Grenadier-Regiment 530

 

Feldpostnummern: Erst 1943 wurden die Einheiten des Regiments in der Feldpostübersicht als Grenadier-Regiment eingetragen. Alle Einheiten bis auf das II. Bataillon wurden am 23. September 1944 gestrichen. Am 31. Oktober 1944 wurden dann neue Feldpostnummern für das Regiment durch Umbenennung von Einheiten

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Okt/44
Regimentsstab 15324 47436
Stab I. Bataillon ab Dez/43 20388 A 32002 A
1. Kompanie ab Dez/43 20388 B 32002 B
2. Kompanie ab Dez/43 20388 C 32002 C
3. Kompanie ab Dez/43 20388 D 32002 D
4. Kompanie ab Dez/43 20388 E 32002 E
Stab II. Bataillon 19816 A 30565 A
5. Kompanie 19816 B 30565 B
6. Kompanie 19816 C 30565 C
7. Kompanie 19816 D 30565 D
8. Kompanie 19816 E 30565 E
Stab III. Bataillon 20388 A bis Dez/43 -
9. Kompanie 20388 B bis Dez/43 -
10. Kompanie 20388 C bis Dez/43 -
11. Kompanie 20388 D bis Dez/43 -
12. Kompanie 20388 E bis Dez/43 -
13. Kompanie 15466 38498
14. Kompanie 16908 47845
15. Kompanie ab Dez/43 15324 A -

Das Grenadier-Regiment 530 wurde am 15. Oktober 1942 aufgestellt. Das Regiment wurde durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 530 aufgestellt und der 299. Infanterie-Division unterstellt. Mitten in die Vorbereitungen für den Winter 1942/43 erhärtete sich das Gerücht, dass das Regiment noch einmal verlegt werden solle. Am 20. November 1942 erhält das Regiment den Befehl, die 17. Panzer-Division im Trudy-Abschnitt etwa 12 Kilometer nördlich der Kunatsch-Mündung abzulösen. Das Regiment übernahm den 27 Kilometer breiten Abschnitt am 22. November 1942. Rechte Grenze zum Grenadier-Regiment 528 war jetzt Wischnij Turowa. Linke Grenze zum Grenadier-Regiment 462 der 262. Infanterie-Division war der Südwestrand Werch-Salegeschtsch. Der Regimentsgefechtsstand befand sich in Schurawez. Im neuen Abschnitt lag dem Regiment die 6. Garde-Schützen-Division gegenüber, von welcher keine Angriffsabsichten bekannt sind. Das Regiment war verstärkt durch die 3. Kompanie vom Pionier-Bataillon 299. Es war auf Zusammenarbeit angewiesen mit der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 299, der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 67 und der 1. Mörser-Batterie der schweren Artillerie-Abteilung 635 und dem Pionier-Bataillon 750. Dem Regiment wurde vorerst Verteidigung befohlen. Die 13. Kompanie wurde mit je einem Zug auf die 3 Bataillone verteilt. Der schwere Zug der 13. Kompanie baute seine Stellung beim III. Bataillon auf, konnte aber auch vor dem II. Bataillon wirken. Auch Teile der Panzerjäger-Abteilung 299 wurde zugweise auf die Bataillone verteilt. Der schwere Pak-Zug stand in aufgeprotzter Bereitstellung in Sogosino zur Verfügung des Regiments. In Protassowo wurde ein vorgeschobener Verbandsplatz und Wagenhalteplatz eingerichtet. Dort befand sich auch die Zahnstation und Entlausungsanstalt. Vom I. Bataillon sollten dringende Fälle zum vorgeschobenen Hauptverbandsplatz der 262. Infanterie-Division nach Chitrowo gebracht werden. Der Regimentsarzt wurde in Schurowez untergebracht. Der Gepäcktross vom Regiment zog in Stolbezkojo unter. Die Munitionsausgabe erfolgte jetzt in Bujery Nordost, wo auch die Regimentssperranlagen waren. Der Regiments-Pionier-Park befand sich in Ssowy Lapki. Die neue Stellung war nicht so gut ausgebaut wie die alte. Es wurde sofort mit dem Ausbau der 27,2 Kilometer großen Grabenfläche begonnen. Mitten in die Vorbereitungsarbeiten für eine Frontbereinigung trifft den Stützpunkt Sudetenland am 5. Dezember 1942 ein groß angelegter Angriff des Gegners. Dem Russen gelingt sogar der Einbruch, aber er wurde nach wenigen Stunden wieder hinausgeworfen. Dieses Gefecht kostet das verstärkte Regiment 22 Tote, 42 Verwundete und 102 Vermisste. Die nächste Zeit blieb es im Abschnitt des Regiments ruhig. Der Regimentskommandeur konnte jede Kompanie in den Dezemberwochen zur Erholung aus der Front ziehen.

