Sonderstab Oberst Niemann
Kommandeur der Nebeltruppe 1
Werfer-Brigade
1
Volks-Werfer-Brigade 1

 

Feldpostnummern: 1942 wurde der Stab als Kommandeur der Nebeltruppe 1 in die Feldpostübersicht eingetragen. Am 5. Juli 1944 wurde der Stab dann in den Stab der Werfer-Brigade 1 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer
Stab 44518

Der Sonderstab Oberst Niemann wurde am 5. März 1942 in Celle, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Der Stab wurde als Heerestruppe zur koordinierten Führung der Werfereinheiten aufgestellt. Der Stab wurde dann auch auf die Krim verlegt und dort der 11. Armee unterstellt. Am 27. April 1942 erging die Verfügung zur Umbenennung des Stabes. Am 16. Mai 1942 erfolgte dann auch die Umbenennung zum Kommandeur der Nebeltruppe 1. Dem Stab wurden truppendienstlich und taktisch alle Einheiten der Nebeltruppe dort unterstellt. Dies waren das schwere Werfer-Regiment 1, das Werfer-Regiment 70 und die Werfer-Abteilungen 1 und 4. Im Mai 1942 war die Brigade an der Eroberung der Halbinsel Kertsch beteiligt. Im Juni 1942 war die Brigade an dem Angriff und der Eroberung von Sewastopol beteiligt. Im Juli und August 1942 wurde der Brigadestab über den unteren Don an die Kaukasus-Front verlegt. Dort wurde die Brigade der 1. Panzerarmee unterstellt. Im Bereich der 1. Panzerarmee waren jetzt das schwere Werfer-Regiment 1, das Werfer-Regiment 52, das Werfer-Regiment 54 und das Werfer-Lehr-Regiment 1 im Einsatz. Letzteres wurde im August 1942 zur Heeresgruppe Nord abgegeben. Die ersten drei Regimenter wurden jetzt zur Verfolgung über den unteren Don eingesetzt. Der Vormarsch in den Kaukasus erfolgte aus dem Raum Rostow über Woroshilowsk - Pjatigorsk - Mosdok. Im September 1942 wurde der Kommandeur des Stabes Oberst Niemann versetzt, sein Nachfolger wurde Oberst Grothe. Von Oktober 1942 bis Dezember 1942 wurde die Brigade bei Kämpfen im Terekgebiet eingesetzt. Der Kampfraum war dabei Naltschik - Orshonikidse. Während des flüssigen Vormarsches kamen die Einheiten weniger zum Einsatz. Gelegentlich standen dem Einsätze gegen Widerstandszentren gegenüber. Vereinzelt wurden auch Batterien bei den Vorausabteilungen eingeteilt und kamen dort zum Einsatz. Im Terekgebiet wurden die Regimenter auseinander gerissen und abteilungsweise Divisionen unterstellt. Einige Abteilungen wurden bei rumänischen Verbänden als Korsettstangen verwendet und übernahmen dabei auch infanteristische Aufgaben. Im Dezember 1942 wurde das Werfer-Regiment 54 dem Stab entzogen und zum Entsatzversuch auf Stalingrad eingesetzt.

