Kaupisch, Leonhard Hugo Friedrich Woldemar
* 1. September 1878, Bitterfeld † 26. September 1945, Weimar |
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Leonhard Kaupisch war der Sohn vom Postmeister und Hauptmann a.D. Hugo Friedrich Leonhard Woldemar Kaupisch und dessen Ehefrau Emilie Wilhelmine Henriette, geborene Wagner. Er trat am 18. März 1898 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Schlesisches Fußartillerie-Regiment „von Dieskau“ Nr. 6. In diesem wurde er am 8. Oktober 1898 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1899 (X8x) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Glogau eingesetzt. Im Herbst 1900 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Ein Jahr später wurde er zum 1. Oktober 1901 für etwa zwei Jahre zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule nach Charlottenburg kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er ab dem Herbst 1903 als Kompanieoffizier zur 8. Kompanie seines Regiments in Neiße. Am 1. Oktober 1904 wurde er, als Nachfolger seines älteren Bruders Hugo Kaupisch, zum Adjutant des I. Bataillons vom Schlesisches Fußartillerie-Regiment „von Dieskau“ Nr. 6 in Glogau ernannt. Diese Funktion behielt er für einige Jahre. Für seine Generalstabsausbildung wurde er am 25. Mai 1907 zum 1. Oktober 1907 zur Kriegsakademie nach Berliu einberufen. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Schröder. Etatmäßig wurde er dabei wieder der 3. Batterie in Glogau zugeteilt. Während des Kommandos wurde er am 17. September 1909 (K10k) zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr wurde er wieder als Kompanieoffizier in seinem Regiment verwendet. Am 20. März 1911 wurde er vom 1. April 1911 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe nach Berlin kommandiert. Am 22. März 1912 wurde die Kommandierung zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe vom 1. April 1912 ab auf ein ferneres Jahr verlängert. Dort wurde er am 22. März 1913 (J4i) zum Hauptmann i.G. befördert. Er war zu dieser Zeit als Militärlehrer an der Militärtechnischen Akademie tätig und gehörte zur Abteilung Landesaufnahme. Anfang 1914 war er zur Dienstleitsung als Generalstabsoffizier beim Generalkommando XI. Armeekorps in Kassel kommandiert. Am 6. April 1914 hat er die fast sechs Jahre jüngere Margarita Amalie Elisabeth Kleine, Tochter vom Oberst z.D. August Kleine, in Berlin-Schöneberg geheiratet. Sein Schwager wurde dabei der spätere Träger des Poue le merite Rudolf Kleine, der am 12. Dezember 1917 bei Ypern gefallen ist. Während des 1. Weltkrieges wurde er auf verschiedenen Positionen im Generalstab eingesetzt. Dabei wurde er am 16. September 1917 (H2h) zum Major befördert. Zuletzt war er im Generalstab vom XIV. Reservekorps im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er im Herbst 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zuerst zum Stab vom Reichswehr-Gruppenkommando 2 nach Kassel. Sein Vater starb am 10. April 1920 als Postmeister a.D. und Major der Landwehr a.D. im Alter von 72 Jahren in seiner Wohnung in der Wildensteiner Straße 1 in Berlin-Karlshorst. Dieser hatte den Charakter als Major am 27. Januar 1916 erhalten, als er in der Kommandantur vom Kriegsgefangenlager Skalmierschütz Dienst getan hat. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehrgruppenkommando 2 in Kassel. Er wohnte damals privat im Erdgeschoss der Frankfurter Straße 42 in Kassel und hatte die Telefonnummer 5034. