Pionier-Bataillon 42

 

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Einheit Feldpostnummer
Stab 17578
1. Kompanie 17591
2. Kompanie 22219
3. Kompanie 22180
Kolonne 07200
Brückenkolonne B 15196

Aufgestellt am 15. Oktober 1935 als Korps-Pionier-Bataillon mit Garnison Stettin-Podejuch im Wehrkreis II. Zur Aufstellung wurde Personal des Pionier-Bataillon 2 der 32. Infanterie-Division und des Pionier-Bataillon 12 der 12. Infanterie-Division verwendet.

Das Bataillon war zuerst im Polenfeldzug eingesetzt. Am 12. August 1939 wurde das Bataillon im Stettiner Hafen zur Fahrt nach Ostpreußen verladen. Der Stab und die 3. Kompanie kamen auf das Motorschiff Levante, die 1., die 2. und die Brückenkolonne kamen auf den Dampfer Hindenburg und die leichte Pionierkolonne auf den Dampfer Jonia. Nach glatter Fahrt liefen die Schiffe am 13. August 1939 in den Königsberger Hafen ein, wo auch sofort ausgeladen wurde. Sobald die Ausschiffung beendet war, setzten sich die Einheiten in Marsch um noch in der Nacht die vorbereiteten Unterkünfte zu erreichen. Der Stab kam nach Cadinen, die 1. Kompanie nach Hütte, die 2. Kompanie nach Succase, die 3. Kompanie nach Reimannsfelde, die Brückenkolonne nach Baumgart und die leichte Pionierkolonne auf die Kickelhof Mühle bei Cadinen. Das Bataillon wurde als Übungs-Pionier-Bataillon Cadinen dem Übungs-Pionier-Regiment z.b.V. unter Oberst Baumgärtner unterstellt. Am 17. August 1939 wurde die 3. Kompanie nach Rehhof, 30 Kilometer südlich Marienburg verlegt. Sie hatte die Aufgabe das im Wald östlich von Rehhof lagernde Herbert-Brückengerät klar zu machen. Am 25. August 1939 wurden die 1. und die 2. Kompanie dem Grenzwacht-Abschnitt 1 unter Oberstleutnant Freiher von Ziegesar unterstellt. Dieser zog die 1. Kompanie nach Dietrichsdorf ins Biwak und die 2. Kompanie zur Försterei Rehheide bei Rehof ins eng belegte Quartier. Bei Beginn der Feindseligkeiten am 1. September 1939 stehen die 1. und 2. Kompanie um 0:45 Uhr zum Angriff bereit. Ihre Aufgabe ist die Wegnahme des Fünfdörfergebiets auf dem Ostufer der Weichsel, in Zusammenarbeit mit dem Grenzwacht-Abschnitt 1. Die 1. Kompanie steht bei Zandersfelde gruppenweise auseinandergezogen. Die 2. Kompanie ruht in einem Gehöft in Gr. Weide mit örtlichen Sicherungen. Die 1. Kompanie hat jeweils 3 Stoßtrupps mit 1 Unteroffizier und 4 Mann an die 5., 6. und 7. Kompanie vom Grenzwacht-Abschnitt 1 ausgeliehen. Die Kompanie ist selbst die Reserve des Grenzwacht-Abschnitts 1. Die 2. Kompanie hat den Auftrag, südlich der an die Weichsel führenden Straße in ununterbrochenem Vorgehen unter Überwältigung feindlichen Widerstandes bis an den Weichseldamm durchzustoßen. Bei straken Nebel wird um 4:45 Uhr angetreten. Der Gegner eröffnet sofort das Feuer, was aber infolge des Nebels zu keinen Verlusten führt. So kommt der Angriff flott vorwärts und um 5:30 Uhr wird das Angriffsziel erreicht. Der Gegner war im Schutz des Nebels mit der Fähre und Kähnen über die Weichsel zurückgegangen. Bei der 2. Kompanie wurde der Pionier Draht durch einen Oberschenkelsteckschuß verwundet. Nach Erledigung des Angriffsauftrages treten am Vormittag die 1. und 2. Kompanie wieder zum Bataillon zurück und beziehen ihre alten Unterkünfte in Hütte und Succase. Am Vormittag des 2. September 1939 trifft ein Regimentsbefehl zum Brückenschlag über die Weichsel mit Herbert-Gerät ein. Das Bataillon soll in die Gegend Rehhof vorziehen. Erkundungen für den Brückenschlag sind sofort anzusetzen umd mit den Vorbereitungen zum Brückenbau ist zu beginnen. Der Grenzwacht war es inzwischen gelungen, bei Mewe über die Weichsel zu gehen. So war bei Mewe um 14 Uhr auch das Westufer in deutscher Hand. Ab 17 Uhr setzte die 3. Kompanie mit Floßsäcken und Fähren bis zum Morgen des 3. September 1939 weitere Einheiten der Grenzwacht über. Diese haben die Aufgabe zum Schutz des Brückenbaues einen Brückenkopf zu bilden. Zum Transport des im Wald lagernden Herbert-Brückengeräts wird dem Bataillon die Transportkolonne Glück mit 1 Feldwebel und 15 Mann, sowie 12 Lkw unterstellt, welche vorher beim Pionier-Bataillon 50 im Einsatz war. Eine weitere Kolonne soll am 3. September 1939 um 7 Uhr eintreffen und dem Bataillon nach Rehhof zugeführt werden. Ferner wird dem Bataillon die 1. Kompanie vom Brücken-Bau-Bataillon 521 unterstellt, die auch im Laufe des 2. September 1939 eintrifft. Deren Fahrzeuge und die des Bataillons sollen im weitesten Umfang zum Transport des Brückengerätes eingesetzt werden. Hauptmann Truschnigg vom Stab des Pionier-Regiment z.b.V. wird dem Bataillon als Spezialist für Herbert-Brückengerät dem Bataillon für den Bau der Brücke zugewiesen. Am Morgen des 3. September 1939 erreicht die 1. Kompanie Schadewinkel, die 2. Kompanie Weißenberg und die 3. Kompanie erreicht ein Gehöft nordwestlich der Brückenstelle in Neu-Liebenau. Die Brückenkolonne und die leichte Pionier-Kolonne verbleiben in Rehhof. Der Bataillonsgefechtsstand wird von Cadinen