Sümmermann, Max Franziska Fritz

 

* 9. Juni 1890, Münster in Westfalen

† 10. Dezember 1941, italienisches Lazarett Mameli / Afrika (an Verwundung gestorben)

 

 

Max Sümmerman war der zweitälteste Sohn vom Regierungs-Baurat Gerhard Sümmermann und dessen Ehefrau Maria, geborene Schürmann. Er trat nach seinem Abitur im Herbst 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Grossherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 61 nach Mainz. Am 23. Mai 1911 wurde er in diesem zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1910 (E) datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Mainz verwendet. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er zum Ende des Frühjahrs 1914 gehörte er noch immer als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie seines Regiments. Über seine Einsätze im Krieg ist nicht viel bekannt. Am 18. September 1915 (S5s) wurde er zum Oberleutnant befördert. 1917 gehörte er zum Infanterie-Regiment Nr. 186. Zum Ende des Krieges fand er auch im Generalstab vom Generalkommando V. Reservekorps Verwendung. Seine Beförderung zum Hauptmann erfolgte am 18. Oktober 1918 (F5f). Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und die Hessische Tapferkeitsmedaille verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er im Jahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Im Herbst 1919 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Hilfsoffizier zum Stab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt (Oder). Er war unter Belassung seiner bisherigen Uniform aber zum RWM nach Berlin kommandiert, wobei die Kommandierung einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 1. Juli 1920 heiratete er die über ein Jahr ältere geschiedene Käthe Alwine Deppe, geborene Dopheide, geschiedene Ehefrau des Kaufmanns Carl Kurt Deppe, Tochter vom verstorbenen Kreistierarzt Heinrich Adolf Oscar Dopheide, in Garmisch. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 war seine Kommandierung aufgehoben und er gehörte als Hilfsoffizier zum Stab der 1. Kavallerie-Division. Ab dem 1. Oktober 1921 gehörte er einige Jahre zum Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder. Am 25. Oktober 1921 wurde sein Sohn Horst Günther Sümmermann in Hindelang geboren. Am 1. Februar 1922 hat er ein neues Rangdienstalter vom 18. Oktober 1918 (24) zugewiesen bekommen. Am 1. März 1925 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Schönbeck zum Chef der 1. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Auch diese Position behielt er wieder einige Jahre. Ab 1927 trug er das Verwundetenabzeichen in Mattweiß. Seine Versetzung zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel erfolgte am 1. März 1929. Sein Nachfolger als Chef der 1. Kompanie in Braunschweig wurde Oberleutnant Kurt Röpke. Zum 1. Juni 1930 wurde er als Verbindungsoffizier vom Heer zur Marine zum Stab der Kommandantur Wilhelmshaven versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er zum Stab der Kommandantur Münster versetzt. Dort wurde er am 1. April 1932 zum Major befördert. 1933 gehörte er zum II. Bataillon vom 18. Infanterie-Regiment in Münster in Westfalen. Am 1. April 1934 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Bataillon Hameln ernannt. Dieses unterstand dem 18. Infanterie-Regiment. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Braunschweig ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1935 (2) zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 38 in Hameln ernannt. Am 1. April 1936 wurde er als Nacfolger von Oberstleutnant Konrad Offenbächer zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 87 in Wiesbaden ernannt. Zum 1. August 1937 (18) wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Stab vom Infanterie-Regiment 105 nach Trier versetzt. Dort erhielt er eine kurze Einweisung. Danach wurde er am 12. Oktober 1937 als Nachfolger von Oberst Erwin Vierow zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 105 in Trier ernannt. Mit seinem Regiment unterstand er der 34. Infanterie-Division. