Wening, Ernst Wilhelm Julius
* 7. Januar 1886, München † 11. April 1947, Munsterlager |
Ernst Wenig war der Sohn des Generalleutnant Otto Philipp Johann Wening und seiner Frau Maja, geborene Hoffmann. Am 19. Juli 1904 trat er als Einjährig Freiwilliger (Fahnenjunker) in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Kgl. Bayer. 6. Chevaulegers-Regiment "Prinz Albrecht von Preußen" nach Bayreuth. Hier wurde er am 15. Oktober 1904 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 4. Februar 1905 folgte seine Beförderung zum Fähnrich. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 8. März 1906 zum Leutnant befördert. Danach wurde er mehrere Jahre als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Bayreuth eingesetzt. Von dieser wurde er am 1. März 1911 zur Kavallerie-Telegraphenschule kommandiert. Vom 1. Oktober 1911 bis zum 31. August 1913 wurde er zur Militärreitschule kommandiert. Am 25. August 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1914 gehörte er zur 5. Eskadron seines Regiments. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 als Kommandeur der Stabswache des III. bayerischen Armeekorps eingeteilt. Vom 22. November 1915 bis zum 2. Dezember 1915 wurde er nach München und Bayreuth beurlaubt. Am 19. Mai 1916 wurde er zum Rittmeister, vorläufig ohne Patent, befördert. Vom 21. Mai 1916 bis zum 5. Juni 1916 wurde er wieder nach München und Bayreuth beurlaubt. Am 21. Juni 1916 wurde er zum 2. Adjutant der 5. bayerischen Infanterie-Division ernannt. Dies passierte unter gleichzeitiger Kommandierung zum Generalkommando mit Wirkung vom 24. Juni 1916. Ab dem 5. September 1916 wurde er als 1. Adjutant der 5. bayerischen Infanterie-Division verwendet. Am 15. Mai 1917 wurde er als Führer des II. Bataillons vom 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" eingesetzt. Am 14. Juni 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 3. August 1917 bis zum 9. August 1917 erhielt er Erholungsurlaub nach Puttbus und Farchant. Vom 30. August 1917 bis zum 11. September 1917 erhielt er bereits wieder Erholungsurlaub nach Puttbus und Farchant. Das II. Bataillon vom 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" führte er bis zum 27. Januar 1918. Vom 3. November 1917 bis zum 23. November 1917 erhielt er Urlaub nach München, Berlin und Dresden. Bereits am 8. November 1917 heiratete er die fast genau zehn Jahre jüngere Else Auguste Mathilda Knoblauch, Tochter des Kommerzienrats Bernhard Knoblauch, in Berlin. Ende Januar 1918 wurde er zum Adjutant im III. bayerisches Armeekorps ernannt. Vom 23. Mai 1918 bis zum 10. Juni 1918 erhielt er wieder Urlaub nach München, Berlin und Dresden. Vom 12. September 1918 bis zum 29. September 1918 erhielt er wieder Urlaub nach Berlin. Die Position als Korpsadjutant behielt er auch über das Kriegsende hinaus bei. Zum Ende vom Frühjahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 20. Juni 1919 wurde er zur Kommandantur von München kommandiert. Am 6. November 1919 wurde er sofort zum Inspekteur der staatlichen Polizeiwehr München beordert. Am 27. November 1919 trat er in die staatliche Polizeiwehr ein. Er wurde dort als Personalreferent bei der Landespolizeiabteilung eingesetzt. Ab dem Tage seines Eintritts in die staatliche Polizeiwehr wurde er ohne Gebührnisse beurlaubt. Am 31. Januar 1920 wurde er noch vor der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr offiziell aus dem aktiven Dienst des Heeres verabschiedet.
