Reiter-Regiment 8
8. (Preuß.) Reiter-Regiment
Reiter-Regiment Brieg
Kavallerie-Regiment 8

 

Feldpostnummern: Für das Regiment wurden keine Feldpostnummern vergeben, da vor Kriegsbeginn aufgelöst.

Das Reiter-Regiment 8 wurde laut Verfügung der Heeresleitung vom 6. März 1920 zum 1. April 1920 im Wehrkreis III aufgestellt. Das Regiment wurde hauptsächlich aus den Reichswehr-Kavallerie-Regimentern 5 und 105 gebildet. Da die zum neuen Regiment gehörenden Eskadronen zum Teil im Grenzschutzdienst standen, konnte die Aufstellung erst am 21. April 1920 abgeschlossen werden. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mannes der Reichswehr blieb das Regiment weiter dieser Division unterstellt. Der Regimentsstab war mit der 2. Eskadron in Oels, damals Wehrkreis III, stationiert. Die 1. und die 3. Eskadron vom Regiment waren in Militsch, damals ebenfalls Wehrkreis III, beheimatet. Die 4. Eskadron vom Regiment war in Namslau, damals ebenfalls Wehrkreis III, stationiert. Die 5. Eskadron vom Regiment war dagegen in Bernstadt in Schlesien, damals ebenfalls Wehrkreis III, untergebracht. Die 6. Eskadron war in Münsterberg stationiert, die 7. Eskadron lag in Groß-Wartenburg und die 8. Eskadron in Militsch. Am 4. Mai 1920 wurden die 6., 7. und 8. Eskadron aufgelöst, so dass das Regiment nunmehr aus fünf Eskadronen und einem MG-Zug bestand. Aufgrund des Wehrgesetzes vom 23. März 1921 §14 Absatz 2 wurde das Regiment dann zum 8. (Preußisches) Reiter-Regiment umbenannt. Das Regiment blieb weiter der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Ebenfalls 1921 wurde die 5. Eskadron zur Ausbildungs-Eskadron umbenannt. Noch Anfang der 20iger Jahre wurde die Ausbildungs-Eskadron vom Regiment nach Breslau, damals ebenfalls Wehrkreis III, verlegt.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis zur Erweiterung der Reichswehr wie folgt verteilt:
1. Eskadron: Westfälisches Dragoner-Regiment Nr. 7
2. Eskadron: 2. Schlesisches Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ Nr. 8
3. Eskadron: Westpreußisches Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ Nr. 1
4. Eskadron: Schlesisches Ulanen-Regiment „von Katzler“ Nr. 2
Ausbildungs-Eskadron: 3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15, Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11
Am 1. Oktober 1927 wurde die Lanze bei den Reiter-Regimentern abgeschafft da sie für einen neuzeitlichen Kavallerieverband nicht mehr zeitgemäß war. Am 4. August 1930 wurde die Ausbilungs-Eskadron nach Brieg verlegt und wieder in 5. Eskadron umbenannt. Bis zum 5. Juni 1931 folgten die anderen Teile des Regiments, so dass dieses nun in Brieg vereint untergebracht war. Die 1. Eskadron wurde am 5. Juni 1931 aufgelöst, ihre angehörigen auf die übrigen Eskadronen verteilt. An Stelle der 1. Eskadron trat die 1. (schwere) Eskadron, welche sich aus den aufgelösten MG-Halbzügen, dem Nachrichtenzug und einem neu aufgestellten Kavallerie-Geschützzug zusammensetzte. Am 1. April 1934 folgte die Aufstellung der Stabs-Eskadron als teilmotorisierte Einheit. Gleichzeitig wurde die 1. (schwer) Eskadron zur 5. Eskadron umbenannt, die 5. Eskadron wurde zur neuen 1. Eskadron. Im Jahr 1934 musste das Regiment zudem starke Teile der 1. und 2. Eskadron zu Neuafstellungen an die Panzertruppe abgeben. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde das Regiment am 1. Oktober 1934 zum Reiter-Regiment Brieg umbenannt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment dann zum Reiter-Regiment 8 umbenannt. Am 1. Juli 1936 wurde das Regiment zum Kavallerie-Regiment 8 umbenannt. Am 1. September 1936 wurde die Stabs-Schwadron zur 9. Schwadron umbenannt und erhielt je einen Kavallerie-Panzerabwehrzug, einen Panzerspähzug und einen Geschützzug. Die 1. bis 5. Reiter-Schwadron wurde der neu aufgestellten I. (Reiter-) Abteilung unterstellt. Außerdem stellte man die erste Radfah-Schwadron (6.) und die 10. (Nachrichten-) Schwadron neu auf. Am 1. Oktober 1937 wurden im Rahmen des Aufbaus des Heeres der Stab der II. (Radfahr-) Abteilung und die 7. (Radfahr-) Schwadron aufgestellt. Die neu aufgestellte II. Abteilung siedelte im Oktober 1937 nach Oels über. Die 5. (MG-) Schwadron wurde wieder Reiter-Schwadron. Am 10. Juni 1938 wurde das gesamte Regiment nach Oels verlegt und dem VIII. Armeekorps unterstellt. Hier erfolgte auch die Aufstellung der noch fehlenden 8. (Radfahr-) Schwadron, der 9. (Panzerabwehr-) Schwadron, der 10. (schweren) Schwadron und der 11. (Nachrichten-) Schwadron.

