Panzer-Brigade 106 "Feldherrnhalle"

 

Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Daraufhin wurde die Panzer-Brigade 106 ab dem 24. Juli 1944 auf dem Truppenübungsplatz Mielau ca. 85 Kilometer nordöstlich von Warschau, 75 Kilometer südlich Allenstein aufgestellt. Der Kern trat aus Restteilen der Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle" zusammen. Diese war Anfang Juli 1944 im Raum südöstlich Minsk zerschlagen wurden. Ein weitere großer Teil vom Personal kam von der Ersatz- und Ausbildungs-Brigade (mot.) "Feldherrnhalle" sowie durch Abgaben vom Ersatzheer. Der Stab der Brigade, mit Stabskompanie und Versorgungszug, wurden durch die Ersatzbrigade aufgestellt und durch Personal des Panzer-Regiment 11 aufgefüllt. Die Panzer-Abteilung 2106 (Panther) wurde mit 3 Kompanien neu aufgestellt durch die Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung "Feldherrnhalle" und durch jeweils eine Panzerkompanie der Panzer-Ersatz-Abteilungen 10 und 18. Das gepanzerte Panzergrenadier-Bataillon 2106 wurde mit einem Stamm von 347 Soldaten und 100 Kfz der Sammelstelle Ebenrode ( Restteile der Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle") aufgestellt. Dazu traten junge Leute vom Ersatz. Am 4. September 1944 wurde jedoch durch das OKW eine Abschließung der Ausbildung verfügt. 

Ab dem 30. August 1944 wurde die Brigade in den Raum südlich Trier abtransportiert. Von dort marschierte sie in den Raum südwestlich Thionville, für den Gegenangriff im Raum Metz - Briey. Dieser Angriff auf Briey-St. Privat und Marville schlug fehl. Die Brigade ging am 7. September 1944 zur Abwehr um Briey über. Danach folgte der Rückmarsch in den Raum südlich von Luxemburg. Beim Rückmarsch traf die Brigade bei Oberkorn - Dippach auf ein amerikanisches Panzer-Bataillon und konnte 26 Feindpanzer und 8 Panzer-Späh-Wagen vernichten. Die Brigade sichert dann im Riegel um Neudorf-Sandweiler. Die Verteidigungsaufgaben in diesem Raum nahmen die Brigade bis zum 11. September 1944 in Anspruch. Dann setzte sich die Brigade in einen Verfügungsraum südlich von Trier ab. Am 14. September 1944 marschierte die Brigade in den Raum um Groß Prunach, südlich Metz, über Merzig - Bolchen - Kurzel. Sie unternahm hier einen Gegenangriff mit Teilen der 3. Panzergrenadier-Division in Richtung Südsüdwest, gegen den Mosel-Brückenkopf um Pont-a-Mousson. Danach unternahm sie Angriffe bei Chateau Salins, auf Nomeny-Manoncourt und Landremont. Um Landremont ging die die Brigade zur Abwehr über. Diese Aufgabe übernahm die Brigade bis in die Nacht des 17. September 1944. Dann wurde die Brigade für Gegenangriffe im Abschnitt der 17. SS-Panzergrenadier-Division "Götz von Berlichingen", um Groß Prunach eingesetzt. Danach folgten Gegenangriffe und Abwehraufgaben um Kuberneck und Prunach bis zum 23. September 1944. Danach wurde die Brigade für Gegenangriffe im Raum Chateau Salins und Chambrey-Gremecey eingesetzt. . Dann folgen wieder Abwehraufgaben um Courtures bis zum 28. September 1944.In der Nacht marschiert die Brigade nach Leiningen um auf die Eisenbahn verladen und in den Raum St. Die - Laval transportiert zu werden. Nach der Entladung beginnt die Brigade mit der Aufklärung in Richtung Laval. Am 2. Oktober 1944 wird die Brigade erneut verladen und im Bahntransport in den Raum westlich Belfort gebracht. Hier unternimmt die Brigade Gegenangriffe und Abwehraufgaben um Cornimont bis zum 25. Oktober 1944. Dann marschiert die Brigade beschleunigt zur 21. Panzer-Division bei Raon, zur Bereinigung einer Frontlücke zwischen der 21. Panzer-Division und der 16. Volks-Grenadier-Division im Bereich Mortagne. Diese Aufgabe dauerte vom 26. bis zum 30. Oktober 1944. 

