715. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 715. Infanterie-Division wurde am 8. Mai 1941 als Besatzungs-Division der 15. Welle durch den Wehrkreis V aufgestellt und in Frankreich hauptsächlich zum Küstenschutz eingesetzt. Die Division besetzte einen Küstenabschnitt direkt nördlich der spanischen Grenze an der Atlantikküste. Der Divisionsstab lag in Salies-de-Bearn, etwa 45 km ostwärts von Bayonne. Ab dem 4. Juli 1943 wurde die Division dann zur Armeegruppe Felber in den Raum Lyon verlegt. Am 10. Julu 1943 war die Verlegung beendet. Am 31. Juli 1943 wurden das Grenadier-Regiment 725, das II. / Grenadier-Regiment 735, eine Pionier-Kompanie, eine Panzerjäger-Kompanie sowie Teile der Nachrichten-Abteilung und der Versorgungstruppen in den Raum Pont St. Esprit - Uzes - Remoulins - Requemaure (nordostwärts Nimes) verlegt. Mitte August 1943 folgte der Rest der Division in diesen Raum. Der Divisionsstab verlegte in das Chateau Castelet (südlich Tarascon). Ende August 1943 verlegte die Division dann in den Raum Nizza zum AOK 19. Sie löste dort eine italienische Division ab, die nach Italien verlegt werden sollte. Nach dem Ausscheiden Italiens aus dem deutschen Bündnis am 8. September 1943 entwaffnete die Division die in ihrem Raum stehenden italienischen Verbände. Bis zum 9. September 1943 wurden 492 Offiziere sowie 8.733 Unteroffiziere und Mannschaften entwaffnet. Der Divisionsstab lag dabei in St. Cannes, ab dem 21. September in Grasse. Anfang Oktober 1943 tauschte die Division ihren Stellungsabschnitt mit dem der Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle", der Divisionsgefechtsstand befand sich nun in Nizza-Nord. Am 1. Oktober 1943 war durch den Generalstab des Heeres der Befehl zur Aufstellung eines dritten Grenadier-Regiments ergangen. Mit Befehl vom 21. Oktober 1943 wurde das hierfür vorgesehene Grenadier-Regiment 765 der 242. Infanterie-Division eingegliedert. Anfang 1944 verlegte die Division nach Italien. Am 29. Januar 1944 durchquerte sie Rom und erreichte bis Ende Januar 1944 den Einsatzraum der 3. Panzergrenadier-Division im Raum Anzio. Am 9. Februar 1944 gelang der Division die Einnahme des Ortes Aprilla. Während der anschließenden Kämpfe wurde die Division stark dezimiert. Die anschließenden Rückzugskämpfe führten die Division über Segni-Cave zur Via Emilia bei Valmontone im Raum Romund. Sie wurde am 27. Juni 1944 bei Genua durch die Schatten-Division Wildflecken aufgefrischt, um anschließend südöstlich Florenz am Arno eingesetzt zu werden. Es folgten Absetzbewegungen in den Apennin. Etwa Ende September - Anfang Oktober erreichte die Division den Raum Imola - Faenza, wo sie bis Februar 1945 in Abwehr- und Stellungskämpfen eingesetzt wurde. Im März 1945 verlegte die Division an die Ostfront. Sie bestritt Abwehrkämpfe im Raum Loslau - Kattowitz - Ratibor und geriet im Raum Tabor in russische Gefangenschaft.

 

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Mai in Aufstellung     WK V
Juni LIX 7. Armee D Atlantikküste

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LIX 7. Armee D Atlantikküste
Februar XXXI 7. Armee D Atlantikküste
Juni LXXX 1. Armee D Atlantikküste (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXVI 1. Armee D Atlantikküste
Mai z. Vfg. 1. Armee D Atlantikküste
Juli LXXXIII Felber D Südfrankreich
August z. Vfg. Felber D Südfrankreich
24. August z. Vfg. Felber D Südfrankreich
31. August z. Vfg. 19. Armee D Nizza
20. September Kniess 19. Armee D Nizza
Dezember z.Vfg. 19. Armee D Nizza

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg. 19. Armee D Nizza
Februar LXXVI 14. Armee C Anzio, Nettuno (Lagekarte)
Juni z. Vfg. (Auffrischung)   C Genua
August LI 10. Armee C Rimini (Lagekarte) (Lagekarte)
November LXXVI 10. Armee C Rimini (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXVI 10. Armee C Rimmini
Februar I. Fallschirm-Korps 10. Armee C Rimmini
März im Abtransport   C nach Prag
April LIX 1. Panzerarmee Mitte Oberschlesien
Mai XI 1. Panzerarmee Mitte Tabor / Pisek

 

2. Divisionskommandeure:

 3. Mai 1941 Generalmajor Ernst Wening

15. Juli 1942 Generalleutnant Kurt Hoffmann

5. Januar 1944 Generalleutnant Hans-Georg Hildebrandt

1. August 1944 Oberst Hanns von Rohr

18. September 1944 Generalmajor Hans-Joachim Ehlert

30. September 1944 Generalmajor Hanns von Rohr

 

3.Gliederung:

715. Infanterie-Division 1941:

Infanterie-Regiment 725

Infanterie-Regiment 735

Artillerie-Abteilung 671

Divisionseinheiten 715

 

715. Infanterie-Division 1945:

Grenadier-Regiment 725

Grenadier-Regiment 735

Grenadier-Regiment 774

Divisions-Füsilier-Bataillon 715

Artillerie-Regiment 671

Pionier-Bataillon 715

Divisionseinheiten 715

 

4. Literatur und Quellen:

Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984, Bände 7, 8 und 9

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631 – 800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975

Bundesarchiv / Militärarchiv, Sig MSG 109/10851: Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945