Ende Dezember 1942 bzw. Anfang Januar 1943 begannen die Rückzüge. Dabei setzte sich die I./s. WR 1 und das WR 52 (ohne I. Abteilung) aus dem Zentralkaukasus auf den unteren Don bei Rostow ab. Das s. WR 1 (ohne I.) und die I./WR 52 setzten sich in den Kubanbrückenkopf ab. Anfang Februar 1943 waren dem Brigadestab bei der 1. Panzerarmee nur die I./s. WR 1 und das WR 52 (ohne I. Abteilung) unterstellt. Ab Mitte Februar 1943 war dann auch das, nach dem gescheiterten Entsatzversuch von Stalingrad zurückgekehrte, WR 54 dem Stab wieder unterstellt. Ende Februar 1943 und Anfang März 1943 wurden die nicht mehr einsatzbereiten Teile vom WR 52 und WR 54 zur Auffrischung in den Raum Berditschew verlegt. Der Stab verblieb bei der 1. Panzerarmee und übernahm verschiedene Sonderaufgaben. Im gleichen Zeitraum nahmen die eingesetzten Teile des WR 52 an der Schlacht zwischen Donez und Dnjepr teil. Das zog sich bis April 1943 mit den Abwehrkämpfen im Raum Artemowsk - Isjum - Slawjansk am Donez hin. Ende April 1943 wurde der Brigadestab zur Armee-Abteilung Kempf verlegt. Dem Brigadestab unterstanden Ende April 1943 das WR 52 und das WR 54 nach Auffrischung und Zuführung der eingesetzten Teile im Raum Charkow. Dazu kam ebenfalls im Raum Charkow noch das s. WR 1 nach Räumung des Kubanbrückenkopfes. Im Mai und Juni 1943 wurden Teile dieser drei Regimenter bei den Stellungskämpfen am Donez eingesetzt. Im Raum südlich Charkow fand Ende Juni 1943 eine Vorführung vor türkischen Offizieren statt, an der auch der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall von Manstein, teilnahm. An der Übung nahmen einzelne Batterien teil. Im Juli 1943 nahmen das WR 52, das WR 54 und das s. WR 1 im Raum Bjelgorod an der Angriffsschlacht südlich Kursk teil (Unternehmen Zitadelle). Die Regimenter wurden dabei konzentrisch im Schwerpunkt eingesetzt. Das WR 54 wurde weiter bei der 8. Armee eingesetzt. Ende Juli bzw. Anfang August 1943 wurden der Brigadestab mit dem s. WR 1 und dem WR 52 in Eilmärschen an die Mius-Stellung verlegt. Dies geschah zur Verhinderung eines feindlichen Durchbruchs. Die Brigade wurde damit wieder der 1. Panzerarmee unterstellt. 2 Regimenter wurden jetzt dem II. SS-Panzer-Korps unterstellt. Im August 1943 wurden dann der Brigadestab mit dem s. WR 1 und dem WR 52 wieder in den Raum Charkow verlegt. Dort wurde die Brigade wieder der 8. Armee unterstellt und erhielt das WR 54 zurück. Der August 1943 und der September 1943 brachte für die 3 Regimenter der Brigade Abwehrschlachten in Südrussland, um Charkow, westlich Charkow und östlich von Kiew. Danach folgte das Absetzen auf den Dnjepr - Poltawa - Kirowograd. Die II. und III. Abteilung vom s. WR 1 wurden auf 30-cm-Werfer umbewaffnet. Im Oktober 1943 wurde das WR 55 dem Brigadestab zeitweise unterstellt. Der Stab wurde im November 1943 der 4. Panzerarmee in den Raum westlich Kiew zugeführt. Dabei behielt er das s. WR 1 in der Unterstellung, gab aber das WR 52 und das WR 54 ab. Dafür erhielt der Stab das WLR 1 und das WR 57 unterstellt. Im November und Dezember 1943 nahmen die Regimenter an der Abwehrschlacht im Raum Kiew - Shitomir teil. Durch die ständigen Abwehrkämpfe, besonders in der 2. Hälfte des Jahres 1943 waren die Einheiten der Brigade personell und besonders in ihrer Motorisierung stark geschwächt. Eine Abteilung bestand nur noch aus etwa 2 Batterien.

