Abraham, Erich

 

* 27. März 1895, Marienburg

† 7. März 1971, Wiesbaden

Bilder/AbrahamE-1.jpg (9867 Byte)

Erich Abraham trat am 4. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Am 11. Juli 1915 wurde er beim Infanterie-Regiment Nr. 341 zum Leutnant der Reserve ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Als er am 20. Mai 1920 verabschiedet wurde, war Erich Abraham Oberleutnant. Er trat der Polizei bei und wurde Leutnant der Sicherheits-Polizei. Später kam er zur Landespolizei. Am 15. Oktober 1935 wurde er als Major in das Heer übernommen. Dabei kam er anfangs als Kompaniechef zum Infanterie-Regiment 18. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 105 versetzt. Anfang 1937 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 105 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 bezog er mit seinem Bataillon Stellungen im Westen. Am 21. November 1939 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 266 ernannt. Am 1. April 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 230 ernannt. Er führte das Regiment dann in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment auf den Balkan. Zum Sommerbeginn 1941 führte er das Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Dort wurde er dann bald zum Oberst befördert. Am 7. März 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 31. März 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 6. Juni 1942 übernahm er wieder das Kommando über sein Infanterie-Regiment 230. Er führte das Regiment auch noch bei der Umbenennung zum Füsilier-Regiment 230. Wenige Tage später gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Für die Leistungen des Regiments im Nordriegel von Stalingrad wurde ihm am 13. November 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und gleichzeitig das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber verliehen. Mitte Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Schule II für Offiziersanwärter der Infanterie in Wiener Neustadt ernannt. Vom 22. Februar 1943 bis zum 20. März 1943 besuchte er dann den 2. Divisionsführerlehrgang in Berlin. Am 1. April 1943 übernahm er die Führung  über die 76. Infanterie-Division. Dabei wurde er dann im Frühjahr 1943 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 26. Juni 1944 erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Unter seiner Führung war es der Division gelungen, einen Brückenkopf über die Latka nordwestlich von Odessa zu bilden und für die sich von Osten her durch die russischen Verbände durchschlagenden deutschen Truppen offen zu halten. Am 1. August 1944 wurde er mit der Führung des VI. rumänischen Armeekorps beauftragt, anschließend führte er ab dem 21. August 1944 den Korpsstab Abraham. Drei Tage später wurde er zum Lehrgang für Kommandierende Generale nach Hirschberg kommandiert, um im September 1944 die Führung der Gruppe Abraham (76. Infanterie-Division, 2. ungar. Ersatz-Division) zu übernehmen. Am 27. September 1944 wurde er erneut zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division, bis er am 11. Oktober 1944 erneut die Führung über die Gruppe Abraham (diesmal 76. Infanterie-Division, ungar. 12. Res-Div. und ungar. Kommandant Großwardein) übernahm. Am 21. Oktober 1944 wurde er dann erneut in die Führer-Reserve versetzt. Am 13. Dezember 1944 wurde er mit der stellvertretenden Führung des LXIII. Armeekorps beauftragt. Nach wenigen Tagen wurde ihm die Führung des LXIII. Armeekorps übertragen. Mit seiner Beförderung zum General der Infanterie zum 1. März 1945 wurde er zum Kommandierenden General vom LXIII. Armeekorps ernannt. Bei Kriegsende geriet Abraham in alliierte Gefangenschaft, aus der er am 17. August 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (13. November 1942) Eichenlaub (26. Juni 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011