Graf von Schmettow, Rudolf

 

* 8. Januar 1891, Berlin

† 28. Juni 1970, Bad Wildungen

 

Rudolf Graf von Schmettow trat am 1. September 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn vom späteren Generalleutnant Eberhard Graf von Schmettow zum Schlesisches Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ Nr. 1. Bei diesem wurde er am 17. Mai 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. November 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im Schlesisches Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ Nr. 1 eingesetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch in dieser Funktion eingesetzt. Als Zugführer zog er dann an die Front. Später wurde er dann als Ordonanzoffizier beim Regimentsstab vom Schlesisches Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ Nr. 1 eingesetzt. Ab Juli 1915 wurde er dann als Regimentsadjutant eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. April 1916 zum Oberleutnant befördert. 1917/18 wurde er dann als Führer der MG-Eskadron vom Schlesisches Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ Nr. 1 eingesetzt. Am 28. September 1918 hat er Annemarie von Prittwitz und Gaffron geheiratet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 1. Oktober 1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt als Regimentsadjutant vom Reiter-Regiment 7 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er als solcher verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Regimentsadjutant in das 7. (Preuß.) Reiter-Regiment in Breslau übernommen. Als solcher wurde er dann mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. Dezember 1922 wurde er zum Rittmeister/Hauptmann befördert. Am 1. Januar 1925 wurde er dann in den Stab der 2. Kavallerie-Division ebenfalls in Breslau versetzt. Am 1. Juli 1925 wurde er dann als Chef der Ausbildungs-Eskadron wieder in das 7. (Preuß.) Reiter-Regiment ebenfalls in Breslau versetzt. 1926/27 wurde er dann zum Chef der 4. Esakdron vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment in Lübben ernannt. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. Ab 1930 wurde er zusätzlich auch noch als Standortältester von Lübben verwendet. Am 1. November 1931 wurde er dann als Adjutant wieder in den Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. Als solcher wurde er zum 1. April 1933 zum Major befördert. Am 1. März 1934 wurde er dann als solcher zum Adjutant vom Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Als solcher wurde er dann auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht verwendet. Im Jahr 1935 wurde er dann zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 8 in Brieg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. November 1935 zum Oberstleutnant befördert. Am 12. Oktober 1937 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann jetzt für fast zwei Jahre zum Kommandant von Breslau ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1938 zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 164 ernannt. Mit diesem zog er nach der Aufstellung im Verband der 62. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Noch im September 1939 verlegte er mit seinem Regiment in Stellungen an der Westfront. Anfang Januar 1940 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 164 ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Nach dem Frankreichfeldzug wurde er dann Ende August 1940 zum Befehlshaber der britischen Kanalinseln ernannt. Er trat dann Ende September 1940 seinen Posten an. Sein einziger Sohn ist als Leutnant am 23. Juni 1941 vor Jaroslau gefallen. Zum 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang September 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 319. Infanterie-Division ernannt. Am 30. Oktober 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Zum 1. April 1944 wurde er als solcher zum Generalleutnant befördert. Im September 1944 lehnte er Verhandlungen zur Kapitulation mit dem in alliierter Gefangenschaft befindlichen Generalmajor Gerhard Bassenge ab. Am 1. Oktober 1944 wurde er dann parallel auch noch zum Wehrmachtbefehlshaber Kanalinseln ernannt. Ende Februar 1945 musste er sein Kommando über die 319. Infanterie-Division wegen Krankheit an Generalmajor Rudolf Wulf abgeben. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Während der Gefangenschaft wurde er für sein mildes Insel-Interregnums von zahlreichen Briten mit Care-Paketen versorgt. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen. Im Spätsommer 1963 besuchte er auf Einladung einer britischen Fernsehgesellschaft seinen ehemaligen Befehlsbereich.