nach Adlig-Schardau, 5 Kilometer nordöstlich von Mewe verlegt. Mit der Leitung des Brückenschlags wird Hauptmann Franzke, Chef 3. Kompanie, beauftragt. Als er den Befehl zum Brückenschlag gibt, baut die 1. Kompanie ober- und unterstrom der Brückenstelle 8-maschige Herbertglieder zusammen. Die 2. Kompanie bringt in Weißenberg die Teile von 20 Schiffen zu Wasser, baut diese zusammen und schleppt sie mittels M-Booten zur Brückenstelle ab. Hierzu werden der Kompanie noch 2 M-Boote der 1. Kompanie und ein M-Boot mit Fahrer der Brückenkolonne und das Motorboot Weißenberg unterstellt. Die 3. Kompanie baut die Landbrücke diesseits und jenseits. Verantwortlich für den Antransport des gesamten Geräts ist Oberleutnant Marufke. Die Landbrücken diesseits und jenseits werden durch Fernsprecher, Rehhof mit Landbrücke diesseits durch Funk verbunden. Bis zum Eintreffen der Flak übernehmen die 1. bzw. 3. Kompanie die Fliegersicherung diesseits, bzw. jenseits. Die 1. Kompanie vom Brücken-Bau-Bataillon 521 wird zum Materialtransport eingesetzt. Das zum Aufrüsten der Schiffe erforderliche Holz wird direkt vom Holzhof in Marienburg beschafft. Die notwendigen Schrauben, Nägel und Bauklammern werden in den Eisenwarenläden der umliegenden Städte gekauft. Die mitgeführten Bestände sind einfach zu gering für das Vorhaben. Das Wetter ist schön und warm. Am 4. September 1939 übernehmen eine schwere und eine halbe leichte Flakbatterie vom Flakregiment aus Dessau die Luftsicherung des Brückenschlages. Bis 18 Uhr sind die beiderseitigen Landbrücken sowie 2 Herbertglieder fertiggestellt, und das Gerät ist zu drei Vierteln heran transportiert wurden. Die 2. Kompanie die das Zusammenbauen und den Herantransport der Schiffe beendet hat, bezieht Unterkunft in Gr. Weide. Am 5. September 1939 wird dem Bataillon auch die 2. Kompanie vom Brücken-Bau-Bataillon 521 zum Brückenbau unterstellt. Sie bezieht Unterkunft in Gut Wulf bei Zundersfelde. Mittags 12 Uhr ist der Stand folgender: Die beiderseitigen Landbrücken sowie 5 Herbertglieder sind fertig, 4 Strecken Oberbau sind im Anmarsch. Am 6. September 1939 wird durch Einschleppen der fertigen Herbertglieder die Brücke fertiggestellt. Zum Teil müssen die Herbertglieder durch Mannschaftszug auf die flachen Sandbänke gezogen werden. Um 18 Uhr ist die Brücke fertig und wird einer Belastungsprobe mit 1 Pkw und 4 Zkw unterworfen. Danach wird die Brücke um 19 Uhr dem Pionier-Regiment z.b.V. zum Übergang fertig gemeldet. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 300 Meter. Brückenwache und Brückenmannschaft wird die 1. Kompanie, Brückenkommandant wird auch ihr Chef und Brückenreserve wird die 3. Kompanie. Der ganze Brückendienst wird gemäß HDv 220/36 durchgeführt. Alle 24 Stunden sollen sich die Kompanien ablösen. Ablaufpunkt ist das Straßenkreuz Schadewinkel - Zanowo, Mewe - Zandersfelde, Ablaufpunkt jenseits die Straßengabel Mewe West. Ab 19 Uhr beginnt die 2. Infanterie-Division über die Brücke zu gehen. Die ganze Nacht rollen ohne Unterbrechung Fahrzeuge von Mewe her über die Brücke. Auch am 7. September 1939 rollt der Verkehr den ganzen Tag über die Brücke. Nur für unbedingt notwendige Ausbesserungsarbeiten werden Pausen eingelegt. Bis 1945 sind übergegangen ein Flakregiment, der Divisionsstab, sowie die Nebel-Abteilung 2. Es folgen die Räderfahrzeuge der 3. Panzer-Division. Bis 24 Uhr gehen noch das Artillerie-Regiment 48, die Aufklärungs-Abteilung 3, die Panzersperrabteilung 48(? unbekannte Einheit), das Kradschützen-Bataillon 3 und die Panzerabwehr-Abteilung 39. Zur Schonung der Brücke sollen die schweren Kettenfahrzeuge erst bei Tagesanbruch übergehen, es hat sich gezeigt, daß bei Herbert-Brückengerät Zwischenstrecken unter 3 Meter unzweckmäßig sind. Das Unterstellungsverhältnis der 1. Kompanie vom Brücken-Bau-Bataillon 521 wird aufgehoben. Auch am 8. September 1939 gehen wieder Unmengen von Fahrzeugen über die Brücke. Von 00:10 Uhr bis 2:50 Uhr sind es das MG-Bataillon 2 der 3. Panzer-Brigade und das Schützen-Regiment 6, Teile vom Artillerie-Regiment 68, Nachrichten-Abteilung 623, Sanitäts-Abteilung 1, Nachschubkolonne der 2. Infanterie-Division, Feldgendarmerie der 2. Infanterie-Division, die 9. Staffel des Lehrgeschwaders der Luftwaffe, Teile der Nebelabteilung der 2. Infanterie-Division und die Bäckerei-Kompanie der 2. Infanterie-Division. Um 4:10 Uhr setzt die 3. Panzer-Division das Übergehen mit dem Schützen-Regiment 3, Panzer-Nachrichten-Abteilung 39, Instandsetzungstrupp des Flak-Lehr-Regiments, Pionier-Bataillon 39, Artillerie-Regiment 75 und der Panzer-Abwehr-Abteilung 2 der 2. Infanterie-Division. Von 8:30 Uhr wird das Übergehen unterbrochen um notwendige Arbeiten an der Brückendecke auszuführen. Auch muß die Brücke durch Verziehen von 3 Gliedern wieder ausgerichtet werden. Das Wetter ist die ganze Zeit schön und warm. Um 10:45 ist die Brücke wieder freigegeben. Ab 14:15 Uhr folgen die Panzer-Regimenter 5 und 6, sowie