246. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 246. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 im WK XII als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kommandeur Darmstadt aufgestellt. Nach erfolgter Aufstellung wurde die Division in den Raum Neustadt / Haardt - Speyer als Armee-Reserve der 1. Armee verlegt. Im Januar 1940 erfolgte die Verlegung zur Grenzsicherung zwischen Karlsruhe und Brühl, dann an die Lauter zwischen der Weissenburger Senke und dem Rhein. Während des Westfeldzuges verblieb die Division in ihren Stellungen. In den Tagen zwischen dem 15. und 18. Juni 1940 säuberte die Division das Vorgelände der Maginot-Linie zwischen Oberseebach und Niederrödern vom Feind. Am Abend des 18. Juni stand die Division mit ihren vordersten Teilen auf den Höhen beiderseits Aschbach und Stundweiler, rund 1.000 bis 1.500 m vor der Maginotlinie. Am 19. Juni trieb die Division starke Stoßtrupps gegen die Maginotlinie vor, die aber alle abgewiesen wurden. Am 20. Juni griff die Division, nach kurzem Artilleriefeuer und einem Stuka-Angriff, um 18.00 Uhr die ihr gegenüber liegende Maginotlinie an, wurde jedoch überall abgewiesen. Der Angriff kostete 62 Tote, 10 Vermisste und 290 Verwundete. Daraufhin stellte die Division alle weiteren Angriffe ein, zumal die Maginotlinie bereits von anderen deutschen Einheiten durchbrochen worden war. Nach kurzer Zeit als Besatzungstruppe wurde die Division von August 1940 bis zum Februar 1941 beurlaubt. Nach der Wiedereinberufung wurde die Division als Besatzungstruppe und zum Küstenschutz in Nordwestfrankreich eingesetzt. Am 31. Dezember 1941 trat vor dem Abtransport in den Osten das Infanterie-Regiment 313 zu der in Frankreich bleibenden 337. Infanterie-Division über. Im Tausch erhielt die Division das Infanterie-Regiment 689. Im Februar 1942 wurde die Division dann per Bahn in den Osten in den Raum Rshew - Bjeloje transportiert. Hier kämpfte die Division das gesamte Jahr 1942 über. Im März 1943 stand sie im Westteil des Frontbogens bei Rshew und zog sich im Rahmen des Unternehmens "Büffelbewegung" über Duchowschtschina und Jelnja und Smolensk in das Gebiet um Witebsk zurück. Dabei erlitt Die Division schwere Verluste und hatte nach Beendigung der Rückzugsbewegung nur noch die Stärke einer Kampfgruppe. Im September 1943 begannen die weiteren Absetzbewegungen über Rudnja, Mikulino bis südwestlich von Witebsk. Mit Beginn der russischen Sommeroffensive am 22. Juni 1944 wurden Teile der Division auf Witebsk zurückgedrängt. Dort wurden die hier befindlichen deutschen Truppen eingeschlossen. Dabei gelang es nur kleineren Gruppen, sich aus dem Kessel nach Westen durchzuschlagen. Die Division war bei diesen Kämpfen praktisch vernichtet worden und wurde am 3. August 1944 aufgelöst. Neu aufgestellt als 246. Volks-Grenadier-Division.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg. 1. Armee C Saarpfalz

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar z. Vfg. 7. Armee C Oberrhein
9. Januar XXV 7. Armee C Oberrhein
1. Mai XXXVII 1. Armee C Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli beurlaubt      

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar beurlaubt      
14. Februar stellv. Gen.Kdo. XII     Heimat
9. März Höh. Kdo. z.b.V. LIX 7. Armee D NW-Frankreich

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar Höh. Kdo. z.b.V. LIX 7. Armee D NW-Frankreich
Februar z. Vfg. 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
9. Mai Esebeck 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje (Lagekarte)
8. Juli Panzerkorps Harpe 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje
15. Juli XXIII 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
24. November XXXXI. Pz. 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXI. Pz. 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje
17. März XXIII 9. Armee Mitte Rshew, Bjeloje
21. März XXVII 4. Armee Mitte Jelna (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
1. Juli XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Jelnja (Lagekarte)
1. August XXVII 4. Armee Mitte Jelnja (Lagekarte)
31. August IX. 4. Armee Mitte Jelnja (Lagekarte)
7. September XXVII 4. Armee Mitte Smolensk
16. September XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Smolensk
24. September XXVII 4. Armee Mitte Smolensk
26. September VI. 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte)
10. Oktober LIII 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte)
14. November VI 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar VI 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte)
Februar LIII 3.Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli Verbleib unbekannt      

 

2. Kommandeure:

1. September 1939 Generalleutnant Erich Denecke

13. Dezember 1941 Generalleutnant Maximilian Siry

16. Mai 1943 Generalmajor Konrad von Alberti

12. September 1943 Generalmajor Heinz Fiebig

5. Oktober 1943 Generalleutnant Wilhelm Falley

20. April 1944 Generalmajor Claus Müller-Bülow

 

3. Gliederung:

Infanterie-Regiment 313

Infanterie-Regiment 689 (ab 1. Januar 1942, im Tausch für das IR 313)

Infanterie-Regiment 352

Infanterie-Regiment 404

Artillerie-Regiment 246

Pionier-Bataillon 246

Feldersatz-Bataillon 246

Panzerabwehr-Abteilung 246

Aufklärungs-Abteilung 246

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 246

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 246

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-246/
Kriegsgliederungen der 7. Armee RH 20-7/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/