Cummerow, Hermann Heinrich Karl Ernst
* 10. Januar 1878, Demmin † 13. Januar 1966, Greifswald |
|
Hermann Cummerow war der Sohn vom Rendanten Ernst Theodor Karl Friedrich Cummerow und dessen Ehefrau Helene Luise Theresia, geborene Lehmann. Er trat nach seinem Abitur am 13. April 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei in das 11. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment Nr. 139 nach Döbeln. Bei diesem wurde er am 25. November 1896 zum Portepeefähnrich befördert. Er gehörte jetzt zur 8. Kompanie seines Regiments in Döbeln. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 21. Juli 1897 (V) zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt anfangs als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines inzwischen in Döbeln vereinigten Regiments eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Herbst 1899 wurde er in gleicher Funktion in die 12. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 18. August 1900 schied er aus dem Heer aus und trat dafür zum Ostasiatischen Expeditionskorps über. Er gehörte jetzt zum 6. Ostasiatisches Infanterie-Regiment der 3. Ostasiatischen Infanterie-Brigade. Er wurde am 18. Oktober 1901 mit dem Ausscheiden aus dem bisherigen Ostasiatischen Expeditionskorps wieder beim Sächsischen Heer angestellt und kehrte dabei mit seinem alten Rangdienstalter zum 11. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment Nr. 139 nach Döbeln zurück, wo er als Kompanieoffizier in der 12. Kompanie verwendet wurde. Am 26. Oktober 1902 wurde er in die 3. (Königlich Sächsische) Kompanie vom Königlich Preußischen Telegraphen-Bataillon Nr. 1 nach Berlin versetzt. Am 23. September 1905 wurde er mit einem Patent vom 22. April 1905 (N) zum Oberleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er mit dem 1. Oktober 1905 wieder zum 11. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment Nr. 139 nach Döbeln zurückversetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie eingesetzt. Als Nachfolger von Oberleutnant Willy Koerner wurde er im Herbst 1906 zum Adjutant des III. Bataillons seines Regiments ernannt. Im Jahr 1907 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Hermann Otto Franz Goetze zum Regimentsadjutant 11. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment Nr. 139 in Döbeln ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant des III. Bataillons wurde Oberleutnant Viktor Gaißert. Am 20. März 1908 wurde er vom 1. April 1908 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Generalstab nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Karl-Theodor Richard Alfonso Ernst Leo Graf Vitzthum von Eckstädt. Seine Ehefrau war die etwas mehr als dreieinhalb Jahre jüngere Else Johanna Hermann. Sein Sohn Helmut Richard Gustav Hermann Hans Felix Cummerow wurde am 5. Oktober 1908 in der Famielienwohnung in der Wielandstraße 10 in Charlottenburg geboren. Am 27. März 1909 wurde er ab dem 1. April 1909 auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 23. März 1910 wurde dieses Kommando ab dem 1. April 1910 um ein weiteres Jahr verlängert. Am 23. September 1911 (V) wurde er unter Beförderung zum Hauptmann in den Generalstab versetzt und dem Generalstab vom XIX. (2. Königlich Sächsisches) Armeekorps als Nachfolger von Hauptmann Waldemar Stäcker nach Leipzig überwiesen. Am 19. März 1913 wurde er als Kompaniechef zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "Prinz-Regent Ludwig von Bayern" versetzt. Er übernahm als Nachfolger von Hauptmann Johannes Larraß die 12. Kompanie des Regiments in Zittau. Sein Nachfolger beim Generalkommando XIX. Armeekorps in Leipzig wurde Hauptmann Adolf Thränhardt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges war er noch immer Chef der 12. Kompanie vom inzwischen zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "König Ludwig III. von Bayern" umbenannten Regiment in Zittau. Er wurde im Krieg im Generalstab der 61. Infanterie-Division eingesetzt. Dort wurde er am 17. Januar 1916 zum Major befördert. Zum Ende des Krieges war er als Kommandeur des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 243 im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch sehr viele andere Auszeichnungen, wie das Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (3. Oktober 1918), das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts-Orden mit Schwertern und Krone, verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 38. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 38 der Reichswehr-Brigade 19. Er wohnte damals in Leipzig, sein Familie in Zittau. Von September 1920 bis Oktober 1920 wohnte er in Frankenberg. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er 1920/21 in das Infanterie-Regiment 11 übernommen. Vom 13. Oktober 1920 bis zum 24. November 1920 war er jetzt in Leipzig und in Königsbrück stationiert. Danach kehrte er wieder nach Frankenberg zurück. Spätestens ab dem Herbst 1921 wurde er als Bataillonskommandeur in diesem Regiment verwendet. Bei seinem Regiment wurde er 1922 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 (13) festgelegt. Ab Mitte Juni 1922 war er Kommandeur des I. Bataillons vom 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment in Freiberg (Sachsen). Am 1. Mai 1923 wurde er durch Major Alfred Streccius als Bataillonskommandeur in Freiberg abgelöst. Als Nachfolger von Oberst Friedrich von Amann wurde er im Februar 1924 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Neuhammer ernannt. Einen Monat später gab er sein Kommando bereits wieder an Oberstleutnant Friedrich-Wilhelm Derichs ab. Er wurde jetzt zum Regimentsstab vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Leipzig versetzt. Am 24. Juni 1924 wurde seine Ehe geschieden. Als Nachfolger von Oberst Paul Oppermann wurde er am 1. Februar 1926 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Königsbrück ernannt. Auch dieses Kommando geb er bereits nach einem Monat wieder an Oberstleutnant Theodor Krohn ab, der anfänglich mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt wurde. Er wurde an diesem 28. Februar 1926 aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Am 21. April 1933 ist er in die SA eingetreten und am 1. Mai 1933 trat er auch in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Bei letzterer erhielt er die Mitgliedsnummer 2.579.961. Er gehörte zur SA Obergruppe I, später III. Am 19. Juli 1933 fuhr er von Bremen mit dem Schiff General von Steuben der Norddeutschen Lloyd unter Kapitän Brünings auf eine Polarfahrt. Ab Anfang April 1934 bis Anfang Mai 1934 lehrte er als Taktiklehrer an der Reichsführerschule der SA. Am 1. November 1934 wurde er zum SA-Obersturmbannführer ernannt. Als solcher übernahm er das Ausbildungsamt beim Chef des Ausbildungswesens. Am 20. November 1934 wurde seine Postion zum Leiter vom Ausbildungs- und Personalamts beim Chef des Ausbildungswesens erweitert. Am 1. Juni 1935 trat er mit der Mitgliedsnummer 263.268 in die SS über. Dort wurde er an diesem 1. Juni 1935 zum SS-Sturmbannführer ernannt. Anfangs wurde er beim Stab Reichsführer SS (RFSS) eingesetzt. Am 10. Juli 1935 übernahm er die Leitung der Abteilung A 1 im SS-Hauptamt. In dieser Position wurde er am 15. September 1935 zum SS-Obersturmbannführer und am 11. März 1936 wurde er zum SS-Standartenführer befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er als Nachfolger von Paul Hausser zum Leiter vom Führungsamt im SS-Hauptamt ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1937 zum SS-Oberführer befördert. Ab diesem Tag wurde er als Hauptabteilungsleiter im Personalstab RFSS eingesetzt. Seine Nachfolge als Leiter vom Führungsamt im SS-Hauptamt trat Karl Zech an. Am 1. September 1938 wurde er zum Führer der SS-Totenkopfverbände und Konzentrationslager ernannt. Nachdem er am 30. Januar 1939 noch zum SS-Brigadeführer ernannt wurde, wurde er am 1. Juni 1939 zum Leiter vom Amt Erziehung und Bildung im SS-Personalhauptamt ernannt. Am 1. August 1939 wurde er zum Stellvertreter in allen militärischen Fragen vom Chef des Gruppenkommandos der SS-Totenkopfstandarten, Theodor Eicke, ernannt. Als dieser Anfang November 1939 die SS-Division "Totenkopf" übernahm wurde SS-Obergruppenführer August Heißmeyer zum kommissarischen Inspektor der Konzentrationslager und der Verstärkten Totenkopfstandarten ernannt. Er war zu diesem Zeitpunkt Leiter des Ausbildungswesens der Verstärkten Totenkopfstandarten und wurde am 17. November 1939 zusätzlich zum Beauftragten des Generalinspekteurs der Verstärkten Totenkopfstandarten ernannt. Am 25. Mai 1940 wurde er zum Ausbildungsinspekteur der Waffen-SS im SS-Hauptamt ernannt. Am 25. Januar 1941 wurde er als Char. Oberst a.D. zum Kommandant der Feldkommandantur 610 (FK 610) in Frankreich ernannt. Am 28. Januar 1941 trat er als Char. Oberst z.V. zur Wehrmacht über. Er blieb aber weiterhin auch Ehrenführer SS beim RFSS. Am 9. Juni 1941 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 62 ernannt. Zum 1. August 1942 wurde er zum Oberst z.V. befördert. Er gehörte damals zur Kriegswissenschaftlichen Abteilung beim Generalstab des Heeres im Oberkommando des Heeres (OKH).