ponton-Brücke in Köln, sowie durch Ausgabe von Erbsensuppe mit Speck, am Tag der Wehrmacht, dem 19. März 1939. Auf dem Kasernenplatz fanden Vorführungen der Pioniere statt, die Kasernen durften besichtigt werden und die Kinder durften auf den Fahrzeugen mitfahren. Ein schöner Geldbetrag konnte an das Winterhilfswerk abgeführt werden. Im November 1938 wurden die 4. und die 5. Ergänzungs-Kompanie aufgestellt. 

Hauptmann Bundesen wurde am 30. Januar 1939 zum Major befördert. Im Mai und Juni 1939 übten die Einheiten abwechselnd Einsätze am Westwall mit anderen Verbänden. Am 14. August 1939 rückten die Einheiten aus. Die 1. Kompanie kam in die Eifel, das restliche Bataillon nach Saarburg. Am 11. August 1939 wurde das Offiziers-Kasino für die Pionier-Bataillone 26 und 46, sowie für den Kommandeur der Pioniere des VI. Armeekorps innerhalb der Unverzagt-Kaserne übergeben. Es war das erste und das letzte Mal, das die Offiziere dieser Einheiten hier im Frieden einen festlichen Abend begingen, sie mussten ja kurze Zeit später bereits in den zweiten Weltkrieg ziehen. Der 25. August 1939 war der X-Tag für das Bataillon. In den nächsten Tagen wurde das Bataillon auf volle Kriegsstärke gebracht. Es gliederte sich dann in den Stab mit Nachrichten- und Instandsetzungsstaffel, die 1. bis 3. Kompanie, die leichte Pionier-Kolonne und die Brücken-Kolonne mit insgesamt rund 900 Mann. Aus Teilen des Bataillons wurde jetzt auch das Pionier-Bataillon 666 aufgestellt. Dabei wechselte auch der bisherige Chef der 1. Kompanie, Hauptmann Dr. Wriede, zum neuen Bataillon über. Am 26. August 1939 hatte das Bataillon durch einen Unfall mit Minen die ersten 5 Toten. Ab der Kriegserklärung von Frankreich und England am 3. September 1939 wurde das Bataillon gemeinsam mit einem Maschinengewehr-Bataillon als Sperrverband im Dreiländereck Deutschland - Frankreich - Luxemburg eingesetzt. Am 7. September 1939 verlegte das Bataillon in den Raum Daun in der Eifel. Hier wurde es am Westwall eingesetzt. Anfang November 1939 verlegte das Bataillon nach Dorsten an der Lippe und wurde hier am leicht zerlegbaren Brückengerät ausgebildet. Mitte Dezember 1939 verlegte das Bataillon nach Düsseldorf. Hier ging die Ausbildung an verschiedenen Brückengeräten weiter. Auch ein Montage-Einsatz bei der Firma Krupp in Essen wurde in diesem Zeitraum abgeleistet. 

Am 10. Mai 1940 beginnt der Westfeldzug. Das Bataillon untersteht der 6. Armee. Es wird in dem Feldzug hauptsächlich zum Brückenbau eingesetzt. Die niederländische Grenze wird hinter Wehr im Selfkant überschritten. Die Vormarschstrassen werden von Minen geräumt. Dann folgt der Bau der ersten 8-Tonnen-Behelfsbrücke über die Maas bei Berg. Danach wird eine Brücke über den Maas-Schelde-Kanal bei Lanklaer gebaut. Danach wird eine leicht zerlegbare Brücke über die Schleusen des Albert-Kanals bei Genck gebaut. Danach ist es eine Kriegsbrücke über die Maas bei Huy. Weitere Brückenbauten über die Sambre bei Chaleroi und über die Schelde bei Tournay und Menin folgen. Teile des Bataillons sind an der Einnahme von Lille beteiligt. Nach der Kapitulation der belgischen Armee in Flandern und nach dem Rückzug der Engländer auf Dünkirchen erhält das Bataillon einige Ruhetage in Douai. Die neue Bereitstellung findet am 4. Juni 1940 statt. Am 5. Juni 1940 erfolgt der Angriff auf die Weygand-Linie entlang der Somme. Der Marsch des Bataillons ging über Peronne in Richtung Süden. Das Bataillon wurde zur Einnahme von Roye eingesetzt. Ebenfalls baute das Bataillon wieder Brücken, so über den Ourq, die Aisne, Oise und über die Marne. Bei Voulains baute das Bataillon eine schwere Kriegsbrücke über die Seine. Bei Sully stellte das Bataillon eine gesprengte Eisenbahnbrücke über die Loire wieder her. Der letzte Brückenschlag des Bataillons vor dem Waffenstillstand mit Frankreich fand über den Le Cher bei Villefranche statt. Außer den genannten führte das Bataillon auch noch weitere kleinere Brückenbauten aus. Zu den Aufgaben des Bataillons gehörte in der Zeit auch noch das Aufräumen von Sperren aller Art und der Strassenbau. Nach dem Frankreichfeldzug folgten zuerst Ruhewochen im Raum Brinon. Im August 1940 wurde das Bataillon nach Vernon an der Seine verlegt. Hier wurde es zum Brückendienst an mehreren Seine-Brücken und zum Minenräumen eingesetzt. Am 1. Oktober 1940 gab das Bataillon die 2. Kompanie an das Panzer-Pionier-Bataillon 92 ab, sie wurde aus eigenen Beständen wieder ersetzt. Am 21. Dezember 1940 wurde das Bataillon als Lehrtruppe getarnt nach Rumänien transportiert. Am Sylvestertag erreichte es Oltenita an der Donau. Hier herrschte eine strenge Kälte mit hohem Schnee. Dazu standen für das Bataillon nur recht primitive Unterkünfte zur Verfügung.

