Zickwolff, Friedrich Hermann Rudolf

 

* 1. August 1889, Bayreuth

† 17. September 1944, (an Erkrankung gestorben)


BArch Pers 6/1022 im Jahr 1922 als Hauptmann

 

Friedrich Zickwolff war ein Sohn vom Ingenieur und späteren Gasfabrikdirektor Wilhelm Zickwolff und dessen Ehefrau Eleonore, geborene Wagner. Sein Vater starb am 19. Juli 1907 in Tirol. Er selbst trat nach seinem Abitur am Realgymnasium München am 1. Juli 1908 als Fahnenjunker in das Württembergische Heer ein. Der Ingenieurssohn kam dabei zur 9. Kompanie vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124. Bei dieser wurde er am 18. Juli 1908 vereidigt. Es folgte am 27. November 1908 seine Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier. Vom 20. Januar 1909 bis zum 2. Oktober 1909 wurde er zur Kriegsschule Metz kommandiert. Dort erhielt er am 18. Februar 1909 sein Zeugnis der Reife zum Fähnrich. Daraufhin wurde er am 24. März 1909 (S) zum Fähnrich befördert. Nach der Rückkehr zum Regiment erhielt er am 15. Oktober 1909 das Zeugnis der Reife zum Offizier. Daraufhin wurde er am 19. November 1909 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. November 1907 (Mm) festgelegt. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 in Weingarten eingesetzt. Ab Herbst 1911 gehörte er wie sein Bruder in gleicher Funktion zur 8. Kompanie des Regiments am gleichen Standort. Vom 1. Juni 1912 bis zum 28. Juni 1912 wurde er zur Ausbildung im Feldpionierdienst zum Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 nach Ulm kommandiert. Vom 1. Oktober 1912 bis zum 30. September 1913 wurde er für ein Jahr zur Dienstleistung zum Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 nach Ulm kommandiert. Vom 15. Januar 1914 bis zum 14. April 1914 wurde er zum Lehrkursus der Militär-Turnanstalt kommandiert. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er als Kompanieoffizier der 2. Kompanie noch zum 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 in Weingarten. Er rückte am 6. August 1914 ins Feld aus. Am 8. September 1914 wurde er als Angehöriger der 2. Kompanie durch eine Artilleriegranate schwer am Rücken verwundet und musste ins Lazarett eingeliefert werden. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 30. September 1914 verliehen. Am 1. November 1914 wurde ihm das Ritterkreuz 2. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern verliehen. Während der Genesung wurde er am 27. Januar 1915 (R55r) zum Oberleutnant befördert. Nach dem Abschluß der Behandlung wurde er ab dem 1. März 1915 dem Ersatz-Bataillon seines Regiments in Weingarten zugeteilt. Dort wurde er am 5. März 1915 als Führer der Ersatz-Schneeschuh-Kompanie eingesetzt. Am 6. Juli 1915 wurde er zum Führer der Württembergischen Gebirgs-Kompanie 1 bestimmt, mit der er am 8. Juli 1915 wieder an die Front rückte. Am 4. Oktober 1915 wurde er als Führer der 1. Kompanie zum Württembergischen Gebirgs-Bataillon versetzt. Anstelle vom Ritterkreuz 2. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern wurde ihm am 5. Oktober 1916 die goldene Militär-Verdienstmedalle verliehen. Am 6. Februar 1917 wurde er mit Wirkung vom 15. Februar 1917 als Ordonanzoffizier zur 8. Ersatz-Division versetzt. Durch die Umbenennung der Einheit gehörte er ab dem 1. April 1917 als Ordonanzoffizier zur 243. Infanterie-Division. Als solcher wurde er am 18. April 1917 (Tt) zum Hauptmann befördert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 2. Juli 1917 verliehen. Am 6. September 1918 wurde er zur 27. Infanterie-Division versetzt und dort als Adjutant bei der 53. Infanterie-Brigade eingeteilt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz (24. Juli 1918) widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen, wie das Ritterkreuz des Militär-Verdienstordens (24. April 1918) und der Bayerische Militär-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern (24. Dezember 1915) verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 10. März 1919 als Kompanieführer im 1. Württembergischen Freiwilligen-Regiment der Freiwilligen-Abteilung Haas eingesetzt. Vom 17. April 1919 bis zum 13. Juni 1919 war er an einer Unternehmung gegen die Aufständischen in München beteiligt. Ab dem 16. Juli 1919 gehörte er als Kompanieführer der 1. Kompanie zum Württembergisches Jäger-Bataillon 26. Er wurde jetzt auch als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er am 18. Oktober 1919 neu vereidigt. Vom 9. Dezember 1919 bis zum 13. Dezember 1919 wurde er zum III. Sportlehrgang der Reichswehr-Brigade 13 kommandiert. Vom 10. Januar 1920 bis zum 25. Februar 1920 wurde er als Leiter des Schneeschuhkurses Isny verwendet. Vom 21. März 1920 bis zum 18. Juni 1920 war er an einer Unternehmung gegen die Aufständischen im Ruhrgebiet beteiligt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26 der Reichswehr-Brigade 13. Im Zuge der weiteren Heeresverminderung wurde er wegen der Auflösung seines Regiments am 1. Oktober 1920 als Führer der 1. Kompanie in das Reichswehr-Schützen-Regiment 25 übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 in das 13. (Württ.