Schreiber, Alfred

 

* 30. Januar 1892, Kirchheimbolanden

† 9. März 1954, Münster in Westfalen

 

Alfred Schreiber trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1912 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Oberbaurates zum 3. Westfälisches Infanterie-Regiment "Freiherr von Sparr" Nr. 16. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Juni 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 2. Juni 1911 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 3. Westfälisches Infanterie-Regiment "Freiherr von Sparr" Nr. 16 eingesetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er noch als solcher verwendet. Im Krieg wurde er als Bataillonsadjutant und Regimentsadjutant im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 53 eingesetzt. Am 18. August 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Adjutant der 27. Reserve-Infanterie-Brigade eingesetzt. Später wurde er dann als Kompanieführer und Regimentsadjutant im 3. Westfälisches Infanterie-Regiment "Freiherr von Sparr" Nr. 16 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 14 zugeteilt. Von dort wurde er zum Wehrkreiskommando VI kommandiert. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 13 der Reichswehr-Brigade 7, blieb aber weiter zum Wehrkreiskommando VI kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er dann in das 18. Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zum 8. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von dort wurde er zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann zum Regimentsstab vom 12. Infanterie-Regiment nach Halberstadt versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als Nachrichtenoffizier eingesetzt. Als solcher wurde er am 20. Juni 1923 zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1923 festgelegt. Am 1. Februar 1927 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Magdeburg ernannt. Auch dieses Kommando behielt er wieder mehrere Jahre. Am 1. Februar 1931 wurde er dann zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz versetzt. Am 1. März 1933 wurde er dann in den Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. Dort wurde er zum 1. Juli 1933 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Adjutant der 1. Division der Reichswehr in Königsberg ernannt. Diesem Stab gehörte er auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht an. Dabei wurde dieser ab dem 1. Oktober 1934 als Befehlshaber im Wehrkreis I bezeichnet. Bei der Enttarnung der Verbände wurde der Stab im Frühjahr 1935 zum Generalkommando I. Armeekorps umbenannt. Zum 1. März 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Mitte Mai 1936 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 97 in Darmstadt ernannt. Durch die Umbenennung des Regiments wurde er dann am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 115 weiter in Darmstadt ernannt. Am 4. Juli 1938 wurde er dann angeblich kurzzeitig zum Oberkommando des Heeres (OKH) kommandiert. Zum 1. August 1938 wurde er als Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 115 zum Oberst befördert. Am 1. Aprl 1939 trat er zum Regimenststab über. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur wurde Oberstleutnant Gerhard Sturt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 226 ernannt. Mit seinem Regiment bezog er im Verband der 79. Infanterie-Division Stellungen an der Westfront. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Divisionsverband in den Westfeldzug. Im Sommer 1940 verblieb er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe in Frankreich. Im November 1940 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Andreas Aulock ab. Dafür wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 697 ernannt. Ab Juni 1941 wurde er mit diesem im Verband der 342. Infanterie-Division ebenfalls als Besatzungstruppe in Frankreich ernannt. Am 3. Dezember 1941 wurde er dann angeblich für mehr als einen Monat zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 80 im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Im Januar 1942 wurde er dann als Ersatz für Generalleutnant Ernst-Eberhard Hell mit der Führung der 15. Infanterie-Division beauftragt. Nach nicht einmal einem Monat gab er sein Kommando an Oberst Bronislaw Pawel ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Zum 1. Juni 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Ab Anfang Oktober 1942 wurde er dann für über ein Jahr beim Reichskriegsgericht eingesetzt. Anfang November 1943 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er jetzt als Kommandeur vom Ausbildungsstab Schreiber auf dem Truppenübungsplatz Baumholder eingesetzt. Außerdem führte er im Winter 1943/44 kurzzeitig die Division Nr. 172 und wurde später auch noch zum Militärbefehlshaber Frankreich kommandiert. Am 30. August 1944 wurde er dann zum Kommandant der Feldkommandantur 591 (FK 591) in Nancy ernannt. Am 21. Oktober 1944 hat er Maria Peter geheiratet. Mitte April 1945 geriet er dann in westalliierte Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er bereits am 31. Mai 1946 wieder entlassen.