Zu Beginn des Jahres 1941 war das Bataillon der rumänischen Heeresmission unterstellt. Zweck der Verlegung war das Treffen von Vorbereitung zum Bau von Kriegsbrücken über die Donau zum bulgarischen Ufer, sowie die Ausbildung der rumänischen Pioniere. Zunächst wurden aber erst einmal Baracken für die eigene Unterkunft erbaut. Anfang Februar 1941 erfolgte die Verlegung nach Calarasi. Dort wurde im tiefen Schlamm und bei Regen rumänisches Brückenmaterial auf die Eisenbahn verladen. Es war für den Transport nach Zimnicea vorgesehen. Dorthin wurde das Bataillon danach auch verlegt. Das Bataillon baute dort Fähren, welche dann von anderen Bataillonen bei Bechet zu einer Ponton-Brücke über die Donau eingefahren werden sollen. Mitte Februar 1940 erfolgte die erneute Verlegung des Bataillons, diesmal nach Alexandria, wo das Bataillon diesmal im Strassenbau eingesetzt wurde. Am 7. März 1941 marschiert das Bataillon im Rahmen der 12. Armee über die Donau-Brücke bei Turnu Magurele nach Bulgarien ein. Der Marschweg führt über Pleven, Araba-Konak-Pass, Sofia nach Simetli. Am Kressna-Pass baut das Bataillon danach eine Strasse aus. Nach der Fertigstellung verlegt das Bataillon in die Gegend Levunovo, bei der griechischen Grenze. Am 6. April 1941 beginnt der Balkanfeldzug. Das Bataillon geht mit der 2. Panzer-Division durch Südserbien am Dorjan-See vorbei nach Griechenland auf Saloniki zu. Das Bataillon baut dabei Brücken über die Strumica bei Bosilowo, über den Kanal bei Polykastron und über den Wadar bei Walmada. Außerdem wird das Bataillon zum Räumen von Minen und zu Strassenbauarbeiten an den Pässen eingesetzt. Der Vormarsch geht danach weiter über den Aliakmon. Über diesen baut das Bataillon eine Behelfsbrücke. Danach räumt das Bataillon einen gesprengten Eisenbahntunnel bei Panteleimon und richtet die Vormarschstrasse her. Danach legt es eine Kriegsbrücke über den Peneios im Tempe-Tal. Danach marschiert das Bataillon in Larissa ein. Dann wird es über Volos an die Bucht von Stylis herangezogen. Dort setzt das Bataillon mit beschlagnahmten Schiffen ein Kradschützen-Bataillon nach Euböa über, damit dieses die Insel einnehmen kann. Dann geht es weiter über Lamia zu den Thermopylen. Hier baut es eine Behelfsbrücke über den Spercheios. Dann wird das Bataillon nach Saloniki zurückgerufen und erhält einige Ruhetage in Sinoz bei Saloniki. Die Verluste waren bis zu diesem Tage nicht sehr hoch. Am 25. Mai 1941 marschiert das Bataillon durch Bulgarien nach Rumänien zurück. Es bezieht sein Quartier in Gaesti, nordwestlich von Bukarest. Mitte Juni 1941 wird das Bataillon von Gaesti nach Nordrumänien verlegt. Der Raum um Bodosani und Dumbraweni ist jetzt der neue Standort. Hier wird das Bataillon zum Russlandfeldzug bereitgestellt. Es baut dazu Sperren bei Dorohoi und führt Geländeerkundigungen durch. Am 22. Juni 1941 beginnt der Russlandfeldzug. Das Bataillon untersteht nun der 11. Armee. Das Bataillon wird nach Stefanesti am Pruth beordert und soll dort Übergangsmöglichkeiten erkundigen. Am 2. Juli 1941 geht das Bataillon über den Pruth und fängt mit dem Bau einer Kriegsbrücke an. Dabei erleidet es durch Fliegerbomben mehrere Tote und Verwundete. Die 2. Kompanie geht mit einer rumänischen Division weiter auf den Vormarsch nach Bessarabien. Das Bataillon folgte später nach. Es hat auf den durch schweren Regen aufgeweichten Strassen große Schwierigkeiten beim Vormarsch. Am 17. Juli 1941 wird die Stalin-Linie bei Unguri am Dnjestr durchbrochen. Das Bataillon ist dabei durch Kriegsbrückenbau, der Einnahme sowie Sprengung von Bunkern beteiligt. Am 18. Juli 1941 geht das Bataillon erneut über den Dnjestr und baut eine Brücke bei Jampol. Danach beteiligt es sich an der Säuberung der Bunkerlinie. Die 3. Kompanie des Bataillons befindet sich bei der Vorausabteilung der 46. Infanterie-Division. Dort hat sie schwere Kämpfe mit Verlusten bei Labuschnaja zu bestehen. Mitte August 1941 ist das Bataillon mit dem Übersetzdienst über den Bug betraut und wird an der Floßbrücke bei Nikolajew eingesetzt. Dann geht der Vormarsch zum Dnjepr weiter und die Erkundung für den Brückenschlag bei Berislaw. Am 30. August 1941 erfolgte dann dort der Übergang mit anschließendem Brückenschlag. Dabei erlitt das Bataillon schwere Verluste durch Artillerie und Bomben. Bei Berislaw wurde das Bataillon dann mehrere Wochen an der Dnjepr-Brücke eingesetzt. Danach wurde das Bataillon im Raum Annowka - Eigenfeld in der Nogaischen Steppe zur Abwehr feindlicher Durchbrüche eingesetzt. Anschließend marschierte das Bataillon weiter bis Melitopol. Dies tat es als Vorausabteilung zusammen mit einem Maschinengewehr-Bataillon. Dort erfolgte dann die Bereitstellung zum Angriff auf die Krimenge bei Perekop. Dieser Angriff begann am 18. Oktober 1941. Das Bataillon baute dafür eine 1 Kilometer lange Spurtafelbrücke über das Sumpfgebiet des Tschartylik. Nach dem Durchbruch durch die Landenge kam das Bataillon wieder zur Vorausabteilung mit dem Maschinengewehr-Bataillon Boddin. Es ging dann weiter über Bulganak, Alma bei Bachtschisaraj in Richtung Sewastopol. Nach der Einnahme von Bachtschisaraj nahm das Bataillon an einem schweren Angriff auf die russischen Hügelstellungen hinter Bachtschisaraj und auf eine Brücke bei Sjuren teil. Anschließend ging es wieder mit der Vorausabteilung weiter in das Jailagebirge in Richtung Jalta. Mitten im Gebirge musste das Bataillon eine Behelfsbrücke anstelle einer gesprengten Strassenbrücke errichten. Danach wird das Bataillon der Infanterie als Kampfreserve zugeteilt. Anschließend ist das Bataillon mit schwierigen Wegebauarbeiten an der Einschließungsfront von Sewastopol im Raum Juchy-Karales und Schull beauftragt. Kurz vor Weihnachten nimmt das Bataillon an einem begrenzten Angriff im Katschatal teil. Am 26. Dezember 1941 marschiert das Bataillon in Richtung der Halbinsel Kertsch ab. Während der Übernachtung in Feodossia wird das Bataillon von russischen Landungstruppen überrascht. Das Bataillon ist die einzige Kampfgruppe vor Ort. Gegen Abend des 27. Dezember 1941 wird das Bataillon von den russischen Truppen, welche durch schwere Schiffsartillerie unterstützt werden aus Feodossia herausgedrängt. Am 28. Dezember 1941 versucht das Bataillon im Schneesturm bei eisiger Kälte einen Gegenangriff, welcher aber fehlschlägt. Russische Panzer griffen in den Kampf ein, das Bataillon besaß aber keine Panzerabwehrwaffen. Das Bataillon hat in diesen Tagen die bisher schwersten Verluste, die 2. Kompanie wird bei den Kämpfen aufgerieben. 

