Sturmgeschütz-Ersatz-Abteilung 200
Sturmgeschütz-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung
200

 

Die Sturmgeschütz-Ersatz-Abteilung 200 wurde am 1. März 1941 in Schweinfurt, im Wehrkreis XIII, aufgestellt. Die Abteilung wurde aus der am 10. Februar 1941 auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog, im Wehrkreis III, gebildeten Sturmgeschütz-Abteilung 204 aufgestellt. In Ausbildungsangelegenheiten unterstand die Abteilung der Sturmgeschütz-Schule Burg. Am 1. Januar 1944 wurde die Abteilung auf den Truppenübungsplatz Schieratz im Warthegau in den Wehrkreis XXI verlegt. Bis Frühjahr 1944 erreichte die Abteilung ihren personellen und materiellen Höhepunkt. Zu dieser Zeit wurden etwa 5.000 Sturmartilleristen, darunter 150 Offiziere, ausgebildet. Im Sommer 1944 wurde eine Einsatz-Batterie bzw. Alarm-Batterie gebildet, welche erstmals im Juli 1944 anlässlich des Aufstandes in Warschau eingesetzt wurde. Die Batterie hatte aber keinen größeren Anteil an den Kämpfen und auch die Verluste blieben erfreulich niedrig. Im Spätsommer 1944 stellte die Abteilung noch eine Genesenden-Batterie und eine Kampfgruppe auf. Am 28. Dezember 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 200 umbenannt. Die Alarmbatterie, die noch mit 6 "kurzen" Sturmgeschützen und einem kleinen Tross ausgestattet war, wurde unter Oberleutnant Erker am 12. Januar 1945 nach Welun kommandiert. Am 16. Januar 1945 bekam die Batterie im Raum Warthbrück(Warthbrücken) erste Gefechtsberührung. Unter Verlust von zwei Geschützen durch Volltreffer konnte die Stellung gehalten werden. In den späten Abendstunden des 17. Januar 1945 trafen 5 weitere Kurzrohr-Geschütze unter Oberleutnant Mehrwald bei Warthbrück(Warthbrücken) ein. Am Morgen des 18. Januar 1945 gingen weitere 7 Geschütze bei einem schweren Gefecht verloren, es verblieben nur noch 2 bei der Batterie. In der folgenden Nacht gingen auch die restlichen zwei Geschütze und alle Fahrzeuge der Batterie verloren. Die Reste der Abteilung sammelte Oberleutnant Erker in einer Schule in Welun. Oberleutnant Mehrwald und viele andere infanteristisch eingesetzte Angehörige der Batterie wurden vermisst. Oberleutnant Erker erhielt vom Generalkommando die Erlaubnis sich mit den Resten in Richtung Kempen abzusetzen, wo er auf die Sturmgeschütz-Brigade 236 traf und in diese eingegliedert wurde. Die Ersatz-Abteilung 200 wurde bereits am 15. Januar 1945 erneut alarmiert und musste eine weitere Alarm-Batterie, dieses mal aus vier Geschützen bestehend, nach Radomsko verlegen. Nur 2 Mann dieser Batterie kehrten zurück und berichteten vom Einsatz. Die Ersatz-Abteilung verlegte wegen der bedrohliche Lage, da sie sich selbst nur ca. 40 Kilometer vom Geschehen entfernt befand, ohne Befehl die Genesenden-Batterie und dem jüngsten Nachersatz über Kalisch nach Westen. Die Führung übernahm der Adjutant der Abteilung, Hauptmann Groppel, welcher aber seit einer Erkundung am Ortsrand von Kalisch vermisst wurde. Die meisten Angehörigen der Abteilung erreichten aber die Sturmgeschütz-Schule Burg. Dort wurden sie mit der Ersatz-Abteilung 700 verschmolzen. Der Rest der Abteilung wurde am 18. Januar 1945 zu einer "Kampfgruppe Gruber" mit 5 Offizieren und 80 Mann zusammengefasst. Diese Kampfgruppe wurde mit 17 Sturmgeschützen ausgestattet. Zur Beweglichmachung wurden der Kampfgruppe die gerade durchziehenden Trosse der zerschlagenen Sturmgeschütz-Brigade 920 unterstellt. Die Sturmgeschütz-Brigade 920 nahm den restlichen Stab und die 60 Nachrichtenhelferinnen der Ersatz-Abteilung mit zurück. 5 der 17 Sturmgeschütze der Kampfgruppe wurden bei Niechmir eingesetzt. Was mit ihnen passierte ist unbekannt, sie fanden aber nicht mehr zur Einheit zurück. Mit den verbliebenen 12 Sturmgeschützen wurde die Kampfgruppe am 21. Januar 1945 bei Schieratz der 19. Panzer-Division unterstellt. Es folgten schwere Kämpfe im Raum Kalisch und Lissa. Bei Oderbeltsch ging die Kampfgruppe am 31. Januar 1945 über die Oder nach Westen. In den folgenden Kämpfen bei Queißen hatte die Kampfgruppe wieder einen hohen Blutzoll zu entrichten. Nach den Kämpfen bestand die Kampfgruppe nur noch aus 2 Offizieren und 30 Mann. Diese Reste wurden in Moldau auf die Bahn verladen und nach Kanth transportiert. Über Weicherau, Plaeswitz und Bockau erreichten die Reste unter Leutnant Schuster mit 15 Mann und mindestens 2 Geschützen Frauenhayn. Hier wurden sie in die Sturmgeschütz-Brigade 300 eingegliedert. Damit war die Abteilung endgültig aufgelöst.

Die Ersatz-Abteilung lieferte unter anderem für folgende Einheiten den Ersatz:

Artillerie-Abteilungen: 600;

Sturmgeschütz- bzw. Sturmartillerie-Abteilungen: 177; 184; 189; 190; 191; 192; 201; 202; 203; 204; 209; 210; 226; 237; 243; 244; 245; 249; 270; 278; 428; 600; 904; 905; 907; 912; Großdeutschland;

Sturmgeschütz- bzw. Sturmartillerie-Brigaden: 184; 190; 191; 201; 203; 210; 226; 237; 243; 249; 270; 278; 393; 600; 904; 905; 907; 912;

Kommandeure:

Major Erich Keppler Aufstellung -

Hauptmann Ulrich Brinke (i.V.) Januar 1942

Oberstleutnant Hellmut Christ Februar 1942 - April 1944

Major Rupert Gruber 12. April 1944 -

Hauptmann Brinke