das Panzer-Lehr-Regiment. Um 15:50 Uhr trifft ein Befehl des Pionier-Regiment z.b.V. ein, wonach das Bataillon ohne die 1. Kompanie und Brücke dem XXI. Armeekorps der 4. Armee unterstellt wird, dessen Gefechtsstand sich in Korzeniste, 10 Kilometer südöstlich von Kolno, befindet. Es sollte sich sofort in Marsch setzen. Dadurch hat sich zukünftig die 1. Kompanie bei der Brückenwache mit der 1. Kompanie vom Brücken-Bau-Bataillon 521 abzuwechseln, unter dessen Kommando sie dabei auch tritt. Am Abend setzen sich der Stab mit Nachrichtenzug, 2. und 3. Kompanie sowie die leichte Pionierkolonne unter Führung von Hauptmann Franzke, Chef der 3. Kompanie, über Rehhof - Niklaskirchen - Alt Christburg - Saalfeld - Mohrungen - Allenstein - Bischofsburg - Sensburg - Johannisburg - nach Gehlenburg (Biala) in Marsch. Der Kommandeur fährt mit dem engeren Stab voraus und verbringt die Nacht in einem Hotel in Bischofsburg. Für das Bataillon geht es am frühen Morgen des 9. September 1939 von Bischofsburg weiter zum Gefechtsstand des XXI. Armeekorps in Korzeniste. Hier erhält es den Befehl zur Wiederherstellung der Nachschubwege des Korps. Die Truppen des XXI. Armeekorps haben bei Nowgorod - Lomza den Narew erreicht und bei Wisna überschritten. Feindliche Kavallerie befindet sich noch in den Waldstücken zwischen den Straßen Nowgorod - Stawiski und Lomza - Stawiski. Die Einheiten die am Morgen Gehlenburg erreicht haben und dort rasten, werden um 11 Uhr wie folgt angesetzt. Die 3. Kompanie wird auf die Straße Fischborn - Borkowo - Kolno - Korzeniste - Poryte einschließlich der dort vorhandenen Brücke angesetzt. Die 2. Kompanie dagegen auf die Straße Gehlenburg - Szezuczyn - Stawiski - Poryte. Die Straßen sind auf Benutzbarkeit von 20 Tonnen zu überprüfen und auszubauen. Vordringlich ist die Wiederherstellung der zerstörten Brücken. Die leichte Pionier-Kolonne gibt je 4 Fahrzeuge an die 2. und 3. Kompanie zum Holztransport ab. Die Beladung der Fahrzeuge wird in Gehsen deponiert, wo sie auch ihre Unterkunft bezieht. Holz und sonstige Baustoffe werden von den Kompanien selbständig beigetrieben. Ein zum Gut Bzierzbia gehörendes Dampfsägewerk, auf dessen Holzplatz passendes Langholz lagert, wird umgehend in Betrieb genommen. Damit werden Streckbalken für die Brückenbauten geschnitten. Im Gutshaus Brierzbia bezieht der Stab sein erstes Quartier in Feindesland, welches durch Funk mit der 2. und 3. Kompanie verbunden ist. Bei waren aber bewölktem Wetter gehen die Pioniere an die Erledigung der Aufgaben. Während der Arbeiten zur Wiederherstellung der Brücken gehen ständig Kolonnen in Richtung Front über neben den Brückenstellen durch Divisionspioniere errichtete leichte Behelfsbrücken. Die ganze Gegend ist in eine riesige Staubwolke gehüllt. Für die Nacht bezieht die 2. Kompanie in Szezuczyn und die 3. Kompanie in Kolno Quartier. Nachdem auch den ganzen Tag des 9. September 1939 das Übersetzen ohne Zwischenfälle vollzogen hat, wird um 21:30 Uhr von dem derzeitigen Brücken-Kommandanten, Oberleutnant der Reserve Milch, Führer der 1. Kompanie des Brücken-Bau-Bataillon 521, fernmündlich der 1. Kompanie gemeldet, daß die diesseitige Landbrücke eingestürzt sei. Sofort wird der I. Zug bei der 1. Kompanie alarmiert und zur Brückenstelle in Gang gesetzt. Unter der Last einer schweren Zugmaschine mit angehängten schweren Panzerförderwagen und aufgeladenem Panzerkampfwagen IV, was zusammen bei 22 Meter Länge 45 Tonnen wog, war das Schiff der diesseitigen Landbrücke abgesoffen. Dabei war der Uferbalken wasserwärts gerissen wurden und die ganze Landbrücke abgerutscht. Die Zulässigkeit für Lasten bis 30 Tonnen war nicht beachtet wurden. Es gelingt mit einer behelfsmäßigen Rampe die schwere Zugmaschine zu bergen. Aber alle Versuche den Förderwagen mit Kampfwagen zu bergen mißlingen auch am 10. September 1939. Da die Bergung unmöglich ist erhält Oberleutnant Heinrichs den Befehl mit der 1. Kompanie die herausragenden Enden des Schneidergliedes abzubauen und eine neue Landbrücke herzustellen. Die Übergangsmöglichkeit soll am 11. September 1939 wieder hergestellt sein. Ebenfalls am 10. September 1939 meldet die 3. Kompanie um 7:30 Uhr die Wiederherstellung der Straße Kolno - Macy Plock. Inzwischen ist nach einem um 12:35 Uhr eintreffenden Befehl die Bunkerlinie bei Nowgorod gefallen und die schwere Artillerie mit der schweren Artillerie-Abteilung 511 und der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 57 und einer Mörser-Batterie unter General Herzog soll vor Lomza gezogen werden. Dies soll auf der Straße Gwaliny - Duze - Katy - Straßenkreuzung bei Rakowo - Macy Plock - Kiesielnica - Lomza passieren. Das Bataillon soll die Straßen noch vordringlich heute für schwere Artillerie befahrbar machen. Mit der Erledigung dieser Aufgabe wird die 2. Kompanie beauftragt. Um 13:30 Uhr meldet die 3. Kompanie die Wiederherstellung einer Brücke bei Rakowo und die Aufräumung einer Baumsperre 2 Kilometer