Anschließend wird zum Beginn des Jahres 1942 gemeinsam mit aus dem Belagerungsring Sewastopol abgezogenen Kräften eine Verteidigungsfront östlich von Stary-Krim aufgebaut. Eigene Gegenangriffe werden durchgeführt. Die Kompanien des Bataillons sind in den nächsten Wochen des Jahres 1942 hauptsächlich im Jaila-Gebirge und an der Schwarzmeerküste im Raum Sudak, Koktabel, Outusi und Uskut zur Abwehr feindlicher Angriffe und zur Anlage von Sperren eingesetzt. Bei Sudak nimmt das Bataillon an einem Angriff gegen gelandete Gegner teil. Am 8. Mai beginnt der Angriff der 11. Armee auf die Parpatschlinie östlich von Feodossia. Die Gegner sollen dadurch von der Halbinsel Kertsch vertrieben werden. Das Bataillon wird bei der Infanterie zum Räumen von Sturmgassen im Minenfeld eingesetzt. Teile des Bataillons landen mit Sturmbooten im Rücken der Parpatschlinie und öffnen die Bunkerlinie und den Panzergraben für die 132. Infanterie-Division. Diese Tat findet Anerkennung im Wehrmachtsbericht. Bei der Räumung der Minenfelder werden Tausende Minen durch das Bataillon aufgenommen. Im Raum Adshim-Uschkaj in der Nähe von Kertsch nimmt das Bataillon an der Bekämpfung der Reste der russischen Kertsch-Armee teil. Diese Truppen haben sich in dem weitverzweigten Höhlensystem verschanzt. Über 4.000 Gefangene werden nach und nach durch Sprengung und Anwendung von Nebelmunition aus den Höhlen herausgeholt. Anfang Juni 1942 wird das Bataillon zum Großangriff auf Sewastopol bereitgestellt. Der Beginn des Angriffs war der 7. Juni 1942. Während der mehrwöchigen schweren Kämpfe werden die Pioniere des Bataillons zur Bunkerbekämpfung, zum Minenräumen und zur Beseitigung von anderen Sperren in Zusammenwirkung mit der Infanterie eingesetzt. Am 1. Juli 1942 fällt die Festung. Das Bataillon übernimmt die Entminung von Sewastopol. Im Belbetal erhält das Bataillon anschließend einige Tage Ruhe. Mitte Juli 1942 wird das Bataillon dann im Eisenbahntransport nach Stalino gebracht. Die Unterstellung wechselt zur 17. Armee. Hier beginnt die Offensive in Richtung Kaukasus. Während des Vormarsches wird das Bataillon der 1. Panzerarmee unterstellt. Das Bataillon baut bei Rasdorskaja eine 16-Tonnen-Kriegsbrücke über den Don. Danach folgt der schwierige Bau einer 8-Tonnen-Kriegsbrücke über den Manytsch-See zwischen dem Dammenden des gesprengten Staudammes. Dafür erhält das Bataillon die Anerkennung der Armee. Bei Grigoripollisskaja geht das Bataillon über den reißenden Kuban und baut erneut eine Kriegsbrücke. Danach geht es bei Tenginskaja über den Laba. Daran anschließend baut das Bataillon eine Behelfsbrücke über den Bjelaja bei Bielorjetschensskaja. Der Vormarsch geht dann weiter über das Ölgebiet des Vorkaukasus in Richtung Tuapse, dabei wird das Bataillon zu Strassenbauarbeiten und zu Unternehmungen gegen versprengte Russen und Partisanen eingesetzt. Teile des Bataillons stehen danach im schweren Abwehrkampf bei Chadyshensskaja. Das Bataillon löst dann auf der Höhe 307 ein Regiment der Waffen-SS ab und übernimmt im dichten Waldgebiet einen weitläufigen Stellungsabschnitt. Oberstleutnant Bundesen übergibt hier nach langer Führung das Bataillon an Hauptmann Völkel, bisher Chef der 3. Kompanie, um eine Pionier-Offiziers-Schule im Kaukasus einzurichten. Im Frontabschnitt des Bataillons herrscht rege eigene und russische Spähtrupptätigkeit. Feindliche Angriffe müssen abgewehrt werden. Dann wird ein eigener Angriff auf das Dorf Kura-Zize durchgeführt. Danach wird das Bataillon zur Besetzung des Lyssa Gora verlegt. Dort muss das Bataillon erneut Abwehrkämpfe bestehen. Nach dem Einsätzen der tropischen Regenfälle erlitt das Bataillon durch unvorstellbaren Schlamm furchtbare Nachschubschwierigkeiten. Es wurde sowohl für Pionieraufgaben als auch für infanteristische Aufgaben eingesetzt. 

