Trierenberg, Wolf Günther

 

* 18. Juni 1891, Forst / Niederlausitz

† 25. Juli 1981, Detmold-Mosebeck

 

Wolf Trierenberg trat am 7. März 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Rittergutsbesitzers kam dabei zum Ostpreußisches Dragoner-Regiment „König Albert von Sachsen“ Nr. 10. Am 22. November 1910 wurde er dann zum Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 und damit der Infanterie versetzt. Bei diesem wurde er am 21. Februar 1911 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. November 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. November 1909 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann als Zugführer mit dem Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 an die Front. Ab dem 5. September 1914 wurde er dann als Kompanieführer bei seinem Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1914 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 ernannt. Als solcher wurde er am 18. September 1915 zum Oberleutnant befördert. Ab dem 1. März 1916 wurde er dann zum Kompanieführer der 9. Kompanie vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 ernannt. Am 3. Dezember 1916 wurde er dann als Ordonanzoffizier zum Stab der 11. Infanteriedivision versetzt. Am 13. Mai 1917 kam er dann beim II. Bataillon vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 als Bataillonsführer zum Einsatz. Ab dem 22. Juni 1917 war er dann wieder Ordonanzoffizier bei der 11. Infanteriedivision. Am 4. Oktober 1917 wurde er dann zum Ib im Generalstab der 93. Infanteriedivision ernannt. Am 4. Februar 1918 wechselte er dann als Ib in den Generalstab der 38. Landwehr-Division. Am 21. Mai 1918 wechselte er dann als Ib und Quartiermeister in den Generalstab vom Marine-Korps. Am 19. September 1918 wurde er dann zum Quartiermeister im Generalstab vom XXXX. Reservekorps ernannt. Als solcher wurde er am 18. Oktober 1918 zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann anfänglich ab Anfang 1919 wieder als Kompanieführer beim Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 eingesetzt. Danach wurde er im Frühjahr 1919 als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Anfänglich wurde er als Adjutant bei der Reichswehr-Brigade 7 eingesetzt. Danach wurde er Anfang 1920 als Adjutant zur Festungskommandantur Breslau kommandiert. Etatmäßig wurde er anfangs beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 geführt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 kam er dann etatmäßig zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 12, blieb aber weiter nach Breslau kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Adjutant zur Festungskommandantur Breslau versetzt. Bei dieser wurde er dann bis zum Ende des Jahres 1921 eingesetzt. Mitte Dezember 1921 wurde er dann zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er dann nur kurzzeitig eingesetzt. Am 1. Januar 1922 wurde er für drei Monate in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 1. April 1922 wurde er dann in den Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. Dort wurde er dann zum Leiter der Abwehr-Stelle Schlesien ernannt. Diese Funktion übte er dann zweieinhalb Jahre aus, bevor er am 1. Oktober 1924 als Ib in den Generalstab vom Infanterieführer VI nach Hannover versetzt wurde. Auch auf dieser Position wurde er dann wieder zweieinhalb Jahre eingesetzt. Am 1. April 1927 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch Krone ernannt. Diese Position behielt er dann fast vier Jahre. Am 19. September 1928 hat er die über vierzehn Jahre jüngere Augusta-Sophie Stephanus, ältestes Kind von Oberstleutnant Konrad Stephanus, geheiratet. Am 1. Februar 1930 wurde er in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Dort wurde er jetzt als Transportoffizier eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. April 1932 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der Kommandantur Münster versetzt. Seine Tochter Gisela Marie Trierenberg wurde am 17. Juli 1934 in Münster in Westfalen geboren. Als die Kommandantur Münster bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Divisionsstab ausgebaut wurde, gehörte er ab dem 1. Oktober 1934 als Ia beim Kommandant von Münster. Am 1. November 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Ia der 16. Infanterie-Division ernannt. Sein Sohn Wolf Peter Trierenberg wurde am 4. Mai 1934 in Münster in Westfalen geboren. Als Ia der 16. Infanterie-Division wurde er am 1. August 1937 zum Oberst i.G. befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er durch Major i.G. Hans-Joachim Ehlert abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur vom Infanterie-Lehr-Regiment ernannt. Dieses Kommando in Döberitz behielt er dann bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg. Am 26. August 1939 wurde er nämlich zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretendes Generalkommando VI. Armeekorps in Münster ernannt. In dieser Funktion blieb er während des Polen- und des Westfeldzuges eingesetzt. Im Herbst 1940 wurde er abgelöst und dafür mit der Aufstellung der 12. Schützen-Brigade im Wehrkreis II beauftragt und danach auch zum Kommandeur dieses Stabes ernannt. Damit führte er dann im Sommer 1941 die Schützen-Regimenter der 12. Panzer-Division in den Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Zum 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher gab er dann im August 1941 sein Kommando über die 12. Schützen-Brigade ab. Dafür wurde er dann noch am 11. August 1941 zum Kommandeur der 167. Infanterie-Division ernannt. Auch diese führte er weiter im Mittelabschnitt der Ostfront. Im Frühjahr 1942 verlegte er mit seiner Division zur Auffrischung in die Niederlande. Für seine vorherigen Leistungen wurde ihm am 5. Mai 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Nach der Katastrophe von Stalingrad verlegte er mit seiner 167. Infanterie-Division in den Südabschnitt der Ostfront. Am 10. Mai 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Sommer 1943 schmolz dort die Kampfstärke seiner Division auf eine Kampfgruppe zusammen. Am 25. November 1943 wurde er durch Oberst Hans Hüttner abgelöst und daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 8. Dezember 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 347. Infanterie-Division in der Niederlande ernannt. Sein Divisionsstab befand sich in der Festung Ymuiden. Nach der alliierten Invasion im Juni 1944 wurde er mit seiner Division im September 1944 der 7. Armee zugeführt und dabei teilweise zerschlagen. Sie wurde aber danach wieder neu aufgestellt und blieb weiter an der Westfront im Einsatz. Im März 1945 wurde seine 347. Infanterie-Division erneut zerschlagen. Danach wurde seine Division auch als 347. Volks-Grenadier-Division bezeichnet. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Er kapitulierte dabei vor dem 347. Infanterie-Regiment der US-Armee. Aus der Gefangenschaft wurde er am 20. Dezember 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (10. Mai 1943)