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter beim Gruppenkommando 2 eingesetzt. 1923 wurde er in den Stab der I. Abteilung vom 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er Anfang 1923 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. November 1922 festgelegt. Am 1. Dezember 1923 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Franz Feeser zum Kommandeur der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Am 1. April 1926 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Oskar Vogl ab. Er wurde jetzt als Kursleiter an die Artillerieschule nach Jüterbog versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberst befördert. Am 1. November 1927 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Paul Hausser zum Chef des Stabes der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. In Stettin wohnte er privat in der 1. Etage am Königsplatz 2 und hatte die Telefonnummer 25841. Am 1. Februar 1930 wurde er als Nachfolger von Oberst Karl Eberth zum Artillerieführer V in Stuttgart ernannt. Sein Nachfolger in Stettin wurde Oberstleutnant Kurt Liese. Als solcher wurde er am 1. November 1930 (1) zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. März 1932 hatte er noch diese Position inne. Er wohnte damals im Erdgeschoß der Wielandstraße 20 in Stuttgart und hatte dort die Telefonnummer 64125. Am 28. Mai 1932 wurde ihm angekündigt, dass er im Hinblick auf die geringe Zahl von höchsten Führerstellen am 30. September 1932 verabschiedet werden soll. Man bat ihn sich zu überlegen, von sich aus den Abschied zu beantragen. Er beantragte am 6. August 1932 den Abschied nach §26 Absatz 1a des Wehrgesetzes. Außerdem beantragte er die Berechtigung zum Tragen seiner Uniform. Einen Monat vor seinem Ausschieden wurden ihm vom 1. Oktober 1932 bis zum 31. Dezember 1932 die bisherigen Bezüge zugesprochen. Am 30. September 1932 wurde er mit der gesetzlichen Versorgung und der Berechtigung zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem Heer verabschiedet. Sein Nachfolger als Artillerieführer V in Stuttgart wurde Generalmajor Fritz Brandt.
Im Jahr 1934 wohnte er privat in der Königsallee 35 in Berlin Grunwald und hatte die Telefonnummer H 9 Schmargendorf 1777. Am 1. April 1934 sollte er dann als Generalleutnant mit einem Rangdienstalter vom 1. März 1932 beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin angestellt werden. Am 26. März 1934 wurde aber entschieden, das er am 1. April 1934 unter Berechtigung zum Tragen der bisherigen Uniform wieder aus dem Heeresdienst ausscheidet.
Dafür trat er dann in die neue Luftwaffe ein. Dort wurde er anfangs als Präsident vom Gehobenes Luftamt II verwendet. Mit der Umbenennung seines Stabes wurde im Frühjahr 1935 zum Befehlshaber vom Luftkreiskommando II ernannt. Als solcher wurde er am 13. Dezember 1935 mit Wirkung vom 1. Dezember 1935 zum General der Flieger befördert. Im Jahr 1936 wohnte er privat in der Pillkaller Allee 4 in Berlin-Charlottenburg 9 und hatte die Telefonnummer J 9 Heerstraße 5801. Dort wohnte er auch noch im Jahr 1938, allerdings hatte sich die Telefonnummer inzwischen zur 995801 geändert. Am 9. Februar 1938 beantragte er, ihm bei der Verabschiedung die Uniform eines Truppenteils zu verleihen. Am 31. März 1938 wurde er dann aus der Luftwaffe verabschiedet.
