Zwade, Georg Gustav Heinrich

 

* 15. Oktober 1893, Berlin

† 21. September 1968, Rheda (Westfalen)

 

 

Georg Zwade war der Sohn vom Königlichen Silberdiener Karl Gustav Zwade und dessen Ehefrau Johanna Eleonore, geborene Noack. Er trat am 1. Oktober 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Gardeschützen-Bataillon. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er Anfang August 1914 mit diesem an die Front. Im Oktober 1914 geriet er dann in Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er nach Ende des 1. Weltkrieges wieder entlassen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beiden Eisernen Kreuze verliehen. Am 16. Januar 1919 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Februar 1913 datiert. Als solcher wurde er dann im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Heer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 29 der Reichswehr.Brigade 15. Bei diesem wurde er ab Mitte Juli 1920 als stellvertretender Adjutant des I. Bataillons verwendet. Nach etwas mehr als einem Monat wurde er ab dem 25. August 1920 als Kompanieoffizier eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Als solcher wurde er am 23. Februar 1921 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Am 1. Juli 1922 wurde das Rangdienstalter als Oberleutnant vom 20. Juni 1918 bestätigt. Am 16. März 1923 wurde er in das 10. (Sächsiches) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Januar 1924 wurde er zur Kommandantur von Berlin versetzt. Am 27. März 1925 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Im Frühjahr 1925 diente er etatmäßig als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Perleberg unter Rittmeister Freiherr von Langermann und Erlencamp. Dort wurde er auch im Frühjahr 1926 verzeichnet. Am 1. Oktober 1926 wurde er in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Dabei wurde er am 1. Februar 1927 zum Hauptmann befördert. Am 1. Juli 1928 wurde er zur 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Am 16. August 1928 wurde er zur 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Hannover versetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Hans Kessel zum Chef der 8. (MG) Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Berlin-Lichterfelde ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten Jahre aus. Seine 8. (MG.) Kompanie wurde 1929 nach Postdam verlegt. Am 1. August 1932 wurde er in den Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin versetzt. Sein Nachfolger als Kompaniechef wurde Hauptmann Kurt Lindner. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Major befördert. Er gehörte jetzt durch die Umbenennung seines Stabes zum Befehlshaber vom Wehrkreis III. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 47 ernannt. Zum 1. April 1937 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Durch die Umbenennung seines Bataillons wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 76 ernannt. Am 10. November 1938 wurde er im Oberkommando des Heeres (OKH) zum Gruppenleiter in der Abteilung Heerwesen (H) vom Allgemeinen Heeresamt (AHA) beim Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum Leiter der Abteilung für allgemeine Truppenangelegenheiten (Tr Abt) im OKH ernannt. Zum 1. April 1940 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Am 25. August 1940 wurde er als Nachfolger von Oberst Fritz Rossum zum Kommandeur vom gerade wieder motorisierten Infanterie-Regiment (mot.) 92 ernannt. Im Frühjahr 1941 führte er dieses Regiment dann im Rahmen der 60. Infanterie-Division in den Balkanfeldzug. Am 31. März 1941 tarb seine Mutter in Potsdam. Danach führte er sein Regiment im Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 17. Juli 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 21. August 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Dabei trug er dann bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 28. Februar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 11. Juli 1942 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 92 ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Vom 22. Februar 1943 bis zum 20. März 1943 wurde er zum 2. Divisionsführerlehrgang in Berlin kommandiert. Am 13. April 1943 wurde er zur Heeresgruppe Mitte kommandiert. Am 25. April 1943 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 208. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 22. Juni 1943 gab er diese Führung an Generalleutnant Hans Pieckenbrock wieder ab. Er wurde dafür am 27.Juni 1943 für die nächsten zwei Monate als Nachfolger von Generalleutnant Edwin Graf von Rotkirch und Trach mit der stellvertretenden Führung der 330. Infanterie-Division beauftragt. Ende August 1943 gab er diese Führung wieder ab. Dafür wurde er am 23. August 1943 mit der stellvertretenden Führung der 321. Infanterie-Division beauftragt. Zum 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang November 1943 wurde die schwer angeschlagene 321. Infanterie-Division bei der 9. Armee aufgelöst. Am 10. November 1943 wurde er zum Kommandeur der 330. Infanterie-Division ernannt. Am 20. November 1943 wurde er zum Kommandeur der neuen 367. Infanterie-Division in Kroatien ernannt. Anfang Mai 1944 gab er sein Kommando ab und wurde am 10. Mai 1944 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte erneut der Wehrkreis III. Am 15. Mai 1944 wurde er zur Heeresgruppe Südukraine kommandiert, um als Kommandant des Festen Platzes Foscani eingesetzt zu werden. Beim Abfall der Rumänen im August 1944 wurde seine Position haltlos. Am 31. August 1944 wurde er mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando LXXII. Armeekorps beauftragt. Am 21. September 1944 trifft der Kommandierende General, Generalleutnant August Schmidt, beim LXXII. Armeekorps ein und löst ihn wieder ab. Er selbst wird Führer des ins Reich verlegenden Abwicklungsstabes AOK 6. Nach seiner Karteikarte war er jetzt Leiter des Abwicklungstabes Heeresgruppe Süd. Am  15. Oktober 1944 wurde erneut in die Führerreserve OKH versetzt und erneut dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 10. November 1944 wurde er zum Kommandeur der noch jungen 155. Feldausbildungs-Division in Italien ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er im Februar 1945 zum Kommandeur der 155. Infanterie-Division ernannt. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 bei Belluno in Italien in westalliierte Gefangenschaft. Sein am 26. September 1890 in Berlin-Friedrichshain geborener Bruder Dr. jur. Erich Walter Zwade, verheiratet seit 1940, starb als Regierungsrat am 4. April 1946 im Speziallager Nr. 2, dem ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald.


Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
NARA T-78 R-895