südlich May Plock. Um 14:30 Uhr meldet die 2. Kompanie, daß die Straße Korzeniste bis Eisa-Brücke für schwere Artillerie befahrbar sei und das die Brücke 100 Meter westlich von Baliky für 16-Tonnen wiederhergestellt sei. Um 17 Uhr meldet die 2. Kompanie die Wiederherstellung des Durchlasses Gwaliny Duze, 1.500 Meter südlich Katy, für 16-Tonnen. Damit ist die befohlene Straße für schwere Artillerie fahrbar gemacht. Um 17 Uhr meldet die 3. Kompanie die Wiederherstellung der Brücke bei Poryte. Um 19:50 Uhr erhält die 2. Kompanie den Befehl sich der 21. Infanterie-Division zu Brücken- und Straßenarbeiten bei Nowgorod zur Verfügung zu stellen. Der Chef soll sich beim Leiter des Brückenschlages oder beim Kommandeur vom Pionier-Bataillon 21 melden. Um 20:15 Uhr wird festgestellt, daß an der Pissa-Brücke nordöstlich von Morgowniki aus Nowgorod nur noch schwaches Gewehr- und MG-Feuer herüberschlägt. Die reine Flußbreite beträgt 50 Meter. 3 Lastwagen mit Bauholz, Nägeln, Bandeisen, Draht sowie verschiedene Werkzeuge sind beigetrieben. Die 2. Kompanie stellt sich in Baliki, 2,5 Kilometer nördlich von Nowogrod, zum Brückenbau bereit. Die 3. Kompanie bezieht in Borkowo Unterkunft. Am 11. September 1939 erhält die 3. Kompanie um 5:02 Uhr den Befehl, den Übergang über den Narew bei Lomza so wiederherzustellen, daß die Brigade Lötzen möglichst bald übergehen kann. Das Wetter ist trüb. Um 7:00 Uhr kann die Brücke, wo die 1. Kompanie immer noch im Dienst ist, wieder zum Übergehen fertig gemeldet werden. Damit geht auch hier der Übergang der Truppen weiter. Um 8:10 Uhr bittet das Bataillon beim XXI. Armeekorps um beschleunigte Zuführung der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 zum Straßenkreuz Korzeniste. Daraufhin wird dem Bataillon um 13 Uhr die 3. Kp. vom Bau-Bataillon 321 unter dem Führer Leutnant Tuchlinski auf einer Kw-Kolonne, Führer Lt. Mill unterstellt. Inzwischen hat die 2. Kompanie mit den Arbeiten bei Nowogrod begonnen und meldet um 9:45 Uhr, daß 550 Meter Knüppeldamm beziehungsweise Bohlenbahn im Bau sind. Fertiggestellt sind 150 Meter Knüppeldamm bzw. Bohlenbahn. Nachdem der Gegner nun Nowogrod und Lomza geräumt hat, geht das XXI. Armeekorps von Nowogrod und Lomza auf Sniadowo vor. Dabei befindet sich die 21. Infanterie-Division am Rechten, die Brigade Lötzen am Linken Flügel. Um 14:10 Uhr erhält die 3. Kompanie den Auftrag zum Übergang der Brigade Lötzen über den Narew eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke zu schlagen. Hierzu und zur Ausbesserung der Straße Kolno - Lomza - Sniadowo wird ihr die 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 unterstellt und nach Lomza zugeführt. Die leichte Pionierkolonne und der Werkstattzug sollen zur schnelleren Materialversorgung einschließlich des abgeladenen Depot am 12. September 1939 nach Piatnica umziehen. Um 20:30 Uhr wird dem XXI. Armeekorps gemeldet, daß die 8-Tonnen-Brücke bei Lomza über den Narew um 19:00 Uhr fertiggestellt war und mit dem Bau einer 16-Tonnen-Brücke über den Narew bei Nowogrod um 17:00 Uhr durch die 2. Kompanie begonnen wurde. Über die Narewbrücke bei Lomza, an der die 3. Kompanie gemeinsam mit den Pionieren der Brigade Lötzen, dem Landwehr-Pionier-Bataillon 161, den Brückendienst versieht, marschiert in der Nacht der Artillerieführer 1 mit der motorisierten Artillerie. Die letzten Teile sollen bis zum 12. September 1939 um 7 Uhr Lomza durchschritten haben. Das XXI. Armeekorps übernimmt die Verantwortung, daß auch schwere Lasten die Brücke überschreiten können. Die 3. Kompanie bezieht gemeinsam mit der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321, welche am Abend eintraf, in Piatnica Unterkunft, die 2. Kompanie dagegen in Baliki. Der Stab verleibt in Dzierzbia. Um 23:55 Uhr wird der Marschbefehl für die leichte Pionier-Kolonne mit Werkstattzug für den 12. September 1939 aufgehoben, sie soll bis auf weiteres in Gehsen bleiben. Im Anschluß an den Artillerie-Führer 1 geht eine motorisierte Division über die 8-Tonnen-Brücke. Das Übergehen geht ohne Störung vonstatten. Die 3. Kompanie hat bis 7 Uhr ihre und die Fahrzeuge der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 durch Lomza gezogen und sie unter Freihaltung der Straße Lomza - Sniadowo südwestlich von Lomza gedeckt bereitgestellt. Die 4 Fahrzeuge der leichten Pionier-Kolonne waren zur 2. Kompanie geschickt wurden. Um 6:30 Uhr erhält die Brückenkolonne 627, die dem Bataillon unterstellt wurden ist, den Befehl, über May Plock - Kiesielnica - Lomza die Gegend Konarzyce zu erreichen und dort unter Freimachung der Straße weitere Befehle zu erwarten. Der Gefechtsstand des Bataillons wird bis nach Boguszyce, 8 Kilometere südwestlich von Lomza, verlegt, wo der Stab um 11 Uhr eintrifft. Um 14 Uhr erhält die 1. Kompanie den fernmündlichen Befehl mit der Brücke durch die 4. Armee an das Bataillon zum XXI. Armeekorps herangezogen werden soll. Der Abmarschtag ist der 13. September 1939. Nach