Hell, Ernst-Eberhard

 

* 19. September 1887, Stade / Niedersachsen

† 15. September 1973, Wiesbaden

 

Ernst-Eberhard Hell trat am 1. März 1906 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11. Am 16. August 1907 wurde er bei diesem zum Leutnant befördert. Ende 1912 wurde er dann zum 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 versetzt. Mit diesem zog er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front, wo er am 8. Oktober 1914 zum Oberleutnant befördert wurde. 1915 wurde er dann zur Militärmission in der Türkei kommandiert. Dort wurde er am 18. Oktober 1915 zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1916 kam er dann wieder zum 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 an die Front. Bis zum Sommer 1916 wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Im Herbst 1916 wurde er dann in den Generalstab versetzt. Dort wurde er bei den verschiedensten Einheiten für den Rest des 1. Weltkrieges eingesetzt. Ihm wurden in diesem Krieg noch die verschiedensten Tapferkeitsauszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er in das Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Stab der 4. Division der Reichswehr. Im Herbst 1921 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 2 versetzt. Am 1. April 1922 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer VI versetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann für dreieinhalb Jahre zum Chef der 11. Batterie des 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment ernannt. Anfang 1928 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer VI versetzt. Dort wurde er am 1. August 1928 zum Major befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er dann in den Stab der 2. Division der Reichswehr versetzt. Dort wurde er am 1. April 1933 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des Artillerie-Regiment Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1935 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des Artillerie-Regiment 32 ernannt. Am 12. Oktober 1937 gab er dieses Kommando ab und wurde gleichzeitig zum Artillerie-Kommandeur 22 (Arko 22) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1938 zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung wurde er Ende August 1939 zum Kommandeur der 269. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann 1940 während des Westfeldzuges erstmals ins Gefecht. In diesem wurden ihm die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Juli 1940 wurde Hell zum Generalleutnant befördert und am 12. August 1940 gab er sein Kommando ab. Am gleichen Tag wurde er dann zum Kommandeur der 15. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er ab Juni 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 8. Januar 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür mit der Führung des VII. Armeekorps beauftragt. Am 1. Februar 1942 wurde er dann zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er gleichzeitig zum Kommandierender General des VII. Armeekorps ernannt. Mit diesem Korps nahm er am Vorstoß auf Woronesh im Sommer 1942 teil. Im Don-Brückenkopf wehrte es anschließend mehrere russische Offensiven ab. Für seine Führungsleistungen wurde er am 14. Juni 1942 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Februar 1943 wurde ihm dann das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Es folgten die Rückzugskämpfe in den Raum Kursk und bis zum Dnjepr. Anfang 1944 nahm das Korps an den Kämpfen im Raum Tscherkassy teil. Am 12. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Unter dem Befehl des Generals der Artillerie Hell haben sich in den erbitterten Abwehrkämpfen die moselländische 34. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Hochbaum, die württembergisch-badische 198. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants von Horn und die württembergisch-badische 4. Gebirgs-Division unter Führung des Generalmajors Braun besonders bewährt. " Am 4. Juni 1944 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Bei den Kämpfen in Rumänien geriet er im Sommer 1944 in russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Oktober 1955 entlassen.

 

Ritterkreuz (1. Februar 1943) Eichenlaub (4. Juni 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 Band 5: Von Haack - Hitzfeld, Biblio-Verlag 1999