Im Januar 1943 bleibt es weiter ruhig und der Regimentskommandeur tritt einen längeren Erholungsurlaub an. Die Trosse hatten mittlerweile eine Käse- und Filzschuhfabrik in Gang gebracht. Das Regiment stellte im Januar 1943 eine 15. Sturm-Kompanie auf. Am 21. Januar 1943 befiehlt die oberste Heeresleitung die Umgruppierung der Front. Der Woronesh-Bogen wird aufgegeben. Dies wurde nötig, da sich ein russischer Angriff von Süden auf Gorschetsnoje abzeichnete. Die 299. Infanterie-Division sollte einen Bataillonsabschnitt der 45. Infanterie-Division übernehmen und dafür 2 Bataillonsabschnitte und einen Kompanieabschnitt an die 262. Infanterie-Division abgeben. So sollte das Regiment den linken und den mittleren Bataillonsabschnitt und den Stützpunkt Sudetenland an die 262. Infanterie-Division abgeben. Die Reste vom II. Bataillon sollten an das Grenadier-Regiment 528 abgegeben werden. Das Regiment übernahm dafür die Abschnitte Growzewo, Nachalowka von Grenadier-Regiment 529 und Ust Kunatsch-Trudky (ausschließlich) vom Grenadier-Regiment 528. Der Regimentsgefechtsstand wurde am 25. Januar 1943 wieder nach Krassny verlegt. Am Morgen des 25. Januar 1943 überrennt der Gegner die 383. Infanterie-Division, welche bisher links der übernächste Nachbar der Division war. Beide Rückzugsstraßen der Armee wurden gesperrt und zwei Armeekorps mit 5 Divisionen eingeschlossen. Beim Regiment bleibt es den ganzen Tag ruhig. Am Abend erhält das Regiment den Befehl ein Bataillon aus der HKL herauszulösen und sofort an die 383. Infanterie-Division abzugeben. Lkw zum Verladen des Bataillons befanden sich bereits auf dem Weg und die Trosseinheiten sollten nach Nikolajewka, 20 Kilometer südlich Senojewka in Marsch gesetzt werden. Das I. Bataillon rollte dann um 22 Uhr bei 35 Grad minus ohne schwere Waffen der neuen Aufgabe entgegen. Das II. und III. Bataillon teilten den freiwerdenden Abschnitt unter sich auf. Im Morgengrauen des 26. Januar 1943 erreichte das I. Bataillon Kriwzowo-Plota, 35 Kilometer südlich Liwny an der von Liwny nach Süden führenden Eisenbahnstrecke. Dort wärmte sich das Bataillon in Bunkern wieder etwas auf. Um 18 Uhr rollten dann die Lkw weiter in Richtung Südosten. In Turtschanowo wurden die Soldaten etwa um Mitternacht ausgeladen. Sie besetzten den östlich von Turtschanowo an der Rollbahn verlaufenden Panzergraben. Dort versuchte die 383. Infanterie-Division mit den Grenadier-Regimentern 135 und 531 verzweifelt, eine neue Widerstandslinie aufzubauen. Mit dem ersten Licht begann der Gegner am 27. Januar 1943 seinen Angriff. Auf der Rollbahn rollten die Gegner mit Lkw und Panzern vor den Augen des Bataillons eine gewaltige Bereitstellung heran. Ohne ihre schweren Waffen mussten die Grenadiere tatenlos mit ansehen, wie der Gegner die Vorbereitungen traf. Um 8 Uhr wurden die Ansammlungen durch Stuka zerschlagen, aber bald waren wieder neue Massen im Anmarsch. Das Bataillon zerschlug auf MG-Entfernung die ersten Wellen, aber rechts und links strömten sie in offener Lücke vorbei, und schweres Artilleriefeuer lag auf dem Panzergraben. Um 11:30 Uhr erhielt das Bataillon den Befehl zum Absetzen nach Turtschanowo. Unter schweren Verlusten ging das Bataillon über offene Strecke im tiefen Schnee zurück. Der Gegner folgte sofort, und nach schweren Häuserkämpfen musste der Ort aufgegeben werden. Im nächsten Stützpunkt Rogatik sammelt noch ungefähr die Hälfte der Kampfstärke. Wieder beginnen die Kämpfe um jedes Haus, denn der Ort soll unbedingt gehalten werden. Aber auch hier kann sich das Bataillon nicht lange halten. Immer weiter dezimiert schlagen sich die Reste durch den Einschließungsring nach Wyschne. Dort traf das I. Bataillon auf die Aufklärungs-Abteilung 299. Diese hatte den Auftrag Rogatik zu verstärken, was jetzt aber hinfällig war. Wenige Stunden später ist auch Wyschne eingeschlossen. Wieder begann ein verzweifeltes Ringen um eine Lücke nach Westen. So geht es weiter von Ort zu Ort. Am 29. und 30. Januar 1943 gehen so alle Orte bis zum Tim verloren. Im Strudel der vollkommen unübersichtlichen Lage gab es auch dort kein Halten. Das Bataillon ist zerschlagen. Am 2. Februar 1943 wurde aus den Resten des I. Bataillons und dem III. Bataillon vom Grenadier-Regiment 135 eine kompaniestarke Kampfgruppe "Heidvogel" zusammengestellt. Der Bataillonskommandeur trat als z.b.V. zur Division. Die Kampfgruppe Heidvogel baute am 3. Februar 1943 bei Kolbna an der Sosna eine Verteidigung in er Lücke zwischen der 45. Infanterie-Division und der 383. Infanterie-Division auf. Am 4. Februar 1943 wurde die Front bis Kischemka zurückgedrängt. Der Ort soll unbedingt gehalten werden, denn Teile der 45. Infanterie-Division sind links davon eingeschlossen. Am 9. Februar 1943 verlief die Front bereits dicht südlich der Rollbahn Malo-Archangelsk - Liwny. Der Regimentsgefechtsstand vom Grenadier-Regiment 531 befand sich in Chmelewaja. Am 15. Februar 1943 sind die Stellungen dicht an der Rollbahn bei Krutowski. Es wurde ein Befehl zum rücksichtslosen Halten der Rollbahn gegeben. Darin hieß es: "Rollbahn 11 muss unter allen Umständen gehalten werden, bis 45. und 299. ID aus der HKL geführt sind!". An diesem Tag war Soßna in russischer Hand und Panzerspitzen befanden sich vor Federowka. Am 16. Februar 1943 brach auch dort der Riegel. Am Abend des 16. Februar 1943 erreichte die Kampfgruppe Heidvogel Turgenewka, 9 Kilometer nordöstlich Malo-Archangelsk, die Rollbahn befand sich bereits in russischer Hand. Über Nikotowka erreichte die Kampfgruppe am 18. Februar 1943 den Nerutsch bei Bogorochizkoje. Dort trat der Wendepunkt ein. Die 45. Infanterie-Division unter General Kühlwein trat am 18. Februar 1943 mit dem Fallschirmjäger-Regiment 1 zum Gegenangriff an. Mit Stukas wurden die Gegner zerschlagen, woraufhin er im wilden Chaos zurückflutet. Am 19. Februar 1943 fallen Choroschweski und Nagerny. Die Kampfgruppe Neidvogel hatte großen Anteil an diesem Erfolg, der die Bahnlinie nach Kursk rettete. Am Abend des 19. Februar 1943 wurde die Kampfgruppe 10 Kilometer südlich Nagorny, in Krestjenka, in ein neues Loch geworfen. Auch dort gelingt es endlich die Front zum Stehen zu bringen. Am 1. März 1943 stoßen Reste des I. Bataillons, etwa in Zugstärke, wieder zum Grenadier-Regiment 530 zurück. Auch beim II. und III. Bataillon griff der Gegner am 4. Februar 1943 an. Das Regiment kann die Angriffe am ersten Tag abschlagen. Am 5. Februar 1943 gelang dem Gegner ein Einbruch beim II. Bataillon der im schweren Nahkampf bereinigt wurde. Am 11. Februar 1943 ist die Lage im Süden so bedrohlich für die rechte Flanke der Division, dass das Regiment auf die Trossstellungen bei Lipowez ausweicht. Dichter Schneefall lähmt die Bewegungen. Im Regimentsabschnitt mussten zwei Drittel aller Geschütze gesprengt werden, da ein Herausziehen unmöglich war. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1943 lösten sich das II. und III. Bataillon zur Begradigung der Front aus den Trossräumen und bezogen eine neue Stellung auf der Linie Prokrowskoje - Wassilewka - Damilowka, etwa 20 Kilometer südlich vom alten Regimentsgefechtsstand Schurawez. Als letzte verließ die 9. Kompanie die Stellungen. Sie kann dabei die Zerstörung des Heldenfriedhofes in Lipowez durch den Gegner beobachten. In der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1943 traf das Regiment in der neuen Stellung im Raum Kamenka - Kritowo ein. Das II. Bataillon hatte schon seine Gräben besetzt und wartete auf das III. Bataillon. In dem Zeitraum droht ein Einbruch des Gegners in diese Lücke. Diese Gefahr kann erst im letzten Augenblick durch das Regiment mit Versprengten, dem Regiments-Pionier-Zug und der 12. Kompanie gebannt werden. Der Regimentsgefechtsstand wurde anfangs in Nowossiljewskij Ostroff aufgeschlagen. Ab dem 20. Februar 1943 war der Regimentsgefechtsstand dann in Nikolojewka. An dem versumpften Westufer der Oserenka entsteht in wenigen Tagen ein Verteidigungssystem mit einem vorbildlichen Feuerplan, so dass alle Angriffe des Gegners abgewehrt werden können. Schneehütten wurden gebaut und bald lag über dem gesamten Abschnitt wieder ein Gefühl der Sicherheit und der Stärke. Am 16. März 1943 ging Oberst Wittkopf zum letzten Mal von Bunker zu Bunker. Er verlässt nach zwei Jahren und 4 Monaten das Regiment und geht in die Führerreserve über. Er übergibt an diesem Tage die Führung des Regiments an Oberstleutnant Clausen. Jetzt folgen auch endlich wieder einmal ein paar wärmere Tage für das Regiment. Im stark bedrängten Raum südlich Orel hat die Front wieder eine fast gerade Linie eingenommen. Das Regiment hält weiter die Oserenka-Stellung. Der Stab vom I. Bataillon bildete am 14. April 1943 den Stab des Feldersatz-Bataillons 299. Am 22. Mai 1943 wurde das I. Bataillon auch offiziell aufgelöst. Im Juni 1943 befand sich das II. Bataillon im Raume Krasne Sarja in gut ausgebauter Grabenstellung. Als Ergebnis der Schlacht des Kursker Bogen geraten die Fronten wieder in Bewegung. Der erste Stoß des Gegners, nach dem Ende der deutschen Offensive, gilt dem nach Osten zeigenden Orel-Bogen. Der Gegner verfolgt das Ziel, nordöstlich von Brjansk durchzubrechen, die Eisenbahnlinie Orel-Brjansk zu erreichen und die um Orel stehenden deutschen Divisionen der 2. Armee einzuschließen und zu vernichten. Am 21. Juli 1943 hat der Gegner einen 50 Kilometer breiten und tiefen Einbruch erzielt. Er nähert sich der Bahnlinie, die den ganzen Orel-Bogen versorgt. Der Orel-Bogen ist nicht mehr zu halten und er wird unter gegnerischem Druck auf eine Sehnenstellung dicht östlich Brjansk zurückgenommen. Im Zuge dieser Bewegung erhielt das Regiment am 21. Juli 1943 den Vorbefehl zum Ausweichen. Seit Tagen konnte man beim Regiment den Kampflärm in Norden hören. Noch am gleichen Tag erfolgte mit dem Stichwort Anton das Zurücknehmen der Front hinter den Nerutsch. In der Nordflanke ist der Gegner bereits durchgesickert, Nikolajewka in russischer Hand. Das Absetzten am 22. Juli 1943 gelang dennoch und die Lugino-Furt ist auch für die Nachhut noch offen. Der Gegner setzt aber dem Regiment nach. Vom 23. bis zum 25. Juli 1943 wurde die Stellung Domino - Ragosino am Flüsschen Optucha unter starkem Feinddruck gehalten. An diesem 25. Juli 1943 wurde nach erbitterten Kämpfen die Höhe 251,8 aufgegeben. Das Regiment kommt erst wieder an der Bahnlinie Orel-Kursk zum Halten. Bis zum 2. August 1943 bleibt das Regiment dort liegen. Dann geht das Regiment geht unter schweren Kämpfen hinter die Bahnlinie und hielt vom 5. bis zum 10. August 1943 den Abschnitt Stanowoje (13. Kompanie) - Kuleschowka (III. Bataillon) - Bshawez (I.) - Borsenkowo (II.) 10 Kilometer westlich der Bahn. Über Sramenka, 9 Kilometer südlich Orel, Naryschino, 30 Kilometer westlich Orel und Karatschew erreichte das Regiment am 22. August 1943 die Hagen-Stellung, 25 Kilometer südwestlich von Brjansk. Rechte Grenze war der Schunawez-See, linke Grenze war der Distrikt Teploje - Belote. Rechter Nachbar vom Regiment war das Grenadier-Regiment 529, dann das Grenadier-Regiment 528. Hier im Wald- und Sumpfgelände musste das Regiment erstmals die Tücken des Partisanenkampfes in dem Gefechtsplan aufnehmen. Hier in dem partisanenverseuchten Gelände rettet die 15. Kompanie immer wieder die Lage. Besonders verdient hatte sich die Kompanie gemacht, als Partisanen auf dem Nachtmarsch vor Brjansk dem Regiment eine Schlacht im Wald bieten wollten. Im September 1943 begann der Russe auf der gesamten Frontlänge mit einer Offensive. Die gesamte Front von Smolensk bis zur Krim geriet ins Wanken. Am 2. September 1943 löste sich das Regiment aus der Hagen-Stellung und besetzte noch einmal eine Riegelstellung bei Werschowpolije in den Wäldern östlich Brjansk. Aber auch dort war ein Halten unmöglich, denn alle Einheiten gingen weiter zurück. Das Regiment erreichte am 11. September 1943 im Raum Borodino Dobrun die Desna-Stellung. Am 17. September 1943 wurde auch die Desna-Stellung geräumt. Der Rückzug verlief entlang der Bahnlinie Brjansl - Nowosybkoff. Am 18. September 1943 besetzte das Regiment den Riegel bei Krasmirok und bezog am 19. und 20. September 1943 die neue Stellung südwärts Potschep. Der Regimentsgefechtsstand befand sich in Shlutk. Am 21. September 1943 befand sich das Regiment im Raum Iwuitenk - Gaitscho. Der Regimentsgefechtsstand befand sich in Ssemeskowo. Der weitere Rückzug ging über Rochmanowo-Kustitschi und Chalewischi am 22. und 23. September 1943. Der Regimentsgefechtsstand befand sich in Sapolskije. In der Nacht zum 24. September 1943 ging der Rückmarsch ohne Feindberührung über Sschischtsche - Duschkino - Newitschi in Richtung Gomel. Am 24. September 1943 befand sich der Regimentsgefechtsstand in Wowch. Am 24. September 1943 löste sich das III. Bataillon befehlsgemäß um 18 Uhr, unter Belassung von Nachhuten, vom Gegner ab. Nach 28 Kilometern Marsch am Ende der Marschgruppe, erreichte das III. Bataillon um 6:45 Uhr die Häusergruppe südlich Wnukowitschi. Am 25. und 26. September 1943 vollzog sich der Rückzug über Belyj Sloloizky - Niholajewka - Korua östlich von Sobowitzki. Neue Hauptkampflinie befand sich am 27. und 28. September 1943 in Nowschtschy. Dort schlug bei Dubowyj - Loy das III. Bataillon einen schweren russischen Panzerangriff ab. In anstrengenden Nachtmärschen muss sich das Regiment immer wieder dem Gegner entziehen. Am 29. September 1943 besetzte das Regiment den Brückenkopf Marino an einem Nebenflüsschen des Ssosch vor Gomel. Die HKL befand sich zwischen Leontjawo und Dobrusch mit Unterstellung des Jäger-Bataillon 13. Bis zum 4. Oktober 1943 fand nur Späh- und Stosstrupptätigkeit statt. Am 5. Oktober 1943 griff der Gegner mit Massen an. Der Gegner schickt seinen Soldaten einen Haufen Zivilisten als Deckung bzw. Tarnung voraus. Nach tagelangem Ringen ist der gesamte Abschnitt so erschüttert, dass das Regiment am 9. Oktober 1943 aus dem Brückenkopf gezogen wird. Es wurde in die Gomel-Stellung am Westufer des Ssosch verlegt. Am 10. Oktober 1943 sollen ungarische Eisenbahnpioniere die Ssosch-Brücke sprengen. Schon rollte der Gegner heran, aber die Brücke flog nicht in die Luft. Nochmals musste die 15. Kompanie über den Fluss und die Brücke verteidigen, dann endlich gelingt die Sprengung. Bis Oktober 1943 wurde die deutsche Front auf den Dnjepr zurückgeworfen. Hier kam das Regiment die nächsten Wochen etwas zur Ruhe und konnte die Front halten. Am 25. Oktober 1943 wurde das III. Bataillon in I. Bataillon umbenannt. Am 20. November 1943 wurde das II. Bataillon an die Südgrenze der Division geworfen um einen Einruch zu bereinigen. Auch die 15. Kompanie wurde wieder ständig als Feuerwehr eingesetzt. Am 17. November 1943 wurde die 15. Kompanie mit Lkw zum Grenadier-Regiment 529 verlegt. Sie nahm dort gemeinsam mit der 7. Kompanie vom Grenadier-Regiment 529 an den Kämpfen zur Rückgewinnung der HKL bei Pokoljulitzki nördlich von Gomel teil. Am 26. November 1943 setzte sich das Regiment befehlsgemäß aus der Gomel-Stellung ab. Das Ausbrechen aus der drohenden Umfassung gelingt nur durch einen Gewaltmarsch über 3 Tage und 2 Nächte. Der Marsch führte über Uritzkoje - Rudnia bis Ssinitschino. Den Dnjepr erreicht das Regiment diesmal nicht bei Kiew, sondern mit den Spitzen am 28. November 1943 bei Shlobin. Die Nachut bildete diesmal das I. Bataillon. Südlich von Shlobin springt die Front über den Dnjepr weit nach Westen zurück. Im Raum Antonowka in diesem Bogen bezog das Regiment Stellung am Bahndamm. Die 2. Kompanie wurde hier durch einen schweren Schicksaltag getroffen. In einen als Unterkunft hergerichteten Eisenbahnwaggon schlägt ein Artillerievolltreffer ein und tötet 20 Soldaten. Am 3. Dezember 1943 wurde die 15. Kompanie beim Grenadier-Regiment 133 eingesetzt werden. Am 12. Dezember 1943 übernimmt das I. Bataillon den Abschnitt des Füsilier-Bataillon 299 bei Dubina und Ssawin. Es wurde dann am 14. Dezember 1943 in einem Großangriff überrollt, kann aber am 15. Dezember 1943 mit einem Gegenangriff die alte Stellung zurückgewinnen. Die 15. Kompanie wurde am 17. Dezember dem II. Bataillon vom Grenadier-Regiment 528 unterstellt. Am 19. Dezember 1943 übergab dann das I. Bataillon seine Stellung an das Grenadier-Regiment 528. Am 26. Dezember 1943 trifft ein Vorauskommando der 383. Infanterie-Division beim Regiment ein, um die Ablösung des Regiments vorzubereiten. Am 30. Dezember 1943 begann dann der Bahntransport des Regiments nach Norden. Die ersten Einheiten wurden 1943 in Boguschewskoje, 40 Kilometer südlich von Witebsk, ausgeladen. Sie beziehen am 31. Dezember 1943 Unterkunft in dem benachbarten Skog. Hier im Gebiet der 3. Panzerarmee herrscht seit Weihnachten 1943 eine gespannte Lage. Andere Teile vom Regiment befinden sich in der Sylvesternacht noch auf dem Transport in das Gebiet Boguschewskoje - Skog - Bugai, wo sich das Regiment dann sammelte.

