LI. Gebirgs-Armeekorps (51.)

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Generalkommando LI. Gebirgskorps wurde am 15. August 1943 in Wien, im Wehrkreis XVII, aufgestellt. Das Generalkommando wurde als Ersatz für das in Stalingrad vernichtete LI. Armeekorps gebildet. Nach seiner Aufstellung wurde der Stab dann im Herbst 1943 nach Italien verlegt und dort bis Kriegsende eingesetzt. Zuerst wurde es zur Sicherung des oberitalienischen Raumes eingesetzt. Ab Januar 1944 war das Korps im Rahmen der 14. Armee und zeitweilig auch im Rahmen der 10. Armee an der Schlacht von Monte Cassino eingesetzt. Die österreichische 44. Grenadier-Division hielt am Monte Cassino und am Cairo-Massiv, die nördlicher folgende 5. Gebirgs-Division hielt am Monte Santa Croce, auf der Höhe 1074 und am Monte Cifalco erfolgreich stand. Am 25. Januar 1944 versuchte die US-amerikanische 34th Infantry Division im neuerlichen Angriff am Rocca Janula durchzubrechen. Das Französische Corps griff gegen die deutschen Stellungen am Monte Belvedere an. Aufgrund der nicht nachlassenden alliierten Vorstöße, der katastrophalen eigenen Verluste und der sich verändernden militärischen Gesamtlage in Italien erteilte der Oberbefehlshaber Kesselring am 17. Mai 1944 Befehl, Monte Cassino aufzugeben. Nach dem Fall der Cassino-Stellung folgten Rückzugskämpfe in Mittelitalien auf den nördlichen Apennin. Danach folgten Abwehrkämpfe im Sieve-Tal, bei Firenzuola, im Raum Forli, Florenz, Iruda und im Serchio-Tal. Ebenso wurde das Korps in die Kämpfe an der ligurischen Küste verwickelt. Zuletzt war das Generalkommando dann in die Rückzugskämpfe über Carrara-Castelnovo zum Po und weiter auf die Südalpen verwickelt. Das Generalkommando gehörte mit zu den kapitulierenden Truppen in Italien am 2. Mai 1945. Die Kapitulation erfolgte dabei im Raum Brescia.

 

1943

Datum Armee Heeresgruppe Ort
September   B Norditalien (Lagekarte)
Dezember 14. Armee C Norditalien (Lagekarte)

1944

Datum Armee Heeresgruppe Ort
Januar 14. Armee C Norditalien
Februar 10. Armee C Cassino (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
November 14. Armee C La Spezia (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armee Heeresgruppe Ort
Januar 14. Armee C La Specia, Po

 

2. Kommandierende Generale:

General der Gebirgstruppe Valentin Feuerstein 25. August 1943 - Januar 1945

General der Artillerie Friedrich-Wilhelm Hauck Januar 1945 - Kapitulation

 

Chef des Generalstabes:

Oberst i.G. Hans-Georg Schmidt von Altenstadt 15. August 1943 - 25. Januar 1944

Oberst i.G. Karl-Heinrich Graf von Klinckowstroem 25. Januar 1944 - 25. Juli 1944

Oberst i.G. Hermann Berlin 25. Juli 1944 - 15. September 1944

Oberst i.G. Georg Gartmayr 15. September 1944 - 3. April 1945

Oberstleutnant i.G. Gernot Nagel 3. April 1945 - Mai 1945

 

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Oberstleutnant i.G. Wilhelm Schuster 15. August 1943 - 1. März 1944

Major i.G. Ulf Burchardt 1. März 1944 - 10. November 1944

Major i.G. Heinz-Hermann Heerdt 10. November 1944 - Dezember 1944

Major i.G. Klaus Düwell Dezember 1944 - April 1945

 

3. Gliederung:

3. Dezember 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen
Brigade Reichsführer-SS  

Arko 451

Korps-Nachrichten-Abteilung 451

Korps-Nachschub-Truppen 451

 

20. Mai 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen
305. Infanterie-Division

334. Infanterie-Division

 

Arko 451

Korps-Nachrichten-Abteilung 451

Korps-Nachschub-Truppen 451

 

16. September 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen
714. Infanterie-Division

305. Infanterie-Division

44. Infanterie-Division

114. Jäger-Division

 

Arko 451

Korps-Nachrichten-Abteilung 451

Korps-Nachschub-Truppen 451

 

10. März 1945

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen
148. Infanterie-Division

253. Infanterie-Division

II. / Artillerie-Regiment 51
leichte Artillerie-Abteilung 733
schwere Artillerie-Abteilung 922
Batterie Hochgebirgs-Bataillon 4
Heeres-Artillerie-Batterie Stenz

Sturmgeschütz-Brigade 914

Beobachtungs-Abteilung 70

2. und 3. / Pionier-Bataillon 45

Pionier-Regiments-Stab z.b.V. 112

Bau-Pionier-Bataillon 433
Bau-Pionier-Bataillon 736 (o. 1. Kp.)

Gesteinsbohr-Kompanie 30
Gesteinsbohr-Kompanie 19

Schneefräsenhalbzug 351

Hochgebirgs-Lehr-Bataillon 4 Mittenwald

Landesschützen-Bataillon 1014

MG-Bataillon Keßelring 1

Sicherungs-Bataillon 1219 (M)

Arko 451

Korps-Nachrichten-Abteilung 451

Korps-Nachschub-Truppen 451

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war anfangs das Grenadier-Ersatz-Bataillon II./132 zuständig. Ab November 1943 wurde die Aufgabe vom Grenadier-Ersatz-Bataillon I./132 übernommen. Ab Juni 1944 war dann das Grenadier-Ersatz-Bataillon II./456 zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 5: Die Landstreitkräfte. Nr. 31-70. 2. Auflage Osnabrück 1977

National Archives and Records Administration, Signatur T 78 Roll 410

Werner Haupt: Die Schlachten der Heeresgruppe Süd aus der Sicht der Divisionen, Dörfler-Verlag 2005