Pionier-Bataillon 106

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 34331
1. Kompanie 35089
2. Kompanie 36280
3. Kompanie 37666
Kolonne 39363 gestr. Nov/43
Brückenkolonne B 38908

Aufgestellt am 20. Dezember 1940 (12. Welle) auf dem Truppenübungsplatz Wahn. Zur Aufstellung wurde Personal aus dem Stab und der 2. Kompanie des Pionier-Bataillon 26 der 26. Infanterie-Division und der 2. Kompanie des Pionier-Bataillon 6 der 6. Infanterie-Division verwendet. Das Bataillon wurde der 106. Infanterie-Division unterstellt. Es wurde mit 3 Kompanien aufgestellt. Das Personal inclusive des neuen Kommandeurs Major Noske traf Ende November 1940 in Porz ein. Als Gründungstag des Bataillons ist bereits der 1. November zu sehen. Der Stab und die 3. Kompanie (motorisiert) wurden in Porz untergebracht. Als Stabsgebäude diente dabei das am Rhein gelegene Gasthaus "Lindenhof" in Porz-Mitte, Hauptstrasse 297. Die 1. Kompanie war in Urbach, die 2. Kompanie in Zündorf untergebracht. Die Brückenkolonne B (motorisiert) wiederum nahm ihr neues Quartier in Gremberghoven. Die Unterkunft wurde meist in Schulen und Gasthöfen bezogen. Sehr bald traf personelle Ergänzung an Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften ein. 

Die Ausrüstung mit Waffen und Gerät dauerte jedoch einige Wochen und zog sich bis ins Jahr 1941 hin. Es begann eine gründliche Ausbildung der Pioniere. Zur Ausbildung im Gelände marschierten die Einheiten zum Truppenübungsplatz Wahner Heide. Übersetzen und Brückenbau wurden am Rhein bei Zürndorf geübt. Der Divisionskommandeur war bei den Übungen öfter anwesend. Mit dem Fortschritt der Ausbildung im Kompanie- und Bataillonsverband folgten Übungen in der weiteren Umgebung, bei Altenrath, Rösrath, Bensberg, Overath und Übersetzübungen bei Niederkassel. Anfang Mai 1941 wurde an einer großen Marschübung der Division im Raum Wermelskirchen durchgeführt. Vom 9. bis zum 13. Juni 1941 führte das Bataillon eine Marsch- und Gefechtsübung durch, welche höchste Anforderungen an die Truppe stellte. Sie bestand aus Kriegsmarsch und Waldübung bei Ormont/Prüm in der Westeifel, dann ging es über Arzfeld-Dasburg nach Diekirch in Luxemburg. Dort zog das Bataillon in Privatquartieren unter. Dann wurde mit Front nach Osten die befestigte Stellung des Westwalles bei Wallendorf angegriffen. Danach marschierte das Bataillon wieder zurück. Das Bataillon bewies bei dieser Übung ein geschlossener, gut ausgebildeter Verband zu sein. Die 106. Infanterie-Division gehörte beim Feldzug gegen Russland zunächst zu den Truppen, welche den angreifenden Armeen nachgeführt wurden. Daher wurde das Bataillon ohne seine Brückenkolonne erst am 25. Juni 1941 ab 13 Uhr auf dem Bahnhof Porz verladen. Die Brückenkolonne war bereits am 28. Mai 1941 vom Bataillon abgezogen wurden und mit anderen Brückenkolonnen zu größeren Brückengeräte-Einheiten zusammengelegt wurden. Sie ist nicht mehr zum Bataillon zurückgekommen. Die Verladung in Porz war am 25. Juni 1941 gegen 23 Uhr beendet. Am 26. Juni 1941 um 3:40 Uhr verließ der Transport die Heimatgarnison Porz. Der Transport rollte über Osnabrück und Hamburg nach Stettin, welches am 27. Juni abends erreicht