Am 16. August 1938 wurde ihm die Verleihungsurkunde zum Tragen der Uniform vom Kampfgeschwader Hindenburg Nr. 152 überreicht. Diese Uniform hatte er sich speziell gewünscht, da er unter Hindenburg im 1. Weltkrieg als Generalstabsoffizier Dienst getan hatte und sein Schwager an der Spitze des Traditionsgeschwaders gefallen war. Am 19. Januar 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1939 wieder zur Verfügung des Heeres gestellt, gehörte aber weiter zum Befehlsbereich des Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Er wurde dabei dem Generalkommando III. Armeekorps in Berlin zugeteilt. Privat wohnte er jetzt im Kühler Weg 9 in Berlin-Grunwald mit der Telefonnummer 932341. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum Kommandeur des Grenzschutz-Abschnitt-Kommando 1 ernannt. Mitte September 1939 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General des Korps Kaupisch ernannt. Bereits am 19. September 1939 wurde er dann zum Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen ernannt. Als solchen wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Mitte Oktober 1939 wurde sein Stab dann zum Höheres Kommando z.b.V. XXXI umbenannt. Dadurch wurde er dann zu dessen Kommandeur ernannt. Mit seinem Höheren Kommando führte er dann beim Unternehmen Weserübung den Angriff und die Besetzung von Dänemark durch. Danach wurde er Mitte April 1940 der erste Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark. Am 22. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 17. April 1940 beim Heer angestellt und dabei vom General der Flieger z.V. zum General der Artillerie z.V. umbenannt. Nach anderen Quellen erfolgte diese Umbenennung erst zum 1. September 1940. Am 1. Juni 1940 wurde er von dieser zweiten Aufgabe durch General Erich Lüdke abgelöst. Mit seinem Kommando nahm er jetzt auch an der Besetzung Frankreichs teil, nachdem es über die Niederlande dorthin verlegt wurde. Sein Kommando behielt er noch bis zum 10. April 1942. Dann wurde er durch General der Artillerie Curt Gallenkamp abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Am 30. Juni 1942 wurde er mit der Aufhebung seiner Mobilmachungsverwendung endgültig aus der Armee verabschiedet. Zum Kriegsende wohnte er in Bad Berka im Haus Thalblick. Er ist nur wenige Monate nach Kriegsende am 26. September 1945 um 15 Uhr im Städtischen Krankenhaus Weimar gestorben. Als Todesursache wurden Gesichtsrose, Entkräftung und Herzmuskelschwäche angegeben.
Er hatte mehrere Geschwister:
Ein älterer Bruder war der am 6. September 1873 in Roßla, Kreis Sangerhausen,
geborene Hugo Leonhard Otto Woldemar Kaupisch.
Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Er kam dabei als Fahnenjunker
ebenfalls zum Schlesisches Fußartillerie-Regiment „von Dieskau“ Nr. 6. Bei
diesem wurde er am 18. Oktober 1894 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem
Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1895 zum Leutnant befördert.
Danach anfangs als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie in Neiße eingesetzt. Ab
dem Herbst 1896 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Kompanie nach
Glogau versetzt. Ab dem 1. Oktober 1897 wurde er zur Artillerie- und
Ingenieurschule kommandiert. Im Juli 1900 schied er aus dem Heer aus. Er trat
dafür dem Ostasiatischem Expeditionskorps bei. Anfänglich wurde er in Jüterbog
unter Hauptmann Kremkow bei der Bildung der Batterie schwerer Artillerie des
Feldheeres (Haubitzen) verwendet. In Asien gehörte er unter Major Borckenhagen
zum Ostasiatischem Bataillon schwerer Feldhaubitzen. Am 30. September 1901
schied er aus dem Ostasiatischen Expeditionskorps wieder aus und wurde dafür in
der Armee wieder angestellt. Nach seiner Rückkehr zum Regiment wurde er anfangs
als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie verwendet. Als Nachfolger von Lautnant
Mausom wurde er 1902/03 zum Adjutant des I. Bataillons vom Schlesisches
