Freiherr Neubronn von Eisenburg, Alexander

 

* 6. Oktober 1877, Berlin

† 19. September 1949, Steinebach / Wörthersee

 

Alexander Neubronn von Eisenburg war der Sohn des Generalleutnants z.D. Franz Anton Adolf Freiherr Neubronn Von Eisenburg und dessen Ehefrau Maria, geborene Baronin von Sarachaga-Uria. Er trat am 30. Juli 1896 als Fahnenjunker in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1898 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier im Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 eingesetzt. Zum 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 22. September 1913 heiratete er die fast sechs Jahre jüngere Irma Emilie Stephanie Henriette Therese Maria Baronesse von Uckermann, ältere Schwester vom späteren Generalleutnant Horst Freiherr von Uckermann, in Berlin-Wilmersdorf. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er dann als Hauptmann zum Generalstab der 25. Division. Am 28. Dezember 1916 wurde er zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 113. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 14. (Badisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als Kommandeur des II. Bataillons eingesetzt. Am 1. April 1922 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1921 festgelegt. Als solcher wurde er dann am 1. November 1922 zum Chef des Stabes der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder ernannt. Zum 1. März 1925 wurde er dann zum Regimentsstab vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Potsdam versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1926 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1927 wurde er als solcher aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Er blieb aber als Spezialist für die französische Armee und Prüfer der französischen Dolmetscher der Reichswehr bei der Abteilung Fremde Heere West im Truppenamt weiterhin tätig. Am 1. April 1936 kam er dann als Ergänzungsoffizier wieder zur Wehrmacht. Als Oberst (E) wurde er dann im Generalstab des Heeres eingesetzt. Anfang 1939 gehörte er zur 3. Abteilung (3. Abt) unter dem Oberquartiermeister IV (O Qu IV). Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 blieb er weiter beim Generalstab des Heeres. Am 25. September 1939 wurde er dann zum Leiter der in Berlin verbliebenen Nebenstelle der Abteilung Fremde Heere West ernannt. Am 1. Dezember 1940 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor in den aktiven Dienst übernommen. Er wurde als solcher zum General z.b.V. zur Waffenstillstandskommission versetzt. Am 25. Januar 1941 wurde er dann zum Inspekteur der Heeres-Kontroll-Inspektion Bourges ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1942 zum Generalleutnant befördert. Ab Mitte April 1943 wurde er dann als Deutscher General des Oberbefehlshabers West bei Marschall Petain in Vichy eingesetzt. Damit war er der Mittelsmann zwischen der Vichy-Regierung und dem Oberbefehlshaber, was gerade in den Zeiten der sich verschärfenden Besatzungspolitik sehr schwierig war. Im September 1944 wurde seine Dienststelle aufgelöst. Daraufhin wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 31. Dezember 1944 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Sein etwa vier Jahre älterer Bruder Karl Freiherr Neubronn von Eisenburg war ebenfalls aktiver Offizier.

Über seine Tätigkeit in Vichy berichtete das Heft 3 VfZ Jahrgang 4 (1956) sehr ausführlich.