462. Volks-Grenadier-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 462. Volksgrenadier-Division ist Anfang November 1944 aus der 462. Infanterie-Division bei deren Überführung in das Feldheer entstanden.
Die Division war in Metz eingesetzt und baute dieses zum "festen Platz" aus.
Ursprünglich war geplant gewesen, eine Festungsdivision Metz aufzustellen. Der
Stab der 462. Volksgrenadier-Division erhielt dann jedoch diese Aufgabe. Am 14.
November 1944 betrug die Verpflegungsstärke der gesamten Besatzung von Metz rund
12.000 Mann. Die Verpflegungsstärke der Division betrug rund 7.500 Mann, die
Gefechtsstärke rund 5.500 Mann. Die Masse der Division war im Nordwestteil der
Festung eingesetzt. Am 3. November 1944 wurden zur weiteren Stärkung der
Division Splittergruppen,
"Walküre"-Einheiten und Festungstruppen im Bereich Heeresgruppe D eingegliedert:
Teile
Sicherungs-Regiment 1010
Gren.Ers.u.Ausb.Btl 208 (W.K.XII)
Inf.Pi.Ers.u.Ausb.Btl. 12 (W.K.XII)
Teile Pi.Kp. Brückenbau Ers.Btl. 3
Art.Ers.Abt. 70 (W.K.XII)
I./Art.Ers.Abt. 33 (W.K.XII)
Kp.Feldzeug-Btl. 14
Rgt. V. Stössel (Reste ehem. Fahnenjunkerschule VI, Metz)
Rgt. Wagner (ehem. W.U.L.XII)
Am 9. November 1944 begann der amerikanische Großangriff auf Metz mit dem
Überqueren der Mosel nordöstlich von (Diedenhofen). Die Amerikaner stießen bis
zum 13. nördlich von Metz vor – standen aber jetzt rechts der Mosel. Am 14.
November traf der letzte Verpflegungszug in der Festung ein. Zwei Tage zuvor
trafen noch drei Festungs-MG-Bataillone unter den Befehl der 462.
Volksgrenadier-Division ein, so dass diese mit einem Volkssturmbataillon die
Gefechtsstärke von rund 10.000 Mann besaß. Panzer oder Sturmgeschütze waren
keine mehr vorhanden. In der Nacht vom 16. auf den 17. November 1944 zogen die
im Umfeld von Metz verbliebenen deutschen Einheiten nach Osten in Richtung
Westwall ab – Metz wurde nun vollständig am 19. November 1944 von amerikanischen
Truppen eingeschlossen. Der Hauptgefechtsstand in der Stadt hielt sich bis zum
21. November. Noch immer von deutschen Truppen besetzt waren die Festungen:
Haeseler, Prinz August von Württemberg, Kronprinz, Kaiserin, Friedrich Karl und
Alvensleben. Als dort die Vorräte zu Ende gingen, kapitulierte Haeseler am 26.
November, Prinz August von Württemberg am 29. November, am 6. Dezember
Alvensleben (Besatzung: Grenadier-Regiment 1215; Kommandant: Oberstleutnant Arno
Stoessel von der Heyde) und Friedrich Karl am 7. Dezember mit 600 vom Hunger
gezeichneten Männern. Am 8. Dezember ergab sich die Restbesatzung der Feste
Kronprinz (Besatzung: Grenadier-Regiment 1217; Kommandant: Oberstleutnant Helmut
Richter) und als letztes schließlich am 13. Dezember 1944 die Feste Kaiserin.
Damit endete die kurze Geschichte der 462. Volksgrenadier-Division, die Reste
gingen in amerikanische Gefangenschaft. Mit Befehl vom 5. Dezember 1944 (Nr.
I/20998/44) galt die 462. Volks-Grenadier-Division mit sofortiger Wirkung als
aufgelöst.
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
November | LXXXII | 1. Armee | G | Metz (Lagekarte) |
2. Divisionskommandeure:
14. November 1944 Generalleutnant Heinrich Kittel
22. November 1944 Oberst Joachim Wagner
3. Gliederung:
Divisions-Füsilier-Kompanie 462
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 10. Die Landstreitkräfte 371 – 500.
Biblio-Verlag, Bissendorf 1975
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den
personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten
Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH
2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-462/
Kriegsgliederungen der 1. Armee RH 20-1/
Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK
München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2