Im Januar 1944 nahmen die Regimenter an der Abwehrschlacht bei Shitomir und Berditschew teil. Am 7. Januar 1944 erging die Verfügung zur Umgliederung des Stabes. Anfang Februar 1944 wurde der Stab mit dem s. WR 1 und dem WR 57 zur 1. Panzerarmee in den Raum Uman verlegt und dieser unterstellt. Das WLR 1 verblieb bei der 4. Panzerarmee. Der Stab erhielt bei der 1. Panzerarmee das WR 54 zusätzlich unterstellt. Die 3 Regimenter wurden dann im Februar 1944 bei der Abwehr- und Durchbruchsschlacht westlich von Tscherkassy eingesetzt. Ein geschlossener Einsatz der Verbände war in dieser Zeit kaum möglich, da die Verbände durch weitere Ausfälle stark geschwächt wurden. Auf Befehl der Heeresgruppe Süd mussten die Regimenter Gefechtsfahrzeuge zum Transport von Infanterie abstellen. Dadurch erlitten die letzten noch voll einsatzbereiten Kfz erheblichen Schaden. Am 1. März 1944 wurde er dann bei der Heeresgruppe Süd auch zum Stab der Werfer-Brigade 1 umgegliedert. Jetzt unterstanden dem Stab fest die Werfer-Regimenter 1 und 57. Anfang März 1944 wurden die Brigade und das WR 54 durch Verschiebung der Armeegrenzen der 8. Armee unterstellt. Sie blieben weiterhin im Raum nördlich Uman im Einsatz. Für die Brigade folgten jetzt die Abwehrschlacht bei Uman und Rückzugskämpfe zum Bug. Bei der Abwehrschlacht gelangten der Stab, das s. WR 1 und Teile vom WR 57 in den Bereich der 1. Panzerarmee im Raum Hotin, Kamenesk-Podolsk. Die Masse des WR 57 blieb bei der 8. Armee. Ende März 1944 und Anfang April 1944 war die Brigade ohne die Masse des WR 57 an der Abwehrschlacht im Raum Winniza - Jampol - Tschernowitz beteiligt. Danach folgten Durchbruchskämpfe bei Kamenez-Podolsk. Dabei wurden Teile der Brigade im infanteristischen Einsatz verwendet. Der Brigadekommandeur wurde als Kampfkommandant von Hotin eingesetzt. Bei den Rückzugskämpfen im Monat März 1944 war eine ordnungsgemäße Führung der Brigade nicht mehr möglich. Sie litt unter hohen personellen und materiellen Ausfällen. Zum Einsatz konnten nur noch einzeln zusammengestellte Batterien kommen. Durch tiefe feindliche Ein- und Durchbrüche wurden Teile der Brigade versprengt. Auf Befehl des OKH mussten versprengte Gruppen zu den Ersatztruppenteilen in Marsch gesetzt werden. Der Brigadestab mit Teilen des s. WR 1 und Teilen vom WR 57 gelangten im April 1944 in das Generalgouvernement. Dort wurden diese Teile dann Ende April 1944 auf die Bahn verladen und im Bahntransport in den Raum Hameln - Hildesheim verlegt. Die bei den Ersatzeinheiten befindlichen Versprengten wurden bereits vorher durch den Ia der Brigade gesammelt und als Vorkommando in diesen Raum verlegt. Während der Wiederaufstellung wurde die Brigade dem Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps unterstellt. Vom 1. bis zum 8. August 1944 wurde die gesamte Brigade nach der Auffrischung in Verladebahnhöfen im Raum Hameln - Hildesheim - Elze auf die Eisenbahn verladen. Von dort verlegte die Brigade im Eisenbahntransport nach Ostpreußen. Die Ausladung der Brigade erfolgte im Raum Insterburg. Die Brigade wurde jetzt der 3. Panzerarmee zugeführt und versammelte sich im Raum Ebenrode. Die als ersten eingetroffenen Teile wurden vom 5. bis zum 8. August 1944 bereits beim XXXX. Panzerkorps eingesetzt. Vom 9. bis zum 12. August 1944 wurde dann die gesamte Brigade beim XXXX. Panzerkorps eingesetzt. Sie kam dabei im Abschnitt der Panzergrenadier-Division Großdeutschland