Bieneck, Hellmuth
* 7. November 1887, Krotoschin † 8. März 1972, Köln |
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Hellmuth Bieneck trat am 27. März 1907 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 4. Schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 157. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 17. September 1906 datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Kompanieoffizier im 4. Schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 157 eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann in das 9. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 176 versetzt. Bei diesem wurde er weiter als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Juni 1913 begann er dann seine Pilotenausbildung. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann als Pilot zur Flieger-Abteilung Nr. 1 kommandiert. Als solcher kam er bei Beginn des 1. Weltkrieges zur Festungs-Flieger-Abteilung Posen. Im Krieg wurde er dann bei den verschiedensten Einheiten als Pilot eingesetzt. Am 18. November 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. April 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde als solcher auch in Palästina eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zur leichten Kraftfahr-Kolonne 8. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam der dann zum 16. Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Chef der 10. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Oldenburg eingesetzt. Im Sommer 1925 wurde er dann in die 1. (Mecklenb.) Eskadron vom 14. Reiter-Regiment nach Ludwigslust versetzt. Von dieser wurde er dann in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster kommandiert. Diese Konstellation behielt er dann die nächsten Jahre bei. Dabei wurde er am 1. April 1929 zum Major befördert. Als solcher schied er dann Ende April 1929 aus der Reichswehr aus. Dies geschah aber nur zur Tarnung. Er ging jetzt nämlich in leitender Funktion zur geheimen Pilotenausbildung an der Fliegerschule in Lipezk in die Sowjetunion. In dem Zusammenhang blieb er dann mehrere Jahre im Wechsel zwischen Reichswehrministerium (RWM) und der Sowjetunion eingesetzt. Am 1. April 1934 trat er dann in den Dienst der Luftwaffe ein. Dabei wurde er dann anfangs als Ausbildungsleiter bei der Inspektion der Fliegerschulen im Reichsluftfahrtministerium (RLM) eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Chef des Stabes des Kommandos der Fliegerschulen und Fliegerwaffenschulen ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann zum Höherer Fliegerkommandeur 5 in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Generalmajor befördert. Am 1. Juli 1938 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 4. Flieger-Division in München ernannt. Am 1. Februar 1939 gab er sein Kommando an Generalleutnant Alfred Keller ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule in Berlin-Gatow ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann Ende August 1939 als Kommandeur der Luftwaffe (Koluft) zur Heeresgruppe C versetzt und nahm in dieser Funktion am Polenfeldzug teil. Ende Oktober 1939 kam er dann als Koluft zur Heeresgruppe B. Am 1. Januar 1940 wurde er dann unter seiner gleichzeitigen Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der Höheren Luftwaffenschulen ernannt. Mitte Februar 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür dann zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando II in Posen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1941 zum General der Flieger befördert. Mitte Januar 1943 wurde sein Stab aufgelöst und er daraufhin in die Führerreserve versetzt. Im Frühjahr 1943 wurde er dann in den Befehlsbereich vom Luftgau I kommandiert. Anfang Juni 1943 wurde er dann für etwa 6 Wochen zum Luftgau-Kommando XVII nach Wien kommandiert. Am 26. Juli 1943 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Im August 1943 wurde er dann als Nachfolger von General der Flieger Richard Putzier zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando I in Königsberg ernannt. Nach fast genau einem Jahr gab er dann im August 1944 sein Kommando wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. Dezember 1944 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet.