Meyer-Rabingen, Hermann
* 7. August 1887, Rotenburg bei Hannover + 21. Februar 1961, Melle |
Hermann Meyer-Rabingen war der Sohn des Landgerichtsdirektors Adolf
Meyer-Rabingen und dessen Ehefrau Margarete. Er trat am 2. September 1906 als
Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Markgraf Carl (7. Brandenburgisches) Nr.
60 ein. Er besuchte die Kriegsschule in Metz und wurde am 18. Mai 1907 zum
Fähnrich und am 27. Januar 1908 zum Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1911 wurde
er an die Militärische Turnanstalt kommandiert. Die Dauer seines Aufenthaltes
dort ist unbekannt. 1912 besuchte er ein Seminar für orientalische Sprachen in
Berlin, bevor er am 28. April 1912 zur Schutztruppe in Deutsch Ostafrika
versetzt wurde. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges kämpfte er in der
Schutztruppe und wurde am 27. Januar 1915 zum Oberleutnant und am 18. April 1917
zum Hauptmann befördert. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er
Anfang 1919 nach Deutschland zurück kehrte. Am 1. August 1919 wurde er
Kompaniechef der 3. Kompanie des Schutztruppen-Regiments 1 im Freikorps Lettow,
das von seinem früheren Vorgesetzten, General v. Lettow-Vorbeck kommandiert
wurde. Mit diesem Regiment nahm er am Einmarsch in Hamburg teil, wo es im Juni
1919 zu Unruhen gekommen war. Ab dem 15. Oktober 1919 war Meyer-Rabingen Chef
der 2. MG-Kompanie im Reichswehr-Schützen-Regiment 18 und ab dem 1. Oktober 1920
der 7. Kompanie im Infanterie-Regiment 6. Am 11. November 1922 heiratete er Emmy
Barelmann. Am 15. Oktober 1926 folgte seine Versetzung in den Stab des II.
Bataillons des Infanterie-Regiments 6. Ab dem 1. April 1927 diente er im Stab
der 3. Kavallerie-Division, wo er am 1. April 1930 zum Major befördert wurde. Am
20. August 1930 wurde er vom 6. Oktober 1930 bis zum 31. Oktober 1930 zum
Schießlehrgang A (Stabsoffiziere) für schwere Infanterie-Waffen kommandiert. Vom
20. November 1930 bis zum 2. Dezember 1930 wurde er als Teilnehmer zum
Stabsoffizierlehrgang der
5. Division
kommandiert. Dieser Lehrgang wurde vom
Artillerieführer V
im Standortoffizierheim durchgeführt. Zwecks Vortrag bzw. Vorführung wurden
Oberstleutnant Curt Haase, II./A.R.5,
Oberstleutnant Kurt Sieglin, Kdtr. Stuttgart,
Major Emil Reischle, I./I.R.13 und Hauptmann Freiherr von Neubeck zur
Verfügung gestellt. Außerdem standen von den Offizieren des Stabes der
5. Division zur
Verfügung: Oberstleutnant Alois Josef von Molo, Oberstleutnant a.D. Freiherr von
Watter, Oberstleutnant a.D. Gustav von Detten,
Major Wilhelm Stemmermann, Major Herbert
Geitner, Hauptmann Wilhelm Schindke,
Hauptmann Karl Barlen, sowie ein Beamter des
Wehrkreis-Verwaltungsamtes. Außer ihm wurden
Major Wolf Schede, Stab 5. Div., Major
Georg Gawantka, Stab 5. Div.,
Oberstleutnant Fritz Willich, II./I.R.13, Major Albert Most, II./I.R.13,
Major Karl Kitzinger, I./I.R.13, Major
Ruland, III./I.R.14, Major
Friedrich-Carl Cranz, III./I.R.14, Major Eugen Bilharz, II./I.R.14, Major
Waldemar Klepke, I./I.R.15, Major Max
Dennerlein, Pi.Btl. 5, Oberstleutnant Walther
Lucht, I./A.R.5, Major Ulrich Vasoll,
II./A.R.5, Major Georg on Kutzleben,
I./A.R.5, Major Erich Schwenzer, Kdtr. Ulm, Major
Rudolf Veiel, Stab 3. Kav.Div., Major
Fritz von Brodowski, R.R.16, Major von Geldern, R.R.16,
Major Ralph Winsloe, R.R.18 zu dieser
Übung kommandiert. Es
folgte die Verwendung als Bataillons-Kommandeur im Infanterie-Regiment 18 ab dem
1. April 1933 und seine Beförderung zum Oberstleutnant am 1. April 1934. Ab dem
16. April 1935 war er Standort-Kommandeur von Glogau. Zusammen mit seiner
Beförderung zum Oberst am 1. März 1936 wurde er in den Stab des
Infanterie-Regiments 54 versetzt, von wo er zeitweise zur psychologischen
Prüfstelle nach Breslau kommandiert wurde. Am 1. Mai 1937 übernahm er das
Kommando über das Infanterie-Regiment 109. Mit diesem Regiment nahm er zu Beginn
des Zweiten Weltkrieges am Stellungskrieg an der Westfront teil. Bereits am 25.
Oktober 1939 wurde er zum Kommandeur der Division z.b.V. 431 im Raum Kalisch.
Aufgabe der Division war die Führung der in ihrem Raum stationierten
Landesschützen-Einheiten. Am 1. November 1939 zum Generalmajor befördert,
übernahm Meyer-Rabingen am 1. Dezember 1939 das Kommando über die 197.
Infanterie-Division, die er 1940 während des Westfeldzuges führte. Ab dem 22.
Juni 1941 führte er seine Division in Rußland, wo er am 1. November 1941 zum
Generalleutnant befördert wurde. Für die Führung seiner Division wurde ihm am
12. Januar 1942 das Ritterkreuz verliehen. Am 1. April 1942 wurde er in die
Führerreserve versetzt und am 20. September 1942 zum Kommandeur der 159.
Reserve-Division ernannt. Am 20. Juni 1944 erneut in die Führerreserve versetzt,
wurde er am 1. Juli 1944 Kommandeur der Division Nr. 404. Am 29. Januar 1945
wurde er zum Kommandeur der Festung Frankfurt / Oder. Es war geplant, die Stadt
für die Rundumverteidigung vorzubereiten und als Deckung für Berlin zu nutzen.
Die Dammvorstadt sollte dabei als Brückenkopf dienen. Am Morgen des 16. April
begann mit dem Trommelfeuer der Roten Armee auf Frankfurt die Großoffensive
gegen Berlin. Am 19. April um 5:29 Uhr morgens wurde die Oderbrücke von der
Wehrmacht gesprengt. Russische Fliegerangriffe fanden vom 20. bis 23. April
statt. Am Nachmittag des 21. April wurde der Festungsstatus aufgehoben und einen
Tag später begann der Rückzug der Festungstruppen. Am 27. März 1945 übernahm er
wieder das Kommando über die Division Nr. 404. Bei Kriegsende geriet er in
Gefangenschaft, aus der er am 1. August 1945 entlassen wurde.
1952 wurde Hermann Meyer-Rabingen als Parteiloser zum Bürgermeister von Melle
gewählt. Das Amt hatte er bis 1956 inne.
Ritterkreuz (12. Januar 1942)
Literatur und Quellen:
Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv / Militärarchiv MSG 109/10850
http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant2/MEYER-RABINGEN_HERMANN.html