einer Meldung der 2. Kompanie über den Stand der Arbeiten an der Brücke bei Nowogrod sind bis 17:45 Uhr fertiggestellt: 19 Unterstützungen und 4 Strecken Oberbau. Es sind damit noch 10 Unterstützungen und 24 Strecken Oberbau zu bauen. Im Verlaufe des Tages waren die Reste der feindlichen 18. Division und der Kavallerie-Brigade Suwalki von der 20. und 21. Infanterie-Division nach Süden zurückgeworfen und eingekesselt wurden. Da mit ihrer Vernichtung gerechnet wird, soll das XXI. Armeekorps am nächsten Tag auf Bielsk vorgehen und die motorisierte Marschgruppe aus der Korpsartillerie und dem Bataillon über Lomza Süd hinter der 2. Infanterie-Division Zambrow mit der Spitze erreichen, die Straßen frei machen und beiderseits der Anmarschstraße rasten. Der Abmarsch ab dem Nordausgang von Suiadowo wird für 9 Uhr befohlen. Hierzu befiehlt das Bataillon, daß die 3. Kompanie am 13. September 1939 um 8:45 Uhr unter Freilassung der Straße Suiadowo - Lomaz so steht, daß sie sich der motorisierten Marschgruppe des Korps hinter der Beobachtungs-Abteilung 21 anhängen kann und daß die 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 sich in Ratowo-Piatrowo an die 3. Kompanie vom Bataillon anhängt. Der Stab soll sich an der Straßengabel Boguszyce an die 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 anhängen. Die Nacht bis dahin verbringt die 3. Kompanie in Sniadowo, der Stab in Boguszyce. Am 13. September 1939 ist das Wetter trübe, es fällt aber kein Regen, so daß es wieder ein staubiger Tag wird. Um 7:45 Uhr wird an die leichte Pionierkolonne ein Befehl gesandt, nach welchem sie nach Eintreffen der abgegebenen Fahrzeuge von der 2. Kompanie zusammen mit dem Werkstattzug dem Bataillon folgen soll und auf der Vormarschstraße Lomza - Zambrow - Bielsk mit dem Bataillon Verbindung aufnehmen soll. Im Laufe des Tages erfährt das Bataillon vom XXI. Armeekorps, daß in der kommenden Nacht die von der Brückenstelle bei Mewe zurückgelassene 1. Kompanie und Brückenkolonne bis Johannisburg zugeführt werden und vom Bataillon heranzuziehen sind. Zugleich erhält das Bataillon den Befehl, mit Teilen die Straße Lomza - Ostrowo - Masowiecka die an 2 Stellen geringfügig unterbrochen ist, in Ordnung zu bringen und mit dem Rest abseits der Straße Lomza - Zambrow zu rasten. Um 17 Uhr meldet die 2. Kompanie die Fertigstellung der 16-Tonnen-Behelfsbrücke bei Nowogrod. Sie erhält um 18:10 Uhr den Befehl dem Bataillon zu folgen und sich an der Straße Lomza - Zambrow - Bielsk beim Bataillon zu melden. Da der Vormarsch für den heutigen Tag eingestellt ist, begibt sich der Stab nach Boguzyce zurück um dort die Nacht zu verbringen. Im Laufe des Tages hatte die polnische 18. Division die Waffen gestreckt und das XXI. Armeekorps den Befehl bekommen, nicht auf Bielsk, sondern nach Osten den Vormarsch fortzusetzen und Bialystok zu nehmen. Hierzu soll die 206. Infanterie-Division rechts und die 21. Infanterie-Division in der Mitte vorgehen. Gruppe Brand, ebenfalls dem XXI. Armeekorps unterstellt, soll mit der Brigade Lötzen den Narew-Übergang bei Kruszewo und mit beweglichen Kräften den Übergang nordwestlich Choroszcz vollziehen und gemeinsam mit dem Regiment Gumbinnen Tykocin und mit der Brigade Goldap Knyszyn erreichen. Letztere soll ferner noch in das Waldgebiet östlich von Knyszyn und in nördlicher Richtung aufklären. Das Bataillon erhält hierbei den Auftrag, über Menzenin die Gegend der Wegspinne Jezewo zu erreichen und für frühzeitige Wiederherstellung der Brücke über den Narew beo Kruszewo im Einvernehmen mit der Brigade Lötzen zu sorgen. Die 1. Kompanie und die Brückenkolonne erreichte befehlsgemäß am Abend Johannisburg und werden vom Bataillon zum 14. September 1939 zur Wegspinne Jezewo befohlen. In Ergänzung des abendlichen Befehls ergeht um 23:30 Uhr vom Bataillon der Befehl, das die 3. Kompanie die frühzeitige Wiederherstellung der Brücke bei Kruszowo erkunden und den Brückenschlag einleiten soll. Hierzu werden der 3. Kompanie die 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 in Nagorki-Jablon sowie die Brückenkolonne 627 an der Straße Lomza - Zambrow nördlich von Zambrow unterstellt. Die Einheiten sind zusammen mit der Kompanie in die Gegend westlich der Wegspinne Jezewo so weit vorzuführen, wie es die Feindlage gestattet. Die anderen Einheiten vom Bataillon erhalten den Befehl über Lomza - Zambrow - Mezenin marschierend ebenfalls die Gegend westlich der Wegspinne Jezewo zu erreichen. Am 14. September 1939 meldet die 3. Kompanie um 4:30 Uhr, daß die Straße Zambrow - Ostrow - Masowiecka, sowie die Waldstücke befahrbar und frei sind. Außerdem wurde die Brücke nördlich Zambrow entladen. Die Straße Lomza - Sniadowo - Ostrow Mazowiecka ist dagegen an 2 Stellen zerstört, die Behelfsbrücke über den Rudz, 2 Kilometer südlich von Jakac, ist vorhanden, südlich Sniadowo bestehen über den Arz gute Umgehungsmöglichkeiten. Bei kühlem Wetter und bedekcten Himmel geht es am frühen Morgen