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im August 1939 mit seinem Regiment der Grenz-Division Trier unterstellt und südlich von Trier an der Westfront eingesetzt. Mitte September 1939 wurde er mit seinem Regiment in die neue 72. Infanterie-Division eingegliedert. Kurze Zeit später verlegte er mit dieser in den Saar-Mosel-Abschnitt. Im Westfeldzug kam die Division erst verzögert zum Einsatz. Am 19. Februar 1941 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 213, welches kurz darauf zur 12. Armee verlegt wurde und in Rumänien als Lehrtruppe Verwendung fand, ernannt. Dieses führte er im Verband der 73. Infanterie-Division noch im Frühjahr 1941 in den Balkanfeldzug. Ende April 1941 führte er in Vertretung des Kommandeurs auch einige Tage den Divisionsstab. Anfang Juli 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 213 ab. Sein Nachfolger wurde später Oberstleutnant Otto-Maximilian Hitzfeld. Er wurde jetzt in die Heimat zurückberufen. Am 17. Juli 1941 wurde er mit der Führung des Divisionskommandos z.b.V. Afrika beauftragt. Ab dem 11. August 1941 verlegte er mit seinem Stab in den Raum Bayreuth. Am 23. August 1941 flog er mit seinem 1. Generalstabsoffizier (Ia) von Rom nach Tripolis und erhielt vor Ort beim Korück die erste Einweisung. Am nächsten Tag flogen beide nach Derna weiter. Am 25. August 1941 meldete er sich bei der Panzergruppe Afrika. Zum 1. September 1941 (9) wurde er zum Generalmajor beföerdert. Am gleichen Tag wurde er jetzt auch zum Kommandeur vom Divisionskommando z.b.V. Afrika ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er am 26. November 1941 zum Kommandeur der 90. leichten Afrika-Division ernannt. Am 10. Dezember 1941 wechselte die Unterstellung seiner Division zum X. italienischem Armeekorps. Dazu wechselte die Division auch die Stellungen. An der Straße Derna-Barce, westlich von Slonta an der Straße nach Mameli erfolgt ein Tieffliegerangriff durch zwei englische Kampfflieger auf den Wagen des vorauseilenden Divisionskommandeur. Dabei wurde er mit MG-Feuer durch Bauchschuß schwer verwundet und daraufhin in das italienische Lazarett 103 nach Mameli, ca. 4 Kilometer nördlich der Angriffstelle, gebracht. Der Ordonanzoffizier, Oberleutnant Kraus, verbleibt gemeinsam mit dem Burschen, Gefreiter Haberler, beim Kommandeur, während der 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum X. italienischen Korps eilt. Der Darm, welcher fünf Mal durchschossen war, musste mittels zweier Darmresektionen operiert werden, was Professor Giorelli Gulio vornahm. Die Operation dauerte fast zwei Stunden (16:15 - 18:10 Uhr) und er hat dabei viel Blut verloren. Ohne je wieder klares Bewußtsein erlangt zu haben, stirbt Generalmajor Sümmermann gegen 19 Uhr nach schwerer Operation im Lazarett Mameli. Am 12. Dezember 1941 wurde er auf dem Ehrenfriedhof in Derna in der 2. Grabreihe beigesetzt. Auf diesem Friedhof lagen auch Generalmajor Walter Neumann-Silkow und Generalmajor Heinrich von Prittwitz und Gaffron. Am 15. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Seine Nachfolge als Kommandeur trat Generalmajor Richard Veith an, nachdem er von Oberst Johann Mickl vertreten worden war.

Sein älterer Bruder war der am 3. Mai 1889 ebenfalls in Münster geborene Felix Sümmermann. Dieser studierte Rechtswissenschafte, bevor er sich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger beim Feldsanitätsdienst meldete. Anfang 1916 kam er zur Artillerie. Im 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1917 als Vizewachtmeister leicht verwundet. Kurz darauf heiratete er auch. Aus seiner Ehe gingen 3 Kinder hervor. Nach dem Krieg ging er in den Verwaltungsdienst. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20 Juli 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Konzentrationslager Ravensbrück bis zum 16. Februar 1945 eingesperrt.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990