Ab Ende Februar 1939 trug General der Kavallerie a.D. Ewald von Kleist die Uniform des Regiments mit den Generalsabzeichen

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde das Regiment aufgelöst und bildete folgende Einheiten:

Regimentsstab wurde Stab / Aufklärungs-Abteilung 8
Stab I. Abteilung wurde Stab / Aufklärungs-Abteilung 18
1. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 8
2. (Reiter-) Schwadron wurde aufgeteilt auf andere Schwadronen
3. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 28
4. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 162
5. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 18
Stab II. Abteilung wurde Stab / Aufklärungs-Abteilung 28
6. (Radf.-) Schwadron wurde 2./ Aufklärungs-Abteilung 8
7. (Radf.-) Schwadron wurde 2./ Aufklärungs-Abteilung 18
8. (Radf.-) Schwadron wurde 2./ Aufklärungs-Abteilung 28
9. (Pz.Abw.-) Schwadron bildete Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 8, 18, 28 und 162.
10. (schwere) Schwadron bildete Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 8, 18, 28 und 162.
11. (Nachr.-) Schwadron bildete die Nachrichten-Züge der Aufklärungs-Abteilungen 8, 18, 28 und 162.

Aus den Resten des Personals stellte das Regiment auch die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 auf.

Regimentskommandeure:

Oberst Franz Graf von Magnis 12. April 1920 - 1. November 1920

Oberstleutnant Robert Deyhle 1. November 1920 - 1. Juni 1922

Oberst Bodo von Petersdorff 1. Juni 1922 - 1. Februar 1927

Oberst Eberhard von Livonius 1. Februar 1927 - 1. Mai 1928

Oberstleutnant Manfred von Schwerin 1. Mai 1928 - 1. Oktober 1930

Oberst Bruno Neumann 1. Oktober 1930 - 1. Oktober 1933

Oberst Moritz von Faber du Faur 1. Oktober 1933 - 1. Oktober 1935

Oberst Rudolf Graf von Schmettow 15. Oktober 1935 - 12. Oktober 1937

Oberstleutnant Heinrich von Einsiedel 12. Oktober 1937 -


Abteilungskommandeure

I. Abteilung:

1. Oktober 1936 Oberstleutnant Carl-Hans Lungershausen

II. Abteilung:

1. Oktober 1937 Major Friedrich-Max Krahmer

 

Regimentsadjutanten:

Oberleutnant Walter von Mackensen (1920 - 1922)

Rittmeister Erwin Engelbrecht (1922 - 1924)

Rittmeister Hans-Christoph von Heydebrand und der Lasa (1924 - 1927)

Oberleutnant von Eichborn (1927 - 1931)

Oberleutnant von Reibnitz (1931 - 1934)

Rittmeister Albrecht von Warburg (1934 - 1935)

Rittmeister Kurt Horenburg (1935 - 1937)

Oberleutnant Konrad Freiherr von Wangenheim (1937 - 1938)

Oberleutnant von Köckritz (1938 - 1939)

 

Literatur und Quellen:

Jeffke / Barth: Geschichte des Kavallerie-Regiments 8 (ehem. 8. (Preuß.) Reiter-Regiment) und seiner Stammregimenter. Von 1745 bis 1939. Mergard-Verlag, 1980
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. 2 Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974