Ochsner, Hermann Robert Wilhelm

 

* 23. Juli 1892, Regensburg

† 11. Oktober 1951, Krailing bei Planegg

BArch Pers 6/781 1922 als Oberleutnant

BArch Pers 6/300307

 

Hermann Ochsner war der Sohn vom königlichen Intendantur- und Baurat Robert Ochsner und dessen Ehefrau Caroline 'Lina', geborene Einsele. Nachdem seine Mutter direkt bei seiner Geburt gestorben war, heiratete sein Vater am 18. April 1895 die fast neun Jahre jüngere Charlotte Reuter, die damit seine Stiefmutter wurde. Sein Vater starb bereits am 3. Februar 1905 in München. Er trat nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium in München am 24. Juli 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Sohn eines Intendantur- und Baurats kam dabei zum 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "König Alfons XIII. von Spanien". Bei diesem wurde er am 24. Oktober 1911 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte am 7. März 1912 (43) die Beförderung zum Fähnrich. Vom 1. Oktober 1912 bis zum 20. August 1913 wurde er zur Kriegsschule nach München kommandiert. Direkt im Anschluß wurde er vom 21. August 1913 bis zum 27. September 1913 zu einem Lehrkurs für Kriegsschüler zur bayerischen Militär-Schießschule kommandiert. Danach wurde er am 25. Oktober 1913 (8) zum Leutnant befördert. Er diente dann auch noch kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg als Batterieoffizier im 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "König Alfons XIII. von Spanien". Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er mit der 4. Batterie der II. Abteilung seines aktiven Regiments an die Front. Am 3. September 1914 musste er wegen Krankheit in die Garnison zurückkehren. Am 13. Oktober 1914 kehrte er wieder zum aktiven Regiment zurück ins Feld. Ab dem 24. Oktober 1915 wurde er als Adjutant der II. Abteilung vom 5. Feldartillerie-Regiment "König Alfons XIII. von Spanien" eingesetzt. Am 17. Januar 1917 (6) wurde er zum Oberleutnant befördert. Nur wenige später wurde er am 3. März 1917 als Regimentsadjutant seines Regiments eingesetzt. Ab dem 27. Februar 1918 wurde er dann als Adjutant beim bayerischen Artilleriekommandeur 20 eingesetzt. Am 17. Dezember 1918 wurde er wieder zum 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“ zurückversetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 18. Januar 1919 zur Dienstleistung beim 1. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold" kommandiert. Nicht einmal einen Monat später wurde er am 15. Februar 1919 zur Dienstleistung bei der Stadtkommandantur München kommandiert. Am 7. April 1919 ist er in das Freikorps Epp eingetreten. Mit diesem wurde er noch im Frühjahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er gehörte jetzt zum 1. bayerisches leichtes Reichswehr-Artillerie-Regiment 21. Am 1. Juni 1919 wurde er in das 3. bayerisches Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 versetzt und ort zum Regimentsadjutant ernannt. Am 26. September 1919 hat er ein Patent als Leutnant vom 29. Oktober 1911 bekommen. Am 13. Oktober 1919 wurde er auf die Reichsverfassung vom 11. August 1919 vereidigt. Am 18. Januar 1920 wurde er krank ins Garnisonslazarett Würzburg eingeliefert. Vom 15. April 1920 bis zum 15. Mai 1920 wurde er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit ins Militär-Kurheim in Bad Kissingen beurlaubt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 der Reichswehr-Brigade 23. Vom 23. Juli 1920 bis zum 4. August 1920 wurde er, einschließlich der Reisetage, beurlaubt. Am 16. September 1920 wurde er von seiner Stelle als Regimentsadjutant vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 enthoben und dafür als Zugführer bei der 1. Batterie seines Regiments eingeteilt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Batterieoffizier in das Artillerie-Regiment 7 übernommen. Am 7. Januar 