weiter, der Himmel klärt sich am Mittag auf und es wird wieder wärmer. Gegen Mittag sind die Narew-Übergänge bei Kruszewo und Zolki erreicht. Der Bataillonsgefechtsstand befindet sich ab 12 Uhr in Gut Kurowo, etwa 2,5 Kilometer südwestlich Kruszewo dicht am Narew. Vom Turm des Gutshauses kann man die einschlagenden Granaten der Artillerie im noch von den Polen besetzten Ort Kruszewo sehen. Um 14 Uhr erhält die 3. Kompanie den Befehl, das Übersetzen der Radfahrschwadron Ubbenbode über den Narew durch Einsatz der großen Floßsäcke der Kompanie und der Brückenkolonne 627 zu beschleunigen. Da eine Erkundung vom Kdr. am Vormittag ergeben hatte, daß ein Brückenbau bei Kruszewo wegen der großen Länge zu zeitaufwendig ist, wurde Lt. Gadow der 3. Kompanie zur Erkundung nach Zolki geschickt wurden, da ein Bau dort geeigneter erschien. Er meldete um 14:35 Uhr das die Brücke gesprengt und das gegenüberliegende Ufer mit schweren MG besetzt sei. Die Flußbreite betrage 20-25 Meter, das Ufer konnte er wegen des MG-Feuers nicht untersuchen. Es befinden sich einige Landwehrtruppen am Narew, der Einsatz der Artillerie sei erforderlich. Um 15:30 Uhr meldete die 3. Kompanie das das Übersetzen der Radfahrschwadron im Gange sei. Inzwischen hatte die 2. Kompanie mit unterstellten Teilen der 3. Kompanie und der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321, die im Wald südlich der Wegspinne lagerten, den Befehl erhalten, für den Behelfsbrückenbau geeignetes Holz zu fällen. Um 18:30 Uhr meldete die 2. Kompanie das Fertigstellen von 100 Stock Balken von 24 cm Durchmesser und 6 Meter Länge. Nachdem der Kommandeur den Entschluß gefaßt hatte, den Übergang bei Zolki wiederherzustellen und die Brigade Lötzen auf dem Ostufer des Narew einen Brückenkopf gebildet hatte wird um 20:30 Uhr befohlen, daß die 1. Kompanie mit unterstellter Brückenkolonne 42 nördlich der zerstörten Straßenbrücke über den Narew bei Zolki eine Kriegsbrücke baut, so daß am 15. September 1939 ab 9 Uhr die Brigade Lötzen übergehen kann. Die Einheiten beim Holzfällen sollten ihre Arbeit weiter fortsetzen, die 3. Kompanie sollte mit unterstellter leichten Pionierkolonne und der Brückenkolonne 627 südlich der zerstörten Narew-Brücke bei Zolki um 4:30 Uhr beginnend eine 16-Tonnen-Kriegsbrücke bauen. Das Landwehr-Pionier-Bataillon 161 der Brigade Lötzen hat bis zur Fertigstellung der Kriegsbrücke den Fährbetrieb aufrecht zu erhalten und für Befestigung des An- und Abfahrweges zur Kriegsbrücke und für die Verkehrsregelung zu sorgen. Als Ablaufpunkte werden bestimmt, diesseits Babino, jenseits Zolki. Sie werden durch Draht miteinander verbunden. Die leichte Pionierkolonne hat die Arbeitsplatzbeleuchtung  der Arbeiten der 1. Kompanie vorzunehmen und Werkzeuge und Eisenbaustoffe für den Behelfsbrückenbau bereitzustellen. Die Fahrzeuge der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 übernehmen den Antransport des Holzes zur Brückenstelle. Die Brückenstelle wird mit dem Bataillonsgefechtsstand mit Funk verbunden. Eine Meldung über den Einsatz des Bataillons wird dem XXI. Armeekorps übersandt. Für die Nacht beziehen die Einheiten vom Bataillon wie folgt Unterkunft: 1. Kp in Kurowo, 2. Kp in Pszczolczyn, 3. Kp, Pi.Kol, 3./321 in Jezewo, Brückenkolonne 42 und 627 in Rzedziany. Am 15. September 1939 beginnt die 1. Kompanie am frühesten Morgen mit dem Kriegsbrückenbau und meldet um 8 Uhr das die Kriegsbrücke über den Narew, dicht nördlich der zerstörten Straßenbrücke, schon um 8 Uhr dem Verkehr übergeben wurde und seit dem die Brigade Lötzen übergeht. Gleichfalls am frühen Morgen hatte die 3. Kompanie mit dem Behelfsbrückenbau begonnen und um 7 Uhr die 2. Kompanie die Herstellung von 247 Stück Rundhölzern von 20 cm Durchmessern und 6,5 Meter Länge gemeldet. Davon sind 115 Stück zur Brückenstelle gefahren. Um 10:45 Uhr wird die 2. Kompanie dem Kommandeur der Panzer-Abwehr-Abteilung 521 unterstellt. Sie beläßt die ihr unterstellte 3./B.Btl 321 bei den bisherigen Arbeiten und stellt eine Gruppe dazu. Daraufhin setzt sie sich nach Nowosiotki in Marsch und meldet sich dort bei Hauptmann Reinel. Die Abteilung Reinel besteht aus Stab, 1. und 2. Kompanie der Panzer-Abwehr-Abteilung 521, der 2. Kompanie vom Bataillon und 4 Panzer-Spähtrupps. Sie hat den Auftrag, beschleunigt Bialystok zu erreichen und dort die Ruhe und Ordnung herzustellen. Die Abteilung nimmt den Ort ohne besondere Kampfhandlungen in Besitz, da die Polen die Stadt schon geräumt haben. Der Brückenbau der 3. Kompanie schreitet bei wolkigen Wetter rüstig vorwärts. In der Nacht bezieht die 1. Kompanie in Dobki, die 2. Kompanie in der Polizeischule Bialystok Unterkunft. Im Laufe des Vormittags des 16. September 1939 wird die Behelfsbrücke durch die 3. Kompanie fertiggestellt. Um 13 Uhr wird die Beendigung der Arbeiten an der Narew-Brücke bei Zolki an das XXI. Armeekorps gemeldet. In der Meldung wird ergänzend erwähnt, daß die Unterstellung der 2. Kompanie zur