wurde. Weiter ging es über Konitz nach Gaudenz, welches am 28. Juni 1941 mittags erreicht wurde. Der weitere Transport führte über Neidenburg - Treuburg an der ostpreußischen Grenze, welche am 28. Juni 1941 um 23 Uhr erreicht wurde nach Raczki. Dieser Ort befindet sich 20 Kilometer südöstlich von Treuburg auf litauischem Boden und wurde am 29. Juni um 6 Uhr erreicht. Gegen 6:30 Uhr begann das Ausladen. Die 3. Kompanie (teilmotorisiert) war in einem gesonderten Transport inzwischen in Treuburg eingetroffen. Das Bataillon sammelte sich am Mittag des 29. Juni 1941 marschbereit an einer Landstrasse nach Suwalki, etwa 10 Kilometer nördlich Raczki, und zog für die Nacht in Gehöften an der Strasse unter. Am 30. Juni 1941 um 4:30 Uhr erging der erste Divisionsbefehl für den Vormarsch. Die Kompanien wurden den Infanterie-Regimentern der Division unterstellt. Dabei kam die 1. Kompanie des Bataillons zum Infanterie-Regiment 239, die 2. Kompanie des Bataillons zum Infanterie-Regiment 240 und die 3. motorisierte Kompanie des Bataillons zum Infanterie-Regiment 241. Der Bataillonsstab trat zum Divisionsstab. Der Vormarsch begann am 30. Juni 1941 gegen 6:00 Uhr in Richtung Suwalki-Olita. Am 1. Juli 1941 wird Olita gegen Abend erreicht. Das Wetter war sonnig und sehr warm. Am 2. Juli 1941 marschieren die Kompanien in ihren Marschkolonnen durch ein Gelände, in dem an den Vortagen heftig gekämpft wurde. Ausgebrannte Feindpanzer, zerschlagene Artilleriestellungen und viele gefallene Gegner lassen die Heftigkeit der Kämpfe erahnen. Das Bataillon marschiert am 3. Juli 1941 weiter auf Wilna. Starker Staub auf schlechter werdenden Landstrassen und eine Mückenplage im nächtlichen Waldbiwak beginnen die Soldaten stark zu belästigen. Wilna wird am Abend des 4. Juli 1941 zum Teil auf sehr schlechten Wegen erreicht. Ein Zug der 2. Kompanie baut hier eine Behelfsbrücke und abends zieht ein Unwetter auf, welches fürchterlich tobt. Am 4. und 5. Juli 1941 besuchen Soldaten des Pionier-Bataillon 26 das Bataillon, da die 26. Infanterie-Division ebenfalls durch Wilna zieht. Am 6. Juli 1941 wird die Ruhe in Willna beendet und das Bataillon sammelt am Ortsrand von Wilna um weiterzumarschieren. Dies geschieht dann am 7. Juli 1941, die 1. Kompanie muss Wegebesserungsarbeiten durchführen. Die Wege sind auch am 8. Juli 1941 noch sehr schlecht, staubig und zerfahren. Die Männer des Bataillons müssen bei starker Hitze ständig Wege und Brücken instand setzen. Swenziany, ca. 80 Kilometer nordöstlich von Wilna wird erreicht. Am 9. und 10. Juli 1941 unternimmt das Bataillon Wege- und Brückenerkundungen weit voraus nach Nordosten. Dabei werde versprengte Gegner als erste Gefangene eingebracht. Am 11. und 12. Juli 1941 marschiert das Bataillon weiter auf Disna an der Düna, ca. 40 Kilometer nordwestlich von Polozk. Dabei musste das Bataillon weitere Wege- und Brückenerkundungen unternehmen. Am 13. Juli 1941 hält die Division und bereitet das Vorrücken gegen die Düna vor. Am Nachmittag des 14. Juli 1941 trifft das Bataillon in Disna ein. Es übernimmt den Brückendienst an der Düna, wo bereits durch vor der Division vorrückende Truppen 2 große Brücken, je eine