von Faber du Faur, Moritz

 

* 1. September 1886, Stuttgart

† 4. März 1971, Gräfeling

 

Moritz von Faber du Faur trat am 1. Oktober 1904 als Einjährig-Freiwilliger in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26. Ende 1904 entschied er sich dann für eine Offizierslaufbahn und wurde in seinem Regiment zum Fahnenjunker befördert. Am 22. April 1905 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 27. Januar 1906 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 21. Juli 1904 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier im 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 eingesetzt. Am 1. Oktober 1906 wurde er für ein dreiviertel Jahr zur Offiziers-Reitschule nach Paderborn kommandiert. Danach kehrte er am 1. Juli 1907 wieder als Eskadronoffizier zu seinem Regiment zurück. Am 19. Juli 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 ernannt. Diese Funktion übte er dann auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aus. Bei Ausbruch des Krieges kam er dann mit dem 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 an die Front. In diesem wurde er bis zum Sommer 1916 in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Dabei wurde er am 27. Januar 1915 zum Rittmeister befördert. Ab dem 1. Juli 1916 wurde er dann als Eskadronchef im 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 eingesetzt. Am 22. Juli 1917 wurde er dann zum Adjutant der 26. Kavallerie-Brigade ernannt. Ende August 1918 wurde er dann in zur Ersatzeinheit vom 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 versetzt. Im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Württembergischen Militär-Verdienstordens und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er ab Ende Oktober 1918 zum Württembergischen Kriegsministerium versetzt. Er wurde dort als Gruppenleiter der Gruppe 1 in der Ministerialabteilung unter Oberstleutnant Hummel eingesetzt. Damit war er für Aufklärung, Presse, Verhandlungsberichte der gesetzgebenden Körperschaften, Flugblätter und ähnliches zuständig. Im Sommer 1919 wurde er dann als Rittmeister in das Reichsheer übernommen. Als solcher kam er zuerst zum Reichswehr-Kavallerie-Regiment 13. Bei diesem wurde er als Eskadronchef eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 kam er dann als solcher zum Reiter-Regiment 18. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann als Eskadronchef zum 18. Reiter-Regiment. Am 1. Juli 1921 wurde er dann als Ausbilder zur Kavallerieschule Hannover kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er etatmäßig für die nächsten Jahre zum Regimentsstab vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Lüben versetzt. Er blieb aber auch die nächsten vier Jahre noch weiter zur Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Am 1. August 1925 wurde er dann in das 15. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Dort wurde er dann bei der 6. Eskadron in Münster in Westfalen eingesetzt. Dabei wurde er am 1. Juni 1927 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in die 6. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Am 1. Februar 1929 wurde er dann in den Regimentsstab vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Potsdam versetzt. Von dort wurde er für ein halbes Jahr zur 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1929 wurde er dann beim Regimentsstab vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Potsdam eingesetzt. Während der nächsten Jahre besuchte er auch einige Lehrgänge. Am 1. November 1931 wurde er in Potsdam zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1933 wurde er dann in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment kommandiert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann zum Kommandeur vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Brieg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann zum Kommandeur vom Reiter-Regiment Brieg ernannt. Im August 1935 gab er sein Kommando ab und wurde dafür als Offizier z.b.V. dem Oberbefehlshaber des Heeres zugeteilt. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann als Militärattaché an die Deutsche Botschaft nach Belgrad versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Dabei wurde er zum 1. April 1937 zum Generalmajor befördert. Zum 1. April 1939 wurde er in Belgrad zum Generalleutnant befördert. Im Juli 1939 kehrte er nach Deutschland zurück. Dort wurde er dann als Offizier z.b.V. dem Oberbefehlshaber des Heeres zugeteilt. Ende August 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 13. Infanterie-Division (motorisiert) ernannt. Diese führte er dann auch während der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939.  Bei Beginn des Krieges führte er seine Division im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Bereits Anfang September 1939 gab er sein Kommando wieder ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Mitte September 1939 wurde er dann zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 588 (Korück 588) ernannt. Mit seinem Stab wurde er dann der 18. Armee unterstellt. Unter dieser wurde er jetzt an der Westfront eingesetzt. Nach dem Westfeldzug wurde er Mitte September 1940 zum Chef vom Militärverwaltungsbezirk Bordeaux ernannt. Am 21. Oktober 1941 wurde bei einem Attentat des französischen Widerstands der deutsche Kriegsverwaltunsgrat Reimers auf offener Straße erschossen. Daraufhin ließ die deutsche Militärverwaltung 50 fanzösische Geiseln als Repressalie auf dem Artillerieschießplatz Camp de Souches erschießen und die Leichen in einem Massengrab beisetzen. Mitte Januar 1942 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 593 (Korück 593) ernannt. Mit seinem Stab wurde er dann der 4. Panzerarmee unterstellt und bei dieser im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Anfang Oktober 1942 gab er sein Kommando als Korück 593 ab und wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1943 wurde er dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Innsbruck ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis Ende Oktober 1944.

Im April 1946 wurde er dann von den französischen Besatzungstruppen verhaftet. Wegen angeblicher Kriegsverbrechen verbrachte er dann die nächsten drei Jahre im Gefängnis. Am 31. Mai 1949 wurde er dann aber vom Militärgericht Paris vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Am 1. Juni 1949 wurde er aus der Haft entlassen. Seine Erinnerungen verarbeitete er in dem 1953 erschienenen Werk "Macht und Ohnmacht - Erinnerungen eines alten Offiziers". Einige Unterlagen aus seiner Zeit als Militärattaché in Belgrad liegen heute im Bundesarchiv. 1967 stellte man in Deutschland ein Ermittlungsverfahren wegen der Erschießung der Geiseln im Jahr 1941 ein.