Am 6. Januar 1944 marschierte das I. Bataillon über Meschki - Lukti - Retschki zur Rollbahn Orscha - Witebsk. Auf der Rollbahn marschierte das Bataillon dann bis Podniwke. Dort bog das Regiment nach Osten ab und ging über Kusmenzy in den Einsatz an der Seenenge bei Sasyby östlich von Scharki. Dort wurde das Bataillon an einem alten Feldgraben zwischen Ssuchodrowka und Lutschessa eingesetzt. Das restliche Regiment wurde an der Bahnlinie über Bugai - Nawjaski - Butschkowskoje zur Rollbahn bei Ossinowka verlegt. Von da ging es auch für diese Teile zum Einsatz. Dort versuchte das VI. Armeekorps, mit Gefechtsstand in Ustje-Schelki, mit den Divisionen 246.ID., "Feldherrnhalle", 131.ID und 206.ID den von Süden drohenden Stoß aufzufangen. Bei Scharki hatte der Gegner auf der Naht zwischen der 246. Infanterie-Division und der Panzer-Grenadier-Division "Feldherrnhalle" die Rollbahn Orscha-Witebsk erreicht. Die Grenadiere der 299. Infanterie-Division wurden in dem unübersichtlichen Sumpf- und Waldgelände als Staudamm dem Gegner in den Weg gelegt. Am 7. Januar 1944 erreichte das Regiment, nach 17 Stunden Marsch, um 5:30 Uhr Scharki. Dem Regiment werden jetzt ein paar Stunden Ruhe gegönnt. Am 8. Januar 1944 sollte das Regiment aus den Waldstücken hart südlich der Höhe 219,6 auf Sachodniki angreifen. Die Sicht an diesem grauen Wintertag ist schlecht. Nach der Lageeinweisung hatte sich die Lage bereits wesentlich verschlechtert und ein Großangriff des Gegners drohte in die deutsche Bereitstellung zu schlagen. Der Gefechtslärm rückte immer näher. In einer rasch aufgebauten HKL muss der Gegner gehalten werden. Gegen 19 Uhr schießt der Gegner bereits aus Makarowa. Die HKL verlief von der Höhe 182,9 mit der 15. Kompanie und Anschluss an das Füsilier-Bataillon 299 über Nordrand Scharki, Nordrand Sasyby bis 1 Kilometer südlich Makarowa an den Nordrand des Sees bei Punkt 157,4 mit Anschluss an das Grenadier-Regiment 529. Der Regimentsgefechtsstand befand sich in Kusmenzy am Ssuchodrowka. Der Divisionsgefechtstand wurde zunächst in Kuleshi aufgeschlagen. Am 9. Januar 1944 griff der Gegner bei Samoenzy mit 12 Panzern an. Die Panzer-Grenadier-Division "Feldherrnhalle" kann mit einer Selbstfahr-Abteilung 4 Panzer vernichten und den Angriff abschlagen. Bei Tagesanbruch tauchen an der ganzen Front feindliche Panzer mit aufgesessener Infanterie auf. Bei peitschendem Schneesturm ist die Sicht nur gering. Hin und her rollen die Panzer über den Schützenlöchern, besonders bei der 2. Kompanie. Als dann gegen 13:30 Uhr die Sichtverhältnisse besser werden, schießen ein 7,5-cm-Pak und eine Hornisse in 30 Minuten 13 Panzer ab. Danach konnte auch die Infanterie abgeschlagen werden, und gegen 15 Uhr befand sich die Seenenge wieder fest in der Hand des Regiments. Der Gegner verlor allein vor dem I. Bataillon 32 Panzer, aber auch die eigenen Verluste waren hoch. Am 11. Januar 1944 soll der Gegner hinter die Rollbahn zurückgeworfen werden. Nach sorgfältiger Vorbereitung stoßen die Grenadiere des Regiments, mit dem I. Bataillon an der Spitze, um 9 Uhr vor. Auf der Wegkreuzung Scheljagi - Samoschenzy liegt die Rollbahn zum Greifen nah. Aber es setzte ein vernichtendes Feindfeuer ein. Dabei wurde die Spitze mit offener Flanke zusammengeschossen. Das Regiment musste in seine Ausgangsstellung zurückgehen. Das I. Bataillon hatte nach diesem Tag nur noch eine Gefechtsstärke von 4 Offizieren, 26 Unteroffizieren und 79 Mann mit drei schweren MG, fünf leichten MG und zwei mittleren Granatwerfern. Die nächste Zeit beruhigte sich jetzt die Front beim Regiment. Am 1. März 1944 wurde das I. Bataillon vom Regiment aus seiner Stellung abgelöst. Das Bataillon wurde am 3. März 1944 mit Lkw in den Raum Wolossowo östlich von Ssossnowka verlegt. Dort wurde das Bataillon in eine aufgebrochene HKL beim Grenadier-Regiment 347 der 197. Infanterie-Division geworfen. Das Bataillon wurde ohne Kenntnis des Geländes am 4. März 1944 um 22:45 Uhr zu einem Nachtangriff angesetzt. Nach fünf Stunden heftigem Ringen gelingt im Morgengrauen zwar die Rückgewinnung eines Teil der HKL, aber das Bataillon verliert fast alle Führungskräfte und 78 Prozent der Mannschaften. Nacht acht Tagen Pause im Raum Shuki Süd und Nord marschiert das Bataillon über Luskinopo zurück in die alte Stellung bei Sasyby und Luskinopol. Es wurde in der Nacht vom 18. zum 19. März 1944 abgelöst. Dort löste das Bataillon dann den Regiments-Jagdzug und anderthalb Kompanien vom Pionier-Bataillon 42 am 21. März 1944 um 0 Uhr ab. Die Reste der 15. Kompanie wurden im März 1944 mit der 3. Kompanie verschmolzen. Ein anderer Teil bildete mit Ajaks und Spezialwaffen den Regiments-Jagdzug. Am 21. März 1944 begann der Opfergang für den Rest vom Regiment östlich von Charkow. Bei 30 Grad minus und eisigem Ostwind füllten die aufgetauten Fluten der Ssuchodrowka die Gräben des Regiments. Besonders beim II. Bataillon im Abschnitt Podniwje - Jefremenki sah es schlimm aus. Beim I. Bataillon klafften große Lücken und es hatte noch nicht einmal Kompaniestärke. Die Verstärkung des Bataillons durch den Strafvollstreckungszug bedeutete nur einen Tropfen auf den heißen Stein. An diesem Tage drohte auch ein Großangriff des Gegners. Das Regiment war erst vier Stunden wieder zusammen, da wühlte ein vernichtendes Artilleriefeuer die Erde um. Die Soldaten mussten in das eiskalte Wasser in den Gräben Deckung suchen. Nach einer Stunde tritt der Gegner zum Angriff an. Im massierten Angriff überrennt der Gegner die dünne Linie des I. Bataillon. Er nimmt Sasyby und bestürmt in den Morgenstunden pausenlos Scharki, wo 35 Grenadiere einen erbitterten Abwehrkampf führen. Der Ort wurde auch nach Einbruch von fünf T 34 Panzern nicht aufgegeben. Dabei wurde das Bataillon auch durch 3 Tiger und ab 18 Uhr durch das Pionier-Bataillon 299 unterstützt. Beim I. Bataillon sind an diesem Tag 2 Unteroffiziere und 11 Mannschaften gefallen, 3 Unteroffiziere und 42 Mannschaften wurden verwundet, 1 Offizier, 6 Unteroffiziere und 13 Mannschaften bleiben vermisst. Nach seiner Ablösung durch das Pionier-Bataillon 299 marschierten die Reste vom I. Bataillon zur 24-Tonnen-Brücke an der Rollbahn und bezog dort eine Riegelstellung zur Sicherung der Brücke. Inzwischen hat sich beim II. Bataillon, angelehnt an die 14. Infanterie-Division, der Stoß nach der russischen Feuerwalze der Angriff auf Podniwje konzentriert. Der Gegner überrollte mit Panzern und Infanterie Teile der HKL. Er versuchte am Ssuchodrowka-Knie