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Chef der 9. Kompanie eingesetzt. Vom 27. März 1921 bis zum 8. April 1921 war er im Raum Sangerhausen zur Bekämpfung der Unruhen in Mitteldeutschland aktiv. Die Erlaubnis zur Verheiratung erhielt er am 17. August 1921 vom Landeskommandanten von Württemberg. Er heiratete daraufhin am 22. Oktober 1921 die über elf Jahre jüngere Maria Emilie Elisabeth Günther, Tochter vom Kaufmann auf Bolivien, Friedrich Ernst Dietrich Günther, in Ulm an der Donau. Aus der Ehe gingen später 5 Kinder hervor. Am 1. Februar 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. April 1917 (3) zugewiesen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er als Chef der 16. Kompanie im Ausbildungs-Bataillon vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Gmünd eingesetzt. Diese Position behielt er dann noch die nächsten Jahre. Vom 11. Juni 1924 bis zum 24. Juni 1924 wurde er zur Übungsreise im Wehrkreis V kommandiert. Vom 30. April 1925 bis zum 12. Mai 1925 wurde er as Teilnehmer zu einer Übungsreise der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) des Reichswehrministeriums (RWM) kommandiert. Vom 1. September 1926 bis zum 31. Mai 1927 wurde er zum Studium von Fremdsprachen nach Amerika, Argentinien, Chile, Peru und Bolivien kommandiert. Deswegen reiste er am 9. September 1926 mit seiner Frau mit dem Kombischiff "Cap Norte" der Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrt Gesellschaft unter Kapitän F. Wilde von Hamburg in Richtung Südamerika ab. Die Reise führte über Lissabon, Rio de Janeiro, Santos, Rio Grande do Sul und Montevideo nach Buenos Aires. Am 1. Oktober 1926 wurde er etatmäßig als Hauptmann beim Stabe zum Ausbildungs-Bataillon vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment nach Schwäbisch Gmünd versetzt. Am 8. Januar 1927 wurde er etatmäßig mit Wirkung vom 1. Februar 1927 in die 2. (Preuß.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. Gleichzeitig wurde er mit seiner bisherigen Uniform zum Stabe der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Am 24. Februar 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1928 als Rittmeister unter Beibehalt seiner bisherigen Uniform in die 1. (Württ.) Eskadron vom 18. Reiter-Regiment nach Ludwigsburg versetzt. Seine Dienstliche Verwendung blieb dabei unverändert. Privat wohnte er damals im Erdgeschoß vom Pfaffenweg 53 in Stuttgart. Vom 17. Juni 1929 bis zum 28. Juni 1929 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Ab dem 1. Oktober 1929 gehörte er zum Stab vom Gruppenkommando 2 in Kassel. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Sein ältester Sohn war der am 6. Dezember 1929 in München geborene Rudolf Zickwolff. Dieser starb bereits als Säugling am 19. Dezember 1929. Am 1. April 1930 (1) wurde er dann zum Major befördert. Seine älteste Tochter war die am 16. Januar 1931 in München geborene Elisabeth Zickwolff. Am 3. Mai 1932 wurden seine Zwillingstöchter Ursula Zickwolff und Gisela Zickwolff in Berlin geboren. Am 1. Mai 1933 wurde er zur Artillerieschule nach Jüterbog versetzt. Dort gehörte er zur Abteilung A (Fähnrichslehrgang). Am 1. April 1934 (13) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 2. August 1934. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 als Kommandeur des II. Bataillons im Infanterie-Regiment Tübingen eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 13 in Ludwigsburg ernannt. Am 18. Januar 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1936 (16) zum Oberst befördert. Sein jüngster Sohn war der am 18. August 1936 in Stuttgart geborene Werner Zickwolff. Im Herbst 1936 gab er sein Kommando über das Regiment an Oberst Philipp Müller-Gebhard ab. Am 6. Oktober 1936 wurde er dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 119 in Stuttgart ernannt. Diese Position behielt er dann die nächsten Jahre. Im Frühjahr 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 20. April 1939 mit Wirkung vom 1. Mai 1939 zum Landwehr-Kommandeur Mühlheim (Ausbildungsleiter Mühlheim an der Ruhr) unter dem Landwehr-Kommandeur Krefeld ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 mit der Führung der neuen 227. Infanterie-Division beauftragt. Mit dieser bezog er dann nach der Aufstellungen Stellungen an der Westfront. Am 30. September 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 (20) zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 227. Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er seine Division in den Westfeldzug. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 16. Mai 1940 verliehen. Am 1. Juli 1940 wurde ihm auch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Danach verblieb er mit seiner Division als Besatzungstruppe in Nordfrankreich. Am 15. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Kavallerie Günther von Pogrell, Befehlshaber vom Höheren Kommando XXXII: "Vortrefflicher Charakter; von hohem Ansehen in seiner Division. Von allen Untergebenen verehrt! Innerlich wertvolle Persönlichkeit. Sehr intelligent, vielseitig gebildet. Taktiker, Ausgezeichneter Lehrer und Ausbilder. Spange E.K.I. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Zum Kommandeur einer Division 1. Welle, auch im Frieden voll geeignet." Dazu ergänzte am 18. März 1941 Generaloberst Adolf Strauss, OB der 9. Armee: "Einverstanden ! Ich befürworte die Belassung in jetziger Stelle." Als letzter ergänzte am 22. März 1941 Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe A: "Einverstanden" Am 24. April 1941 gab er mit Wirkung vom 12. April 1941 sein Kommando über die 227. Infanterie-Division endgültig ab. Er wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis VI. Am 14. Juni 1941 vermerkte General der Kavallerie Günther von Pogrell: "Nichts hinzuzufügen !" Dazu ergänzte am 2. Juli 1941 Generaloberst Curt Haase, OB der 15. Armee: "Mir jetzt nicht bekannt geworden. Ich kenne den General Zickwolff persönlich. Das Urteil des General der Kavallerie von Pogrell stimmt mit meiner Ansicht überein." Bereits am 17. Juni 1941 wurde er mit Wirkung vom 4. Juni 1941 zum Kommandeur der noch jungen 113. Infanterie-Division ernannt. Im Sommer 1941 führte er dann seine Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Zeitweise wurde er durch Oberst Dr. Kurt Paape in der Divisionsführung vertreten. Am 15. September 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1941 (9) zum Generalleutnant befördert. Am 26. Dezember 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hans-Wolfgang Reinhard, KG vom LI. Armeekorps: "Generalleutnant Zickwolff unterstand dem Generalkommando LI. Armeekorps vom 28. Juni 1941 bis zum 18. Juli 1941 und vom 22. Juli 1941 bis zum 11. September 1941. Er hat in den schweren, wochenlangen Angriffs- und Abwehrkämpfen um den Brückenkopf Malin, ferner beim siegreichen aber schweren Dnjepr-Übergang ostwärts Gornostaipol, seine Division unter stetem persönlichen tapferen Einsatz umsichtig und tatkräftig geführt. Besonders anzuerkennen ist, aß die Division stets bestrebt war, auch die schwierigsten Aufgaben so gut als möglich zu lösen. Obwohl sein Gesundheitszustand zu wünschen übrig läßt, hat General Zickwolff in treuer Pflichterfüllung dem Korps ausgezeichnete Dienste geleistet, sodaß er zur Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold vorgeschlagen wurde." Am 17. Oktober 1941 erhielt er folgende Beurteilung für die Unterstellung vom 11. September 1941 bis zum 27. September 1941 von General der Infanterie Werner Kienitz, KG vom XVII. Armeekorps: "Führte seine Division in der Schlacht bei Kiew gut und tatkräftig. Zu einem abschließenden Urteil bin ich nicht in der Lage, zumal er in der ersten Zeit der Unterstellung erkrankt war." Im Herbst 1941 verlegte er mit seiner Division auf den Balkan. Am 5. Dezember 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Franz Böhme, dem Bevollmächtigten Kommandierenden General in Serbien: "Mir noch zu wenig bekannt. Sehr rührig. Bei den Operationen gegen die Aufständischen in Südwestserbien um den Monatswechsel November - Dezember 1941 hat er seine Division gut geführt. Bewertung: Füllt seine Stellung aus." Am 15. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Joachim von Kortzfleisch, KG vom XI. Armeekorps: "Vorbeurteilungen (1 Anlage) ergeben nur lückenhaftes Bild. Mir aus 2 1/2 Monaten Wintereinsatz mit stark beschränkter Bewegungsmöglichkeit bekannt, daher nicht abschließend zu beurteilen. Führte in der Winterschlacht im Donezbogen sachgemäß und mit Streben nach persönlicher Einwirkung. Zurückhaltende Natur! Richtiges Urteil über Untergebene. Feldzugstrapazen scheinen nicht spurlos an ihm vorübergegangen zu sein. Bewertung: Füllt seine Stelle aus." Dazu ergänzte am 7. Mai 1942 Generalfeldmarschall Ewald von Kleist, OB der 1. Panzerarmee: "Mir nicht bekannt geworden." Als letzter ergänzte am 19. Mai 1942 noch Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe Süd: "Hat sich bisher gut bewährt." Am 10. Mai 1942 gab er sein Kommando über die 113. Infanterie-Division ab. Er wurde dafür im Tausch mit Generalleutnant Hans-Heinrich Sixt von Arnim zum Kommandeur der 95. Infanterie-Division ernannt. Am 2. Juni 1942 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 4. Juni 1942 erhielt er rückwirkend folgende Beurteilung für die Unterstellung vom 12. Mai 1942 zum 2. Juni 1942 von General der Artillerie Walter Heitz, KG vom VIII. Armeekorps: "Hat in der Schlacht südlich Charkow seine Division im Rahmen des VIII. Armeekorps vortrefflich geführt. Ruhig, energisch, klar in der Beurteilung der Lage, hart in der Führung und in seinem persönlichen Einsatz. An dem entscheidenden Abwehrsieg des VIII. Armeekorps hat die 113. Division unter seiner Führung erfolgreich mitgewirkt. Er wurde hierfür auf meinen Vorschlag mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet." Am 23. Juli 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Erwin Vierow, stellvertretender Führer vom IV. Armeekorps: "Hat die Division bei Vorbereitung und Durchführung des Angriffs in der Zeit vom 5. Juni 1942 bis zum 23. Juli 1942 fest und sicher geführt. Persönlich unerschrocken und tapfer, klar in der Befehlsgebung. Seine Gesundheit scheint auf die Dauer den Anstrengungen im Osten nicht gewachsen zu sein." Am 14. September 1942 gab er sein Kommando über die 95. Infanterie-Division bereits wieder ab. Er wurde wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte diees Mal der Wehrkreis V. Bereits am 28. September 1942 wurde er zum Kommandeur der neuen 343. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bodenständigen Division verlegte er dann nach der Aufstellung auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in die Bretagne. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Erich Marcks, KG vom LXXXVII. Armeekorps: "Kühl, zurückhaltend, geistig weit über dem Durchschnitt, keine mitreißende, aber eine klar und feste Führerpersönlichkeit, auf die in jeder Lage Verlaß ist. Im Osten als Divisionskommandeur 1941 und 42 voll bewährt, erfolgreicher Ausbilder und Erzieher seiner jetzigen Division in militärischen und nationalsozialistischen Sinne. Seine Gesundheit hat sich gefestigt, doch ist er nicht ostfähig. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General." Dazu ergänzte am 4. März 1943 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Mit "geistig über Durchschnitt" einverstanden. Ob auch als Führerpersönlichkeit "über Durchschnitt" und damit zum Kommandierenden General geeignet, kann ich bei derzeitigen Verhältnissen, aus eigenem Urteil nicht sagen. Die Stellung als Divisionskommandeur füllt er sehr gut aus." Als letzter ergänzte noch Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Einverstanden." Am 24. August 1943 musste er wegen einer erneuten Erkrankung sein Kommando über die 343. Infanterie-Division an Generalmajor Hermann Kruse abgeben. Er wurde dann mit Verfügung vom 30. November 1943 mit Wirkung vom 25. August 1943 wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis V. Für seine vorherige Tätigkeit erhielt er am 4. September 1943 folgende Beurteilung von General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom XXV. Armeekorps: "Klare, feste Führerpersönlichkeit. Geistig über Durchschnitt. Nationalsozialist. Erfolgrecher Ausbilder und bewährter Divisionskommandeur in schwierigen Lagen. Kühl und scharf in der Beurteilung von Lagen. Energisch und sicher in der Durchführung. Sein Gesundheitszustand hat sich verschlechtert, so daß er einige Zeit ärztliche Behandlung bedarf. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General."  Dazu ergänzte am 9. September 1943 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Über die Wiederverwendung und die Art der Verwendung des mit Recht sehr gut beurteilten Generalleutnant Zickwolff wird erst nach dem Erfolg der ärztlichen Behandlung entschieden werden können." Als letzter ergänzte am 18. September 1943 noch Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Einverstanden!" Am 7. Februar 1944 wurde er als Leiter vom Aufstellungsstab Wahn auf den Truppenübungsplatz Wahn kommandiert. Dieses Kommando wurde wegen einer erneuten Erkrankung auf den  17. März 1944 bereits wieder beendet. Er wurde am 18. März 1944 wieder der Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte erneut der Wehrkreis V. Ab dem 15. Juni 1944 ging die Dienstregelung auf den Wehrkreis VI über. Am 17. September 1944 ist er dann an seiner Krankheit gestorben.