1921 verpflichtete er sich bis zum 23. Juli 1937. Am 20. Februar 1921 wurde er mit Wirkung vom 23. Februar 1921 als Adjutant zur Kommandantur Ingolstadt versetzt. Am 9. Mai 1921 wurde er, weil seine Stelle bei der Festungskommandantur Ingolstadt gestrichen und der Kommandantur München zugesetzt wurde, in die Kommandantur München versetzt. Die Wehrkreisprüfung absolvierte er am 13. März 1922. Daraufhin hat er am 17. März 1922 ein Patent als Leutnant vom 29. Januar 1911 erhalten. Am 1. April 1922 schrieb Generalmajor Jakob Ritter von Danner folgendes an den Chef des Stabes der 7. Division: "Betreff Ausbildung als Führergehilfen. Oberleutnant Ochsner der Standortkommandantur halte ich für besonders geeignet zur einem Kommando zur Ausbildung als Führergehilfe. Er entspricht durchaus den Bedingungen aus D.V.Pl. 52 Ziffer 31. Er ist von frohen, offenem Charakter. Nach dem Krieg war er Regimentsadjutant im Artillerie-Regiment 23. Vom 1. Oktober 1920 bis Ende Februar 1921 stand er bei der I./Art.Rgt. 7 im praktischen Truppendienst. Sein Abteilungskommandeur Major Schrott urteilt am 22. Februar 1921 hierüber wie folgt: "Nach langjähriger Verwendung in Stäben auf eigenen Wunsch in den Frontdienst versetzt, hat er sich diesem mit voller Hingabe gewidmet und sehr gute Ergebnisse erzielt. Sein Auftreten vor der Front ist gut und soldatisch. Ochsner verfügt über gediegene militärische Kenntnisse, auf deren Erweiterung er noch ständig eifrig bedacht ist." Er hat sich auch in den nachfolgenden Verwendungen (Kommandanturen Ingolstadt und München) als unermüdlicher und gewissenhafter Arbeiter erwiesen, der sich in Folge sener Gründlichkeit in jedem Gebiet XXX zurechtfindet. Seine Beurteilungen lassen bemerkenswerte Klarheit und Bestimmtheit erkennen. Sein stets taktvolles Benehmen möchte ich besonders erwähnen." Am 8. April 1922 hat er ein Patent als Oberleutnant vom 18. April 1916 erhalten. Am 1. Juli 1922 wurde ihm ein Rangdienstalter als Oberleutnant vom 18. April 1916 (5) zugewiesen. Noch vor dem Jahreswechsel wurde er am 19. Dezember 1922 zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1922 (9) festgelegt. Als solcher wurde er am 1. April 1923 zum 7. (Bayerisches) Pionier-Bataillon versetzt. Dies geschah unter gleichzeitiger Kommandierung zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München. Anläßlich der Schlußreise der Führergehilfen erhielt er folgende Beurteilung vom Ausbilder Major i.G. Oskar Vogl: "Vorzüglicher Offizier von hoher Pflichtauffassung und unermüdlicher Arbeitskraft. Ernste, reife Persönlichkeit; lauterer Charakter; Geistig gut veranlagt; sehr eifrig. In übertriebener Gründlichkeit XXX er sich ab und zu XXX XXX. Neigt zur Weitschweifigkeit. Ausgezeichnete Umgangsformen. Guter Kamerad. Unbedingt geeignet für die Ausbildung als Führergehilfe." Dazu ergänzte am 24. Mai 1923 Oberstleutnant Otto Freiherr von Berchem, Chef des Stabes der 7. Division: "Einverstanden. Ein vorzüglicher Offizier von unermüdlicher Pflichttreue und glänzenden Charaktereigenschaften, der zu den besten Hoffnungen berechtigt." Am 15. September 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 zum Stab der 7. Division der Reichswehr kommandiert, wobei das Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 1. Oktober 1923 begann er dann seine Führergehilfenausbildung im gleichen Stab. Vom 9. November 1923 bis zum 23. November 1923 wurde er zur Unterdrückung von Unruhen in München eingesetzt. Während der Führergehilfenausbildung wurde er unter Belassung in seinem Kommando am 1. April 1924 zum 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment versetzt und dort der 4. (Gebirgs-) Batterie in Landsberg am Lech zugeteilt. Am 28. Juni 1924 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant i.G. Theodor Endres, Ia im Generalstab der 7. Division: "Ein feingebildeter, vortrefflicher, charaktervoller Offizier von XXX Berufsauffassung und bester militärischer Veranlagung. Ein Offizier, der seine Ansicht frei und bestimmt und in äußerst gewandter Form zum Ausdruck bringt, wenn nötig, vertritt er sie in verbindlicher und überzeugender Weise. Entschlußfreudig, von nie ermüdenden Fleiß und unbegrenzter Schaffenskraft. Seine außerordentliche Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit verleitete ihn bisweilen zu einem Eingehen auf Einzelheiten, wie es der Lage nicht XXX(entsprach???). In weit vorwiegendem Maße ließ aber gerade diese Gründlichkeit seine Leistungen besonders wertvoll erscheinen. In der Analyse von Übungen und im freien Vortrag leistete er Ausgezeichnetes. Hauptmann Ochsner verfügt über eine ausgezeichnete allgemeine Bildung. Er ist ein eleganter, sportlich und reiterlich gut durchgebildeter Offizier, ein begeisterter Bergsteiger. Als Kursältester hielt er stets auf Pflege warmer Kameradschaft, auf Beibehalt des Geistes und der Form XXX alten Offizierkorps. Hauptmann Ochsner besitzt alle jene Gaben, die einen Führergehilfen seinen Vorgeetzten nicht nur in rein militärischen Dingen, sondern auch in Fragen, die mehr auf persönlichem und menschlichem Gebiet liegen, XXX näher bringen und ihn in kurzer Zeit als Gehilfen im wahrsten Sinne des Wortes erscheinen lassen. Er ist für jede Verwendung als Gehilfe höherer Truppenführer und bei höheren Kommandobehörden geeignet. Seine besonderen Fähigkeiten XXX auf eine Verwendung im Lehrfach oder in einer Abteilung, in der sein lauterer Charakter und seine große Gewandtheit im persönlichen Verkehr voll ausgenützt werden." Dazu ergänzte am gleichen Tag der Oberstleutnant Wilhelm Ritter von Leeb, Chef des Stabes der 7. Division: "Gründlich durchgebildet in allen militärischen Dienstzweigen, gewandtes persönliches Auftreten. Wird ein sehr brauchbarer Gehilfe werden." Er reichte am 8. Juli 1924 seinen Antrag auf Erteilung einer Heiratserlaubnis ein. Am 16. August 1924 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Außerdem wurde ihm am 10. September 1924 ein Heiratsurlaub nach Italien gewährt. Er heiratete daraufhin am 23. September 1924 hat er die fast auf den Tag genau sechs Jahre jüngere Maria Ilse Reuter, Tochter des Chemikers Dr. phil. Philipp Baptist Reuter aus Albany-New York, in München. Am 1. Oktober 1924 wurde er zum Regimentsstab vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in München versetzt. Die ganze Zeit blieb er weiter beim Stab der 7. Division der Reichswehr in München eingesetzt. Vom 18. Juni 1925 bis zum 1. Juli 1925 war er Teilnehmer an der taktischen Übungsreise "Weser" der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T4) vom Reichswehrministerium (RWM). Danach erhielt er folgende Beurteilung von Oberst von Blomberg, Chef der T4: "Trotz ausreichender Leistungen angesichts des beschränkten Bedarfes für eine weitere Ausbildung als Führergehilfe nur in 2. Linie geeignet." Am 1. Januar 1926 wurde er dann als Nachfolger von Major Franz Halder zum Chef der 4. (Gebirgs-) Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landsberg am Lech ernannt. Vom 27. Mai 1926 bis zum 7. Juli 1926 wurde er zum Artillerie-Schießlehrgang auf den Truppenübungsplatz Königsbrück kommandiert. Sein einziges Kind war die am 29.Januar 1927 in Landsberg am Lech geborene Tochter, Caroline Charlotte Annemarie Ochsner. Am 10. September 1928 wurde er mit der Wirkung vom 1. Oktober 1928 zum Stab der 7. Division der Reichswehr kommandiert, wobei das Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Vom 17. September 1928 bis zum 29. September 1928 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Etatmäßig gehörte er ab dem 1. Oktober 1928 zur 6. (Gebirgs-) Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landsberg am Lech. Er wurde aber die nächsten beiden Jahre beim Stab der 7. