Sachs, Günther

 

* 4. Mai 1903, Springe am Deister

† 15. Juli 1962, Venedig (Italien)

 

Günther Sachs trat am 16. März 1921 als Freiwilliger die Reichswehr ein. Dabei kam der Sohn eines Fabrikanten als Kanonier zum 6. (Preußisches) Artillerie-Regiment. Nach etwas mehr als einem Jahr entschied er sich für die Offizierslaufbahn und wurde daher bei seinem Regiment am 8. August 1922 zum Fahnenjunker ernannt. Kurz darauf wurde er dann zum Herbstbeginn 1922 zur Infanterieschule in München kommandiert. Anfang August 1923 kehrte er wieder zum 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment zurück. Am 1. September 1923 wurde er bei diesem zum Fähnrich befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1923 zur Artillerieschule nach Jüterbog kommandiert. Im Sommer 1924 wurde er zum Oberfähnrich befördert. Ab dem 1. Oktober 1924 wurde er dann als Batterieoffizier im 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1924 zum Leutnant befördert. Als solcher gehörte er dann spätestens ab dem Frühjahr 1925 für mehrere Jahre zur 6. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden (Westfalen). In den ersten Jahren absolvierte er auch mehrere Kurse für die verschiedensten Funktionen im Heer. Am 1. April 1928 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 29. Juli 1929 hat er Lena Goede geheiratet. 1929/30 wurde er dann für die nächsten Jahre in die 9. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Wolfenbüttel versetzt. Ab 1931/32 wurde die Batterie als 9. (kw.) Batterie bezeichnet. Ab dem 1. Oktober 1933 absolvierte er dann seine Generalstabsausbildung. Zum 1. Juli 1934 wurde er zum Hauptmann befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zur Kriegsakademie kommandiert. Im Jahr 1935 wurde er dann in die Luftwaffe versetzt. Ab dem Sommer 1935 wurde er dann als Offizier z.b.V. dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin zugeteilt und dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe unterstellt. Ab dem Herbst 1935 wurde er dann als Referent für Ausbildung der Flakartillerie in der 3. Abteilung (Taktik) des Luftwaffengeneralstabes eingesetzt. Am 1. April 1936 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der Inspektion der Flakartillerie und des Luftschutzes (L In Flak) im RLM ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1937 zum Major befördert. Am 1. Februar 1938 wurde er dann zum Chef der schweren Flak-Stamm-Batterie Chemnitz ernannt. Mitte November 1938 wurde er dann bei der Umbenennung der I. Abteilung vom Flak-Regiment 10 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Flak-Regiment 22 ernannt. Am 1. Mai 1939 wurde er dann in den Stab vom Luftgau-Kommando XI nach Hannover versetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum Ia des Generalstabes vom Luftgau XI ernannt. Während des Westfeldzuges wurde er am 1. Juni 1940 zum Ia des Generalstabes vom Luftgau-Kommando Belgien-Nordfrankreich in Brüssel ernannt. Als solcher wurde er zum 1. September 1940 zum Oberstleutnant ernannt. Mitte Oktober 1940 wurde er dann für etwa drei Monate als Nachfolger von Oberst Bruno Maass zum Chef des Generalstabes vom Luftgau-Kommando VIII ernannt. Am 1. November 1940 wurde sein Rangdienstalter als Oberstleutnant auf den 1. März 1940 vordatiert. Mitte Dezember 1940 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Alfred Schlemm zum Chef des Generalstabes vom Luftgau-Kommando XI in Hamburg ernannt. Ende Januar 1942 wurde er durch Oberst Fritz Laicher abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Nachfolger von Oberstleutnant Fritz Laicher zum Kommandeur vom Flak-Regiment 6 ernannt. Dieses führte er jetzt im Ostfeldzug im Mittelabschnitt der Ostfront. Dabei wurde er zum 1. April 1942 zum Oberst befördert. Kurz danach trug er bereits beide Eisernen Kreuze. Mitte November 1942 gab er sein Kommando über das Flak-Regiment 6 an Oberst Friedrich-Wilhelm Schophoff ab. Dafür wurde er dann in der Folge zum Chef des Generalstabes vom neuen III. Luftwaffen-Feld-Korps ernannt. 1943 wurde unter seinem und dem Namen von Ludwig Schilffarth das Werk "Der Unterführer der Flakartillerie" im Bernard & Graefe Verlag in Berlin veröffentlicht. Mitte Oktober 1943 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Max Heyna erneut zum Chef des Generalstabes vom Luftgau-Kommando VIII ernannt. Am 3. Januar 1944 wurde ihm angeblich das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im Scheibert findet sich kein Vermerk dazu. Am 1. Februar 1944 wurde er zum Kommandeur der 10. Flak-Brigade ernannt. Diese wurde zu dieser Zeit unter der 12. Flak-Division eingesetzt. Im Frühjahr 1944 wurde er für einige Monate auch mit der stellvertretenden Führung der 12. Flak-Division beauftragt. Danach erhielt er wieder sein Kommando über die 10. Flak-Brigade zurück. Anfang Oktober 1944 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Adolf Wolf mit der Führung der 18. Flak-Division beauftragt. Zum 1. Dezember 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 18. Flak-Division ernannt. Diese führte er dann Anfang 1945 in den Kämpfen um Ostpreußen. Am 24. Januar 1945 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 10. März 1945 wurde er für seinen Einsatz in Ostpreußen namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Sie wurden durch Luftwaffenkräfte unter Führung von Generalmajor Uebe und die im Erdkampf eingesetzte 18. Flak-Division unter Führung von Generalmajor Sachs wirkungsvoll unterstützt." Ende April 1945 wurde er parallel als Nachfolger von Generalmajor Klaus Uebe auch noch zum Kommandeur vom Luftwaffenkommando Ostpreußen ernannt. Kurz vor Kriegsende wurde er mit seiner Division von Hela evakuiert. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 25. Februar 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (24. Januar 1945)