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 13. Februar 1874 in Bayreuth geborene Stefan Rudolf Zickwolff. Dieser absolvierte ein Studium der Tonkünste. Vom 16. Juli 1894 diente er bis 1895 im Königlich Bayerisches 10. Infanterie-Regiment. Er trat der Reserve des Regiments bei. Dort wurde er 1906 zum Oberleutnant und am 17. Dezember 1912 (2) zum Hauptmann befördert. Er ist am 9. Oktober 1914 als lediger Hauptmann und Führer der 7. Kompanie vom Bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 1 bei Moerbeke gefallen. Er wurde am 28. März 1916 in der Familiengruft in Bayreuth beigesetzt.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 20. April 1877 in Bayreuth geborene Hermann Zickwolff. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn bei der Infanterie im Württembergischen Heer ein. Er trat am 18. März 1899 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 in Weingarten. Bei diesem wurde er am 17. Oktober 1899 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1900 (Zz) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Weingarten verwendet. 1904 wurde er zur Dienstleistung zur 3. Kompanie vom Lehr-Infanterie-Bataillon in Potsdam kommandiert. Am 10. April 1906 wurde er mit dem 1. Mai 1906 auf 3 Monate zur Dienstleistung bei der Maschinengewehr-Abteilung Nr. 2 nach Bitsch kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er ab Herbst 1906 als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Weingarten verwendet. Am 18. Mai 1907 wurde er auf drei Monate nach Preußen kommandiert. Dazu wurde er zwecks Ausbildung im Feldsignaldienst vom 1. Juni 1907 ab zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 überwiesen. Bereits am 15. Juni 1907 wurde bekannt, dass er mit dem 5. Juli 1907, unter Enthebung von dem Kommando beim Telegraphen-Bataillon Nr. 1, aus dem Heer behufs Übertritt zur Schutztruppe für Kamerun auscheiden wird. Er reiste am 10. Juli 1909 an Bord der Eleonore Woermann nach Duala. Am 27. Januar 1910 (L6l) wurde er bei dieser zum Oberleutnant befördert. Bis zum 15. September 1911 gehörte er zur Schutztruppe Kamerun. Nach seiner Rückkehr war er danach wieder Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 in Weingarten. Er wurde am 22. März 1914 (C23c) zum überzähligen Hauptmann in seinem Regiment befördert. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er zum Stab des II. Bataillons vom 1. Württembergisches Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119 in Stuttgart. Das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern wurde ihm am 20. April  1917 verliehen. 1918 wurde er leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Nach dem Krieg schied er aus der Armee aus. Dabei wurde ihm der Charakter als Major verliehen. Er lebte danach mindestens bis 1930 in München.

 

Ritterkreuz (3. Juni 1942)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Pers 6/1022
Pers 6/301441
Kriegsranglisten der Bayerischen Armee
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