Werther, Friedrich

 

* 29. Dezember 1890, Benndorf im Saalkreis

† 3. Februar 1946, Riga (hingerichtet)

 

 

Friedrich Werther war der Sohn des Rittergutsbesitzers Hermann Werther und dessen Ehefrau Lina, geborene Göschel. Am 23. Februar 1913 trat er als Fahnenjunker in das Füsilier-Regiment von Steinmetz (Westpreußisches) Nr. 37 ein. Im Anschluss besuchte er die Kriegsschule Glogau. Er wurde am 20. November 1913 zum Fähnrich. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 19. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Zu Beginn des Krieges wurde er in der 9. Kompnaie vom Füsilier-Regiment von Steinmetz (Westpreußisches) Nr. 37 eingesetzt. Ab dem 5. August 1915 wurde er als Kompanieführer im II. Ersatzbataillon vom Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 37 eingesetzt. Am 15. Februar 1916 wurde er als Führer der 7. Kompanie vom Infanterie-Regiment Nr. 345 verwendet. Am 25. Juli 1917 wurde er zum MG-Offizierausbildungskommando in Olita kommandiert. Während des Krieges wurde er mehrere Male z.T. schwer verwundet. Am 29. November 1918 kam er dann als Adjutant zum Bezirkskommando Liegnitz. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehört er im Frühjahr 1920 als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 6. Am 26. Mai 1920 wurde er während der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr mit dem Charakter eines Oberleutnants verabschiedet.

Er trat dafür zur Sicherheitspolizei in Berlin über, wo er am 13. Juli 1921 zum Polizei-Oberleutnant ernannt wurde. Am 6. Juli 1922 heiratete er Nora Teuber. Im Jahr 1923 wurde sein Sohn geboren. Am 1. Juli 1923 folgte die Beförderung zum Polizeihauptmann. Bei der Polizei Berlin diente er als Hundertschaftsführer und Reviervorsteher. Am 1. Januar 1933 wurde er zum stellvertretenden Kommandeur der Landespolizei Cottbus ernannt. Am 1. Januar 1934 wurde er als solcher zum Polizei-Major befördert. Am 1. Februar 1934 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Stab vom Polizei-Regiment Blücher versetzt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 15. Oktober 1935 in das Heer übernommen. Er wurde dabei als Major mit einem Rangdienstalter von 1. Mai 1935 zum Stab vom Infanterie-Regiment 48 nach Neustrelitz versetzt. Am 1. April 1936 wurde er zum Chef der 6. Kompanie vom Infanterie-Regiment 48 in Neustrelitz ernannt. Am 1. Mai 1937 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 5 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur des neu aufgestellten Infanterie-Ersatz-Infanterie-Regiment 5 ernannt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 185. Am 1. März 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 2 ernannt. Am 31. Oktober 1940 wurde er zum Kommandeur vom Schützen-Ersatz-Regeiment 85 ernannt. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. September 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt, dabei wurde er dem Wehrkreis VIII zugeteilt. Am 1. Mai 1943 wurde er zum Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord versetzt. Von diesem wurde er zur Kommandantur Pleskau kommandiert. Am 1. August 1943 wurde er dann zum Kommandant der Feldkommandantur 189 (FK 189) ernannt. Am 1. September 1943 wurde er dann zum Kommandant der Feldkommandantur 186 (FK 186) ernannt. Ab dem 1. Oktober 1944 war er dann als Kommandeur der Küstenverteidigung Riga im Einsatz. Am 1. März 1945 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 8. Mai 1945 geriet er in russische Gefangenschaft. Er wurde dann in der Sowjetunion vor dem Militärgericht vom baltischen Militärbezirk angeklagt und am 3. Februar 1946 zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am gleichen Tag öffentlich vor sehr vielen Zuschauern in Riga vollstreckt. Er wurde an diesem Tag gemeinsam mit SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei Friedrich Jeckeln, Generalleutnant Siegfried Ruff, Generalmajor Bronislaw Pawel, Generalleutnant Albrecht Baron Digeon von Monteton, Generalmajor Hans Paul Küpper und SA-Standartenführer Alexander Becking gehängt. Der ebenfalls verurteilte Generalleutnant Wolfgang von Ditfurth wurde nicht mit gehängt, sondern starb wenige Wochen später eines natürlichen Todes.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.