Danach übernahm die Brigade bis zum 9. November 1944 Abwehraufgaben westlich von Badenweiler. Dann marschierte die Brigade über Falkenberg, südöstlich von Metz. Der Brigade werden hier 42 mittlere SPW zugeführt. Danach werden der Brigade mehrmals Abwehrbereiche übertragen. Zuerst im Raum Albert und Hann an der Nied um Bechingen. Danach ab dem 12. November 1944 um Stoncourt - Adaincourt und Chanville. Ab dem 14. November 1944 ist die Brigade die Korpsreserve. In dieser Funktion macht die Brigade Gegenangriffe und übernimmt Abwehraufgaben in der Gegend südlich St. Avold bei der 1. Armee. Die Brigade verteidigt dann in der Falkenberg-Linie bis zum 19. November 1944. Danach marschiert sie nach Saarbrücken. Die Verlegung erfolgt im Bahntransport bis nach Gebweiler, 20 Kilometer nordwestlich Mühlhausen/Elsass. Am 25. November 1944 unternimmt die Brigade einen Gegenangriff am Hardtwald. Danach marschiert sie als Korpsreserve in den Raum nordöstlich Schlettstadt. Dabei unternimmt die Brigade einen Angriff auf Gertweiler - Molsheim. Später übernimmt die Brigade Abwehraufgaben um Barr, wo nach Abschuss von 13 Sherman-Panzern ein Feindeinbruch abgeriegelt werden kann. Insgesamt wurden am 28. und 30. November 1944 35 Feindpanzer nördlich Schlettstadt außer Gefecht gesetzt, davon allein sieben durch den Gefreiten Fink von der 8. Kompanie des Panzergrenadier-Bataillon 2106, mittels Panzerfaust. Im Dezember 1944 und im Januar 1945 ist die Brigade mit Abwehraufgaben und kleineren Gegenangriffen in den Abschnitten Schlettsatdt - Friesenheim und um Boofzheim. Bis zum 3. Dezember 1944 um Kayserberg und Ostheim. Für diese Kämpfe wird die Brigade am 7. Dezember 1944 im Wehrmachtsbericht genannt. Vom 12. bis zum 14. Dezember 1944 unternahm die Brigade unter anderem einen Gegenstoß auf Sigolsheim und einen Gegenangriff auf Hochkönigsburg - Bergheim. Mit der Verteidigung um Kayserberg - Sigolsheim - Urbels und Bennweiler ist die Brigade bis Ende Dezember 1944 beauftragt. Ab dem 26. Dezember 1944 ist die Brigade die Armeereserve bei Sultz. 

Anfang Januar 1945 ist die Brigade mit der Abwehr und Gegenangriffen im Brückenkopf Elsass beauftragt. Mitte Januar 1945 wird die Brigade im Raum Emmendingen kurz aufgefrischt. Zwischen dem 22. und 25. Januar 1944 unternimmt die Brigade dann wieder Gegenangriffe bei Cite Sainte Babe und Meyers Hof, bei Ensisheim nahe Kolmar. Vom 3. bis zum 7. Februar 1944 hat die Brigaden wieder Abwehrkämpfe bei Kolmar zu bestehen. Ab dem 8. Februar 1944 erfolgt die Ablösung aus den Stellungen. Vom 15. bis zum 27. Februar 1945 wird die Brigade im Bahntransport in den Raum Köln Siegburg gebracht. Vom 1. bis zum 7. März 1945 wird die Brigade um Köln und beim Kampf um Bonn und Bad Honnef eingesetzt. Vom 8. bis 12. März 1945 ist die Brigade wieder mit Abwehraufgaben um Agidienberg beauftragt. Weitere Abwehrkämpfe im Raum um Altenkirchen, um Diedorf und bei Halger fesseln die Brigade bis zum 28. März im Kampf. Anfang April 1945 zieht sich die Brigade bis zum Südrand des Ruhrkessels zurück. Die Reste der Panzer-Brigade gingen mit der Kapitulation der Heersgruppe B in amerikanische Gefangenschaft. 

Brigadekommandeure:

Oberst Dr. Franz Bäke

Major von Schkopp

Oberleutnant Sommer (m.F.b.)

Oberstleutnant Drewes

Hauptmann Pohl