Durch die Stalingrad-Tragödie werden Anfang 1943 die 17. Armee und die 1. Panzerarmee aus dem Kaukasusgebiet zurückgenommen. Das Bataillon verliert im Schlamm und durch Frost einen großen Teil seiner Fahrzeuge. Die 17. Armee bildet den Kuban-Brückenkopf. Das Bataillon wird daher zum Stellungsbau und Sperreinsatz bei Kiejewskoje am Adajum und am Kuban eingesetzt. Am 1. Mai 1943 wird das Bataillon gegen durchgebrochene Russen zwischen Kiejewskoje und Warenikowskaja angesetzt. Dabei erlitt das Bataillon erhebliche Verluste. Hauptmann Horn übernahm am 31. Mai 1943 die Führung des Bataillons. Anfang Oktober 1943 wird der Kuban-Brückenkopf planmäßig geräumt. Das Bataillon legt dazu Minensperren an und sprengt Brücken und Strassen. Für das Bataillon geht der weg wieder auf die Krim. Hier wird es am Siwasch der Nordkrim zum Stellungsbau eingesetzt. Anfang November 1943 landet der Gegner nördlich von Kertsch. Das Bataillon wird bei Eltigen zum Gegenangriff eingesetzt. Durch falsche Einweisung gerät ds Bataillon während des Angriffs in schwerstes feindliches Feuer und erleidet schwerste Verluste. Sämtliche Offiziere des Bataillons fallen oder werden verwundet. Die Reste des Bataillons werden mit den Trossen einem Infanterie-Regiment zur Abwehr schwerer russischer Panzerangriffe an der Landungsfront nördlich von Kertsch unterstellt. Wegen der schweren Verluste erfolgt anschließend die Herauslösung des Bataillons und Auffrischung im Mariental auf der Halbinsel Kertsch. Hauptmann Emmenthal übernimmt die Führung des Bataillons. Die 17. Armee ist von der Festlandfront abgeschnitten, die Versorgung kann nur auf dem See- und Luftweg erfolgen.

