Ritter von Schobert, Eugen Siegfried Erich

 

* 13. März 1883, Würzburg

† 12. September 1941, (gefallen)

Eugen Schobert trat am 5. Juni 1902 als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee ein. Dabei kam der Offizierssohn zum 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König". In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 9. März 1904 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" eingesetzt. Im Jahr 1910 wurde er zum Bataillonsadjutant im 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" ernannt. Als solcher wurde er am 7. März 1912 zum Oberleutnant befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er dann als Regimentsadjutant mit dem 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" an die Westfront aus. Bereits am 14. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Ab 1915 wurde er als Kompanieführer eingesetzt. Am 19. August 1915 wurde er als solcher zum Hauptmann befördert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 11. November 1915 verliehen. Am 28. September 1917 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" ernannt. Am 23. Juni 1918 wurde sein Patent als Hauptmann auf den 22. Januar 1915 verbessert. Am 5. Juli 1918 wurde er verwundet und sein Kommando abgeben. Dabei wurde er im Krieg mehrfach verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Er zeichnet er sich aber auch durch besondere Kühnheit wiederholt aus und erwarb neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern und beiden Eisernen Kreuzen auch die höchste bayrische Tapferkeitsauszeichnung, den Militär-Max-Joseph-Orden, der ihm die Erhebung in den bayerischen Adelsstand als Ritter von einbrachte. Im Spätsommer 1918 wurde er dann als Bataillonskommandeur im 24. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment eingesetzt, bevor er am 18. Dezember 1918 wieder zum 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" versetzt wurde. Eugen Ritter von Schobert wurde dann nach Ende des Krieges am 12. April 1919 aus dem Erholungsheim entlassen. Danach wurde er ab dem 3. Mai 1919 beim Freiwilligen-Bataillon Ruith eingesetzt. Im Jahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er ab dem 3. Mai 1919 dem Reichswehr-Schützen-Regiment 42 zugeteilt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch im Reichswehr-Schützen-Regiment 42 der Reichswehr-Brigade 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er ab Herbst 1920 als Kompaniechef im 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment verwendet. Er schrieb zu jener Zeit auch mit an der Regimentsgeschichte vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König". Er bearbeitete dabei die Zeitachse vom 21. Januar 1918 bis zum 14. Juli 1918. Am 27. September 1921 hat er Alice Rieder, geborene Gollwitzer, geheiratet. Am 4. April 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1923 zum Stab des III. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Lindau versetzt und dort als Standortältester eingesetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1924 zum Major befördert. Im Frühjahr 1925 wurde er dann als Chef der 11. Kompanie eingesetzt. Am 1. Februar 1927 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er bei der Inspektion der Infanterie (In 2) eingesetzt. Anfang 1928 wurde er dann wieder in das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Nach kurzer Einarbeitung wurde er dann am 1. Februar 1928 zum Kommandeur des II. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Augsburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1929 zum Oberstleutnant befördert. 1930 wechselte er in den Ausbildungsstab der Infanterie nach Döberitz. Er wurde zu dessen Kommandeur ernannt und als solcher am 1. April 1932 zum Oberst befördert. Dann wurde er noch im Frühjahr 1932 in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Zum 1. April 1933 gab er seinen Posten ab und wurde erneut in das RWM nach Berlin versetzt. Er wurde dabei als Nachfolger von Oberst Konrad Stephanus zum Chef des Stabes der Inspektion der Infanterie (In 2) ernannt. Am 1. Dezember 1933 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Günther Freiherr von Hammerstein-Equord zum Inspekteur der In 2 ernannt. Am 4. August 1934 wurde der als überaus eifrig geltende Oberst Ritter von Schobert als Nachfolger von Generalmajor Konrad Stephanus zum Infanterieführer VII ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Generalmajor befördert. Gleichzeitig wurde er jetzt als Kommandeur vom zum Divisionsstab ausgebauten Infanterieführer VII eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 17. Infanterie-Division in Nürnberg ernannt. Am 1. März 1936 gab er dann dieses Kommando ab und wurde gleichzeitig zum Kommandeur der 33. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Februar 1938 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er zum Kommandierenden General vom Generalkommando VII. Armeekorps ernannt. Damit wurde er gleichzeitig bis zur Mobilmachung auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis VII. Mit diesem Korps nahm er dann am Polenfeldzug teil. Im Westfeldzug kommandierte er noch immer das VII. Armeekorps. Ihm waren inzwischen beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen wurden. Am 29. Juni 1940 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Er wurde dann Anfang Oktober 1940 zum Oberbefehlshaber der 11. Armee ernannt. Diese befehligte er dann auch zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Südrussland. Am 2. Juli 1941 trat seine Armee dabei mit dem XXX., LIV. und XI. Armeekorps zum Angriff an und überschritt den Pruth. Am 12. September 1941 landete er bei einem Erkundungsflug mit seinem Fieseler Storch in Frontnähe in einem Minenfeld der Roten Armee. Er wurde dabei ebenso getötet wie sein Pilot, Hauptmann der Luftwaffe Suwelack.

 

Ritterkreuz (29. Juni 1940)