Paape, Dr. rer. pol. Max Fritz Kurt
* 19. April 1892, Kassel † 6. Mai 1950, Kassel |
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Kurt Paape war der Sohn vom Intendantur-Rechungsrates Eduard Rudolf Paape und dessen Ehefrau Conradine Ernestine Wilhelmine, geborene Allendörffer. Er trat am 2. August 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Rheinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 8. Bei diesem wurde er am 18. April 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 22. Mai 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 24. Mai 1912 datiert. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er noch zum Rheinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 8. Mit diesem zog er bei Beginn des Krieges als Batterieoffizier ins Feld. Ab dem 18. Juni 1916 wurde er als Batterieführer der 5. Batterie seines Regiments eingesetzt. Am 18. Juni 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Ende Juni 1918 wurde er dann in das Ersatz-Bataillon vom Fußartillerie-Regiment Nr. 20 versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Ende vom 1. Weltkrieg kehte er im Dezember 1918 wieder zum Rheinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 8 zurück. Ab dem 1. November 1919 diente er beim Freiwilligen-Grenzjäger Korps Kürner. Anfang 1920 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er als Führer der 12. Kompanie beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 73 der Reichswehr-Brigade 37 in Groß-Plowenz in Westpreußen eingesetzt. Am 23. März 1920 wurde er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 16 versetzt. Am 24. April 1920 starb sein Vater. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 16 der Reichswehr-Brigade 16. Am 31. Dezember 1920 wurde er dann aber bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr verabschiedet. Vermutlich wurden ihm dabei die Charakter als Hauptmann verliehen.
Danach widmete er sich seinem Studium der Staatswissenschaften an der Universität in Halle an der Saale. 1926 promovierte er mit "Die Entwicklung der deutschen Zuckerindustrie nach dem Kriege" dann als Politikwissenschaftler in Halle an der Saale. Nebenher wurde er zwischen 1923 und 1930 im Landesschutz-Dienst als Kreisleiter in Merseburg eingesetzt. Am 5. März 1929 starb seine Mutter. Am 7. November 1929 heiratete er die fast dreizehn Jahre jüngere Elisabeth Irmgard Schweisgut, Tochter des Generaldirektors Ferdinand Schweisgut, in Halle an der Saale. Er wohnte damals in Merseburg in der Klobigkauer Straße 10. Ab dem 1. Dezember 1930 bis zum 30. September 1933 wurde er als Leiter der Bezirksleitung Merseburg-Naumburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Landesschutzoffizier wieder bei der Reichswehr angestellt. Er wurde dabei als Hauptmann a.D. mit einem Rangdienstalter vom 1. Januar 1927 übernommen. Er wurde jetzt als Adjutant des Bezirkskommandos Halle an er Saale eingesetzt. Am 24. November 1934 wurde sein Sohn Hanns-Peter geboren. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wechselte er am 1. Dezember 1934 zur Reichswehr-Werbestelle Dresden II. Am 1. März 1935 wurde er zum Stab vom Wehrkreiskommando IV in Dresden versetzt. Dort wurde ihm ein Rangdienstalter vom 1. August 1929 zugewiesen. Am 5. März 1935 wurde er dann als Hauptmann (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Am 1. September 1935 wurde er zum Major (E) befördert, wobei sein Rangdienstalter au den 1. Juli 1935 festgelegt wurde. Er wurde als solcher bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 dem Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden zugeteilt. Am 16. August 1936 wurde er als Major mit einem Rangdienstalter vom 1. Juli 1935 wieder in den aktiven Dienst überommen, wodurch der Zusatz (E) hinter seinem Dienstgrad wegfiel. Als solcher wurde er jetzt beim Stab der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 40 in Frankenberg eingesetzt. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Chef der 1. Batterie vom Artillerie-Regiment 40 in Frankenberg ernannt. Vom 3. November 1936 bis zum 10. Novembr 1936 besuchte er eine Lehrgang für Stabsoffiziere der 4. Infanterie-Division. Vom 29. November 1937 bis zum 10. Dezember 1937 besuchte er einen Stabsoffizierslehrgang auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück. Am 1. März 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. As solcher wurde er am 1. April 1938 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 14 in Naumburg ernannt. Auch kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 war er noch Kommandeur dieser Abteilung. Bei der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg wurde er im Spätsommer 1939 zum Kommandeur der Artillerie-Ersatz-Abteilung 14 in Naumburg ernannt. Bereits Ende September 1939 gab er sein Kommando bereits wieder ab. Er wurde dafür am 28. September 1939 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 704 im Wehrkreis IV ernannt. Diesen Stab führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Dabei wurde ihm am 22. Mai 1940 die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach dem Ende des Frankreichfeldzuges wurde ihm am 3. Juli 1940 auch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. März 1941 wurde er dann als Regimentskommandeur auch zum Oberst befördert. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er dann mit seinem Stab im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Hauptsächlich gehörte der Stab dabei zur 6. Armee. Zeitweise vertrat er den Kommandeur der 113. Infanterie-Division, Generalleutnant Friedrich Zickwolff. Am 3. November 1941 wurde er verwundet. Am 17. März 1942 gab er sein Kommando über den Artillerie-Regimentsstab z.b.V. 704 offiziell ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte dabei der Wehrkreis IV. Am 1. Juni 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz-Regiment 4 in Dresden ernannt. Am 8. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Fritz von Brodowski, Kdr. der Division Nr. 404: "Sehr anständiger Charakter. Energiegeladen, selbstbewußte, zielklare Persönlichkeit mit ausgesprochenen Führereigenschaften. Sicher und gewandt im Auftreten. Eleganter, gut aussehender Offizier mit sehr guten Formen. Versteht es seine eigene nationalsozialistische Haltung auch auf andere zu übertragen. Vor dem Feinde sehr bewährt. Sehr gute dienstliche Leistungen, der beste Regimentskommandeur seiner Division. Führt sein Regiment mit fester Hand, weiß sehr gut Bescheid und kümmert sich um Alles. Umfassendes artilleristisches Wissen. Klug und gebildet. Körperlich durch schweres Rheuma in Verbindung mit Nervenentzündungen nur garnisonsverwendungsfähig Heimat (g.v.H.) Führerpersönlichkeit. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Artillerie-Kommandeur oder Divisonskommandeur." Dazu ergänzte am 23. März 1943 General der Infanterie Walter Schroth, KG vom Stellv. Generalkommando IV. Armeekorps: "Da er einen Artillerie-Regimentsstab z.b.V. und kein geschlossenen Regiment vor dem Feind geführt hat, empfehle ich zunächst Verwendung als Artillerie-Kommandeur." Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er dann im Sommer 1943 zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 4 ernannt. Am 8. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Eccard Freiherr von Gablenz, Kdr. der Division Nr. 404: "Siehe Beurteilung vom 8. März 1943. Empfehlung: Belassung in bisheriger Stelle." Dazu ergänzte am 20. März 1944 General der Infanterie Viktor von Schwedler, KG vom Stellv. Generalkommando IV. Armeekorps: "Ist mir schon aus dem Felde vorteilhaft bekannt. In seiner jetzigen Stelle ganz ausgezeichnet. Verspricht ein guter Divisionskommandeur zu werden. Leider gestattet sein Gesundheitszustand vorläufig eine Feldverwendung nicht. Könnte auch als Wehr-Ersatz-Inspekteur in Frage kommen." Am 11. Dezember 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis IV. Am 16. Januar 1945 wurde er zur Nebeltruppenschule nach Celle kommandiert. Am 15. Februar 1945 wurde er dann zum Kommandeur der Werfer-Brigade 7 ernannt. Mit dieser wurde er dann an der Westfront eingesetzt. Dabei wurde er am 1. März 1945 zum Generalmajor befördert. Zum Ende des Krieges wurde sein Stab auch als Volks-Werfer-Brigade 7 bezeichnet. Bei der Kapitulation der Wehrmacht kam er Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Juni 1947 wieder entlassen. Er wohnte danach in Kassel in der Mönchebergstraße 38 in Kassel. Dort ist er auch Anfang Mai 1950 gestorben. Als Todesursache wurden Angina pectoris und Coronarverschluß angegeben.