einen Brückenkopf zu erzwingen. Aber die Grenadiere halten dort und in Jefremenki jedes Haus als einzelne Festung gegen den Gegner. Als Reserve besaß das Regiment den Regiments-Jagdzug, den Regimentspionier-Zug und Teile des Pionier-Bataillon 299. Außerdem wurden dem Regiment am Mittag des 22. März 1944 einige Tiger und Sturmgeschütze zugeführt. Mit den Reserven und einer Neugliederung des Feuerplans der 13. und 14. Kompanie und der Artillerie gelang ab 14 Uhr eine Verbesserung der Lage. Am späten Nachmittag wurde durch Gegenstöße der Zusammenhang einer neuen HKL hergestellt. Am Abend wurden Reste des I. Bataillons in die Lücke zwischen Kusmenzy und Podniwje verlegt. Das Bataillon wurde durch das Füsilier-Bataillon 299 und das Heeres-Pionier-Bataillon 42 ersetzt. Am 22. und 23. März 1944 konnte die Umgliederung des Regiments für eine geschlossene HKL fortgesetzt werden. Am 24. und 25. März 1944 steht die Scheunenhöhe im Mittelpunkt der Kämpfe. Am 25. März 1944 sind auch zusätzlich die Höhe 155,5 und die Mühle bei Podgorno als Verbindungsstück zum Grenadier-Regiment 528 von Angriffen betroffen. In Podniwje und Jefremenki wechselte jedes Haus beim II. Bataillon mehrfach den Besitzer. Am Abend des 25. März 1944 galt die Schlacht als gewonnen. Das Regiment wurde am 26. März 1944 nachts abgelöst. Ein Gefreiter führte 7 Mann als Reste der 1., 2. und 3. Kompanie zurück über die Hochwasser führende Suchodrowka. Der April und Mai 1944 verläuft relativ ruhig für das Regiment. Neuer Ersatz mit vielen Genesenen füllte die Lücken notdürftig auf. Die Grabenstärke der Kompanien reichte jetzt von 30 bis 40 Mann. Pfingsten 1944 verlässt Oberst Clausen des Regiment. Er wird nach Döberitz zur Offiziersausbildung versetzt, wird später aber in russischer Gefangenschaft sterben. Major Große übernimmt das Regiment. Ab dem 10. Juni 1944 verstärken sich die Stoßtruppunternehmen des Gegners. Das Regiment lag in dem Abschnitt Wyssotschny einschließlich mit I. Bataillon bis Buraki einschließlich mit II. Bataillon. Dem Regiment war das Bewährungs-Bataillon 530 unterstellt. Rechter Nachbar war das Grenadier-Regiment 529, dann die 14. Infanterie-Division. Links schloss sich die 256. Infanterie-Division an. Das Grenadier-Regiment 528 befand sich als Divisionsreserve noch auf dem Marsch nach Ordesh. Der Division waren 15 Sturmgeschütze und einige Hornissen zugeteilt. Am 19. Juni 1944 erhielten die Kompanie eine eingehende Feindlage. Am 20. Juni 1944 griff der Gegner beim II. Bataillon und der 256. Infanterie-Division an. Dem Gegner gelangen gefährliche Einbrüche beim Bewährungs-Bataillon 530. In Buraki wurde die 5. Kompanie eingeschlossen. Der Gegner führte nun seine Reserven über die die Suschodrowka. In der Nacht zum 21. Juni 1944 wurde das Grenadier-Regiment 528 zum Gegenstoß angesetzt. Der Einbruch konnte aber nur vorübergehend bereinigt werden. Der Gegner stürmte am 21. Juni 1944 pausenlos bis in die Nachmittagsstunden gegen das Regiment. Nur Teile der 1., 2. und 3. Kompanie können die alte HKL halten. Alle übrigen Einheiten wurden auf eine zweite Stellung zurückgewiesen. So konnte sich der Gegner mit der Masse ungestört in den Abendstunden in dem Suchodrowka-Brückenkopf bereitstellen. Am 22. Juni 1944 um 15 Uhr wurde der Abschnitt mit einem unbeschreiblichen Trommelfeuer überschüttet. Die Kompanien sammelten sich zu Igel-Stützpunkten um die Kompaniegefechtsstände. Nach anderthalb Stunden Trommelfeuer sprang der Gegner aus seiner Bereitstellung. Russische Panzer rollten mit aufgesessener Infanterie an den Widerstandsnestern vorbei. Dem Regiment gelingt es trotzdem gegen Abend Verbindung mit den einzelnen Kampfgruppen aufzunehmen und im Raum Kurtenki in einem Igel zu sammeln. Diese Kampfgruppe wurde am 23. Juni 1944 aus dem Divisionsabschnitt heraus etwa 3 Kilometer südlich zurückgedrängt. In der Nacht zum 24. Juni 1944 überquerte diese Gruppe nach allen Seiten kämpfend die Lutschessa. Am 24. Juni 1944 gelang es den Einschließungsring nach Süden aufzubrechen. Die Trosse der Division sollten sich im Laufe des 24. Juni 1944 in Nikulische sammeln. Die Trosse befanden sich an diesem Tag 15 Kilometer südöstlich von Senuc. Am 25. Juni 1944 baute das Regiment am Stadtrand von Bukoschweskoje eine Verteidigungsstellung auf. Das I. Bataillon hatte noch folgende Gefechtsstärken: Stab 3 Offiziere und 20 Mann; 1. Kompanie 1 Offizier, 10 Mann; 2. Kompanie 1 Offizier, 4 Mann; 3. Kompanie 1 Offizier, 8 Mann; 4. Kompanie 2 Offiziere und 20 Mann. Beim II. Bataillon sah es nicht besser aus. In der Nacht befahl die Division das Aufgeben der Stellung und sammeln der gesamten Divisionsreste in einem Waldstück ca. 8 Kilometer westlich Bukoschewskoje. Der Gegner folgte diesem Ausweichen sofort und der Division gelang es nicht die Verbände neu zu ordnen. Der Gegner zersprengte die Ansammlung und gefährdete die noch verbliebenen Trosse. Es gelang lediglich auf der Rollbahn Orscha - Minsk mit der 14. Kompanie vom Regiment und versprengten Teilen der 256. Infanterie-Division und Geschützen eine gut organisierte und wendige Nachhut aufzubauen, damit der Rückzug der bespannten Einheiten gedeckt war. Die übrigen Reste des Regiments und der Division schlugen sich in kleinen Kampfgruppen kämpfend durch ein Netz von Sperren zur Beresina durch. Bei Folotschin gewährte eine Panzer-Division eine Auffangstellung. Unter dieser konnten sich die Reste der Division in die befohlenen Sammelplätze zurückziehen. Gemeinsam mit Versprengten anderer Einheiten wurde in Borisoff eine neue Stellung am Westufer der Beresina aufgebaut. Am 13. Juli 1944 fand der letzte Appell der Division statt. Die Reste der Division bildeten jetzt zwei Kampfgruppen. Das Grenadier-Regiment 529 ist fast völlig zerschlagen, kein Offizier konnte sich retten. Von den Grenadier-Regimenter 528 und 530 sind in den Kompanien noch bis zu 15 Mann entkommen. Das Grenadier-Regiment 528 übernahm das Gerippe für die Divisionsgruppe 299 unter Oberst Berend. Dafür erhielt das Regiment noch die Reste der Regimentseinheiten aller 3 Regimenter. Diese Divisionsgruppe 299 wurde sofort 30 Kilometer von Grodno zum Einsatz geworfen. Der Divisionsstab bezieht in Lyk Quartier mit dem Auftrag aus den gesamten Trossresten der Regimenter, den Resten vom Divisions-Füsilier-Bataillon 299 und des Bewährungs-Bataillon 550 die Divisionsgruppe 337 unter Oberstleutnant Knüttel aufzustellen. Das Regiment wurde dann am 18. Juli 1944 bei der Heeresgruppe Mitte offiziell aufgelöst.