Kriegs- und Behelfsbrücke, erbaut wurden waren. Zu dieser Aufgabe waren die 3 Kompanien des Bataillons aus den bisherigen Marschgruppen der 3 Infanterie-Regimenter herausgezogen und dem Bataillon wieder unterstellt wurden. Bis zum 17. Juli 1941 wird das Bataillon im Brückendienst in Disna eingesetzt, die 1. Kompanie muß schwierige Instandsetzungen an der Behelfsbrücke durchführen. Am Nachmittag des 17. Juli 1941 wird die Division dem XX. Armeekorps im Raum Witebsk unterstellt. Nachmittags und in der Nacht zum 18. Juli 1941 verlegt die Division im schwierigen Marsch auf schlechten Wegen, nördlich der Düna, bis nahe Polozk. Das schlechte Wetter verwandelte durch Regengüsse den Lehm der Wege in üblen Morast. Am 18. Juli 1941 unternimmt das Bataillon ausgedehnte Wegeerkundigungen nach Osten, bis in die Nähe von Witebsk. Die Wege sind sehr schlecht, die Brücken meist zerstört oder für den Übergang der Truppen unbrauchbar. Am 19. Juli 1941 erhält das Bataillon den Befehl eine 16-Tonnen-Behelfsbrücke an der Vormarschstrasse bei Berkowitschi zu erbauen. Es kümmert sich an diesem Tag um die Erkundung und die Vorbereitung des Baus, während die Division heranrückt. Nachts beginnt die schwierige Bauarbeit. Am 20. Juli 1941 ist die Brücke um 11 Uhr zum Übergang fertig. Nachdem der Übergang angelaufen ist erledigt das Bataillon nötige Arbeiten an den An- und Abmarschwegen. Am 21. Juli 1941 marschiert das Bataillon weiter bis Schumilino, es biwakiert nahe beim Ort. Am 22. Juli 1941 geht es weiter bis in die Nähe von Witebsk, hier biwakiert das Bataillon 6 Kilometer nordwestlich der Stadt. Am 23. Juli 1941 marschiert das Bataillon durch das sehr stark zerstörte Witebsk. Es kommt dadurch zu erheblichen Marschverzögerungen. Beim Weitermarsch kommt es erstmals zu einem stärkeren, jedoch kurzen Angriff sowjetrussischer Bomberflugzeuge. Von nun an greifen die gegnerischen Flieger häufiger an. Am 24. Juli 1941 erreicht das Bataillon die Kasplja, östlicher Nebenfluß der Düna, bei Koschewitschi, etwa 60 Kilometer östlich von Witebsk. Es biwakiert hier, die Mückenplage ist wieder sehr groß. Die Division umgeht im weiteren Vormarsch am 25. Juli 1941 das 20 Kilometer weiter östlich liegende Demidow nördlich. Dazu erkundet das Bataillon einen Umgehungsweg. Die 1. Kompanie erhält den Befehl eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke über die Kasplja bei Potschinok, westlich von Demidow zu bauen. Am 26. Juli 1941 baut das Bataillon die über 40 Meter lange Brücke. Das Besorgen des Holzes zum Bau ist in dem öden, sehr dünn besiedelten Land umständlich und schwierig. Der Übergang beginnt um 18 Uhr. Danach marschiert die Division weiter nach Osten. Vom 27. bis zum 29. Juli 1941 kommt die Division nur noch erheblich langsamer voran, da die Vormarschwege meist durch sumpfige Wälder oder über moorige Heide führen. Die Pioniere müssen Knüppeldämme bauen und immer wieder steckengebliebene Fahrzeuge aus dem Schlamm befreien. Am 30. Juli 1941 erreicht die Division den Raum 35 Kilometer nördlich von Duchowschtschina, wo die 20. Panzer-Division dem hartnäckig Widerstand leistenden Gegner gegenüberliegt. Die Ablösung dieser Division dauert