Schilffarth, Ludwig

 

* 22. November 1894, Mainstockheim, Kreis Kitzingen

† 10. Februar 1966, Planegg, Kreis München

 

Ludwig Schilffarth trat am 1. Oktober 1913 als Einjährig Freiwilliger in die Reserve der Königlich Bayerische Armee ein. Dabei kam der Sohn vom Stabsarzt und praktischen Arzt  Dr. Heinrich Schilffahrt zum 9. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Wrede". Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er dann zum 24. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er dann als Zugführer eingesetzt. Am 21. Februar 1916 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Als solcher wurde er dann auch als Kompanieführer im 24. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 15. März 1918 wurde er als Leutnant in den aktiven Dienst übernommen. Am gleichen Tag wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 9. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Wrede" ernannt. Diese Funktion behielt er dann bis nach dem Ende vom 1. Weltkrieg. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Im Mai 1919 wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Er kam jetzt als Bataillonsadjutant zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 45. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann immer noch zu dieser Einheit. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Zugführer in das 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann am 1. März 1922 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Am 29. Oktober 1923 hat er Johanna Hax geheiratet. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 7. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Nürnberg. Am 1. April 1925 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Nürnberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann in die 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Fürth (Bayern) versetzt. Am 1. April 1928 wurde er zum Chef der 10. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Bayreuth ernannt. Am 1. März 1931 wurde er dann zum Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Bayreuth ernannt. Am 1. Februar 1934 wurde er dann zum Kommandeur vom Ausbildungsstab der Flakschule Döberitz-Elsgrund ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Major am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Ausbildungsstab der Flakschule Rerik-Wustrow ernannt. Am 1. April 1935 wurde er als Major mit der Einrichtung in die Luftwaffe übernommen. Ab dem 1. Oktober 1935 wurde er dann als Gruppenleiter im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin eingesetzt. Zum 1. April 1937 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1937 wurde er dann zum Chef des Stabes der Inspektion der Flakartillerie (L In Flak) im RLM ernannt. Am 1. April 1939 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im August 1923 zum Kommandeur vom Flak-Regiment 23 in Prag ernannt. Sein Regiment führte er dann in den Polenfeldzug. Ende Oktober 1939 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Flak-Regiment 202 ernannt. Dieses führte er dann im Westfeldzug. Anfang Juli 1940 wurde er parallel mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur vom Luftverteidigungs-Kommando Berlin beauftragt. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 16. Juli 1940 gab er sein Kommando über das Flak-Regiment 202 an Oberstleutnant Hermann Hiller ab. Am 17. Juli 1940 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Werner Prellberg zum Kommandeur vom Luftverteidigungs-Kommando Berlin ernannt. Am 1. September 1941 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 1. Flak-Division in Berlin ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Februar 1942 zum Generalmajor befördert. Am 19. Januar 1943 gab er sein Kommando an Oberst Max Schaller ab. Dafür wurde er am 20. Januar 1943 wurde er dann zum General der Flakartillerie beim Luftgau-Kommando Italien ernannt. 1943 wurde unter seinem und dem Namen von Günter Sachs das Werk "Der Unterführer der Flakartillerie" im Bernard & Graefe Verlag in Berlin veröffentlicht. Am 1. Oktober 1943 wurde er dann zum Deutschen General bei der italienischen Flakwaffe ernannt. Zum 1. Februar 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandeur vom Luftverteidigungskommando Dänemark ernannt. Dabei handelte es sich anscheinend um das Luftverteidigungskommando z.b.V. XI. Bereits am 20. Februar 1944 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Johannes Hintz zum Kommandeur der 4. Flak-Division in Mülheim an der Ruhr ernannt. Anfang November 1944 gab er sein Kommando an Oberst Max Hecht ab. Dafür wurde er jetzt zum General der Flakartillerie beim Luftgau-Kommando VI in Münster ernannt. Am 1. Januar 1945 wurde er dann zum Kommandierenden General vom VI. Flak-Korps ernannt. Diese Funktion übte er dann bis zum Ende des Krieges aus. Danach geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende März 1947 wieder entlassen.