Güntzel, Ernst Rudolf Carl
* 9. April 1888, Wittstock/Dosse † 17. Dezember 1942, Metz |
Ernst Güntzel war der Sohn vom Hotelbesitzer und späteren Bankier Julius Carl Güntzel und dessen Ehefrau Elise Wilhelmine Auguste, geborene Paul. Er trat am 22. März 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Westpreußisches Fußartillerie-Regiment Nr. 15. Am 17. November 1908 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 17. August 1907 (T4t) datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 6. Batterie seines Regiments in Graudenz. Dabei blieb es auch nach der Umbenennung des Regiments zum 2. Pommersches Fußartillerie-Regiment Nr. 15. Im August 1912 wurde er vom 1. Oktober 1912 zum Fußartillerie-Lehrgang zur Militärtechnischen Akademie neu einberufen. Am 1. Oktober 1912 wurde er bei der Aufstellung vom Lauenburgisches Fußartillerie-Regiment auch in dieses versetzt. Damit war er etatmäßig einer Batterie auf dem Truppenübungsplatz Lockstedt zugeteilt. Nach seiner Rückkehr von der Akademie wurde er zur Dienstleistung beim 2. Nassauisches Feldartillere-Regiment 63 "Frankfurt" kommandiert. Auch im Frühjahr 1914 kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg war er noch immer als Angehöriger vom Lauenburgisches Fußartillerie-Regiment Nr. 20 kommandiert zur Dienstleistung beim 2. Nassauisches Feldartillere-Regiment 63 "Frankfurt" kommandirt. Im ersten Weltkrieg fanf er in verschiedenen Stellungen im Truppendienst seine Verwendung. Am 27. Januar 1915 (N50n) wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 27. Januar 1917 (C2c) wurde er zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Jahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 kam er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 20. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er noch immer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 20 der Reichswehr-Brigade 20. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das Artillerie-Regiment 1 übernommen. Er wurde dort als Batteriechef eingesetzt. 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 27. Januar 1917 (13) erhalten. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 war er Chef der 6. Batterie vom 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Königsberg in Preußen. Am 1. Februar 1924 kam er als Lehrer zur Artillerieschule nach Jüterbog. Dort blieb er einige Jahre im Einsatz. Seine 6. Batterie in Königsberg übernahm Hauptmann John Ansat als neuer Chef. Die seit 1923 der Abteilung B der Artillerieschule unterstehende Stammabteilung II wurde am l. Oktober 1925 geteilt. Dabei wurde ein Stab der Abteilung B unter seinem Kommand und eine neue Stammabteilung II unter Hauptmann Joesten. Von diesem Zeitpunkt wuchs die Abteilung B als kleine Rahmen-Beobachtungs-Abteilung langsam in die Aufgaben einer Lehrtruppe hinein. Am 7. November 1925 heiratete er die über sechs Jahre jüngere Alice Margarete Elisa Schaefer, Tochter vom verstorbenen Forstmeister Hugo Schaefer, in Charlottenburg. Am 1. Oktober 1928 wurde er als Batteriechef in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Am 1. April 1929 wurde er in den Stab vom Artillerieführer V nach Stuttgart versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1930 (21) zum Major befördert. Am 1. September 1931 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Franz Barckhausen zum Kommandeur der 1. (Preußische) Fahr-Abteilung in Königsberg ernannt. Am 1. April 1934 war er Kommandeur der 1. Fahr-Abteilung Ponarth. Zu diesem 1. April 1934 (3) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur der Beobachtungs-Abteilung 1 in Königsberg ernannt. Am 1. Januar 1936 (6) wurde er zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 gab er seine Abteilung an Major Hittcher ab. Dafür wurde er zu diesem Datum zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 52 in Dortmund ernannt. Der Standort war nur vorläufig, der Stab sollte später nach Münster in Westfalen stationiert werden. Im Herbst 1937 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 16, welcher noch immer in Dortmund stationiert war, ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 zum Artillerie-Kommandeur 103 (Arko 103) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1939 zum Generalmajor (12) befördert. Am 10. Dezember 1940 wurde er zum ersten Kommandeur der neu aufzustellenden 113. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Anfang Juni 1941 wurde er als Divisionskommandeur durch Generalmajor Friedrich Zickwolff abgelöst. Er wurde jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Zum 1. Oktober 1941 (2) wurde er zum Generalleutnant befördert. Ende Oktober 1941 wurde er als Nachfolger von General der Artillerie Herbert Loch mit der Führung der 17. Infanterie-Division beauftragt. Ende Dezember 1941 musste er die Führung über die Division bereits wieder abgeben. Oberst Gustav-Adolf von Zangen übernahm von ihm. Ende Januar 1942 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang Dezember 1942 wurde er zum Kommandeur der Division Nr. 462 ernannt. Nicht einmal zwei Wochen später ist er am 17. Dezember 1942 um 22:30 Uhr in Metz gestorben. Als Todesursache wurde vom Reservelazarett I Metz Gehirnschlag und Blutdruckerhöhung angegeben. Seine Frau lebte damals im Kurhaus in der Ostenallee 85 in Hamm in Westfalen. Seine sterblichen Überreste wurden nach Wittstock im Kreis Ostprignitz überführt. Als sein Nachfolger für seine Division Nr. 462 wurde am 17. Dezember 1942 Generalleutnant Hans von Sommerfeld ausgewählt.
Seine ältere Schwester war am 6. Februar 1881 in Wittstock geborene Margarete Wilhelmine Caroline Güntzel. Sie heiratete am 28. Mai 1901 den über vierzehn Jahre älteren praktischen Arzt Dr. med. Adolf Fritz Emil Ernst Bade, Sohn vom verstorbenen Gutsbesitzer Adolf Ludwig Bade, in Wittstock. Am 10. Mai 1903 wurde dem Paar die Tochter Ilse Helene Elise Bade in Wittstock geboren. 1904 wurde noch der Sohn Herbert Bade in Wittstock geboren. Der Ehemann starb am 16. März 1943 in Leipzig. Die Schwester starb am 23. August 1959 in Schleswig.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/19845
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Dermon Bradley: Die Generale des Heeres 1921 - 1945 Band 4 Fleck - Gyldenfeldt,
Biblio-Verlag 1996
http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant/GUENTZEL_ERNST.html