wegen dem Feindruck mehrere Tage. Am 31. Juli und 1. August 1941 übernehmen die Infanterie-Regimenter die Kampfstellungen der 20. Panzer-Division. Dies geschieht unter lebhaftem Artilleriefeuer. Die 1. Kompanie muß infanteristisch in dem am weitesten nach Osten vorspringenden Frontbogen eingesetzt werden. Zugleich soll sie auch die noch sehr schwachen Sperren verstärken. Bataillonsgefechtsstand ist Tjuchowizy, 35 Kilometer nordnordöstlich von Duchowschtschina. Ab dem 2. August 1941 wird die 3. Kompanie ebenfalls infanteristisch eingesetzt. Dies geschieht nördlich der 1. Kompanie. Am 3. August 1941 wird die 2. Kompanie zum Wegebau im Stellungsraum der Division eingesetzt. Vom 4. bis zum 6. August 1941 geht zeitweise heftiges Artilleriefeuer auf die Stellungen nieder. Die 1. und die 3. Kompanie müssen häufig kleinere Feindangriffe abwehren. Am 7. August 1941 kommt es um 1 Uhr zu einem heftigen Angriff gegen die 1. Kompanie. Diese erleidet harte Verluste, Leutnant Schmidt fällt. Nachmittags ist die Lage wieder hergestellt. Im starken Regen der nächsten beiden Tage, dem 8. und 9. August 1941 kommt es häufiger zu Fliegerangriffen, die eigene Luftwaffe steht nicht zur Verfügung. Am 10. August 1941 werden Teile der 1. Kompanie für Sperrarbeiten und Wegebau herausgezogen. Am 11. August 1941 kommt es zu stärkeren Bombenangriffen, dabei kommt es bei der 2. Kompanie zu stärkeren Verlusten, mehrere Pioniere fallen. Abends wird die 2. Kompanie dem Infanterie-Regiment 239 zum Einsatz unterstellt. Die 3. Kompanie wird am 12. August 1941 aus der Front herausgezogen, dem Bataillon wieder unterstellt und rückt in eine Bereitstellung bei Rekta, 5 Kilometer hinter der Stellung. Vom 13. bis zum 18. August 1941 dauert der Stellungskampf weiter an. Am 19. August 1941 verstärkt der Gegner das Artilleriefeuer macht vermehrt Vorstöße, zum Teil mit Panzern. Am frühen Morgen des 20. August gibt es erneut einen großen Angriff des Gegners. Die 1. Kompanie erleidet dabei starke Verluste. Verfügbare Teile des Bataillons werden als Eingreifreserve bereitgestellt. Nachmittags werden die 2. und 3. Kompanie im Abschnitt des Infanterie-Regiment 240 zum Sperren und Verlegen von Minen während der Nacht eingesetzt. Am 21. August 1941 hat die 1. Kompanie alle Angriffe in heftigen Kämpfen abwehren können. Die 3. Kompanie bereitet am 22. August 1941 einen Sperreinsatz am linken Flügel des Divisionsabschnittes vor. Bis zum 23. August 1941 hat die Division in den heftigen Kämpfen der letzten Tage fast 100 Feindpanzer vernichtet. Am 24. August 1941 erscheinen zum ersten Mal wieder eigene Kampfflugzeuge, was die Soldaten sehr erleichtert. Am 25. August 1941 wird die 1. Kompanie nach 24 Tagen Stellungskampf und starken Verlusten aus der Stellung herausgezogen. Sie hatte ihren Abschnitt gehalten und durch Sperren deutlich verstärkt. Die Feindangriffe haben auch am 26. August 1941 nachgelassen, nur das Artilleriefeuer bleibt zeitweise heftig. In den nächsten Tagen erkundet die Division mit den Pionieren eine neue Stellung. Diese schließt sich südlich an die bisherige an. Der Ausbau wird vorbereitet. Das Wetter ist bereits sehr kalt und es bleibt regnerisch. Am 