beim Angriff und der Wiedereroberung von Wilkowischken zum Einsatz. Am 13. August 1944 wurde das XXXX. Panzerkorps herausgelöst und in den Raum Tauroggen verlegt. Dafür übernahm das XXVI. Armeekorps den Abschnitt. Das s. WR 1 ohne seine II. Abteilung blieb bis zum 22. September 1944 in dem Abschnitt auch dem XXVI. Armeekorps unterstellt und wurde weiter bei Stellungskämpfen im Raum Wilkowichken eingesetzt. Der Brigadestab verlegte dagegen ab dem 13. August 1944 bis zum 15. August 1944 mit dem WR 57 und der II. Abteilung vom s. WR 1 über Tilsit und Tauroggen in den Raum Skaudville. Auch dort wurde die Brigade dem XXXX. Panzerkorps unterstellt. Vom 16. August 1944 bis zum 22. September 1944 wurde die Brigade bei Angriffs- und Abwehrkämpfen in Litauen und Lettland eingesetzt. Vorübergehend wurde die Brigade dabei auch dem XXXIX. Panzerkorps unterstellt. Die Brigade wurde in den Abschnitten der 5.. 7. und 14. Panzer-Division und der Panzergrenadier-Division Großdeutschland eingesetzt. Vom 23. bis zum 25. September 1944 wurde das s. WR 1 ohne seine II. Abteilung im Bahntransport nach Polen verlegt und im Raum Krasnosielsk ausgeladen. Im gleichen Zeitraum wurde der Rest der Brigade im Bahntransport aus dem westlichen Lettland über Interburg und Allenstein ebenfalls in den Raum nördlich Krasnosielsk verlegt. Die gesamte Brigade wurde jetzt der 2. Armee unterstellt. Die Brigade verblieb bei dieser Armee bis zum Kriegsende. Vom 26. bis zum 30. September 1944 wurde die gesamte Brigade im Abschnitt der 292. Infanterie-Division westlich von Ostrolenka bei Abwehrkämpfen am Narew eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1944 bis zum 3. Oktober 1944 verlegte die gesamte Brigade im Eisenbahntransport, teils auch im Landmarsch, in den Raum Nasielsk. Dort wurde die Brigade dem XX. Armeekorps zugeführt. Vom 4. Oktober 1944 bis zum 10. Oktober 1944 wurde die gesamte Brigade dem XX. Armeekorps unterstellt. Gemeinsam mit der 35. und 252. Infanterie-Division wurde die Brigade jetzt zum Angriff auf den feindlichen Brückenkopf östlich von Nasielsk angesetzt. Bei diesem Angriff, welcher mit starker Panzerunterstützung geführt wurde, kämpfte die Brigade gemeinsam mit der Werfer-Brigade 6. Es gelang aber nicht den Brückenkopf komplett auszuräumen. Ab dem 11. Oktober 1944 wurde der Brigadestab und das s. WR 1 weiter bei Abwehrkämpfen am Narew östlich von Nasielsk unter dem XX. Armeekorps eingesetzt. Das WR 57 wurde an diesem 11. Oktober 1944 zum nördlich benachbarten Armeekorps verlegt und dort im Raum Pultusk - Makow eingesetzt. Ab Ende Oktober 1944 wurde die III. Abteilung vom WR 57 wieder beim Brigadestab östlich von Nasielsk eingesetzt. Nach der Anfang November 1944 einsetzenden Winterruhe wurde ein tief gegliedertes Verteidigungssystem an der Narew-Front angelegt. Die Batterie und Gefechtsstände befanden sich in ausgebauten Winterstellungen. Anfang November 1944 waren der Regimentsstab, sowie die I. und II. Abteilung vom s. WR 1 im Abschnitt der 252. Infanterie-Division und der 542. Volks-Grenadier-Division eingesetzt und mit diesen auf Zusammenarbeit angewiesen. Die III. Abteilungen vom WR 57 und s. WR 1 wurden im Abschnitt der 35. Infanterie-Division eingesetzt. Im November 1944 wurden bei den Abteilung Versorgungsbatterien aus den leichten Kolonnen und Trossen der Batterien gebildet. Im November 1944 wurde auch der Brigadestab zur Volks-Werfer-Brigade 1 umbenannt.

