Barlen, Karl Wilhelm Roland

 

* 17. Juli 1890, Trarbach an der Mosel (heute Traben-Trarbach)

† 22. März 1956, Frankfurt am Main

 

Karl Barlen war der Sohn vom Gymnasialdirektor Dr. phil. Karl Gerhard August Barlen und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene Kerst. Er trat am 12. Juni 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 16. November 1910 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Kompanieoffizier im 8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70 eingesetzt. Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges im August 1914 blieb er bei seinem Regiment. Dann wurde er in die Feld-Flieger-Abteilung Nr. 8 versetzt. Bei dieser wurde er am 22. März 1916 zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1916 wechselte er dann in den Stabsdienst. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Nach der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam der dann zum 15. Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann in den Stab des II. (Thür.) Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment nach Eisenach versetzt. Im Sommer 1923 wurde er dann zum Chef der 5. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Sondershausen ernannt. Diese Position behielt er dann über fünf Jahre. Am 16. Juli 1927 heiratete er die fast sechzehn Jahre jüngere Sylvia Frieda Gisela Valeska Lusche, Tochter vom Apothekenbesitzer Friedrich renhold Lusche, in Rod an der Weil. Am 1. Oktober 1928 schied er dann aus der Reichswehr aus.

Dies geschah aber nur zur Tarnung. Er ging jetzt nämlich für ein Jahr zur geheimen Pilotenausbildung an der Fliegerschule in Lipezk in die Sowjetunion. Am 30. Dezember 1928 wurde sein Sohn Karl Friedrich Barlen in Weimar geboren, der aber bereits am 1. Januar 1929 im Spophienhause in Weimar verstorben ist. Er selbst war damals auf Urlaub in Weimar. Am 1. Oktober 1929 trat er dann als Hauptmann wieder in die Reichswehr ein. Er kam dabei für die nächsten Jahre zur 4. (Bad.) Eskadron vom 18. Reiter-Regiment nach Ludwigsburg. Von dieser wurde er zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. April 1933 wurde er dort zum Major befördert. Als solcher wurde er dann im Herbst 1933 in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) versetzt und damit in die spätere Luftwaffe übernommen. Dort wurde er dann die nächsten Jahre im Personalamt eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Mitte März 1936 wurde er dann zum Kommandeur der Aufklärungsgruppe 115 in Göppingen ernannt. Gleichzeitig wurde er auch zum Fliegerhorstkommandant Göppingen ernannt. Am 1. April 1937 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst wieder in das RLM nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt als Abteilungsleiter im Personalamt eingesetzt. Am 1. Februar 1939 wurde er dann zum Chef der Amtsgruppe Personal im RLM ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1939 zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1939 festgelegt. Sein Kommando behielt er insgesamt über vier Jahre. Am 1. April 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 31. März 1943 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür dann zum Kommandant der Schutzzone Slowakei ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1944 zum General der Flieger befördert. Sein Kommando über die Schutzzone behielt er dann bis zum Kriegsende. Bei der Kapitulation geriet er dann in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Herbst 1955 wieder entlassen. Seine Ehefrau welche in der Weilstraße 43 in Rod an der Weil lebte, war bereits am 18. August 1952 in der Hattsteiner Allee 1-5 in Usingen gestorben. Als Todesursache wurde perforierte Blinddarmentzündung, Bauchfellentzündung und Kreislaufversagen angegeben. Er selbst lebte nach seiner Entlassung im Eichelbacher Weg 1 in Rod an der Weil über Usingen / Taunus. Nicht einmal ein Jahr später ist er am 22. März 1956 um 12:25 Uhr im Sankt Marienkrankenhaus in der Brahmsstraße 3 in Frankfurt am Main gestorben. Als Todesursache wurden Herz- und Kreislaufversagen und Myocadinfarkt angegeben.