31. August 1941 spricht der Kommandeur der Division dem Bataillon für seine Leistungen im Abwehrkampf ein Lob aus. Am 5. September 1941 werden Auszeichnungen, Eiserne Kreuze und Sturmabzeichen, an die Pioniere verliehen. Am 6. September 1941 treffen 42 Pioniere als erster Ersatz für das Bataillon ein. Die Verluste der Division betragen bisher 3.400 Mann, davon sind 750 Mann gefallen. Am 7. September 1941 ergeht der Befehl, daß die Division bis zum 13. September 1941 durch die 129. Infanterie-Division abgelöst und herausgezogen wird. Am 10. September 1941 wird die leichte Pionierkolonne in ihrem Walddorf durch Partisanen überfallen und erleidet Verluste. Vom 11. bis zum 12. September 1941 übergibt das Bataillon seine Stellungen und Aufgaben an das Pionier-Bataillon 129. Am 13. September 1941 verlegt das Bataillon zur Auffrischung in den Raum Klewczy - Wymjetz - Spaß Ugly, 25 bis 30 Kilometer südwestlich des bisherigen Einsatzraumes. Bis zum 23. September 1941 unternahm das Bataillon Erkundungen nach Osten und arbeitete am Wegebau. Die Division wird am 24. September 1941 nach Osten vorgeschoben. Das Pionier-Bataillon verlegt etwa 15 Kilometer nach Nordosten in ein Waldbiwak bei Wotrja. Am 25. September 1941 treffen 79 Mann Ersatz ein. Bis zum 1. Oktober 1941 dauern die Vorbereitungen für einen neuen Angriff. Die Befehle zur Bereitstellung treffen ein. Am 2. Oktober 1941 beginnt gegen 6 Uhr der zweite Großangriff der deutschen Armeen. Ziel der Heeresgruppe Mitte, zu der die Division gehört, ist Moskau. Die 3 Kompanien sind zum Angriff wieder den Infanterie-Regimentern unterstellt. Gegen Abend wird der kleine Fluß Wopjetz, 15 Kilometer von der Ausgangsstellung entfernt, überschritten. Die 1. Kompanie baut unter feindlichem Störungsfeuer und unter erheblichen Materialschwierigkeiten eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke. Die Division überschreitet am 3. Oktober 1941 8 Kilometer weiter östlich den etwas größeren Fluß Wop bei Drosdowo und dringt auf schlechten Waldwegen und über Minensperren, die die Pioniere räumen, weiter vor. In der Nacht zum 4. Oktober 1941 überfällt eine zurückgebliebene stärkere feindliche Kampfgruppe den Divisions-Gefechtsstand in Drosdowo. Der Bataillonsstab, Teile der leichten Pionierkolonne und Nachkommandos der Kompanien beteiligen sich an der heftigen Abwehr. Die Angreifer werden fast vollständig aufgerieben. Vom 5. bis zum 8. Oktober 1941 dringt die Division weiter nach Osten vor. Die sehr schlechten und sumpfigen Waldwege müssen fortlaufend mit Knüppeldämmen und Behelfsübergängen durch die Pioniere ausgebessert werden. Ebenso sind ständig Minen zu beseitigen. Am 9. Oktober 1941 überschritt die Division fast 60 Kilometer östlich der Ausgangsstellung den oberen Dnjepr bei Gribalowa. Der Behelfsbrückenbau wird voran getrieben. Dazu werden sowjetische Gefangene, welche in kleineren Gefechten während des Vordringens eingebracht wurden, eingesetzt. Erster leichter Schneefall setzt im Laufe des Tages ein. Bis zum Erreichen des Dnjepr waren 54 Soldaten des Bataillons gefallen, 105 waren verwundet wurden, 1 Mann wurde vermißt. Mit dem Überschreiten des Dnjepr geht die Schlacht