716. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 2. Mai 1941 als Division der 15.Welle durch den Wehrkreis VI. Nach beendeter Aufstellung verlegte die Division nach Frankreich und übernahm dort im Sommer 1941 eine Stellung zum Küstenschutz am Kanal. Im August 1941 befand sich der Stellungsabschnitt der Division südlich von Cherbourg von Surtainville im Norden bis Pontorson im Süden. Der Divisionsstab selbst lag in Coutances. Zu Beginn der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 verteidigte die Division einen Stellungsabschnitt Nördlich von Caen mit dem Divisionsstab in Caen. In ihrem Abschnitt lagen die britischen Landeabschnitte "Juno" und "Sword". Bis zum frühen Nachmittag des 6. Juni 1944 konnten die britischen Verbände einen zusammen hängenden Brückenkopf von ca. 25 km Breite und 3 km Tiefe gewinnen. In den folgenden Tagen wurde die Division bei den Kämpfen in der Normandie aufgerieben. Die Reste der Division wurde zur Auffrischung nach Südfrankreich verlegt. Am 22. Juni 1944 stand die Division 35 km nordwestlich von Le Mans. Bis zum 10. Juli 1944 bezog die Division einen Küstenabschnitt von der spanischen Grenze bis 5 km südlich Leucate übernommen. Der Divisionsstand lag in Thuir. Nach der alliierten Landung in Südfrankreich am 15. August 1944 erging am 17. August 1944 durch die Heeresgruppe G der Befehl zur Räumung Südfrankreichs. Beim anschließenden Rückzug nach Nordosten wurde die Division erneut zerschlagen. Am 13. September 1944 standen die Reste der Division bei Port sur Saon, schwer bedrängt durch die nachrückenden alliierten Truppen. Bis zum 1. Oktober 1944 erreichten die Reste der Division den Raum westlich Le Tholy bei der 19. Armee. In der Nahtstelle zwischen der 716. Infanterie-Division und der nördlich anschließenden 16. Volksgrenadier-Division kam es zu schweren Abwehrkämpfen. Am 1. November 1944 lag die Division nordöstlich von St. Die. Am 3. November 1944 wurden Splittergruppen, "Walküre"-Einheiten und Festungstruppen aus dem Bereich der Heeresgruppe D in die Division eingegliedert:
III./Gren.Rgt. C/V (W.K.V)
Fest.Inf.Btl. 1417
Sich.Btl. 671
Res.Jg.Btl. 38 (aus 189. Res.Div.)
Res.Gren.Btl. 163 (aus 189. Res.Div.)
Fest.M.G.Btl. 39
Fest.M.G.Btl. 61
2./Flak.Art.Abt. 741
I./Sich.Rgt. 44 (ehem. I./Sich.Rgt. 56)
Res.Inf.Pi.Kp. 521 (aus Div. 405)
Fla.Ausb.Kp. 197
Stab u. 2./Art.Abt. 28
Sich.Btl. 1009 (ehem. 1./Sich.Rgt. 196)
Sich.Btl. 726
Reste Sich.Rgt. 198
Res.J.G.Kp. 35 (aus 189. Res.Div.)
14.(Pi.)/Sich.Rgt. 194
Teile Pi.Btl.244 (aus 244.I.D.(bo))
Reste Heer.Art.Abt. (sFH/bo.) 1182
Reste Heer.Küst.Art.Rgt. 1290
Reste Heer.Küst.Art.Rgt. 1291
Res.Inf.Pi.Kp. 52 (aus 189. Res.Div.)
II./Fl.Reg.71 (Btl. Wahl)
Gren.Rgt. Bauer (aus Div. 405)
Btl. Schmidt
Btl. Jäckel
Ende des Jahres 1944 stand die Division im Brückenkopf von Colmar, nördlich der Stadt. Am 21. Januar 1945 folgte die Eingliederung weiterer Einheiten aus dem Bereich des AOK 19:
I./Gren.Rgt.C/V (Gneisenau)
Reste Fest.Inf.Btl. 1417
Reste Fest.M.G.Btl. 39
Reste Sich.Btl. 671
Stab Rest.Gren.Rgt. 28
Sich.Btl. Merker
Alarm-Rgt. Baumgartner bestehend aus Teilen von:
- Inf.Nachr.E.u.A.Btl. 14 Freiburg
- Inf.Ers.Reg. 467
- Gren.E.u.A.Btl. 14 Müllheim
- Gren.E.u.A.Btl. 335 Mülhausen
- Gren.E.u.A.Btl. 179 Traunstein
- Gren.E.u.A.Rgt. 5
- Jg.Ers.Btl. 56 Freiburg
- Füs.E.u.A.Btl. 34
- Wehrmachtsgefängnis Freiburg
III. E/V (Gneisenau)
Alarm-Btl. 111 aus Gren.E.u.A.Btl. 111 (Gneisenau)
Pi.Kp. 1/VII
Radfahr-Kp. G/V
Reste Aufkl.Abt.(mot) 1000
Bis Anfang Februar 1945 wurde die Division bei den Kämpfen um den Brückenkopf von alliierten Truppen eingeschlossen und erneut zerschlagen. Am 14. April 1945 wurde die Division in Kandern erneut aufgestellt. Sie Kämpfte im Rahmen der 19. Armee und geriet bei Kriegsende bei Kempten in amerikanische Gefangenschaft.

 

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Mai in Aufstellung     WK VI
Juni XXXII 15. Armee B Rouen
Juli Höh. Kdo. LX 15. Armee B Normandie

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXII 15. Armee B Soissons
Februar XXXVII 15. Armee B Belgien
April LX 15. Armee B Belgien
Juni LXXXIV 7. Armee B Caen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXIV 7. Armee B Caen

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXIV 7. Armee B Caen
Mai LXXXIV 7. Armee B Caen
Juni I. SS 7. Armee B Normandie (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli z. Vfg. 7. Armee B Normandie
August IV. Lw. 19. Armee G Südfrankreich
September LXIV 19. Armee G Elsaß (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXIV 19. Armee G Elsaß

 

nach Wiederaufstellung

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
14. April LXIV 19. Armee West Schwaben

 

2. Divisionskommandeure:

3. Mai 1941 Generalleutnant Otto Matterstock

1. April 1943 Generalleutnant Wilhelm Richter

Mai 1944 Generalmajor Ludwig Krug

10. Juni 1944 Generalleutnant Wilhelm Richter

14. August 1944 Generalmajor Otto Schiel

1. September 1944 Generalleutnant Wilhelm Richter

7.September 1944 Oberst Ernst von Bauer

30. Dezember 1944 Generalmajor Wolf Ewert

14. April 1945 Oberst Trompeter (m.d.F.b.)

 

3. Gliederung:

716. Infanterie-Division 1941:

Infanterie-Regiment 726

Infanterie-Regiment 736

Artillerie-Abteilung 656

Divisionseinheiten 716

 

716. Infanterie-Division 1945:

Grenadier-Regiment 706

Grenadier-Regiment 726

Grenadier-Regiment 736

Divisions-Füsilier-Kompanie 1716

Artillerie-Regiment 716

Pionier-Bataillon 716

Divisionseinheiten 716

 

4. Literatur und Quellen:

Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984, Bände 10, 11 und 12

Dieter Ose: Entscheidung im Westen 1944 - Der Oberbefehlshaber West und die Abwehr der alliierten Invasion, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1982

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631 – 800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975

Bundesarchiv / Militärarchiv, Sig MSG 109/10851: Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945