Mitte Januar 1944 wird das Bataillon in das große Fort Totleben verlegt. Dieses beherrscht die südliche Hafeneinfahrt von Kertsch. Dauernde Artillerieüberfälle und Bombenangriffe auf das Fort gehören zum täglichen Geschäft. Sonst ist keine Feindeinwirkung zu spüren. Am 23. Januar 1944 dringt der Gegner nach schwerer Artillerievorbereitung in das Stadtgebiet von Kertsch ein. Das Bataillon wird zur Abriegelung des Angriffes eingesetzt. Nach Erfüllung dieses Auftrages kehrt das Bataillon in das Fort zurück. Gegen Ostern bricht der Gegner bei Siwasch durch. Die 17. Armee zieht sich auf Sewastopol zurück. Während der Absetzbewegung wird das Bataillon zur Abwehr feindlicher Panzerangriffe auf dem Flugplatz Savabus eingesetzt. Teile des Bataillons werden vorübergehend abgeschnitten. Am 7. Mai 1944 erfolgt ein Gegenangriff des Bataillons auf den Hügelberg südlich von Sewastopol. Der Gegner besetzt kurz darauf das Stadtgebiet von Sewastopol. Die letzte Stellung, die Chersones-Stellung, wird bezogen. Die Reste des Bataillons sammeln und besetzen einen Stellungsabschnitt um das Artilleriefort am Erbhof. Dieser wird gegen starke russische Angriffe gehalten. In der Nacht vom 11. zum 12. Mai 1944 wird das Absetzen vom Gegner und das Verladen auf Schiffe befohlen. Es gelingt Teilen des Bataillons mit den letzten Fähren die Krim zu verlassen. Nach 24stündiger Überfahrt wird Constanta in Rumänien am 13. Mai 1944 erreicht. Sämtliche Fahrzeuge, die gesamte Ausrüstung und viele Waffen sind verloren. Das Bataillon hat 80 Prozent seiner Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften verloren, faktisch ist es aufgerieben. Das Oberkommando des Heeres befiehlt das Bataillon zur Auffrischung in der Heimat. Mitte Juni 1944 kommt es auf dem Truppenübungsplatz Wahn an. Die Soldaten erhalten 3 Wochen Generalurlaub. Dann zieht das Bataillon in eine Kaserne nach Bonn-Duisdorf um. Major Wollenberg übernimmt am 1. Juli 1944 die Führung des Bataillons. Hier beginnt die Auffrischung und Umorganisation zum Heeres-Sturmpionier-Bataillon 46. Diese Bezeichnung wurde vom Chef des Generalstabes des Heeres am 5. Oktober 1944 beantragt und am 15. Oktober 1944 wurde er verliehen. Am 14. August 1944 wird das Bataillon nach Warschau transportiert. Hier wird es zur Bekämpfung des am 1. August 1944 ausgebrochenen Aufstand eingesetzt. Dabei hat das Bataillon schwere Häuserkämpfe zu bestehen und erleidet schwere Verluste. Anfang Oktober 1944 kapitulieren die Polen. Anschließend wird das Bataillon zum Stellungsausbau und zum Sperreinsatz in Warschau eingesetzt. Dies geschieht an der Weichsel welche Hauptkampflinie geworden ist. Am 7. Oktober 1944 wurde das Bataillon in Heeres-Sturm-Pionier-Bataillon 46 umbenannt. Am 2. Dezember 1944 übernimmt Hauptmann Schimmel das Bataillon. 