Wjasma-Brjansk zu Ende. Der Gegner leistet Mitte Oktober nur noch geringen Widerstand. Dagegen wird das Wetter sehr schlecht. Regen, Schlamm, vielfach leichter Schnee und Frost behindern den weiteren Vormarsch erheblich. Die Pioniere haben mit Wege- und Brückenbau schwere Arbeit zu leisten. Der Vormarsch geht über Andrejewskoje - Michjejewa - Grigorjewskaja etwa 35 Kilometer nach Osten bis in den Raum um Koßtino. Dann geht es bis zum 22. Oktober 1941 nach Nordosten, etwa 60 Kilometer südöstlich Rshew vorbei, bis in den Raum nordwestlich von Wolokolamsk an der Lama, das etwa 100 Kilometer nordwestlich von Moskau liegt. Der Gegner beginnt am 23. Oktober 1941 an der Lama erneut starken Widerstand zu leisten. Bei sehr schlechten Wegen, Schnee und tiefem Schlamm fallen immer mehr Kraftfahrzeuge aus. Die Pferde werden um so mehr überanstrengt. In der Zeit vom 24. bis zum 30. Oktober 1941 ist die Division in heftige Gefechte nordwestlich und nördlich von Wolokolamsk verwickelt. Die Kompanien bauen mehrere Übergänge über große Panzergräben und müssen viele Minen räumen. Am 30. Oktober 1941 nimmt die Division Jaropoletz, etwa 20 Kilometer nördlich von Wolokolamsk. In der Zeit vom 31. Oktober bis zum 15. November 1941 bauen die Kompanien mehrere Behelfsbrücken, räumen Sperren und setzen Wege instand. Sie liegen in kleinen Ortschaften, in und bei Jaropoletz. Es kommt häufiger zu Fliegerangriffen und Artillerieüberfällen. Am 6. November 1941 werden an die Pioniere erneut zahlreiche Auszeichnungen verliehen, ebenso am 14. November 1941. Am 10. November 1941 wird der Chef der 2. Kompanie, Hauptmann Held, zu einem Kommando abberufen. Leutnant Rütt übernimmt die Führung der Kompanie, Leutnant Gunst übernahm dafür die Geschäfte des Adjutanten. Am 16. November 1941 beginnt der Gegner einen starken Angriff, die Division hat starke Abwehrkämpfe zu bestehen. Am 18. November 1941 wird die 1. Kompanie zur örtlichen Sicherung des Divisionsgefechtsstandes eingesetzt. Der Gegner ist am 19. November 1941 zurückgeschlagen, die Division tritt zu einem neuen Angriff an. Terjajewa-Sloboda, rund 20 Kilometer östlich von Jaropoletz, wird am 20. November 1941 genommen. Alle 3 Kompanien haben wieder viele Sperren zu beseitigen, Minen zu räumen und mehrere Behelfsbrücken zu bauen. Darunter eine 16-Tonnen-Behelfsbrücke weiter vorwärts an der Vormarschstrasse bei Pokrowskoje, die bis 22:30 Uhr von Teilen der 3. Kompanie fertiggestellt wird. Am 21. November 1941 bleibt die 2. Kompanie im Brückendienst an der Marschstrasse eingesetzt. Die beiden anderen Kompanien müssen Sperren aufbrechen und viele Minen räumen. Am 22. November 1941 kommt es bei Troitzkoje, 15 Kilometer westlich Klin, zu einem leichten Gefecht. Die 1. Kompanie ist den Infanterie-Regiment 239, die 3. Kompanie dem Infanterie-Regiment 240 unterstellt. Vom 23. bis zum 25. November 1941 erfolgt ein weiteres Vordringen nach Südosten unter leichten Gefechten bis Ssolnetschnogorski, 50 Kilometer nordwestlich von Moskau. 