von Loßberg, Friedrich Karl

 

* 30. April 1868, Bad Homburg v.d. Höhe

† 4. Mai 1942, Lübeck

 

 

Fritz von Loßberg war der Sohn vom Generalmajor Moritz Viktor von Loßberg und dessen Ehefrau Melly, geborene Toussaint. Er trat 23. Januar 1886 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Garde-Regiment zu Fuß nach Berlin. In diesem wurde er am 18. September 1886 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kregsschule wurde er am 17. September 1887 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Regiment in Berlin eingesetzt. 1890 gehörte er für etwa ein Jahr in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Regiments, bevor er wieder zur 1. Kompanie zurückversetzt wurde. 1892/93 wurde er als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Ein Jahr später gehörte er in gleicher Funktion zur 14. Kompanie seines Regiments. Am 16. Juni 1894 wurde er zum Premierleutnant befördert. Vom 1. Oktober 1894 bis zum 21. Juli 1897 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Etatmäßig gehörte er dabei anfangs zur 5. Kompanie vom 2. Garde-Regiment zu Fuß. Nach dem Ende wurde er vom 22. Juli 1897 bis zum 30. September 1897 zur Dienstleistung zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 29 "Prinzregent Luitpold von Bayern" nach Ludwigsburg kommandiert. Am 1. April 1898 wurde er dann für fast genau zwei Jahre zum Großen Generalstab kommandiert. Etatmäßig gehörte er dabei zur 7. Kompanie vom 2. Garde-Regiment zu Fuß. Er heiratete am 17. Oktober 1898 (standesamtlich) und 18. Oktober 1898 (kirchlich) auch die fast achteinhalb Jahre jüngere Clémence Elisabeth Johanna Herwarth von Bittenfeld, Tochter vom Major a.D. Louis Jakob Georg Herwarth von Bittenfeld, in Charlottenburg bzw. der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Das Paar wohnte jetzt in der Eislebener Straße 16 in Deutsch Wilmersdorf. Am 26. Juli 1899 wurde sein Sohn Bernhard Victor Hans Wolfgang von Loßberg in der eignenen Wohnung geboren. Danach wurde er am 29. März 1900 zum überzähligen Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde er als aggregierter Hauptmann zum Generalstab der Armee versetzt. Am 18. April 1900 wurde er in eine Hauptmannstelle des Generalstabs eingereiht. Am 16. August 1900 wurde er als 3. Generalstabsoffizier (Ic) in den Generalstab vom XIV. Armeekorps nach Karlsruhe versetzt. Am 18. September 1900 wurde seine Tochter Carlotta von Lossberg in Berlin geboren. Am 17. Februar 1903 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Wentz zum Chef der 12. Kompanie im 6. Badisches Infanterie-Regiment "Kaiser Friedrich III" Nr. 114 in Konstanz ernannt. Am 24. März 1903 starb sein Vater. Am 22. Juli 1904 wurde seine Tochter Erika Clothilde Cäcilie Ida von Lossberg in Konstanz geboren. Am 22. April 1905 wurde er durch Hauptmann ten Hoet abgelöst und dafür als Nachfolger von Major von Heuduck als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 19. Division nach Hannover versetzt. Dort wurde er am 27. Januar 1907 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1907 wurde er durch Major von Stockhausen abgelöst und dafür für drei Jahre als Militärischer Lehrer an die Kriegsakademie in Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1910 wurde er als Nachfolger von Major Tappen als Ia in den Generalstab vom XVII. Armeekorps nach Danzig versetzt. Am 8. November 1910 wurde seine Tochter Ilse Elisabeth Else von Lossberg in Danzig geboren. Am 1. Oktober 1912 wurde er durch Major von Berenhorst als Ia abgelöst. Dafür wurde er zu diesem Datum als Nachfolger von Oberstleutnant von Wolff zum Kommandeur des II. Bataillons im 5. Thüringisches Infanterie-Regiment "Großherzog von Sachsen" Nr. 94 in Eisenach ernannt. Am 16. Januar 1913 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er durch Major Krug von Nidda als Kommandeur des II. Bataillons abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Oberst von Mutius zum Chef des Stabes vom XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps in Stuttgart ernannt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er als Oberstleutnant noch immer als Chef des Generalstabes dieses Korps eingesetzt. Am 2. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Bereits am 1. Oktober 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Ab dem 23. Januar 1915 wurde er als Abteilungschef beim Stabe des Chef des Generalstabes des Feldheeres eingesetzt. Dort wurde er am 24. Juli 1915 zum Oberst befördert. Am 26. September 1915 wurde er als Generalstabschef an den Brennpunkten der Westfront eingesetzt. Er war als Spezialist für die Verteidigung bekannt. Dabei war er unter anderem Chef des Generalstabes von fast jeder Armee an der Westfront. Zuerst wurde er es zu diesem Datum beim AOK 3. Am 18. Oktober 1915 wurde er mit dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Vom 26. April 1916 bis zum 30. April 1916 wurde er wegen Mandelentzündung und Luftröhrenkatarrh im Revier behandelt. Am 2. Juli 1916 kam er dann zum AOK 2. Am 22. September 1916 wurde ihm der Pour le mérite als Chef des Generalstabes vom AOK 2 für die Leistungen an der Somme verliehen. Zu dieser Zeit war er dann bereits seit dem 19. Juli 1916 Chef des Generalstabes vom AOK 1. Am 11. April 1917 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom AOK 6 ernannt. Am 27. April 1917 wurde ihm das Eichenlaub zum Pour le mérite als Chef des Generalstabes vom AOK 6 für die Verteidigung von Arras verliehen. Am 12. Juni 1917 hat er seine Stelle bis auf Weiteres mit dem Chef des Generalstabes der 4. Armee getauscht. Am 23. Juni 1917 wurde er zum Chef des Generalstabes vom AOK 4 ernannt. Am 3. August 1917 wurde er zum Generalmajor befördert. Im August 1918 wurde er dann Chef des Stabes der Heeresgruppe Böhm. In diesem Krieg wurden ihm noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Zum Ende des Krieges wurde er dann als Chef des Stabes der Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg. Nach 1918 wurde er dann zuerst als Generalstabschef des Oberkommandos Süd des Grenzschutzes Ost eingesetzt. Danach wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und zum Kommandeur der Reichswehr-Brigade 26 ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 als Chef des Stabes vom Gruppenkommando 2 in Kassel eingesetzt. Im Sommer 1920 wurde er zur Vertretung des Befehlshabers im Wehrkreis VI zum Wehrkreiskommando VI nach Münster kommandiert. Am 1. August 1920 wurde er auch richtig zum Befehlshaber vom Wehrkreiskommando VI in Münster ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 6. Division der Reichswehr in Münster ernannt. Als solcher wurde er dann auch Befehlshaber vom Wehrkreis VI. Am 18. Dezember 1920 wurde er als solcher zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Seine Tochter Carlotta von Loßberg heiratete am 28. September 1921 den etwa sieben Jahre älteren Franz Herrmann in Herrmannshagen. Am 31. Dezember 1924 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. Januar 1925 als Nachfolger von General der Artillerie Richard von Berendt zum Oberbefehlshaber vom Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Am 4. September 1926 heiratete seine Tochter Erika von Loßberg den über acht Jahre älteren Kavallerie- und späteren Nachrichtenoffizier Oberleutnant Hans Ulrich Willewalt von Etzdorf in Charlottenburg. Dieser Ehe entsprangen zwei Söhne und eine Tochter. Am 1. Oktober 1926 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 31. Januar 1927 gab er sein Kommando an Generalleutnant Erich von Tschischwitz ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurde das Recht verliehen, die Uniform vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment mit den Generalsabzeichen zu tragen. Die Ehe seiner Tochter Erika wurde durch das am 27. Juni 1934 rechtskräftig gewordene Urteil vom Landgerichts Berlin geschieden. Am 10. Mai 1935 (standesamtlich) und 11. Mai 1935 (kirchlich) heiratete seine Tochter Ilse von Loßberg den über vierzehneinhalb Jahre älteren Exmann ihrer Schwester den Hauptmann und späteren Oberst Hans Ulrich Willewalt von Etzdorf in Lübeck. Auch dieser Ehe entsprang noch eine Tochter. Am 9. Juli 1935 heiratete seine Tochter Erika von Etzdorf den über elf Jahre älteren ledigen Oberst und späteren Generaloberst Ulrich Paul August Josef Grauert in Berlin-Charlottenburg. 1939 gab er selbst in Berlin seine Memoiren heraus. Der Titel lautete: "Meine Tätigkeit im Weltkriege, 1914-1918". Am 30. Mai 1941 starb sene Ehefrau in Lübeck. Sie wurde am 3. Juni 1941 durch Feuer bestattet. Kurz nach dem Feuersturm am Palmsonntag 1942 in Lübeck ist er dort gestorben. Seine Tochter Carlotta Herrmann starb bereits am 17. Dezember 1947.