Streccius, Alfred

 

* 3. Juni 1874, Mühlhausen an der Elbe

† 26. Oktober 1944, Hannover

 

Alfred Streccius trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1893 mit dem Charakter eines Fähnrich in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Schleswigsches Infanterie-Regiment "von Manstein" Nr. 84. Bei diesem Regiment wurde er am 18. August 1894 zum Sekondeleutnant befördert. 1896 gehörte er zur 4. Kompanie in Schleswig. 1897 wurde er dann als Adjutant beim III. Bataillon in Schleswig eingesetzt. Am 27. Januar 1904 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er gehörte dann 1904 zur Deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika. Dabei wurde er bei Hamakari als Angehöriger der 11. Kompanie vom Feldregiment I an der Schulter verwundet. Am 16. Juni 1911 wurde er zum Hauptmann befördert. Vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er 1914 zum 2. Hanseatisches Infanterie-Regiment Hamburg Nr. 76. Bei Kriegsbeginn wurde er dann der fliegenden Truppe zugeteilt. Er wurde dabei zum Führer der Feldflieger-Abteilung 13 (FFA 13) in Dillingen ernannt. Am 18. Juni 1917 wurde er zum Major befördert. Im September 1917 wurde er zum Kommandeur der Flieger der 5. Armee (Kofl 5. Armee) ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen. Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige anderen Orden verliehen. Das Ritterkreuz wurde ihm dabei durch Kaiser Wilhelm II persönlich in seiner Funktion als Major und Kofl A verliehen. Nach dem Ende vom 1. Weltkrieg wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs als Fliegerführer beim Armeekommando Nord eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Offizier z.b.V. eingeteilt. Dabei wurde er in den Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden kommandiert. Anfang der 20iger Jahre hat er auch geheiratet. Im Herbst 1921 wurde er dann offiziell als Stabsoffizier der Einzelwaffen beim Stab der 4. Division der Reichswehr in Dresden eingesetzt. Am 1. November 1922 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kommandeur des I. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Freiberg eingesetzt. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. 1926 wurde er im Regimentsstab vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig eingesetzt. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Oberst befördert. Im Frühjahr 1927 gehörte er dann zum Stab vom Gruppenkommando 2 in Kassel. Im Jahr darauf wurde er inzwischen im Reichswehrministerium in Berlin verwendet. Er gehörte dort zur Völkerbunds-Abteilung (Gruppe Heer) (VH). Am 1. März 1929 wurde er zum Kommandeur vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1931 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Ihm wurden dabei die Charakter eines Generalleutnant verliehen.

Danach ging er die nächsten Jahre als Militärberater nach China. Dort scheint seine Frau 1937 verstorben zu sein. Mit der Mobilmachung wurde er im Sommer 1939 wieder reaktiviert. Zuerst wurde er am 15. September 1939 zum Stadtkommandant von Prömsel (Przemysl) ernannt. Wenige Tage später wurde er dann zum Kommandant von Tarnow ernannt. Als solcher wurde er dann bereits am 14. Oktober 1939 zum Oberfeldkommandant Tarnow (OFK Tarnow) ernannt. Am 10. Januar 1940 wurde er zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 672 (Korück 672) ernannt. Genau zwei Monate später am 10. März 1940 wurde er erneut zum Oberfeldkommandant ernannt, als er die Oberfeldkommandantur 592 (OFK 592) übernahm. Bei dieser wurde er mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 1. Juni 1940 wurde er zum Befehlshaber der deutschen Truppen in der Niederlande ernannt. Am 27. Juni 1940 wurde er zum Chef der Militärverwaltung Frankreich in Paris ernannt. Er wurde im Hotel Majestic untergebracht. An diesem Tag wurden ihm auch die Charakter als General der Infanterie verliehen. Damit unterstand er lediglich dem Militärbefehlshaber Frankreich. Am 25. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando XVII. Armeekorps in Wien ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis XVII ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1941 zum General der Infanterie befördert. Am 5. August 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 21. August 1943 gab er sein Kommando ab und wurde auch nicht wieder verwendet. Am 31. Dezember 1943 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Er ist dann am Ende Oktober 1944 bei einem Luftangriff auf Hannover getötet wurden. Er wurde auf dem Engesohder Friedhof in Hannover begraben.