2. Kompanie trifft nach fast 70 Kilometern Marsch wieder beim Bataillon ein. Vom 26. bis zum 30. November 1941 geht die Division weiter nach Südosten gegen den Nordrand von Moskau vor. Tiefer Schnee behindert die Bewegungen der Truppe. Alle 3 Kompanien sind bei den vordersten Teilen der Infanterie eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 wird der Fluß Kljasma östlich der Strasse Lin - Moskau 25 Kilometer nordwestlich der Moskauer Vorstadt Chimki erreicht. Die 2. Kompanie ist am weitesten vorn eingesetzt und erobert das Dorf Lunewo an der vereisten Kljasma. Es richtet sich dann zur Verteidigung ein und versucht, an den tief verschneiten Ufern Sperren anzulegen. Die 1. Kompanie erreicht das westlich von Lunewo gelegene Dorf Wladytschino. Die 3. Kompanie erreicht die noch weiter westlich an der bisherigen Vormarschstrasse gelegene Kljasma-Brücke. Am 2. Dezember 1941 ist die 1. Kompanie bei Wladytschino in ein heftiges Gefecht verwickelt. Am 3. Dezember 1941 befindet sich der Bataillonsgefechtsstand in Buntaicha, einige Kilometer nördlich der Kljasma. Bis zum 6. Dezember 1941 unternehmen die Kompanien mehrere Erkundungsvorstöße und weisen kleiner Angriffe ab. Bei der 1. Kompanie sind sie sehr heftig. Die Temperatur ist um minus 30 Grad, zeitweise Nebel und leichter Schneefall. Am 7. Dezember 1941 ergeht der Divisionsbefehl zum Absetzen. Der Bataillonskommandeur wird Führer der Nachhut. Diese setzt sich aus dem Pionier-Bataillon und weiteren Kampfgruppen der anderen Waffen zusammen. Der Auftrag für die Nachhut ist das Anlegen von Sperren während des Absetzens. Am 8. Dezember 1941 muß die 1. Kompanie noch bei Beginn des Absetzens ein heftiges Abwehrgefecht bestehen. Die Nachhut erreicht am 10. Dezember 1941 Ssolnetschnogorski, wo die Division eine neue Abwehrstellung vorbereitet. Der Nachhutauftrag ist damit beendet. Zur Abwehr wird am 11. Dezember 1941 die 1. Kompanie dem Infanterie-Regiment 239, die 3. Kompanie dem Infanterie-Regiment 240 unterstellt. Die 2. Kompanie bleibt zur Verfügung des Bataillons. Vom 12. bis zum 14. Dezember 1941 wird das Absetzen nach Westen durch tief verschneite, unwegsame Wälder unter einigen Gefechten fortgesetzt. Die 2. Kompanie trägt die Hauptlast des Sperreinsatzes. Der Nachschub beginnt zu fehlen, da zu wenig Kraftstoff vorhanden ist. Die meisten Gefechtsfahrzeuge gehen verloren, weil sie unbeweglich liegenblieben. Am 15. Dezember 1941 erreichen der Stab und Teile der 1. Kompanie mit Infanterie- und Artillerie-Einheiten Wlaskowo, 30 Kilometer westlich von Ssolnetschnogorski. Am 16. Dezember 1941 kommt es im Schneesturm um 3 Uhr morgens zum Überfall durch nachdrängenden Gegner. Dieser wird in einem zweistündigem Gefecht vernichtet, das Absetzen geht danach weiter. Am 18. Dezember 1941 befiehlt die Division die Verteidigung an der Lama. Das Pionier-Bataillon wird zum Anlegen von Sperren und Befestigungen vorausgezogen. Dazu werden am 19. Dezember 1941 die 2. Kompanie südlich Timkowa an der Lama, die 1. Kompanie beiderseits Timkowa und die 3. Kompanie nördlich davon bei Iwanowskaja eingesetzt. Am 20. Dezember 1941 werden erste schwache Angriffe an der Lama abgewehrt. Hauptmann Held kehrt zur 2. Kompanie zurück und übernimmt wieder die Führung. Am 21. Dezember 1941 folgen weitere Abwehrkämpfe bei denen Leutnant Hemmerich, Führer der 