Lüdke, Erich Gustav Theodor Heinrich Richard

 

* 20. Oktober 1882, Naumburg an der Saale

† 13. Februar 1946, Torgau

 

 

Erich Lüdke war der Sohn vom späteren Char. Oberst und Kommandeur vom Landwehr-Bezirk Erfurt Richard Germanus Lüdke und dessen Ehefrau Eslbeth Schwanecke. Er trat am 19. September 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71, in dem sein Vater auch viele Jahre gedient hatte. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1902 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 27. Januar 1901 datiert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberleutnant am 22. März 1910 gehörte er als Bataillonsadjutant noch zum 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71. 1913 wurde er dann als Regimentsadjutant in seinem Regiment verwendet. Im Frühjahr 1914 wurde er dann in den Großen Generalstab kommandiert. Bei Kriegsausbruch kehrte er als Kompaniechef wieder zu seinem Regiment zurück. Als solcher wurde er am 5. September 1914 zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er dann ab 1915 auf den verschiedensten Positionen im Generalstab eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs im Reichswehrministerium eingesetzt. 1920 wurde er dann in die Friedenskommission versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter in dieser eingesetzt. Am 1. April 1922 wurde er dann zum Kompaniechef im 17. Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. April 1923 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in das Reichwehrministerium versetzt. Am 1. Februar 1927 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1929 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 in Berlin versetzt. Am 1. März 1930 wurde er dann zum Chef des Stabes der 3. Kavallerie-Division in Weimar ernannt. Dort wurde er am 1. April 1931 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1932 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Ivo von Trotha zum Kommandeur vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Am 1. Februar 1934 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum Leiter der Ausbildung der Polizeieinheiten ernannt. Am 15. Juni 1935 wurde er zum Infanterieführer V ernannt. Dadurch wurde er bei der Enttarnung der Verbände zum Kommandeur der 9. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1935 zum Generalleutnant befördert. Im Frühjahr 1936 wurde er dann zum Kommandeur der 34. Infanterie-Division ernannt. Am 12. Oktober 1937 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde dann als General z.b.V. zum Generalkommando X. Armeekorps nach Hamburg versetzt. Nach dem Tod des Kommandierenden Generals, General der Kavallerie Wilhelm Knochenhauer, wurde er mit der Führung des X. Armeekorps beauftragt. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando X. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis X. Am 1. Juni 1940 wurde er von seinem Kommando durch Generalleutnant Maximilian Schwandner abgelöst. Er wurde jetzt zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark in Kopenhagen ernannt und löste dabei General Leonhard Kaupisch ab. Am 1. September 1940 wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als der Widerstand der dänischen Bevölkerung zunehmend spürbarer wurde, wurde er im Herbst 1942 seines Kommandos enthoben. Sein Nachfolger wurde General der Infanterie Hermann von Hanneken. Er selbst wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 31. Januar 1944 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er von den Sowjets in die Gefangenschaft verschleppt. In dieser ist er dann Anfang 1946 im Speziallager Nr. 8 in Torgau verstorben.