Baron Digeon von Monteton, Albrecht

 

* 8. Dezember 1887, Bernburg an der Saale

† 3. Februar 1946, Riga (hingerichtet)

 

 

Albrecht Baron Digeon von Monteton trat am 1. Oktober 1911 als Einjährig-Freiwilliger in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom späteren Generalmajor Anton Baron Digeon von Monteton kam dabei zum Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46. In diesem entschied er sich dann 1912 für die Offizierslaufbahn und wurde am 19. Juni 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Februar 1913 im Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Februar 1911 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier in seinem Regiment verwendet. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann als solcher auch an die Front. Dort wurde er Mitte September 1914 verwundet. Nach seiner Genesung kam er im Frühjahr 1915 zum Ersatztruppenteil seines Regiments. Im Mai 1915 kehrte er ins Feld zum Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 zurück. Dort wurde er Mitte Mai 1915 zum Adjutant der I. Abteilung seines Regiments ernannt. Im Oktober 1915 wurde er erneut verwundet, kehrte er aber noch im November 1915 wieder als Adjutant der I. Abteilung zurück. Als solcher wurde er am 6. Juni 1916 zum Oberleutnant befördert. Ab Juli 1916 wurde er dann als Batterieführer im Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 eingesetzt. Anfang August 1916 wurde er als zweiter Adjutant zum Stab der 20. Infanteriedivision versetzt. Ab Januar 1917 wurde er in diesem als Ordonanzoffizier eingesetzt. Im August 1917 wurde er dann in den Generalstab der 20. Infanteriedivision versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Dezember 1918 wurde er nach ein paar Wochen bei seinem alten Regiment als Adjutant der 20. Feldartillerie-Brigade eingesetzt. Im Frühjahr 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er jetzt als Adjutant zum Befehlshaber der Artillerie der Reichswehr-Brigade 10. Ab dem Herbst 1919 wurde er dann bei diesem als Ordonanzoffizier eingesetzt. Anfang Mai 1920 wurde er dann in das Reiter-Regiment 13 versetzt. Diesem gehörte er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 an. Bei der Bildung vom 100.000 Mann-Heer der Reichswehr wurde er dann in das 13. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 1. März 1923 wurde er dann zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1924 bei der 1. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover verzeichnet. Im Frühjahr 1925 wurde er beim Regimentsstab vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover eingesetzt. Im Herbst 1925 wurde er dann als Chef der 4. Eskadron vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Lyck versetzt. Am 1. April 1929 wurde er dann als Chef der Ausbildungs-Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Hannover versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er in die 4. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt und damit auch Standortältester von Lüneburg. 1932 gehörte er dann zum Regimentsstab vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover. Am 1. Juni 1933 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er dann in den Stab der Heeresdienststelle Kassel versetzt. Nach der Enttarnung des Stabes im Frühjahr 1935 gehörte er dann zum Generalstab vom Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel. Bei diesem wurde er am 1. Januar 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur der I. Abteilung vom Kavallerie-Regiment 15 in Neuhaus (Kreis Paderborn) ernannt. Am 1. März 1938 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Edwin Graf von Rothkirch und Trach zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 15 in Paderborn ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1938 zum Oberst befördert. Er behielt sein Kommando über das Regiment bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 und damit bis zu dessen Auflösung. Er wurde dafür am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 167 ernannt. Mit seinem Regiment bezog er nach der Aufstellung zuerst Stellungen in der Eifel. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Verband der 86. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Danach verblieb er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe in Frankreich. Im Sommer 1941 verlegte er mit seinem Regiment im Divisionsverband an die Ostfront. Dort führte er das Infanterie-Regiment 167 dann im Mittelabschnitt ins Gefecht. Er trug bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Für seine Führung des Regiments wurde ihm am 2. Januar 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher gab er am 1. Mai 1942 sein Kommando über das Infanterie-Regiment 167 ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 10. Mai 1942 wurde er dann für zwei Monate mit der Führung der 342. Infanterie-Division beauftragt. Auch diese befand sich im Mittelabschnitt der Ostfront im Einsatz. Anfang Juli 1942 gab er seine Führung an Generalmajor Paul Hoffmann zurück. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Am 10. September 1942 wurde er dann zum Kommandeur der neuen 391. Feld-Ausbildungs-Division ernannt. Er führte diese weiter in Mittelrussland im Raum von Witebsk. Im Januar 1943 war er damit verantwortlich für die erfolgte Erschießung von Zivilisten in der Nähe der Bahnstation Shumilino bei Podolsk im Zusammenhang mit dem Partisanenkampf. Im März 1944 wurde seine Division aufgelöst und er wurde daher jetzt zum Kommandeur der 391. Sicherungs-Division z.b.V. ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1943 zum Generalleutnant befördert. Anfang September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur der 52. Sicherungs-Division ernannt. Am 1. Oktober 1944 wurde er auch zum Kommandant von Libau ernannt. Bei Kriegsende geriet er dann in sowjetische Gefangenschaft. Er wurde dann in der Sowjetunion vor dem Militärgericht vom baltischen Militärbezirk angeklagt und am 3. Februar 1946 zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am gleichen Tag öffentlich vor sehr vielen Zuschauern in Riga vollstreckt. Er wurde an diesem Tag gemeinsam mit SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei Friedrich Jeckeln, Generalleutnant Siegfried Ruff, Generalmajor Bronislaw Pawel, Generalmajor Friedrich Werther, Generalmajor Hans Paul Küpper und SA-Standartenführer Alexander Becking gehängt. Der ebenfalls zum Tod durch den Strang verurteilte Generalleutnant Wolfgang von Ditfurth wurde nicht mit gehängt, sondern starb wenige Wochen später eines natürlichen Todes. Albrecht war der jüngere Bruder vom 1944 gefallenen und posthum beförderten Generalmajor Constantin Baron Digeon von Monteton.