Stephan, Friedrich Karl Gerhard

 

* 26. Januar 1892, Danzig

† 5. Juni 1945, Laibach in Jugoslawien (erschossen)

BArch Pers 6/939 als Hauptmann a.D. im Jahr 1934




BArch Pers 6/301000

 

Friedrich Stephan war der Sohn vom Infanterieoffizier und Vorsteher der Geheimen Kriegskanzelei (GKK) im Kriegsministerium Char. Oberst Friedrich Samuel Stephan und dessen Ehefrau Agnes Theresia Wanda, geborene Haenschke. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 2. März 1911 als charakterisierter Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei wurde er von der Haupt-Kadettenanstalt Groß-Lichterfelde zum 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 nach Schweidnitz überwiesen. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie von seinem Regiment in Schweidnitz eingesetzt. Bei diesem Regiment wurde er am 16. März 1911 vereidigt. Bald darauf erhielt er am 16. Juni 1911 sein Patent als Leutnant, welches auf den 2. Juni 1911 (G) datiert wurde. Im Herbst 1911 wurde er in gleicher Funktion in die 11. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Zwei Jahre später wurde er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie vom 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 ebenfalls in Schweidnitz versetzt. Vom 11. Oktober 1913 bis zum 31. Oktober 1913 wurde er zum Übungskursus der Infanterie-Schießschule auf den Truppenübungsplatz Altengrabow kommandiert. Vom 24. November 1913 bis zum 13. Dezember 1913 wurde er zur Ausbildung in der Waffeninstandsetzung zur Gewehrfabrik Danzig kommandiert. Vom 3. Juni 1914 bis zum 26. Juni 1914 wurde er zum Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6 nach Neiße kommandiert. Kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 10. Juli 1914 zum Bataillonsadjutant im 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 in Schweidnitz ernannt. Am 15. September 1914 wurde er verwundet in das Feldlazarett Grandprée eingeliefert. Durch Granatsplitter wurde er am linken Fuß und am linken Unterschenkel verletzt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 23. September 1914 verliehen. Am 16. Februar 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zum Stab der 21. Infanterie-Brigade kommandiert. Ab dem 23. März 1915 wurde er wieder als Bataillonsadjutant und Gerichtsoffizier verwendet. Am 30. September 1915 wurde er erneut verwundet. Dieses Mal wurde er durch Granatsplitter am rechten Schulterblatt verletzt. Während der Genesung wurde er am 6. Januar 1916 zum Ersatz-Bataillon seines Regiments nach Schweidnitz überwiesen. Vier Tage später wurde er als Kompanieführer wieder zu seinem Regiment an die Front versetzt. Nach fast genau einem Monat wurde er am 11. Februar 1916 in gleicher Funktion zum 2. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich III." Nr. 11 überwiesen. Am 30. Juni 1916 kam er dann als Kompanieführer wieder zum 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 zurück. Am 18. August 1916 (T) wurde er zum Oberleutnant befördert. Drei Tage später wurde er zum Leiter der Kriegsschule bei der 11. Infanterie-Division ernannt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 20. Oktober 1916 verliehen. Vom 17. November 1917 bis zum 15. Dezember 1917 wurde er als stellvertretender Brigadeadjutant bei der 21. Infanterie-Brigade verwendet. Danach wurde er am 16. Dezember 1917 als Ordonanzoffizier zum Stab der 11. Infanterie-Division kommandiert. Sein Vater starb als Oberst z.D. am 24. Februar 1918 um 17:15 Uhr im Alter von 68 Jahren im St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin. Ab dem 16. Oktober 1918 wurde er wieder als Kompanieführer im 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch das Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern des Ernestinischen Hausordens (24. Dezember 1914) verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 21. Januar 1919 als Gerichtsoffizier verwendet. Im September 1919 wohnte er privat in der Bahnhofstraße 4 in Schweidnitz. Im Jahr 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 14. Januar 1920 wurde er im Reichswehr-Infanterie-Regiment 12 als Gerichtsoffizier eingesetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er als Kompanieoffizier im Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 6 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 7 übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier beim Ausbildungs-Bataillon eingesetzt. Am 12. März 1922 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Am 1. Juli 1922 wurde ihm auch ein neues Rangdienstalter als Oberleutnant vom 18. August 1916 (8) zugewiesen. Am 1. Dezember 1922 wurde er als Hauptmann beim Stabe zum I. Bataillon vom 7. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Oppeln versetzt. Am 20. Juni 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1923 (2) zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er spätestens ab dem Frühjahr 1924 als Nachfolger von Hauptmann Braune als Chef der 2. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Oppeln eingesetzt. Am 1. Mai 1926 wurde er dann zum Chef der 6. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glatz ernannt. Vom 15. Mai 1927 bis zum 4. Juni 1927 wurde er zum Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Am 1. Juli 1927 reichte er sein Abschiedsgesuch wegen Dienstunbrauchbarkeit beim Stab des II. (Gebirgs-Jäger) Bataillons seines Regiments ein. Hintergrund war der Wunsch zu heiraten. Dieses reichte das Gesuch, durch Oberstleutnant Fritz Kühne befürwortend, am 2. Juli 1927 zum Regiment weiter, welches es am 6. Juli 1927, durch Oberst Otto von Stülpnagel ebenfalls befürwortend, zum Infanterieführer III weiter reichte. Generalmajor Heinrich von Bünau gab es am 12. Juli 1927 befürwortend an den Stab der 3. Division der Reichswehr weiter. Von dort wurde es am 22. Juli 1927 durch Generalleutnant Otto Hasse zum Personalamt (P1) weiter gereicht. Am 29. Juli 1927 ist er mit Wirkung vom 31. Juli 1927 unter Bewilligung der gesetzlichen Versorgung und mit der Berechtigung zum Tragen seiner bisherigen Uniform aus dem Heeresdienst ausgeschieden.

Ihm wurden monatlich 385,50 Reichsmark zugesprochen und diese erhielt er ab dem 1. November 1927, da er vorher noch die zuletzt bezogenen Gebührnisse erhielt. Er hielt sich die nächsten Monate ohne Tätigkeit in Berlin und Dresden auf. Kurz darauf heiratete er am 24. August 1927 die fast vierzehneinhalb Jahre jüngere Margarete Pohl, Tochter vom Pensionär Karl Pohl, in Oppeln. Sie wohnte damals in der Kaserne in Oppeln. Er wohnte damals privat in der Frankensteiner Straße 43 in Glatz. Am 1. Dezember 1927 wurde er bei der 2. Kavallerie-Division als Organisator im Abschnitt 80 im Bezirk der Kommandantur der Festung Breslau angestellt. Sein einziges Kind war die am 16. Januar 1928 in Breslau geborene Rosemarie Stephan. Am 14. April 1930 wurde er vereidigt. Ab dem 1. Dezember 1928 wurde er als Bearbeiter für Grenzschutz bei der Kommandantur der Festung Breslau verwendet. Ab dem 1. Dezember 1930 gehörte er zum Stab vom Grenzschutz-Oberleiter (G.O.L.) Breslau. Vom 1. Dezember 1931 bis zum 30. September 1933 wurde er als 2. Referent beim GOL der Festungs-Kommandantur Breslau eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Hauptmann a.D. in das Landesschutz-Offizierkorps* als K.L. des Kreises Reichenbach (Schlesien) übernommen unter Einreihung in die Besoldungsgruppe C7 mit einem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1933. Am 8. November 1933 wurde er vereidigt. Auf eine indirekte Anfrage bei Oberst a.D. von Prittwitz wurde ihm im Winter 1933/34 der Rat erteilt, geselligen Veranstaltungen des 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment mit Damen fernzubleiben. Als Begründung wurde die Erinnerung an seinen Ausscheidegrund aufgeführt, um kein Gerede entstehen zu lassen. Daraufhin stellte er am 8. März 1934 ein Versetzungsgesuch auf eine Stelle außerhalb Schlesiens, um Schwierigkeiten auf gesellschaftlichem Gebiet zu vermeiden. Dieser Antrag wurde von der 2. Kavallerie-Division gegenüber der 3. Division als dringend notwendig erachtet. Als sein Nachfolger wurde Hauptmann a.D.  Oehler, bisher Bearbeiter meim Mefa Trebnitz, ins Spiel gebracht. Am 17. Mai 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1934 zum Wehrbezirkskommando Landsberg an der Warthe als Leiter des Wehrmeldeamtes Schwerin an der Warthe versetzt. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er zum Major a.D. befördert und erhielt ein Rangdienstalter vom 1. Januar 1934 zugewiesen. Am 29. November 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1934 als Reichswehrwerbeoffizier zur Reichswehrwerbestelle nach Meseritz unter Beibehalt seines Wohnsitzes in Schwerin an der Warthe versetzt. Am 23. Januar 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1935 zum Kommandeur vom neuen Ergänzungs-Bataillon 15 in Berlin-Tegel ernannt. Als solcher wurde er am 5. März 1935 als Major (E) in das Ergänzungsoffizierkorps übernommen. Am 1. April 1935 wurde ihm ein Rangdienstalter als Major (E) vom 1. Februar 1934 zugewiesen. Seine Ehe wurde durch das am 21. August 1936 rechtsgültig gewordene Urteil vom Landgericht Berlin geschieden. Als allein schuldiger Teil bei der Scheidung wurde seine Frau im Urteil genannt. Im Oktober 1936 wurde er durch die Umbenennung seiner Einheit zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 9 ernannt.  Am 6. April 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 auf Antrag des Generalkommandos III. Armeekorps zu den aktiven Truppendienstoffizieren überführt unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1936 (51) festgelegt. Durch die Umbenennung und Verlegung seines Bataillons nach Rathenow wurde er am 23. April 1937 mit Wirkung vom 1. Mai 1937 zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 68 ernannt. Bereits einen Monat später gab er am 24. Mai 1937 mit Wirkung vom 1. Juni 1937 sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 12 in Blankenburg ernannt. Vom 30. November 1937 bis zum 17. Dezember 1937 besuchte er einen Stabsoffizier-Lehrgang. Am 1. Januar 1939 (33) wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 467 ernannt. Er führte es dann zuerst in Stellungen im Westen. Am 8. Oktober 1939 stellte er einen Antrag auf Wiederverheiratung. Am 6. Dezember 1939 erhielt er die Erlaubnis zur erneuten Verheiratung mit seiner ersten Ehefrau. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Verband der 267. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Danach wurde er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe an der Kanalküste eingesetzt. Am 4. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Ernst Feßmann, Kdr. der 267. Infanterie-Division: "Vornehmer Charakter, stiller, pflichttreuer Arbeiter, hält auf Ordnung und Disziplin, klare taktische Ansichten; führte sein Regiment auch im feindlichen Feuer sicher und zielbewußt. Guter Regimentskommandeur. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Geeignet zur nächsthöheren Verwendung." Dazu ergänzte am 19. Februar 1941 General der Pioniere Walter Kuntze, KG vom XXXXII. Armeekorps: "Mir zu wenig bekannt geworden." Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 12. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 17. Februar 1942 wurde er mit Wirkung vom 24. Januar 1942 mit der Führung der 267. Infanterie-Division beauftragt. Wegen seiner eigenen Erkrankung musste aber noch Anfang Februar 1942 Oberst Karl Fischer die Führung über die Division übernehmen. Sein Regiment wurde vertretungsweise vom Major der Reserve Reckleben, Kdr. der Aufklärungs-Abteilung 267, geführt. Ende Februar 1942 gab er seine Führung für wenige Tage ab, übernahm sie kurz darauf am 31. Februar 1942 wieder. Am 15. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Karl Fischer, Führer der 267. Infanterie-Division: "Vornehmer Charakter, stiller, pflichttreuer Arbeiter, hält auf Ordnung und Disziplin, klare taktische Ansichten. Führt sein Regiment auch im stärksten Feuer unerschrocken, sicher und zielbewußt. Guter Regimentskommandeur mit sehr viel Einfluß auf seine Männer. Spangen EK I. und II. Klasse, Deutsches Kreuz in Gold. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: laut Beurteilung meines Vorgängers: Später Divisionskommandeur." Am 23. März 1942 ergänzte dazu General der Infanterie Friedrich Materna, KG vom XX. Armeekorps: "Ist mir nicht genügend bekannt geworden, da seit längerer Zeit erkrankt." Dazu ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte, am 25. April 1942: "Nicht bekannt !" Am 28. April 1942 erhielt er noch folgenden Zusatz von General der Infanterie Richard Ruoff, OB der 4. Panzerarmee: "Führt erst seit kurzem die Division." Anfang Juli 1942 meldete ihn die 4. Armee zur Ernennung zum Divisionskomnmandeur und Beförderung zum Generalmajor für voll geeignet. Die Heeresgruppe Mitte befürwortete diesen Antrag. Am 15. Juli 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1942 (17) zum Generalmajor befördert. Am 12. August 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1942 zum Kommandeur der 267. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 21. Januar 1943 mit Wirkung vom 1. Januar 1943 (67) bereits zum Generalleutnant befördert. Vom 18. Januar 1943 bis zum 12. Februar 1943 wurde er zum 1. Divisionsführerlehrgang kommandiert. Zum Ende des Lehrgangs erhielt er am 10. Februar 1943 folgendes Abschlußurteil von General der Panzertruppen Werner Kempf, Kdr. vom 1. Divisionsführerlehrgang: "Voll geeignet." Am 5. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Ferdinand Schaal, KG vom LVI. Panzerkorps: "Gediegener, vornehmer Charakter, frische offene Persönlichkeit, die sich nicht in den Vordergrund drängt, sich aber mit Bestimmtheit durchsetzt. Ist überzeugter Vertreter der nationalsozialistischen Idee und versteht dieses Gedankengut erfolgreich zu vermitteln. Vor dem Feind voll bewährt, besitzt das Deutsche Kreuz in Gold. Guter Organisator, Ausbilder und Erzieher. Führt Division sicher und zielbewußt. Hochgescätzter Vorgesetzter und warmherziger Kamerad. Geistig rege, körperlich trainiert und leistungsfähig. Bisweilen zu bescheiden. Bewertung: Guter Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stellung." Dazu ergänzte am 18. März 1943 Generaloberst Gotthard Heinrici, OB der 4. Armee: "Bescheidene, nicht immer sichere Persönlichkeit. Sehr fleißig und tätig. Nach Begabung und Leistungen Durchschnitt. Belassen in jetziger Stellung." Am 25. März 1943 ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden, besonders mit Beurteilung des Armeeführers." Anfang Juni 1943 gab er sein Kommando offiziell an Generalmajor Otto Drescher ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte anfangs der Wehrkreis XI. Er litt aber schon seit einem Vierteljahr an einer schweren Gallenerkrakung. Anläßlich der Versetzung erhielt er am 10. Juni 1943 folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Ferdinand Schaal, KG vom LVI. Panzerkorps: "Hat sich als Divisionskommandeur bei der Absetzbewegung in die Büffel-Stellung voll bewährt. Erzielte gegen feindliche Großangriffe Ende März/Anfang April 1943 mit seiner Division vollen Abwehrerfolg. Blieb in seinem persönlichen Auftreten weiter manchmal zu zurückhaltend. Mündlicher Hinweis hierüber ist durch mich erfolgt." Dazu ergänzte am 16. Juni 1943 Generaloberst Gotthard Heinrici, OB der 4. Armee: "Divisionskommandeur von nur durchschnittlicher Begabung und Können, wird daher zumal da sein. Gesundheitszustand nicht fest ist, zur späteren Verwendung im Ersatzheer vorgeschlagen. Für Ausbildung als Regiments- und Divisionskommandeur gut geeignet." Am 19. Juni 1943 ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden mit der Beurteilung des Armeeführers." Am 22. Juni 1943 notierte dazu noch Oberst Viktor Linnarz vom HPA: "Also nach Gesundung Ersatz-Division in der Heimat." Bereits ab Mitte Juni 1943 regelte in der Führerreserve OKH der Wehrkreis VIII seinen Dienst. Sein privater Wohnsitz befand sich in der Güntherstraße 15a in Breslau XVIII, wo er die Telefonnummer 85792 hatte. Am 14. Dezember 1943 wurde er mit Wirkung vom 18. Dezember 1943 zur Durchführung einer Sonderaktion zum Wehrmachtbefehlshaber Ostland kommandiert. Als Zeitraum war ein Monat angegeben. Am 10. Februar 1944 wurde dieses Kommando um weitere vier Wochen, bis zum 18. Februar 1944, verlängert. Anfang März 1944 wurde die Kommandierung bis zum 1. April 1944 verlängert. Dieses Kommando wurde offiziell aber erst am 18. März 1944 wieder aufgehoben. Er wurde an diesem Tag zur Heeresgruppe Mitte kommandiert als Kommandant eines Festen Platzes. Er übernahm den Posten als Kommandant von Luniniec. Das Kommando wurde im Sommer 1944 wieder aufgehoben. Am 9. August 1944 wurde er zum Leiter vom Aufstellungsstab der Infantrie-Division Groß-Born ernannt. Am 16. August 1944 erhielt er für seine Tätigkeit in Luniniec folgende Beurteilung von Generaloberst Walter Weiss, OB der 2. Armee: "Vornehme Persönlichkeit. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Als Regiments- und Divisionskommandeur sowie als Führer des Stabes Stephan vor dem Feinde bewährt; als Kommandant des Festen Platzes Luniniec hatte er dazu keine Gelegenheit. Den Ausbau und die Organisation von Luiniec zum Festen Platz hat er mit grossem Verständnis und Pflichteifer geleitet. Durchschnittsbegabung, körperlich leistungsfähig. Hochgeschätzter Vorgesetzter, warmherziger Kamerad. Guter Organisator, Erzieher und Ausbilder. Manchmal zu bescheiden, feinnervig. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Oberfeldkomamdant, Korück, Kommandeur einer Ausbildungs-Division, Feldjägerdienst." Dazu ergänzte am 23. August 1944 Generaloberst Georg-Hans Reinhardt, OB der Heeresgruppe Mitte: "Mir nicht mehr bekannt geworden." Am 29. August 1944 wurde er zum Kommandant der Wehrmachtstandortkommandantur Belgrad ernannt. Anfang September 1944 wurde er dann zum Kampfkommandant für den Bereich Belgrad ernannt. Ende November 1944 bildete er dann einen Divisionsstab z.b.V. Stephan. Dieser wurde zur Führung von Polizeieinheiten einer deutsch-kroatischen Polizeitruppe gegen Partisanen im Bereich Essegg (Osijek) gebildet. Im Februar 1945 unterstanden dem Stab taktisch 12 bis 14 Polizeibataillone. Dienstlich waren diese jedoch dem Befehlshaber der Ordnungspolizei Kroatien, Generalmajor der Polizei Herbert Jilski, unterstellt. Er gab in diesem Monat auch das Kommando an Generalmajor Rudolf Geiger ab, welches danach als Divisionsstab z.b.V. Geiger bezeichnet wurde. Er selbst wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Ende April 1945 wurde er dann zum Kommandeur der 104. Jäger-Division ernannt. Bei Kriegsende Anfang Mai 1945 geriet er dann in dieser Funktion in britische Gefangenschaft. Knapp einen Monat später wurde er am 4. Juni 1945 mit anderen hochrangigen ehemaligen Offizieren an Jugoslawien ausgeliefert. Am 5. Juni 1945 wurde er gemeinsam mit General der Panzertruppe Gustav Fehn, General der Infanterie Werner von Erdmannsdorf und Generalmajor Heinz Kattner in Laibach von Partisanen, die zu deren Bewachung eingeteilt wurden, einfach erschossen. Seine Mutter starb im Alter von 85 Jahren am 4. Dezember 1945 um 1 Uhr in ihrer Wohnung in der Siemensstraße 5 in Berlin-Steglitz, in der auch ihre Tochter Johanna Hüter lebte. Als Todesursachen wurden Schrumpfniere, Arterienverkalkung, Urämie und Herzmuskelschwäche angegeben. Anfang 1960 wurde er dann durch einen Beschluss des Amtsgerichts Düsseldorf mit Wirkung vom 31. Dezember 1945 für tot erklärt.

