Feldpostnummern ab 1941/42: Die Einheiten wurden mit dem Zusatz 22. Panzer-Division in der Feldpostübersicht eingetragen. 1941/42 wurde die Panzer-Späh-Kompanie in 5. Kompanie vom Kradschützen-Bataillon 24 umbenannt. 1942 wurde die Panzer-Pionier-Kompanie eingetragen. Die Einheiten wurden 1943 gestrichen. Dafür wurde 1943 die Kampfgruppe 22. Panzer-Division eingetragen.
Einheit | Feldpostnummer |
Divisionskommando | 32180 |
Panzer-Pionier-Kompanie | ab 1942 00194 |
Panzer-Späh-Kompanie | 43052 bis 41/42 |
Kampfgruppe 22. PD | ab 1943 21548 bis 1943 |
Stab, Nachrichten-Kompanie 140 | ab 1943 21548 A |
Kradschützen-Kompanie 140 | ab 1943 21548 B |
Stab, 1. Kompanie PGR 129 | ab 1943 21548 C |
2. und 3. Kompanie PGR 129 | ab 1943 21548 D |
4. und 5. Kompanie PGR 129 | ab 1943 21548 E |
Stab mit Werkstatt-Zug und Panzer-Kompanie | ab 1943 21548 F |
Gepanzerte Gruppe 204 | ab 1943 21548 G |
Panzerjäger-Kompanie 140 | ab 1943 21548 H |
Flak-Batterie 140 | ab 1943 21548 J |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 22. Panzer-Division wurde am 25. September 1941 in Südwestfrankreich
im Raum Niort aufgestellt. Hierzu wurde der Stab der Panzer-Brigade 101 zum Stab
der 22. Panzer-Division umgewandelt, wobei die Abteilung Ic und die
Divisions-Kartenstelle fehlten. Letztere wurde Ende Dezember 1941 aufgestellt.
Im Januar 1942 verlegte die gesamte Division zu abschließenden Verbandsübungen
auf den Truppenübungsplatz Couetquidan in der Bretagne. Ende Dezember 1941 wurde
die Verwendungsbereitschaft der Division zum 1. März 1942 befohlen. Doch bereits
am 7. Februar 1942 traf der Befehl zur Verlegung der Division in den
Südabschnitt der Ostfront ein. Die Verlegung begann am 17. Februar 1942 mit
einer Kampfgruppe, während der Rest der Division ab dem 1. März folgte. Mit der
Eisenbahn verlegte die Division nach Odessa, um von dort aus im Landmarsch auf
die Krim zu verlegen. Hier traf die Division genau auf die Offensive der
russischen 51. Armee auf die Front des XXXXII. Armeekorps im Raum östlich von
Simferopol. Daher wurde die Division mit allen Teilen, wie sie gerade auf dem
Kriegsschauplatz eintraf, an den Brennpunkten der Verteidigung eingesetzt. Nach
Abschluss dieser Abwehrkämpfe konnte die Division im April 1942 im Raum östlich
Ssimferopol gesammelt und weiter ausgebildet werden. Außerdem trafen hier die
letzten Teileinheiten der Division ein. Am 8. Mai 1942 begann die Offensive der
11. Armee gegen die russische Parpatschstellung zur Eroberung des Ostteils der
Krim. Die 22. Panzer-Division sollte nach erfolgtem Durchbruch das russische
Hinterland erreichen. Ab dem 10. Mai wurde die Division an die Front geworfen,
um nach Osten vorzustoßen. Neben der 28. Jäger- und der 170. Infanterie-Division
erreichte die Division am 24. Mai das Asow'sche Meer östlich von Kertsch. Noch
Ende Mai wurde die Division aus der Front herausgezogen und zum Donez, in den
Versammlungsraum des III. Panzerkorps südlich von Slawjansk verlegt. Ab dem 4. /
5. Juni marschierte die Division zum Aufmarsch für das Angriffsunternehmen
"Wilhelm" in den Raum südostwärts Charkow zur "Gruppe von Mackensen" (Gen. Kdo.
III. Panzerkorps und Teile 6. Armee). Aus dem Raum nördlich von Tschugujew stieß
sie am 10. Juni 1942 zusammen mit der 14. Panzer-Division in zwei Tagen bis in
den Raum nordostwärts Krasn. Armeiskoje vor. Hier konnte am 13. Juni morgens die
Verbindung zum linken, ostwärts von Charkow vorgehenden Flügel der 6. Armee
hergestellt werden und so stärkere Feindgruppen einschließen. Am 14. Juni wurden
die entscheidenden Höhen um Olchowatka, am Burluk genommen. Hier wurde die
Division am Folgetag durch die 297. Infanterie-Division abgelöst und
anschließend zurück in den Raum um Balakleja verlegt.
Am 20. Juni begann für die Division dann die Schlacht um Kupjansk. Sie griff aus
dem Raum Balakleja in Richtung Ost / Nordost an, um nach fünf Tagen den
Oskol-Abschnitt südlich von Kupjansk zu gewinnen. Nach etwa acht Tagen Ruhe
drang die 22. Panzer-Division Anfang Juli 1942, in der ersten Phase der
deutschen Sommeroffensive, weit ausholend bis Ende des Monats gegen Rostow am
Don vor und nahm an der Eroberung der Stadt teil. In dieser Zeit gab die
Division bedeutende Teile an andere Einheiten ab bzw. wurden diese Einheiten aus
dem Divisionsverband herausgelöst, so u.a. Stab Panzer-Grenadier-Brigade 22,
Stab, I. und II. / Panzergrenadier-Regiment 140, III. / Panzer-Regiment 204. Die
Abgaben bildeten die "Kampfgruppe Michalik" und wurden nicht mehr ersetzt, was die Einsatzfähigkeit der Division
erheblich schwächte. Ende Juli sammelte die Division im Raum Nowo Tscherkassk.
Ab dem 5. August marschierte die Division über Kamensk in den großen Don-Bogen
nordwestlich von Kalatsch zur 6. Armee. In den folgenden Wochen focht die
Division unter dem Generalkommando XI. und XVII. Armeekorps im großen Donbogen
im Raum nördlich Perelassowskij - südlich Kletskaja. Sie deckte dabei die
nördliche Flanke der auf Stalingrad vorgehenden 6. Armee nördlich von Kalatsch.
Mitte September 1942 wurde die Division aus der Front gezogen, um hinter dem
Don-Abschnitt des XXIX. Armee-Korps / 8. italienische Armee als OKH-Reserve
frontnah aufgefrischt zu werden, ohne die Abgabe der "Kampfgruppe Michalik" zu
ersetzen. Wegen der angelaufenen deutschen Offensive in Richtung Stalingrad kam
die Auffrischung jedoch nicht in Gang, im Gegenteil, es mußten weitere Verbände
an die 27. Panzer-Division und den Panzer-Berband 700 abgegeben werden. Auch vom
Panzer-Pionier-Bataillon 127 blieb nur noch eine Kompanie übrig.
Kurz vor Beginn der russischen Gegenoffensive zur Einkesselung der 6. Armee in
Stalingrad wurde die Division am 10. November 1942 alarmiert und in den Raum um
Kalatschew am Tschir verlegt. Bereits beim Anmarsch hatte die Division ernste
Verluste durch Marsch-Schäden. Mehr als die Hälfte der Panzer der Division
fielen aus. So war die Division am 19. November beim Losbrechen der russischen
Gegenoffensive im Versammlungsraum des XXXXVIII. Panzerkorps auf dem Nordufer
des Kurtlak eingetroffen und bereit gestellt (Raum Perelassowskij - Medweshij -
Kalatschew). An diesem Tag erhielt die Division den Befehl, den Raum Petschany
zu erreichen und diesen Raum zu verteidigen. Am 20. November wurde die Division
auf Mal. Donstsch und bis zum 25. November hinter den Tschir bei
Tschernyschewskaja zurück gedrängt. Die Division selbst hatte nach diesen
Kämpfen aufgehört, zu bestehen. Sie war in mehrere Kampfgruppen aufgesplittert
und stark geschwächt. Die Reste der Division wurden nach Norden abgedreht und am
Westufer des Tschir eingesetzt. Nachdem die Divisionsreste bei Bol,
Donschtschinskaja eingeschlossen waren, konnten diese am 24. Dezember nach Süden
auf Moroswoskaja ausbrechen. Ab dem 2. Januar 1943 marschierten die
Divisionsreste mit Masse nach Südwesten, wo beiderseits von Bystryj eine neue
Abwehrfront aufgebaut wurde. Mitte Januar 1943 fochten Kampfgruppen der Division
vor allem entlang der Bahnlinie von Morosowskaja nach Tazinskaja und im
Abwehrraum südlich davon. Anfang Februar 1943 wurde die Division um Swerdlowsk
bis Ende Februar 1943 um Krasnossjelje - Sseneschkoje eingesetzt.