Fußartillerie-Regiment „von Dieskau“ Nr. 6 in Glogau ernannt. Für seine
Generalstabsausbildung wurde er am 9. Juni 1904 mit Wirkung vom 1. Oktober 1904 zur Kriegsakademie nach
Berlin einberufen. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde sein jüngerer
Bruder Leonhard. Während des Kommandos wurde er am 15. September 1905 (Z4z) zum
Oberleutnant befördert. Von der Beendigung der Schlußübungsreise der Kriegsakademie
im Juli 1907 auf 45 Tage (einschließlich Belehrungsreise) zur Dienstleistung bei
der Seetrannsport-Abteilung des Reichs-Marine-Amts kommandiert. Nach seiner
Rückkehr zum Regiment wurde er wieder als Kompanieoffizier verwendet. Es folgte
vom 15. Oktober 1907 bis zum 31. März 1908 ein Kommando nach Berlin zum Besuch
des Seminars für orientalische Sprachen. Am 21. März 1908 wurde er vom 1. April
1908 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe kommandiert. Am
24. März 1909 wurde die Kommandierung zur Dienstleistung beim Großen
Generalstabe vom 1. April 1909 ab auf ein ferneres verlängert. Am 22. März 1910
(M5m) wurde er unter Belassung beim Großen Generalstabe und unter Beförderung
zum überzähligen Hauptmann als aggreg. zum Generalstab der Armee versetzt. Vom
1. Oktober 1910 bis zum 18. Dezember 1910 wurde er zu einem Lehrgang für ältere
Offiziere zur Fußartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 22. März
1912 wurde er als Nachfolger von Hauptmann
Walter von Unruh zum Adjutant von Oberquartiermeister Generalmajor Hugo
Freiherr von Freytag-Loringhoven ernannt. Er wurde auch als Militärlehrer an der
Militärtechnische Akademie eingesetzt. Am 10. September 1913 wurde er mit
Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Batteriechef in das Hohenzollernsches
Fußartillerie-Regiment Nr. 13 versetzt. Er übernahm jetzt als Nachfolger von
Hauptmann Hintze die 1. Kompanie in Ulm. Als Hauptmann und Batteriechef im Hohenzollernschen Fußartillerie-Regiment Nr.
13 hat dieser Bruder am 22. Februar 1914 die fünfzehn Jahre jüngere Adolfine Maria
Susanne Elisabeth Eben, Tochter vom Generalmajor z.D.
Wilhelm Paul Eben, in Berlin-Schöneberg geheiratet. Er wohnte damals in
der Olgastraße 1 in Ulm an der Donau. Aus dieser Ehe enstanden zwei Töchter
(eine 1921 geboren), die 1939 und 1940 zum 1. Mal geheiratet haben. Er selbst
war bei Kriegsende Chef des Generalstabes vom Generalkommando 62. Er wurde mit
dem Charakter als Oberstleutnant verabschiedet. Er ging dann als Polizei-Major zur Schutzpolizei,
bei der er noch zum Polizei-Oberst befördert wurde. 1920 wohnte er in der 3.
Etage der Reichsstraße 9 in Berlin-Charlottenburg und hatte die Telefonnummer
Wilhelm 2762. 1925 war er Kommandeur der Schutzpolizei und wohnte damals in der
2. Etage der Ruhlaer Straße 14 in Berlin-Schmargendorf und hatte dort die
Telefonnummer Uhland 7267. Diese änderte sich 1928 ganz leicht zur H2 Uhland
7267. Dort wohnte er inzwischen als Polizei-Kommandeur und Oberst im Ruhestand.
1934 wohnte er in der Forckestraße 2 in Wernigerrode.
Eine jüngere Schwester war die am 2. Juli 1883 in Delitzsch geborene
Emmy
Amalie Henriette Kaupisch. Diese heiratete 1908 den fast genau fünfzehn Jahre
jüngeren Gutsbesitzer in Nordedewecht I (Amt Westerstede) Carl
Georg Jüchter, Sohn vom verstorbenen Landwirt
Gerhard Jüchter, in Berlin-Karlshorst. Aus dieser Ehe enstand am 25. September
1914 der Sohn Werner Kaupisch in Falkenberg an der Elster. Dieser Sohn gehörte bei
Kriegsbeginn des 2. Weltkrieges als Oberleutnant zur II. Gruppe vom
Kampfgeschwader 26 der Luftwaffe und geriet im Oktober 1941 in Ägypten in
alliierte Gefangenschaft. In der
Gefangenschaft wurde er nach Australien verbracht und zum Hauptmann befördert.
Ein jüngerer Bruder war der am 28. März 1887 in Delitzsch geborene
Woldemar Bruno Leonhard Kaupisch. Dieser trat nach seiner Kadettenausbildung in Karlsruhe und an der
Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde in die Kaiserliche Marine ein. Am 30.