Am 1. Oktober 1922 wurde er bei der Landespolizeiabteilung als Polizei-Hauptmann angestellt. Privat wohnte er für viele Jahre in der 3. Etage am Habsburgerplatz 2 in München 13 und hatte die Telefonnummer 35180. Es folgten die Beförderungen zum Polizeimajor am 1. Mai 1925. Vom 29. Oktober 1928 bis zum 17. November 1928 besuchte er einen Pkw-Kurs. Ab dem 1. November 1929 wurde er als Ausbildungsreferent bei der Schutzpolizei München eingesetzt. Am 28. August 1930 wurde sein Sohn Johannes Wening geboren. Ab dem 19. März 1932 war er stellvertretender Abschnittschef vom Abschnittskommando II. Am 1. Juni 1933 wurde er zum Polizei-Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 1. Mai 1933 als Chef des Abschnitts IV der Landespolizei München verwendet. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Abschnittskommandeur des Abschnitts II der Landespolizei München ernannt. Am 1. Oktober 1934 wurde er beim Kommando der Landespolizei München eingesetzt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. April 1935 zum Polizei-Oberst befördert. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Grenzschutzabschnittskommando Regensburg kommandiert. Am 1. August 1935 wurde er in das Heer übernommen. Ihm wurde dabei als Oberst (E) dem Ergänzungsoffizierskorps zugeteilt. Seinen Dienst versah er ab dem 1. November 1935 als Ausbildungsleiter in Garmisch-Partenkirchen. Seine erste Frau starb am 25. Dezember 1935. Sein Rangdienstalter wurde am 1. November 1936 auf den 1. Februar 1934 verbessert. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Ausbildungsleiter Innsbruck kommandiert. Am 1. Juli 1938 wurde er zum Ausbildungsleiter Innsbruck ernannt. Am 31. August 1938 hat er ein zweites Mal geheiratet. Er ehelichte die jüngere Schwester seiner ersten Ehefrau, die zwölfeinhalb Jahre jüngere Mathilde Franzsika Knoblauch. Auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde Wening weiter als Ausbildungsleiter Innsbruck eingesetzt. Am 24. Dezember 1940 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 6. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Heinrich Doehla, Korück 553: "Ausgesprochene Persönlichkeit, strenge Lebens- und Berufsauffassung, selbständiges, unbestechliches Urteil. Regsam, selbsttätig, vorausschauend, gute taktische Kenntnisse und Entschlußkraft. Guter Erzieher des Offizierskorps. Freimütig. Bewertung: Füllt vorzüglich aus." Am 15. Februar 1941 wurde er zum Kommandeur der Gebirgsjäger-Ersatz-Regiment 136 in Innsbruck ernannt. Am 24. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hubert Schaller-Kalide, KG vom Stellv. XVIII. Armeekorps: "Trotz voller Anerkennung der sehr guten Leistung halte ich eine nächsthöhere Verwendung nicht für möglich." Ab dem 3. Mai 1941 wurde er mit der Führung der 715. Infanterie-Division beauftragt. Zum 1. Juni 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Gleichzeitig wurde er Kommandeur der 715. Infanterie-Division ernannt. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Leonard Kaupisch, KG Höheres Kommando XXXI: "Sehr gute Erscheinung mit ausgezeichneten Formen. Guter Blick für Ausbildung. Keine Feindbewährung. Bewertung: Füllt gut aus." Dazu ergänzte am 16. April 1942 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Taktisches Können genügt. Hat bei der neuen Aufgabe der Küstenverteidigung mit Fleiß und Verständnis schon Ausgezeichnetes geleistet." Am 20. April 1942 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 27. April 1942 Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, OB der Heeresgruppe D: "Einverstanden." Am 15. Juli 1942 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis XVII. Vom 31. August 1942 bis zum 9. September 1942 wurde er zu einem Lehrgang im Kriegsgefangenenwesen nach Wien kommandiert. Am 1. Oktober 1942 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Hans von Mayer zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XXI in Posen ernannt. Am 22. Januar 1943 folgte die Übernahme der Dienststelle des Kommandeure der Kriegsgefangenen beim Wehrmachtsbefehlshaber Ostland. Am 1. Februar 1943 erhielt er folgende Beurteilung zur vorherigen Tätigkeit von General der Artillerie Walter Petzel, KG vom Stellv. XXI. Armeekorps: "Unbedingt zuverlässiger Charakter. Vornehme Denkweise. Guter Nationalsozialist. War vor dem Feinde nicht eingesetzt. Hat sich als Kommandeur der Kriegsgefangenen sehr gut eingearbeitet und füllt seine Stelle voll aus. Ausgesprochene Anlage für erzieherische Tätigkeit. Gute Organisationsgabe. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Belassung." Am 11. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Kavallerie Walter Braemer, Wehrmachtbefehlshaber Ostland: "Hat sich in seine Stellung gut hineingefunden und verspricht diese Stelle gut auszufüllen." Am 1. Februar 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis XVIII. An diesem Tag erhielt er auch folgende Beurteilung von General der Kavallerie Walter Braemer, Wehrmachtbefehlshaber Ostland: "Als Kommandeur der Kriegsgefangenen vorzüglich bewährt. Nach Überwindung längerer Erkrankung körperlich voll leistungsfähig. Empfehlung: Kommandeur einer Sicherungs-Division oder Oberfeldkommanant." Am 15. Februar 1944 wurde er zum Bevollmächtigten General der Deutschen Wehrmacht in Italien kommandiert. Dieses Kommando wurde am 20. März 1944 wieder aufgehoben. Danach wurde er unter Belassung in der Führerreserve OKH mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant bei der Militär-Kommandantur 1013 beauftragt. Ab dem 1. Mai 1944 war er mit der Wahrnehmung der Geschäfte beim Leiter der Feldkommandantur 1013 (FK 1013), auch Kommandantur Mailand, beauftragt, ab dem 7. Juni 1944 war er Kommandant dieser Kommandantur. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, in der er am 11. April 1947 verstarb.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg,
Signatur MSG 109/10854
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Militär-Wochenblatt
Pers 6/301306