Am 12. Januar 1945 beginnt der russische Großangriff aus den Brückenköpfen an der Weichsel. In den folgenden Absetzbewegungen wird das Bataillon in heftige Kämpfe verwickelt. Soweit es den Angehörigen des Bataillons nicht gelingt über Danzig und Hela mit Schiffen abtransportiert zu werden, geraten sie bei der nachfolgenden Einkesselung in Gefangenschaft. Das Bataillon selbst sammelt an der alten deutschen Reichsgrenze bei Wollenstein und Neu-Bentschen und bezieht hier eine Angriffsstellung. Dann wird das Bataillon zusammen mit anderen Verbänden eingekesselt, schlägt sich aber aus der Umklammerung heraus. Der nächste Einsatz ist in Frankfurt an der Oder und bei Fürstenberg. Beim Vormarsch der Russen zieht sich das Bataillon an der Autobahn Frankfurt-Berlin zurück. Mit Befehl vom 6. April 1945 wurden die Pionier-Sperr-Kompanien 959 und 950 in das Bataillon eingegliedert. Bei Königswusterhausen kommt das Bataillon wieder zum Einsatz. Infolge der laufenden Absetzbewegungen und Einsätze wird das Bataillon auseinander gerissen und zersprengt. Dann folgt ein Sperreinsatz an der Autobahn und das Bataillon wird mit der Sprengung von Autobahnbrücken beauftragt. Bei einem Gegenstoß an der Autobahn fällt der letzte Kommandeur Hauptmann Schimmel. Sein Adjutant, Oberleutnant Krause, übernimmt die Führung der Reste des Bataillons. Soweit es in den Tagen der Kapitulation den einzelnen Bataillonsangehörigen nicht gelingt, die Elbe zu erreichen, geraten sie in russische Gefangenschaft. Eine größere Gruppe mit ca. 100 Mann erreicht über Berlin die Elbe bei Wittenberg und begibt sich in amerikanische Gefangenschaft.        

Die Ersatzgestellung für das Bataillon kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 6 in Minden, welches am 28. August 1939 vom WK VI aufgestellt wurde. Von November 1939 bis August 1940 war es in Elbing stationiert, danach wieder in Minden.

Kommandeure:

Major Fritz Meyer Aufstellung

Oberstleutnant Alwin Bundesen 3. November 1938 - Spätsommer 1942

Hauptmann Völkel Spätsommer 1942

Hauptmann Horn 31. Mai 1943

Hauptmann Emmenthal November 1943

Major Wollenberg 1. Juli 1944

Hauptmann Schimmel 2. Dezember 1944 - Mitte April 1945 gefallen bei einem Gegenstoß an der Autobahn

Oberleutnant Krause April 1945 - Kapitulation