September 1909 wurde er als 20. seines Jahrgangs zum Leutnant zur See befördert.
Vom 13. April 1912 bis zum 3. Mai 1912 wurde er als Teilnehmer zum I. Lehrkursus
zur Infanterie-Schießschule kommandiert. Nach
Diensten auf verschiedenen Schiffen (großer Kreuzer Hertha, Linienschiff Wettin) kam er 1918 zur U-Boot-Truppe. Er wurde als
Kommandant von UB 60 verwendet. Im November 1919 wurde er als Kapitänleutnant
verabschiedet. In den Jahren bis 1932 war er als kaufmännischer Angestellter
tätig, unter anderem für die Julius Pintsch AG und den Scherl-Verlag in der
Zimmerstraße in Berlin. 1930 wohnte er privat mit seiner Mutter in der Wildensteiner Straße 1 in
Berlin-Karlshorst. 1933 und 1934 absolvierte er eine Ausbildung als Maler in
Paris und Südfrankreich. Ab 1935 bis 1940 wurde er als Ergänzungsoffizier bei
der Luftwaffe eingesetzt. Dabei als Leiter von Munitionsanstalten und als
Referent im Reichsluftfahrtministerium (RLM). 1940 trat er dann zur Marine über.
Dort wurde er bis 1944 als Artillerielehrer an der Marineschule Flensburg-Mürwik
eingesetzt. Privat wohnte er als Fregattenkapitän in der
Albrecht-Achilles-Straße 5 in Berlin-Halsee und hatte die Telefonnummer 960967.
1944 wurde er in das Oberkommando der Kriegsmarine versetzt und dort als
Referent für Waffentechnik fremder Marinen eingesetzt. 1945 wurde er als
Fregattenkapitän entlassen. Nach dem Krieg wurde er wieder als Maler tätig. Er
lebte 1956 in der Janusstraße 8 in Eutin/Holstein.
Eine weitere jüngere
Schwester war die am 9. April 1889 in Delitzsch geborene Amalie Anna
Margarethe Kaupisch. Diese wohnte 1912 in
Wildensteinerstraße 21 in Karlshorst bei Berlin. Sie heiratete am 9. April 1912
den nicht ganz dreizehn Jahre älteren Hauptmann und Batteriechef vom
Niederschlesischen Fußartillerie-Regiment Nr. 5, Benno
Georg Franz Oldenburg, Sohn vom verstorbenen Rentier Georg Oldenburg, in
Karlshorst. Trauzeugen waren ihr Vater und ihr Bruder Woldemar. Aus der Ehe
entstand am 11. Januar 1913 in Posen die Tochter Gerda
Emma Oldenburg. Ein weiteres Kind war der am 29. Januar 1918 in Posen geborene
Dietrich Bernhard Oldenburg. Zum Ende des
Krieges war der Ehemann Kommandeur vom Reserve-Fußartillerie-Regiment 9. Nach
dem Krieg wurde der Major Benno Oldenburg aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Der Sohn Dietrich Oldenburg ist am 21. Mai 1941 als Leutnant der 5. Staffel vom
Zerstörergeschwader 26 vor Kreta gefallen. Die Tochter Gerda Oldenburg heiratete
am 9. Januar 1943 den über zehn Jahre älteren Koloniallandwirt
Hasso Tom Ludwig von Prince in Stettin. Sein
Schwager Oberstleutnant Benno Oldenburg ist am 20. Januar 1944 in Warschau
gestorben. Dessen Schwiegersohn Oberstleutnant Hasso von Prince ist am 22.
Oktober 1944 nordostwärts Merunen im Kreis Treuburg in Ostpreußen gefallen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Dermot Bradley, Karl Friedrich Hildebrand:
Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945. Band 2: Habermehl–Nuber. Biblio
Verlag, Osnabrück 1991
Pers 6/213
Pers 6/260511
Militär-Wochenblatt