Gruppe Reinel die Arbeiten verzögert hatte, und daß die inzwischen an der Straße Zolki - Bialystok befohlenen Arbeiten um am 17. September 1939 um 13 Uhr beendet sein werden. Die 1. Kompanie erhält nun den Befehl, die Kriegsbrücke abzubauen, das Gerät zu verladen und am 17. September 1939 nach Slobodka südlich von Bialystok zu marschieren um dort unterzuziehen. Dorthin werden auch zum 17. September 1939 die Kolonnen und die 3. Kp Bau-Bataillon 321 befohlen. Lediglich die 3. Kompanie verbleibt in ihrem neuen Quartier an der Brückenstelle Kol. Zlotorja. Für die Nacht zum 17. September 1939 verbleibt alles noch in Unterkünften, die 2. Kompanie tritt gegen Abend zum Bataillon zurück. Im Laufe des Vormitags am 17. September 1939 wird der Gefechtsstand des Bataillon nach Bialystok in das Landratsamt verlegt, wo auch der Stab unterkommt. Um 16 Uhr erhalten die Kompanien den Befehl, im Zuge der Straße eine zweite Brücke über den Narew bei Zolki für zweigleisigen Straßenverkehr zu bauen. Mit der Leitung des Brückenschlags wird Hauptmann Franke beauftragt. Dazu stehen ferner die 3. Kompanie Bau-Bataillon 321 sowie Kolonnen mit allen Mitteln zur Verfügung. Vorerst soll aber die 1. Kompanie die Straße Bialystok - Zolki für den zweigleisigen Verkehr wiederherstellen. Neben dem Brückenbau haben die 1. und 3. Kompanie für die Verkehrsregelung bei Tag und Nacht an den Brückenstellen zu sorgen. Am frühen Morgen flog ein feindlicher Flieger, von Westen kommend, entlang der Straße Jezewo - Bialystok und beschoß mit seinem MG die auf der Straße befindlichen Kolonnen. Dabei gab es beim Bataillon und der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 insgesamt 5 Tote und 17 Verwundete. Am 18. September 1939 arbeiten die Kompanien bei regnerischem Wetter an dem befohlenen Brückenbau. Die zuerst erbaute Behelfsbrücke wird auf Befehl des AOK 4 noch durch Anbringung von Doppeljochen verstärkt, um auf keinen Fall die rückwärtigen Verbindungen zu gefährden. Zur Verfügung des Pionier-Regiment 604 werden von der Brückenkolonne 627 für zunächst 2 Tage unter je einem verantwortlichem Führer gestellt: 6 leere Lkw mit abgeladenen Brückenanhängern an den Bahnhof Grujewo, 3 leere Lkw mit abgeladenen Brückenanhängern nach Lomza, 500 Meter südlich der Brücke in Lomza. Auch am 19. September 1939 werden die Arbeiten bei regnerischem Wetter fortgesetzt. Am 20. September 1939 hat es aufgehört zu regnen, der Himmel ist aber weiter bewölkt und die Brückenarbeiten gehen weiter. Am 21. September 1939 soll der Rückmarsch der deutschen Truppen hinter die Weichsel beginnen. Der Kommandeur vom Bataillon wird als Straßenkommandant II mit seinem Bataillon und dem unterstellten Pionier-Bataillon 21, ohne 3. Kompanie und Brückenkolonne, für die Marschstraße II (Bialystok - Jezewo - Wizna - Jedwabne - Radzilow - Szczuczyn - Gehlenburg verantwortlich gemacht. In Ergänzung dieses Befehls ergeht um 20:40 Uhr ein Sonderbefehl des Bataillons für den Einsatz der unterstellten Einheiten. Nach diesem soll ab dem 21. September 1939 um 0 Uhr die Verkehrsregelung die Panzer-Abwehr-Abteilung 21 mit Ausnahme der Brücken bei Zolki und Wizna übernehmen. Die 3. Kompanie übernimmt die Regelung bei der Brücke bei Zolki und die 1. Kompanie die der Brücke bei Wizna, jeweils über den Narew. Außerdem hat die 1. Kompanie folgendes zu Veranlassen. 1. Die Anbringung von Tafeln an allen wichtigen Verkehrspunkten mit der Aufschrift "Dg.Str. II"; 2. Das Säubern der Straße Bialystok - Jezewa von allen Hindernissen (Bäumen, Trägern, Balken u.ä.); 3. Das Ausbessern der Brücke im Zuge der Straße Jezewo - Wizna in der Gegend Zawady; 4. Das Ausbessern der Brücke über die Nissa und der Anfahrtswege westlich von Borawskie-Awissa (Belag und Rödelung); 5. Das Ausbessern der Brücke im Zuge der Straße Nerzenin - Osowiec, etwa 2 Kilometer nordöstlich Nerzenin; 6. Die Überprüfung der Brücke bei Radzilow, 4 Kilometer südlich von Borawskie-Awissa, ob der Verkehr einwandfrei gewährleistet ist. Für die Verkehrsregelung wurde weiter befohlen: Überholung von Kolonnen darf nur stattfinden, wenn dadurch keine Verstopfungen eintreten, Gegenverkehr von Kolonnen bei Tage ist zu verhindern, einzelne Fahrzeuge höherer Komandobehörden, der Kommandeure marschierender Abteilungen, im Meldedienst tätiger und Fahrzeuge der eigenen Verkehrsregelung ist der Gegenverkehr freizugeben mit Ausnahmen an Brücken mit Einbahnverkehr. Grundsätzlich haben alle Fahrzeuge der eigenen Verkehrsregelung  das Vorfahrtsrecht. Jeder Zivilverkehr auf der Dg.Str.II ist zu unterbinden. Die Arbeiten an der zweiten Narew-Brücke bei Zolki waren am Abend nahezu beendet. Die Unterstellung der Brückenkolonne 627 sowie der 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 wird mit Ablauf des 20. September 1939 aufgehoben. Die Brückenkolonne verlegt ihre Unterkunft nach Babino, die 3. Kompanie vom Bau-Bataillon 321 nach Choroszcz, die anderen Einheiten behalten ihre Unterkünfte bei. Am