26. Infanterie-Division

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1. Einsatz und Unterstellung:

Die 26. Infanterie-Division wurde am 1. April 1936 in Köln, im Wehrkreis VI, aufgestellt. Bei Kriegsbeginn wurde die Division zur Grenzsicherung an der Westgrenze im Abschnitt östlich von Echternach eingesetzt. Der Divisionsgefechtsstand befand sich später in Trier. Am 10. Mai 1940 überquerte die Division von hier aus die luxemburgische Grenze und gewann bereits am 14. Juni den Maas-Übergang im Abschnitt Diant. Anschließend drehte die Division zum Ardennenkanal ein und ging hier zur Sicherung über. Während der "Schlacht um Frankreich", der zweiten Phase des Westfeldzuges, stieß die Division am 9. Juni 1940 über die Aisne, erstürmte die Höhen von Voscq und rückte westlich der Maas an Verdun vorbei über Vouzier und Bar-le-Duc bis in das Gebiet westlich von Epinal. Nach dem Waffenstillstand verblieb die Division in Nordfrankreich und Belgien als Besatzungstruppe und wurde im Mai 1941 nach Ostpolen verlegt. Am 22. Juni 1941 überschritt die Division bei Suwalki die deutsch-russische Grenze. Anschließend marschierte die Division in den Raum südlich von Kowno und dann nach Polozk an der Düna. Von hier aus ging es unter teils unter schweren Gefechten in Richtung Smolensk weiter, wo die Division erstmals zur Abwehr übergehen mußte. Bei Beginn des deutschen Vormarsches auf Moskau im Oktober 1941 griff die Division südlich von Bjeloje nach Osten an, drehte dann nach Süden ab, um an der Schlacht um Wjasma teilzunehmen und stieß Ende November in den Raum nördlich von Staritza zwischen Tyma und der Wolga westlich von Kalinin vor. Hier traf die Division die russische Winteroffensive, so daß sie sich bis in den Raum um Rshew zurückziehen mußte. Hier mußte die Division von Januar bis Juli 1942 schwere Abwehrkämpfe bestehen. Dann wurde die Division zwischen Bolchow und Orel eingesetzt und kämpfte an wechselnden Frontabschnitten bis November. Im Januar 1943 wurde die Division in den Donbogen verlegt, um zwischen Don und Oskol den Zusammenbruch der italienischen 8. Armee zu verhindern. Dabei wurde die Division zwischen Alexejewka und Ostrogossk selbst eingeschlossen und konnte am 22. und 23. Januar 1943 bei Nowij Oskol nach Westen ausbrechen. Anschließend wurde die Division im Raum Kursk im Abwehrkampf eingesetzt und nahm im Februar 1943 an den Entlastungsangriffen aus dem Raum Staryi Oskol teil. In den Kämpfen bei Masturowo und Ssumy erzwang die Division den Ausbruch aus der von der Roten Armee erreichten erneuten Einschließung. Anschließend ging die Division nördlich von Ssumy in Stellung. Im August 1943 wurde sie in den Raum Orel verlegt und schloß sich hier den schweren Rückzugskämpfen bis in den Raum Jelnja an. Bis März 1944 folgten Stellungs- und Abwehrkämpfe im Raum Tschaussy, Mogilew und Gorki. Anschließend schloß sich die Division dem deutschen Rückzug bis zum Weichselbogen nordostwärts von Cholm an. Dabei wurde die Division zersprengt und fast vollkommen zerschlagen. Nur kleine Kampfgruppen konnten sich zu den deutschen Linien durchschlagen. Danach wurde die Division mit Befehl vom 17. September 1944 als 26. Volks-Grenadier-Division wieder aufgestellt.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg. 5. Armee C Eifel
Oktober XXIII 6. Armee B Eifel
Dezember VII 16. Armee A Eifel

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar VII 16. Armee A Eifel
Mai z. Vfg. 16. Armee A Luxemburg, Somme (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XVII 12. Armee A Aisne, Champagne (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
3. Juli XXIII 9. Armee A Belgien, Frankreich
22. Juli XXXVIII 16. Armee A Belgien, Frankreich
September XXXVIII 9. Armee A Belgien, Frankreich

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXVIII 9. Armee A Belgien, Frankreich
Mai XXXVIII 15. Armee D Belgien, Frankreich
Juni VI 9. Armee Mitte Polozk, Düna (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober VI Panzergruppe 3 Mitte Bjeloje (Lagekarte)
November VI 9. Armee Mitte Kalinin (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar VI 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
27. Juli LIII 2. Panzerarmee Mitte Bolchow, Orel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
3. November XXXV 2. Panzerarmee Mitte Bolchow, Orel (Lagekarte)
23. Dezember LIII 2. Panzerarmee Mitte Bolchow, Orel
27. Dezember z. Vfg. ital. 8. Armee B Donbogen
30. Dezember z. Vfg. königl. ung. 2. Armee B Donbogen

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar Gen.Kdo. z.b.V. "Cramer" (XI.)   B Donbogen
1. Februar z. Vfg. 2. Armee B Kursk
2. Februar Gr. "Gollwitzer" (88. ID) 2. Armee B Kursk
3. Februar VII 2. Armee B Kursk
12. Februar z. Vfg. 2. Armee B Kursk
22. Februar XIII 2. Armee Mitte Kursk (Lagekarte)
5. März VII 2. Armee Mitte Kursk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
August LIII 2. Panzerarmee Mitte Orel (Lagekarte)
September XII 9. Armee Mitte Orel
Oktober XII 4. Armee Mitte Smolensk
November XXXIX 4. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXIX 4. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte)
Februar XXVII 4. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Mai LVI 2. Armee Mitte Kowel
Juni LVI 4. Panzerarmee Nordukraine Kowel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.

 

2. Divisionskommandeure:

Generalleutnant Fritz Kühne Aufstellung - 10. November 1938

Generalleutnant Sigismund von Förster 10. November 1938 - 15. Januar 1941

Generalleutnant Walter Weiss 15. Januar 1941 - 15. April 1942

Generalleutnant Friedrich Wiese 15. April 1942 - 5. August 1943

Generalleutnant Johann de Boer 5. August 1943 - 10 August 1944

Generalmajor Heinz Kokott 10. August 1944 -

 

1. Generalstabsoffizier:

Major i.G. Franz-Eccard von Bentivegni 1. April 1938 - 1. März 1939

Oberstleutnant i.G. Alfred Tschirdewahn 1. März 1939 - Oktober 1939

Major i.G. Horst Krähe November 1939 - Mai 1940

Hauptmann i.G. Bogislav von Bonin Juni 1940 - Dezember 1940

Major i.G. Ernst Lassen Dezember 1940 - Juni 1943

Oberstleutnant i.G. Otto Egelhaaf Juni 1943 - November 1943

Oberstleutnant i.G. Gerhard Scholz November 1943 - April 1944

Oberstleutnant i.G. August Hermani April 1944 - September 1944

 

3. Gliederung:

26. Infanteriedivision (1. April 1936):

Infanterie-Regiment 77 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 78 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 79 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 26

 

26. Infanteriedivision (6. Oktober 1936):

Infanterie-Regiment 39 (Stab, I.-III., Erg.)

Infanterie-Regiment 77 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 78 (Stab, I.-III., Erg.)

Artillerie-Regiment 26 (Stab, I.-II.)

Artillerie-Regiment 62 (I.)

Panzerabwehr-Abteilung 40

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 26

 

26. Infanteriedivision (12. Oktober 1937):

Infanterie-Regiment 39 (Stab, I.-III., Erg.)

Infanterie-Regiment 77 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 78 (Stab, I.-III., Erg.)

Maschinengewehr-Bataillon 1

Artillerie-Regiment 26 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 62 (I.)

Panzerabwehr-Abteilung 26

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 26

 

26. Infanteriedivision (10. November 1938):

Infanterie-Regiment 39 (Stab, I.-III., I. Erg, II. Erg.)

Infanterie-Regiment 77 (Stab, I.-III., I. Erg, II. Erg.)

Infanterie-Regiment 78 (Stab, I.-III., I. Erg, II. Erg.)

Maschinengewehr-Bataillon 1

Artillerie-Regiment 26 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 62 (I., II.)

Panzerabwehr-Abteilung 26

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 26

 

26. Infanteriedivision (September 1939):

Infanterie-Regiment 39 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 77 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 78 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 26 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 62 (I.)

Beobachtungs-Abteilung 26

Aufklärungs-Abteilung 26

Panzerabwehr-Abteilung 26

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 26

Feldersatz-Bataillon 26

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 26

Divisions-Einheiten 26

 

26. Infanteriedivision (1943):

Füsilier-Regiment 39

Grenadier-Regiment 77

Grenadier-Regiment 78

Divisions-Füsilier-Bataillon 26

Artillerie-Regiment 26

Panzerjäger-Abteilung 26

Feldersatz-Bataillon 26

Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 26

Divisions-Einheiten 26

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 77, später Grenadier-Ersatz-Bataillon 77, zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

Jacob Moll: Regimentsgeschichte des Infanterie-/Füsilier-Regiments 39 für die Zeit von 1939 - 1945, Hrsg. Kameradschaft ehem. 39er, Düsseldorf 1968

 

Wolfgang Knecht: Die Geschichte des Infanterie-Regiments 77, Selbstverlag, Köln 1964

 

Artillerieregiment 26 mit I./sArtRgt 62: Abriß der Regimentsgeschichte 1936 - 1945, Selbstverlag, ca. 1974

 

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf
 

Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
 

Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-26/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/
Kriegsgliederungen der 2. Armee RH 20-2/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/