Generalkommando Dehner
LXIII. Armeekorps (63.)
1. Einsatz und Unterstellung:
Das Generalkommando Dehner wurde im Herbst 1944 aus dem Stab des Befehlshabers im Heeresgebiet Südfrankreich aufgestellt und am 14. November 1944 als Generalkommando des LXIII. Armeekorps etatisiert. Das Korps bildete die südliche Flanke der deutschen Westgrenze und lehnte sich an die Schweizer Grenze an. Am 18. November stießen alliierte Verbände durch die burgundische Pforte und öffneten so den Weg in die elsässische Tiefebene. Am 20. November wurde Belfort durch französische Einheiten besetzt und das Korps baute östlich der Stadt eine neue HKL auf. Am Abend des 24. November befand sich die front des Korps in der Linie Rimbach - Masevaux - Reppe - Montreux Vieux. Unter ständigen alliierten Angriffen und schweren Verlusten ging das Korps bis zum 10. Dezember 1944 auf die Linie Thann - Südrand St. André - südlich von Straßburg - Südteil Nonnebruchwald - Westrand Reiningen zurück. Am 14. November hatte das Korps noch eine Kampfstärke von 9.280 Mann. An diesem Tag ging nach schweren Kämpfen der Ort Thann verloren. Zum Jahreswechsel 1944/45 flauten die Kämpfe im Bereich des Korps merklich ab. Es folgten Spähtrupp- und Aufklärungs-Unternehmungen, bis die alliierten Angriffe Mitte Januar 1945 wieder zunahmen. Im Allgemeinen blieb die Frontlinie des Korps um Mühlhausen jedoch unverändert. Anfang Februar 1945 ging das Korps auf den Rhein-Rhone-Kanal zurück. Am 7. Februar bezog es die Linie Le Gross - Grein - 500 m westlich von Rümersheim - 500 m westlich von Bantzenheim - Hardt-Kanal - Weggabel südwestlich von Ottmarsheim - Rhein-Brückenkopf Neuenburg abzusetzen. Der Rhein-Brückenkopf von Neuenburg wurde am 8. Februar von alliierten Truppen angegriffen und eingedrückt. Am 10. Februar 1945 wurde die 19. Armee umgegliedert. Dabei schied das LXIII. Armeekorps aus dem Armeebereich aus und verlegte zur 1. Fallschirmarmee an den Niederrhein. Mitte März 1945 war das Korps im Raum zwischen Duisburg und Essen bis in den Raum Bottrop. Das Korps geriet in den Ruhrkessel, wo es im April 1945 vernichtet wurde.
1944
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
14. November | 19. Armee | G | Oberrhein, Elsaß (Lagekarte) |
15. Dezember | 19. Armee | OB Oberrhein | Oberrhein, Elsaß |
1945
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | 19. Armee | OB Oberrhein | Oberrhein, Elsaß |
30. Januar | 19. Armee | G | Oberrhein, Elsaß (Lagekarte) |
10. Februar | 1. Fallschirmarmee | H | Niederrhein (Lagekarte) |
April | Armee-Abteilung Lüttwitz | B | Ruhrkessel |
2. Kommandierende Generale:
Generalleutnant Ernst Dehner Aufstellung - 17. November 1944
General der Infanterie Gustav Höhne 18. November 1944 (nicht wirksam)
Generalleutnant Friedrich-August Schack 24. November 1944 - 13. Dezember 1944
General der Infanterie Erich Abraham 13. Dezember 1944 - Kapitulation
Chef des Generalstabes:
Oberst i.G. Hans Behle 15. November 1944 - Kapitulation
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Major i.G. Leo Volkhardt Freiherr von Wittgenstein (5. Januar 1945)
Major i.G. Meinoff Becker 1. März 1945 - Kapitulation
3. Gliederung:
15. November 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Aufklärungs-Abteilung 1000 Artillerie-Abteilung 993 II. / Regiment z.b.V. (o) Stab / Festungs-Regiment 18 Festung Belfort mit |
Arko 463 Korps-Nachrichten-Abteilung LXIII. AK Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
26. November 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt |
Arko 463 Korps-Nachrichten-Abteilung LXIII. AK Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
31. Dezember 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
269. Infanterie-Division | unbekannt |
Arko 463 Korps-Nachrichten-Abteilung LXIII. AK Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
8. Januar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
716. Infanterie-Division | Sicherungs-Regiment 99 Fla-Bataillon 808 Stab Sicherungs-Regiment 200 Aserbeidschanisches Bataillon 2. / Panzerjäger-Abteilung 269 Turkestanisches Arbeits-Bataillon Bau-Bataillon 72 Feldstrafgefangenen-Abteilung 14 Brückenkolonne B 601 (russ) |
Arko 1463 Korps-Nachrichten-Abteilung 1463 Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
29. Januar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
338. Infanterie-Division | Gebirgs-Batterie 1085 Gebirgs-Batterie 1090 Artillerie-Abteilung 1198 Beobachtungs-Abteilung 63 Sicherungs-Regiment 99 Flak-Bataillon 808 I. Zoll-Grenzschutz-Bataillon Oberrhein Stab Sicherungs-Regiment 200 MG-Bataillon 40 Heeres-Gebirgs-Bataillon 201 Stab / Regiment 2 Oberrhein Sturmgeschütz-Brigade 280 Bataillon I Oberrhein I. / Luftwaffen-Brigade Oberrhein Granatwerfer-Bataillon 21 s. IG-Kompanie 710 Feld-Kommandantur 580 Pionier-Bohr-Kompanie 34 Armee-Pionier-Schule Pionier-Bataillon 746 Stab Bau-Bataillon 72 Turkestanisches Arbeits-Bataillon Pionier-Brücken-Bataillon 601 (russ) Feldstrafgefangenen-Abteilung 14 Seilzug-Kommando I |
Arko 1463 Korps-Nachrichten-Abteilung 1463 Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
1. Februar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
338. Infanterie-Division
Kampfgruppe 716. Infanterie-Division |
unbekannt |
Arko 1463 Korps-Nachrichten-Abteilung 1463 Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
1. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Division z.b.V. 406 Teile 176. Infanterie-Division |
unbekannt |
Arko 1463 Korps-Nachrichten-Abteilung 1463 Festungs-Stamm-Abteilung LXIII. AK |
4. Literatur und Quellen:
Dieter R Bettinger: Die Geschichte der HGru G: Mai 1944 bis Mai 1945 Gebundene Ausgabe, Helios-Verlag, 2. Februar 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 5. Die Landstreitkräfte 31–70. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977