3. Kompanie, zum 4. Mal verwundet wird. Er bleibt bei seiner Kompanie. Am 22. Dezember 1941 unternimmt der Gegner einen starken Angriff auf Iwanowskaja. Die 3. Kompanie hält die Stellung. Am 23. Dezember 1941 wird dem Bataillon die 3. Kompanie des Pionier-Bataillons 745 zum Stellungsausbau und zum Anlegen von Sperren unterstellt. Es soll eine Riegelstellung westlich von Iwanowskaja gebaut werden. Nachts erfolgt ein weiterer Angriff auf Iwanowskaja, zur Abwehr werden Stoßtrupps der 3. Kompanie eingesetzt. Am 24. Dezember 1941 wird dicht westlich der Riegelstellung eine neue Aufnahmestellung bei Michailowka vorbereitet. Teile der Schützen-Regimenter 4 und 114 werden dazu herangezogen. Hauptmann Kirschner, Chef der 1. Kompanie, wird bei Timkowa verwundet und zurückgebracht. Am 25. Dezember 1941 werden sehr heftige Angriffe auf die Riegelstellung abgewiesen. Durch die Angriffe kann aber nur wenig für den Ausbau der Stellung getan werden. Am 26. Dezember 1941 kommt es zu heftigen Angriffen auf Michailowka. Zur Abwehr stehen zunächst nur Teile der Pionier-Bataillone 745 und 106 zur Verfügung. Später werden sie durch einige Trupps der Schützen-Regimenter 4 und 114 verstärkt. Nachmittags greift der Gegner auch mit Panzern an. Um den Ort wird während der ganzen Nacht zum 27. Dezember 1941, zum Teil im Schneesturm, gekämpft. Am 27. Dezember 1941 wird Michailowka ohne neuen Feinddruck geräumt. Um 9 Uhr wird das Pionier-Bataillons 745 wieder abgezogen. Vom Bataillon sind westlich Michailowka noch verfügbare Teile des Stabes und der Rest der 3. Kompanie, bestehend aus einem Ofizier, 2 Unteroffizieren und 7 Mann zusammen. Die 1. Kompanie kämpft vom 28. bis zum 30. Dezember 1941 noch bei Timkowa. Die 2. Kompanie ist südlich davon in der Abwehr eingesetzt. Die Verluste bei beiden Einheiten steigen an. Am 31. Dezember 1941 wird die 1. Kompanie zur Erkundung und zum Ausbau einer neuen Aufnahmestellung weiter westlich herausgezogen. 

Am 1. Januar 1942 wird die 2. Komapnie nach Goloperowo herausgezogen um ebenfalls eine neue Stellung zu erkunden. Einige Feindpanzer greifen den Ort an und werden abgeschossen oder vertrieben. Der Kommandeur des Bataillons wird zur neuen Verwendung, Kommandeur eines Pionier-Regiments-Stabes, versetzt. Zum Führer des Bataillons wird Hauptmann Held ernannt. Die Abwehrkämpfe gehen weiter, während die Division bis April 1942 in der Stellung nordöstlich von Gshatsk. Mit seiner Division wurde das Bataillon im April 1942 aus der Front herausgezogen und zur Auffrischung und Ergänzung nach Nordfrankreich verlegt. Später wird die Division wieder in Russland eingesetzt. Das Bataillon hat schwere Kämpfe in Südrussland und der Ukraine zu bestehen. Ende 1943 wurden die Reste von 2 Kompanien des Pionier-Bataillon 139 in das Bataillon eingegliedert. Im August 1944 wurde das Bataillon im Raum Kischinew vernichtet.

Erneut aufgestellt wurde das Bataillon am 8. April 1945 am Oberrhein aus dem Festungs-Pionier-Bataillon 56. 

Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 16 in Köln-Westhoven, welches am 15. April 1939 in Thorn vom Wehrkreis VI und Wehrkreis XX aufgestellt wurde. 

Kommandeure:

Hauptmann Held 1942 -