Neumann, Bruno Friedrich Hans Axel

 

* 26. April 1883, Königsberg

† 31. Dezember 1943, Berlin-Karlshorst

 

 

Bruno Neumann war der Sohn vom Infanterieoffizier Oberstleutnant Bernhard Friedrich Alexander Neumann und dessen Ehefrau Elisabeth Johanna Nacke. Er trat 1903 in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam er zum 1. Pommersches Ulanen-Regiment "von Schmidt" Nr. 4 nach Thorn. Am 22. März 1904 wurde er vom charakterisierten Fähnrich zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1904 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron seines Regiments in Thorn eingesetzt. 1905/06 wurde sein Patent als Leutnant auf den 27. Januar 1902 verbessert. Danach wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron in Thorn eingesetzt. 1907/08 kam er in gleicher Funktion wieder zur 1. Eskadron am gleichen Standort. 1909 und 1910 gehörte er wieder zur 2. Eskadron vom 1. Pommersches Ulanen-Regiment "von Schmidt" Nr. 4 in Thorn. Am 27. Januar 1911 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt wieder als Eskadronoffizier bei der 1. Eskadron seines Regiments in Thorn eingesetzt. Im Frühjahr 1913 war er in gleicher Funktion wieder bei der 2. Eskadron. Kurz vor der Mobilmachung gehörte er als Eskadronoffizier zur 5. Eskadron seines Regiments in Thorn. Er zog dann mit diesem an die Front. Im Krieg wechselte er zur Luftwaffe. Zum Ende des Krieges war er spätestens ab August 1918 Kommandeur vom Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung 4 (Bogohl 4). Der Stab befand sic damals auf dem Flugplatz Mont d'Origny. Sein Vater starb gegen Ende des 1. Weltkrieges in Görlitz. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Eskadronchef zum Reiter-Regiment 2. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 weiter als Chef der 2. Eskadron vom Reiter-Regiment 2 in Lyck verwendet. Nach der Umbenennung des Regiments war er dann Chef der 2. Eskadron vom 2. (Preußisches) Reiter-Regiment in Lyck. Er wohnte jetzt privat am Luisenplatz 13 in Lyck und hatte die Telefonnummer 124. 1923/24 wurde er zum Regimentsstab vom 2. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Allenstein versetzt. Seine 2. Eskadron übernahm Rittmeister Kurt Feldt. Im Regimentsstab wurde er am 1. Februar 1925 zum Major befördert. Er war auch ein bekannter deutscher Vielseitigkeitsreiter. Er war Mitglied der Kavallerieschule Hannover und nahm 1928 bei den IX. Olympischen Spielen in Amsterdam teil. Auf 'Ilja' gewann er im Einzel die Bronzemedallie. Den Mannschaftswettbewerb konnte er nicht beenden, da der spätere Generalleutnant Walter Feyerabend seinen Geländeritt abgebrochen hatte. Nachdem er einige Jahre als Major beim Stab des 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Allenstein verwendet wurde, kam er 1928/29 zum Regimentsstab vom 12. (Sächsisches) Reiter-Regiment nach Dresden. Dort erhielt er seine Einweisung als Regimentskommandeur. Dabei wurde er am 1. Februar 1930 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1930 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Manfred von Schwerin zum Kommandeur vom 8. (Preußisches) Reiter-Regiment in Oels ernannt. Er zog mit seinem Regimentsstab nach Brieg im Bezirk Breslau um. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Oberst befördert. Ein Jahr später gab er sein Kommando über das 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Brieg an Oberstleutnant Moritz von Faber du Faur ab. Er wurde dabei aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er heiratete am 22. Dezember 1934 als Oberst a.D. bei der Kavallerieschule Hannover die über zweiundzwanzige Jahre jüngere Käthe Liese Sobawa, Tochter vom Fabrikanten Johannes Sobawa, in Breslau. Er starb am 31. Dezember 1943 um 19:25 Uhr in seiner Wohnung in Berlin-Karlshorst Rheingoldstraße 14a. Als Todesursache wurde Rückenmarksleiden, Lungenabszeß und Herzmuskellähmung angegeben.

Sein älterer Bruder war der am 23. Januar 1875 in Oels geborene Axel Friedrich Bruno Neumann.
Seine ältere Schwester war die am 5. August 1880 in Königsberg geborene Astha Elisabeth Johanna Olga Neumann. Sie heiratete am 14. März 1903 den drei Jahre älteren Heinrich Kurt Emil Ernst von Schenckendorff. Diese ehe entsprangen zwischen 1904 und 1913 vier Töchter. Seine Schwester starb am 13. April 1944 in Dresden.
Sein jüngerer Bruder war der am 20. März 1885 in Königsberg geborene Axel Hans Bernhard Neumann. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein und wurde dabei im gleichen Regiment zum Leutnant befördert. 1905/06 (Patent 27.1.1904). Dieser heiratete am 12. April 1909 die fast drei Jahre jüngere Eleonora Marie Mathilda Boeckler, Tochter vom Oberstleutnant a.D. Karl Boeckler, in Braunschweig. Sein Bruder Leutnant Axel Neumann ist am 24. Juni 1911 gestorben. Er wurde am 28. Juni 1911 auf dem alten Luisenkichhof in Charlottenburg bestattet.