Anfang Januar 1945 wurde der Ia der Brigade, Hauptmann Feldmann, zu einem Lehrgang kommandiert. Dafür übernahm der Führer der I. Abteilung des WR 57, Hauptmann Friedel, vorübergehend bis zum 17. Februar 1945 den Posten des Ia und Hauptmann Knye wurde dafür Führer der Abteilung. Am 14. Januar 1945 endete die Ruhe am Narew-Brückenkopf. Kurz nach den Angriffen an der Weichsel trat der russische Gegner auch hier zum Angriff an. Vom 14. Januar 1945 bis zum 27. Januar 1945 machte die Brigade Rückzugskämpfe vom Narew bis an die untere Weichsel mit. Der Stab ging dabei mit der III. Abteilung vom WR 57 über Nasielsk, Plöhnen, Lipno, Gollup nach Graudenz. Die Regimenter gingen im Bereich ihres Korps zurück. Bereits in den ersten Tagen waren große Verluste zu verzeichnen und bei einigen Abteilungen wurden die einsatzbereiten Teile zu einer Batterie zusammengelegt. Die restlichen Soldaten wurden wurden zu Kampfgruppen zusammengefasst und infanteristisch bei verschiedenen Divisionen eingesetzt. Vom 28. Januar 1945 bis zum 10. Februar 1945 nahm die Brigade an den Abwehrkämpfen an der Weichsel im Raum Neuenburg - Graudenz - Schwetz teil. Am 10. Februar 1945 wurden die infanteristisch eingesetzten Teile der Brigade auf Befehl des OKH aus der Front herausgelöst. Die mit Werfern eingesetzten Teilen blieben teilweise im Einsatz. Der Brigadestab trat zum AOK 2 und wurde dem HArko 318 unterstellt. Der Brigadestab wurde jetzt bis zum 6. März 1945 in Berent stationiert. Die Regimenter wurden bis zum 20. Februar 1945 im Raum westlich Preußisch Stargard unter Zuführung von personellen und materiellem Ersatz neu gegliedert. Ab dem 20. Februar 1945 wurden die Regimenter dann bei verschiedenen Armeekorps im Zuge der Straße Konitz - Preußisch Stargard eingesetzt. Am 1. März 1945 wurde der Brigadestab mit dem WR 57 dem XXXXVI. Panzerkorps unterstellt. Von diesem wurde die Brigade im Raum westlich Zoppot und Danzig bei Abwehrkämpfen eingesetzt. Am 22. März 1945 wurde die gesamte Brigade im Kessel von Danzig eingeschlossen. Der Brigadekommandeur, Generalmajor Grothe, wurde vom 22. März 1945 bis zum 29. März 1945 für Sonderaufgaben zum AOK 2 (Weichsel) kommandiert. Die Führung der Brigade übernahm zwischenzeitlich der Ia. Eigentlich sollte das WR 57 noch zum VII. Panzerkorps in Marsch gesetzt werden. Ab dem 26. März 1945 wurde die gesamte Brigade vor, um und in der Festung Danzig unter dem XXVII. Armeekorps eingesetzt. Am 27. März 1945 wurde Danzig aufgegeben und sämtliche Teile auf die Weichselniederung östlich von Danzig zurückgenommen. Ab dem 27. März 1945 nahm die komplette Brigade bis zum 3. April 1945 unter dem XXVII. Armeekorps an den Abwehrkämpfen um die Weichselniederung teil. Ab dem 4. April 1945 unterstand die Brigade dann dem XXIII. Armeekorps, nachdem dieses den Abschnitt übernommen hatte. Am 10. April 1945 ließ der Druck des Gegners nach. Es wurden jetzt Verteidigungsstellungen angelegt und die Batterien und Gefechtsstände waren wieder in ausgebauten Stellung untergebracht. An diesem 10. April 1945 sollte die Brigade mit Oberst Selle auch einen neuen Kommandeur erhalten, aber dieser traf nie ein. Der eigentlich versetzte Generalmajor Grothe verblieb bei der Brigade und geriet in russische Gefangenschaft, obwohl ihm vom Oberbefehlshaber der AOK 2 (Weichsel) die Genehmigung zum Verlassen des Einschließungsring erteilt worden war. Im Verlauf des Monats April 1945 nahm die Brigade versprengte Teile der Werfer-Brigade 2 auf und gliederte diese ein. Sie waren über Pillau und die Frische Nehrung in den Einschließungsring gelangt. Der Brigadestab und die Masse des s. WR 1 und Teile vom WR 57 wurden weiterhin beim XXIII. Armeekorps eingesetzt. Die III. / WR 57 und Teile des s. WR 1 wurden beim XVIII. Gebirgs-Armeekorps östlich der Weichsel zwischen Weichsel und Frischem Haff eingesetzt. Ab dem 1. Mai 1945 wurde die Brigade planmäßig nach Hela übergesetzt. Begonnen wurde mit den nicht benötigten Trossen. Ab dem 4. Mai 1945 folgten dann auch die Gefechtsteile. Im Zuge dieser Aktion wurde die Masse der Brigade bis zum 7. Mai 1945 nach Hela eingeschifft. Von Hela konnte die ganze Brigade aber nicht mehr eingeschifft werden. Am 8. Mai 1945 wurden noch die I. und II. / Werfer-Regiment 57 und die II. / schweres Werfer-Regiment 1, zusammen etwa 1.000 Mann, eingeschifft und über die Ostsee nach Schleswig-Holstein verlegt. Die in der Weichselniederung verbliebenen Teile der Brigade wurde ebenso wie der auf der Halbinsel Hela verbliebene Teil in die russische Gefangenschaft geführt.

Für die Ersatzgestellung des Brigadestabes war anfangs die Nebel-Ersatz-Abteilung 1 in Celle, Wehrkreis XI, zuständig. Ende 1942 übernahm dann die Werfer-Ersatz-Abteilung 2 diese Aufgabe..

Kommandeure:

Oberst Niemann Aufstellung - September 1942

Generalmajor Grothe September 1942 - Ende

Oberst Selle 10. April 1945 (befohlen, aber nie durchgeführt)