Er hatte mehrere Geschwister:
Ein älterer Bruder war der am 7. Januar 1891 in Danzig geborene Rolf Friedrich Robert Stephan.
Seine jüngere Schwester war die am 16. Mai 1893 in Danzig geborene Margarethe Luise Eva Helene Wanda Stephan. Diese heiratete am 14. November 1919 den fast neun Jahre älteren Arzt Dr. med. Johannes Wilhelm Otto Bernhard Heinrich Schum, Sohn des verstorbenen Universitätsprofessors Dr. phil. Johann Martin Wilhelm Heinrich Schum, in Berlin-Wilmersdorf. Der Ehemann starb bereits im Jahr 1938 in Berlin.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 23. Mai 1894 in Küstrin geborene Charlotte Wanda Margarete Annnemarie Stephan. Diese heiratete am 19. September 1919 den nicht einmal vier Jahre älteren Regimentskameraden ihres Bruders, Hauptmann Johann Friedrich Altrichter, Sohn des gerichtlichen Administrators Karl Julius Altrichter, in Berlin-Wilmersdorf. Ihr Bruder Oberleutnant Friedrich Stephan war damals einer der Trauzeugen.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 14. Mai 1897 in Küstrin geborene Editha Johanna Margarete Stephan. Diese heiratete am 7. November 1921 den fast zehn Jahre älteren Hauptmann a.D. Herbert Konrad Walter in Berlin-Wilmersdorf.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 5. Mai 1899 in Glatz geborene Johanna Therese Margarethe Luise Stephan. Diese heiratete am 19. September 1919, wie ihre Schwester Charlotte, den fast elf Jahre älteren Hauptmann Adolf Alfred Hüter, Sohn des verstorbenen Oberamtmannns Adolf Hüter, in Berlin-Wilmersdorf. Ihr Bruder Oberleutnant Friedrich Stephan war damals einer der Trauzeugen. Der Ehemann war 1935 als Major (E) Teil vom Ergänzungsoffizierkorps. Er wurde dann Leiter der Wehrwirtschaftsstelle Gleiwitz. Am 1. März 1942 wurde er noch zum Oberst befördert.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
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