Vierow, Walter Erich Herbert Victor

 

* 1. Mai 1892, Berlin

† 20. März 1959, Hannover

 

 

Walter Vierow war ein Sohn des Kaufmanns Albert Karl Ulrich Franz Vierow und dessen Ehefrau Friederike Mathilda Theodora, geborene Müller. Am 30. Juni 1905 starb seine Vater in der Privatheilanstalt Fichtenhof in Berlin-Zehlendorf. 1911 trat er als Fahnenjunker in das Hannoversche Pionier-Bataillon Nr. 10 ein, wo er am 23. März 1914 zum Leutnant  befördert wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde er als Zugführer eingesetzt ab Ende 1915 als Adjutant und ab Juli 1917 als Kompanieführer. Am 20. Mai 1917 war er zum Oberleutnant befördert worden. Im Juli 1918 wurde er verwundet. Von Dezember 1918 bis Januar 1920 war er Kompanieführer im Baltikum und wurde am 1. Mai 1920 in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 6 übernommen. Am 8. September 1921 heiratete er Carmen Geberg. Vom 1. Oktober 1923 bis zum 31. März 1928 wurde Walter Vierow zur technischen Hochschule Hannover kommandiert (Etatstellen in der Zeit beim Infanterie-Regiment 16, Reiter-Regiment 14 und Artillerie-Regiment 5), wo er sein Diplom in Ingenieurswissenschaften machte. Am 1. Februar 1925 zum Hauptmann befördert, wurde er nach Abschluss des Studiums Kompaniechef im Pionier-Bataillon 3. Am 1. April 1930 folgte die Versetzung ins Reichswehrministerium und am 1. April 1934 die Beförderung zum Major. Am 1. Oktober 1934 wurde er dann Kommandeur des Pionier-Bataillons 20 und am 1. August 1936 die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. April 1938 wurde er Kommandeur des Festungs-Pionier-Stabes 23 und am 1. März 1939 die Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. Juni 1940 war Vierow Kommandeur der Pioniere beim XIII. Armeekorps und wurde am 22. Februar 1941 Kommandeur des Pionier-Regiments 685. Am 26. Mai 1941 wurde er Kommandeur des Oberbaustabes 19 und am 1. Oktober 1942 folgte die Beförderung zum Generalmajor. Am 10. Januar 1943 in die Führerreserve versetzt, folgte die Einweisung als Feld-Kommandant und am 20. Februar 1943 die Ernennung zum Kommandeur der Feld-Kommandantur 243 in Pologi. Im April 1943 wurde Walter Vierow zur 213. Sicherungs-Division in den Raum Kiew kommandiert, um die dortigen Befestigungsarbeiten zu überwachen. Am 13. August 1943 folgte die Ernennung zum Kommandanten von Kiew und ab dem 16. Dezember 1943 war er mit der Wahrung der Geschäfte der Kommandeurs der Feld-Kommandantur 599 in Belgrad betraut. Am 28. Januar 1944 wurde er Kommandeur der Feld-Kommandantur 599. Am 31. August 1944 folgte die Versetzung nach Ostpreußen, um die dortigen Befestigungsarbeiten zu überwachen. Am 1. März 1945 wurde er Kommandant des Festungsabschnitts VIII Prag. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft und kam in die USA. Am 1. August 1946 an Jugoslawien ausgeliefert. In dem Prozeß vom 27. Februar 1947 bis zum 5. März 1947 in Belgrad, wurde er wegen Kriegsverbrechen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Aus der Haft wurde er vorzeitig am 23. März 1953 entlassen. Er starb nicht einmal sechs Jahre später.

Er hatte mindestens noch drei ältere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 4. Juli 1888 in Berlin geborene Margarethe Frieda Emilie Caroline Alice Vierow. Diese heiratete am 25. Mai 1909 den fast elf Jahre älteren Leutnant vom Infanterie-Regiment Nr. 30, Carl August Wilhelm Meyer, Sohn vom Pastor Justus Meyer, in Berlin-Friedenau.
Sein ältester Bruder war der am 15. Mai 1890 in Berlin geborene Erwin Max Clemens Heinrich Ernst Harry Vierow.
Ein weiterer älterer Bruder war der 1891 in Berlin geborene Harald Vierow. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn beim 8. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen" Nr. 64 ein. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 13. September 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. September 1909 (B) datiert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom 8. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen" Nr. 64 in Prenzlau eingesetzt. Im Frühjahr 1913 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Noch im Jahr 1913 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Herrmann zum Adjutant des I. Bataillons seines Regiments in Prenzlau ernannt. Als solcher kam er auch bei Ausbruch des Krieges an die Front. Dort ist er bereits am 24. August 1914 bei Frameries an der Westfront gefallen.


Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945. Osnabrück 1991