frühen Morgen des 21. September 1939 beginnt bei bedecktem Himmel der Rückmarsch der 21. Infanterie-Division. Die Vorhuten der russischen Truppen sollen am 22. September 1939 mittag Bialystok erreichen. Die 1. und 3. Kompanie sind gemäß dem Sonderbefehl des Bataillons eingesetzt. Die 2. Kompanie und die Brückenkolonne setzen sich nach Beendigung der Brückenbauarbeiten gleichfalls in Marsch und erreichen im Laufe des Tages Jedwabne, für die 2. Kompanie, Kossaki, für die Brückenkolonne. Dem Bataillon wird eine Feldgendarmerie-Kompanie unterstellt, welchen den Streifendienst auf der Dg.Str. II versieht. Stab und leichte Pionierkolonne mit Werkstattzug verbleiben für die Nacht zum 22. September 1939 in ihren alten Unterkünften in Bialystok, die 3. Kompanie bei der Brückenstelle Zolki und die 1. Kompanie behält ihre Unterkunft in der Brauerei Bialystok. Die 2. Kompanie wird bis zum 24. September 1939 6 Uhr der Panzer-Abwehr-Abteilung 21 zur Ablösung der Verkehrsregelung im Abschnitt Wizna - Gehlenburg unterstellt. Am 22. September 1939 geht der Rückmarsch planmäßig weiter. Das Wetter ist gut, der Himmel leicht bedeckt. Bis zum Abend soll die Masse der 21. Infanterie-Division den Slina-Abschnitt überschritten haben und Sicherungen an den Narewbrücken bei Zolki belassen. Die 3. Kompanie erreicht nach Burschschleusen der 21. Infanterie-Division am Narewübergang bei Zolki gleichfalls Jedwabne und erhält ort den Befehl, die Straße Jedwabne - Stawiski für das Durchziehen des Bataillons in der Nacht vom 23. September 1939 zum 24. September 1939 nach Ostpreußen zu bessern. Ebenso verließ die leichte Pionierkolonne mit dem Werkstattzug am Morgen des 22. September Bialystok und marschierte nach Jedwabne, wo sie in der neuen Kaserne Unterkunft bezog. Die 2. Kompanie wurde wie folgt eingesetzt: 1. Zug zur Verkehrsregelung bei Szczuczyn, der 2. Zug zur Verkehrsregelung auf der Straße und der 3. Zug zur Verkehrsregelung Radzylow - Jedwabne. Die 1. Kompanie zieht für die Nacht in Malochowo unter, der Stab in Sieburczyn, wo auch der Bataillonsgefechtsstand ist. Am 23. September 1939 erreicht die zurückmarschierende Division bei bewölktem Himmel, aber trockenem Wetter, mit der Masse den Narew-Abschnitt bei Wizna unter Belassung von Sicherungen am Lauf des Slins. Der Gefechtsstand vom Bataillon wird im Laufe des Tages nach Dzierzbia verlegt, wo auch der Stab für die Nacht unterkommt. Hauptmann Paul Gaertner, Offz z.b.V. beim Stab wird zum Quartiermachen nach Ostpreußen vorausgeschickt. Da das vom XXI. Armeekorps für die Unterkunft befohlene Dorf Drigelsdorf belegt ist, wird auf dem Truppenübungsplatz Arys-Süd mit Genehmigung der Kommandantur Quartier für das gesamte Bataillon gemacht. Hauptmann Gaertner kehrt noch am Abend zum Bataillon zurück. Am 24. September 1939 haben die Truppen des XXI. Armeekorps einen Ruhetag. Am 25. September 1939 beenden die Truppen des XXI. Armeekorps bei kühlem Wetter den Rückmarsch hinter die Demarkationslinie bzw. Reichsgrenze. Die Einheiten des Bataillons wurden so in Marsch gesetzt, daß sie über Stawiski - Szczuczyn bis 6 Uhr durchfahren haben und im Laufe des Vormittags im Truppenlager Arys-Süd eintrafen. Vom 25. September 1939 bis zum 15. Oktober 1939 liegt das Bataillon im Truppenlager, die Zeit der Ruhe wird für die Wiederherstellung der Marschbereitschaft ausgenutzt. Der Kommandeur Oberst von Schlieben wird am 2. Oktober mit Wirkung vom 1. Oktober zum Stab des Armeeoberkommando 5 versetzt. Am 3. Oktober 1939 trifft der neue Kommandeur Oberstleutnant Kaliebe ein und übernimmt am 4. Oktober 1939 die Führung des Bataillons. Am 12. Oktober 1939 ergeht der Sonderbefehl für den Abtransport des Bataillons nach dem Westen, der am 16. Oktober 1939 mit dem Abmarsch des Bataillons in den Einladeraum Schmentau - Laskowitz beginnt. Die Kompaniechefs im Polenfeldzug waren: 1. Kompanie Hauptmann der Reserve Robert Wandersleben; 2. Kompanie Hauptmann Joachim von Bosse; 3. Kompanie Hauptmann Hans Franzke. 

Ebenso kam das Bataillon im Frankreichfeldzug zum Einsatz. Hier baute es unter anderem am 10. und 11. Juni 1940 eine Kriegsbrücke bei Compeigne über die Oise. Über diese marschierte dann die 94. Infanterie-Division. Im Feldzug Barbarossa wurde das Bataillon vor allem in Mittelrußland als Heerestruppe eingesetzt. Unter anderem waren Orel und Newel Einsatzorte vom Bataillon. Später kämpfte es dann im Raum Tarnopol in der Nordukraine. Ende 1944 bildete das Bataillon das I. Bataillon der Heeres-Pionier-Brigade 42, welche als Heerestruppe eingesetzt wurde. Zuerst im Weichselbogen, später in Schlesien bei der 17. Armee. Das II. Bataillon der Heeres-Pionier-Brigade 42 war detachiert bei 9. Armee.

Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 2 in Stettin-Podejuch, welches am 29. August 1939 vom WK II aufgestellt wurde. 

Kommandeure:

Oberst Dietrich von Schlieben - 30. September 1939 versetzt zum AOK 5

Oberstleutnant Kaliebe 1. Oktober 1939 -