Neu aufgestellt wurde das Grenadier-Regiment 530 am 14. September 1944 durch die Umbenennung der Divisionsgruppe 337. An diesem Tag musste das Regiment den Narew-Brückenkopf räumen. Bei den Kämpfen mit Panzern JS II hatte es schwere Verluste erlitten. Vom 15. September 1944 bis zum 19. September 1944 bezog es eine neue Abwehrstellung im Raum Zbogna, westlich vom Narew. Vom 20. bis zum 23. September 1944 wurde das Regiment als Armee-Reserve im Raum Ptaki - Zabiole eingesetzt. Vom 24. September 1944 bis zum 3. Oktober 1944 wurde eine neue Verteidigungs-Stellung im Raum Romaly - Glinki gebildet. In der Nacht vom 4. zum 5. Oktober 1944 wurde das Regiment durch das Grenadier-Regiment 509 abgelöst. Das Regiment wurde dann vom 7. bis zum 9. Oktober 1944 im Brückenkopf Rozan eingesetzt. Als am 10. Oktober 1944 die russische Herbstoffensive begann, wurde das Regiment in Eilmärschen wieder in den alten Abschnitt verlegt. Am 11. und 12. Oktober 1944 wurde das Regiment östlich von Mackenheim der 211. Infanterie-Division unterstellt. Ab dem 13. Oktober 1944 wurde das Regiment an gleicher Stelle unter der 299. Infanterie-Division eingesetzt. Im Raum der Rollbahn Rozan - Ostenburg und Waskilas musste das Regiment täglich mindestens 3 Angriffe abschlagen und kleine Einbrüche bereinigt werden. Ab dem 17. Oktober 1944 festigte sich die Lage. Zwischen dem 18. Oktober 1944 und dem 22. Oktober 1944 hatte sie sich sogar fast beruhigt. Das II. Bataillon vom Regiment blieb weiter in der ruhigen Abwehrstellung. Dagegen wurde das I. Bataillon vom 27. Oktober 1944 bis zum 5. November 1944 in ein Auffrischungslager im Abschnitt des Grenadier-Regiment 529 verlegt. Am 1. November 1944 übergab Oberstleutnant Knüttel das Regiment an seinen neuen Kommandeur. Das ganze Regiment wurde dann vom 11. bis zum 16. November 1944 in Ruhestellung verlegt. Vom 17. November 1944 bis zum Jahresende 1944 wurde das Regiment jetzt am rechten Flügel der 299. Infanterie-Division hart östlich von Mackheim eingesetzt. Rechter Nachbar war das Grenadier-Regiment 19 der 7. Infanterie-Division. Mit viel Energie wurde in diesen Wochen eine sehr gute Winterstellung ausgebaut. Die Lücken im Regiment wurden durch neuen Ersatz auch wieder etwas aufgefüllt.