Nachdem bereits am 9. Februar 1943 durch die Heeresgruppe Don die Auflösung
befohlen worden war, sollten die Reste der Division in die 6. Panzer-Division eingegliedert werden. Jedoch wurde die
Auflösung auf Befehl des XXXXVIII. Armeekorps für hinfällig und 1. März für
ungültig erklärt. Am selben Tag wurden die Versorgungstruppen in die 79.
Infanteriedivision eingliedert. Zwei Tage später wurde die Kampfgruppe der 22.
Panzer-Division direkt dem XVII. Armeekorps unterstellt und der Divisionsstab
aufgelöst. Der Befehlsgewalt wurde vom XVII. Armeekorps an Major Burgsthaler
übertragen, die Division aufgelöst und als Kampfgruppe Burgsthaler neu
aufgestellt. Diese wurde am 7. April 1943 in die 23.
Panzer-Division eingegliedert.
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
25. September | in Aufstellung | 7. Armee | D | Nordfrankreich |
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LIX | 7. Armee | D | Nordfrankreich |
Februar | XXXI | 7. Armee | D | Nordfrankreich |
März | z. Vfg. | Süd | Südrußland | |
April | z. Vfg. | 11. Armee | Süd | Krim, Kretsch |
Mai | XXX | 11. Armee | Süd | Krim, Kretsch (Lagekarte) |
Juni | III | 6. Armee | Süd | Cherson |
Juli | III | 1. Panzerarmee | Süd | Don, Rostow (Lagekarte) |
August | z. Vfg. | B | Don, Tschir | |
September | XVII | 6. Armee | B | Don, Tschir (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Dezember | XXXXVIII | Hollidt | Don | Don, Tschir |
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | XVII | Hollidt | Don | Don, Tschir |
Februar | XXXXVIII | Hollidt | Don | Donez, Mius |
März | XVII | Hollidt | Don | Donez, Mius |
2. Kommandeure:
Generalleutnant Wilhelm von Apell Aufstellung - 7. Oktober 1942
Generalleutnant Hellmut von der Chevallerie 7. Oktober 1942 - 1. November 1942
Generalleutnant Eberhard Rodt 1. November 1942 - Auflösung
3. Gliederung:
22. Panzer-Division 1942 Soll:
Panzer-Aufklärungs-Abteilung 22
22. Panzer Division 1943 Soll
Panzer-Artillerie-Regiment 140
Panzer-Aufklärungs-Abteilung 140
Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 289
Panzer-Nachrichten-Abteilung 140
22. Panzer-Division 19. November 1943 Ist
Panzer-Regiment 204 (Stab, Regimentseinheiten und I. Abteilung mit vier Kompanien.)
Panzer-Grenadier-Regiment 129 (Stab, I. (mot) und II. (gp) Bataillon sowie 9. (sIG) und 10. (Fla-) Kompanie.)
Kradschützen-Bataillon 24 (Stab, eine Panzer-Aufklärungs-Kompanie, eine leichten Schützen-Kompanie auf SPW, zwei Kradschützen-Kompanien, eine schweren Kradschützen-Kompanie sowie Versorgungseinheiten)
Panzer-Artillerie-Regiment 140 (drei gemischte Abteilungen (mot. Z.), Panzer-Beobachtungs-Batterie und Regimentseinheiten)
Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 289 (zwei Batterien 8,8-cm und eine verstärkte gemischte Batterie)
Panzerjäger-Abteilung 140 (zwei gemischte Panzerjäger-Kompanien (s. Pak / mot. Z. und Sfl.) 3. Fla-Kompanie, Sturm-Panzer-Kompanie (zehn sIG 15-cm / Sfl.) ).
Panzer-Pionier-Kompanie 140 (drei Züge / le. SPW; zwei Pi.Züge (mot), ein Zug schwere Werfer)
Feldersatz-Bataillon 140 (mit Divisionskampfschule)
Panzer-Nachrichten-Abteilung 140 (1. (Funk-) und 2. (Fernsprech-) Kompanie, leichte Nachrichten-Kolonne)
4. Literatur:
Die 22. Panzer-Division 1941 - 43 in 2 Bänden - Hrsg. im Auftrag der Trad.Gem., ca.
1970, zahlreiche Skizzen, Ganzleinen, 354 Seiten
22. Panzer-Division“ in Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten
Weltkrieg, Band 6, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2010
Rolf Stoves: Die 22. Panzer-Division, 25. Panzer-Division, 27. Panzer-Division
und die 233. Reserve-Panzer-Division: Aufstellung, Gliederung, Einsatz.
Podzun-Pallas, Friedberg 1985
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage.
Biblio-Verlag, Osnabrück 1976