Ritter von Speck, Hermann

 

* 8. August 1888, München

† 15. Juni 1940, Pont-sur-Yonne (gefallen)

Hermann Speck trat am 18. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“. Am 11. Februar 1908 erfolgte bei diesem die Beförderung zum Fähnrich. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 7. März 1910 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier beim 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“ eingesetzt. Nach einem Kommando bei der Artillerie- und Ingenieurschule München wurde Leutnant von Speck am 1. Mai 1913 Adjutant bei der II. Abteilung seines Regiments. Bei Kriegsausbruch an der Westfront brachte sein persönlicher Einsatz bei einem Angriff in der Nähe von Nancy am 7. September 1914 die entscheidende Wendung des Angriffs. Seine Abteilung sollte den Angriff des Königlich Bayerisches 10. Infanterie-Regiment „König Ludwig“ gegen Corbessaux unterstützen. Nach einer Erkundigung in der vordersten Linie der Infanterie brachte er in der Nacht freiwillig zwei Geschütze der Abteilung bei dem gegen das stark besetzte Gellenoncourt kämpfende III. Bataillon des Regiments in Stellung. Das Feuer aus nächster Nähe zermürbte den Gegner, woraufhin das Bataillon beiderseits des Ortes bereits um Mitternacht vorstoßen konnte. Dieser Einsatz brachte ihm am 7. September 1914 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ein. Damit wurde er in den persönlichen Adelstand erhoben und durfte sich jetzt Ritter von Speck nennen. Ab 19. Mai 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 4. Juni 1916 zum Regimentsadjutant vom 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“ ernannt. Am 26. Dezember 1917 übernahm er die Führung einer Batterie des Landwehr-Feldartillerie-Regiments 1. Am 22. März 1918 zum Hauptmann befördert, fand er nach dem Krieg bei der 6. Feldartillerie-Brigade als stellv. Adjutant Verwendung. Am 1. Februar 1919 übernahm er dann die Führung der 1. Batterie. Am 4. März 1919 erfolgte die Aufstellung der Sicherheitsbatterie von Speck, mit der  er am 12. April 1919 gegen aufständische Kommunisten in Bayern vorging. Danach wurde die Sicherheitsbatterie zur 1. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiment 24 umbenannt. Er selbst wurde damit als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter als Batteriechef beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 24 eingesetzt. Dadurch kam er dann bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment. Von Speck absolvierte dann Anfang der 20iger Jahre seine Führergehilfenausbildung (Generalstabsausbildung). Er verbrachte dafür die Jahre 1923/24 beim Generalstab vom Gruppenkommando 2 in Kassel. 1925 wurde er nach Berlin in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Zunächst wurde er in der Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. 1926 kam er dann in die Wehrmachtsabteilung. Am 1. November 1927 zum Major befördert, wurde er später Adjutant beim Chef der Heeresleitung. Am 1. Mai 1929 wurde er in den Stab der 3. Division der Reichswehr ebenfalls in Berlin versetzt, zwei Jahre später wurde er als Oberstleutnant zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Stab der 7. Division der Reichswehr in München ernannt. 1932 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Am 1. April 1934 gab er bei seiner Beförderung zum Oberst sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt der Kommandantur in Regensburg zugeteilt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Amberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 10 in Amberg ernannt. Dieses Kommando behielt er dann die nächsten Jahre. Am 1. August 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher gab er am 12. Oktober 1937 sein Kommando ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Artilleriekommandeur 17 (Arko 17) in Nürnberg ernannt. Im Frühjahr 1938 übernahm er dann als Nachfolger von General der Infanterie Eugen Ritter von Schobert das Kommando über die 33. Infanterie-Division. Am 1. Juni 1939 erfolgte dann seine Beförderung zum Generalleutnant. Sein Kommando über die 33. Infanterie-Division gab er Ende April 1940 ab. Dafür wurde von Speck mit der Führung vom Generalkommando XXXXIII. Armeekorps beauftragt. Mit diesem nahm er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Während des Frankreichfeldzuges gab er Ende Mai 1940 seine Führung über das Korps an Generalleutnant Franz Böhme ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 5. Juni 1940 erhielt er den Befehl  über das Generalkommando XVIII. Gebirgskorps. Am  15. Juni 1940 fiel von Speck bei der Erkundung einer Brückenstelle von Pont-sur-Yonne. Er war der erste deutsche General, der im Zweiten Weltkrieg fiel. Nachträglich erhielt er am 17. Oktober 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1940 zum General der Artillerie befördert.

 

Ritterkreuz (17. Oktober 1940)