262. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 262. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 als Division der 4. Welle aus Ergänzungseinheiten des WK XVII aufgestellt. Nach erfolgter Aufstellung und kurzer Ausbildung wurde die Division im September 1939 in den Raum Bruchsal verlegt und hier Armee-Reserve der 7. Armee. Im Dezember folgte die Verlegung in die Saarpfalz als Armee-Reserve der 1. Armee. Während der ersten Phase des Westfeldzuges verblieb die Division in ihren Stellungen. Ab dem 14. Juni 1940 griff die Division südlich von Pirmarsens die Maginotlinie an und konnte am 19. Juni die Festung Bitsch von Norden her einschließen. Nach Beendigung des Westfeldzuges verblieb die Division als Besatzungstruppe in Frankreich und verlegte im August 1940 nach Polen. Am 1. Oktober 1940 Abgabe eines Drittels der Division an die 137. Infanterie-Division. (Stab/462, III./462, III./482, III./486, III./AR 262). Die Abgaben wurden ersetzt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil. Aus dem Raum Tomaszow überschritt die Division die deutsch-russische Grenze und stürmte über Brody, Miropol und nördlich an Schitomir vorbei bis in den Raum östlich von Korosten. Anschließend wurde die Dessna überschritten. Es folgte die Teilnahme an der Kesselschlacht um Kiew und nach deren Beendigung die Verlegung über Konotop und Nowgorod-Ssewersk nach Trubtschewsk. Im Zuge des deutschen Angriffs auf Moskau stieß die Division in den Raum zwischen Jelez und Jefremow vor. Nach dem Beginn der russischen Gegenoffensive vor Moskau mußte sich die Division bis in den Raum Orel zurückziehen. Zwischen Nowosil und Orel bezog sie ihre neue Stellung, in der sie bis Juli 1943 erhielt. Nach Abbruch der deutschen Offensive bei Kursk, dem Unternehmen "Zitadelle", wurde die Division Armee-Reserve der 9. Armee und wurde ab August 1943 zur Abwehr des russischen Durchbruchs zwisxchen Orel und Brjansk eingesetzt. Dabei erlitt die Division schwerste Verluste, so dass ihre Stärke auf die einer Kampfgruppe zusammenschmolz. Nur noch Reste der Division konnten sich bis in den Raum Orscha absetzen. Am 2. November 1943 wurde die Division aufgelöst und bildete die Divisionsgruppe 262.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September in Zuführung 7. Armee C Oberrhein
Dezember XXIV 1. Armee C Saarpfalz

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXIV 1. Armee C Saarpfalz
Mai XXXVII 1. Armee C Maginotlinie (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli XXXXV 1. Armee C Frankreich
September IX 12. Armee B Polen

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar IX 17. Armee B Polen
April XXXIV 17. Armee B Polen
Mai XXXIV 17. Armee A Polen
Juni IV 17. Armee Süd Brody
Juli XXXXIV 17. Armee Süd Shitomir
August LI 6. Armee Süd Kiew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober Höh. Kdo. XXXV 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
November Höh. Kdo. XXXV 2. Armee Mitte Jelez (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Höh. Kdo. XXXV 2. Armee Mitte Orel
Februar XXXV 2. Panzerarmee Mitte Orel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXV 2. Panzerarmee Mitte Orel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
August z. Vfg. 9. Armee Mitte Orel (Lagekarte)
September (Kgr) XII 9. Armee Mitte Brjansk
Oktober (Reste) XII 4. Armee Mitte Orscha

 

2. Divisionskommandeure:

26. August 1939 General der Artillerie Edgar Theißen

15. September 1942 Generalleutnant Friedrich Karst

1. Juli 1943 Generalleutnant Eugen Wößner

 

3. Gliederung:

Infanterie-Regiment 462

Infanterie-Regiment 482

Infanterie-Regiment 486

Artillerie-Regiment 262

Pionier-Bataillon 262

Feldersatz-Bataillon 262

Panzerabwehr-Abteilung 262

Aufklärungs-Abteilung 262

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 262

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 262

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973. VI, 340 Seiten
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-262/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/
Kriegsgliederungen der 17. Armee RH 20-17/
Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2