Das Jahr 1945 begann zunächst unverändert. Das ganze Regiment blieb bis zum 12. Januar 1945 in der tief verschneiten Stellung bei Mackheim. Seit dem 5. Januar 1945 hatte sich die Stoßtrupptätigkeit wesentlich gesteigert und das Regiment erfuhr von einer bevorstehenden Offensive des Gegners. Am 12. Januar 1945 wurde das II. Bataillon vom Regiment als Divisionsreserve aus der Stellung gezogen. Am 14. Januar 1945 wurde der Angriff des Gegners mit einer Feuerwalze eröffnet. Der Hauptstoß traf das Regiment und das benachbarte Grenadier-Regiment 19. Das I. Bataillon konnte in schweren Nahkämpfen die erste Welle des Gegners aufhalten, aber die Verbindung zum rechten Nachbarn, Grenadier-Regiment 19, ging dabei verloren. In diese Lücke wurde das II. Bataillon vom Regiment geführt. Im Gegenstoß riegelte es jetzt die Südflanke der Division ab. In der Nacht zum 15. Januar 1945 wurde die neue Stellung begradigt. Im Tage muss die HKL wegen schwerer Kämpfe auf die Höhe des Regimentsgefechtsstandes zurückgenommen werden. In der Nacht zum 16. Januar 1944 erfolgte dann eine Umgruppierung beim Regiment als Vorbereitung zur Verlängerung des offenen rechten Flügels. Am 16. Januar 1944 hielten beide Bataillone ihre Stellung und die Division errichtete mit den letzten verfügbaren Alarmeinheiten eine neue HKL unter Verlängerung des offenen rechten Flügels. Alle Vorstöße des Gegners werden abgewiesen, aber immer weiter wurde die Division umfasst. In der Nacht zum 17. Januar 1945 wurde der rechte Flügel im dichten Schneesturm schützend zu zwei rechten Winkeln herum gebogen. In dieser unübersichtlichen, isolierten Lage fasste der Gegner das Regiment mit Panzern und aufgesessener Infanterie zangenartig von drei Seiten. Unter hohen Verlusten brach im ganzen Abschnitt Mackheim und Mielau die Abwehr zusammen. Im Raum Praschnitz igelte sich dann die gesamte Division ein. Sie brach dann durch den russischen Ring wieder durch. In wechselnder Folge wurden die Reste des Regiments zu Kampfgruppen zusammengefasst. Diese Kampfgruppen wurden dann in die von Tag zu Tag nach Norden verlängerte Westfront der Festung Ostpreußen eingebaut. Der Weg des Regiments ist jetzt geprägt durch die Ortsnamen Neidenburg, Tannenberg, Mohrungen, Guttstadt, Liebstadt, Kosenen, Sportehenen, Wormditt, Mehlsack, Passarge, Braunsberg, Heiligenbeil und Rosenberg. Die letzten Kämpfe des Regiments spielen sich teils im Kessel um Königsberg, teils als Kampfgruppe Leier in der Tuchler Heide ab. Ein kleiner Rest vom Regiment rettete sich im Februar nach Danzig - Gotenhafen. Dieser Rest war der Kampfgruppe der 73. Infanterie-Division unterstellt. Sie fanden ein rettendes Schiff nach Westen.

Weg des Regiments 530 vom 1. Juni 1941 bis Januar/Februar 1945

Quelle: "Meilensteine eines Grenadier-Regiments" von Emil Gößel

 

Die Ersatzgestellung des Regiments wurde vom Grenadier-Ersatz-Bataillon 388 in Aschaffenburg, im Wehrkreis IX, wahrgenommen.

 

Regimentskommandeure:

Oberst Heinrich Wittkopf Umbenennung - 16. März 1943

Oberst Clausen 16. März 1943 - Pfingsten 1944

Major Große Pfingsten 1944 - 1. Juli 1944 (russische Gefangenschaft)

Oberstleutnant Knüttel Wiederaufstellung - 31. Oktober 1944

Major Vogel 1. November 1944 - ???

 

Literatur und Quellen:

Emil Gößel: Grenadier-Regiment 530. Meilensteine eines Grenadier-Regiments, Eigenverlag, Melsungen 1969

Von Ohrdruf bis Orel - Tagebuchaufzeichnungen von Erich Drechsler (Band 1), Herausgegeben von der Kameradschaft des ehem. Grenadier-Regiments 530

Kompanie-Chef im Osten 1942-43 - Tagebuchaufzeichnungen von Franz Gehring (Band 2), Herausgegeben von der Kameradschaft des ehem. Grenadier-Regiments 530

Winterschlacht um Orel - Tagebuchaufzeichnungen des Uffz. Walter Mischalk (Band 3), Herausgegeben von der Kameradschaft des ehem. Grenadier-Regiments 530

Erlebte und erlittene Zeit (Band 4), Herausgegeben von der Kameradschaft des ehem. Grenadier-Regiments 530

Beim Grenadier-Regiment 530 - Bildband - (Band 5), Herausgegeben von der Kameradschaft des ehem. Grenadier-Regiments 530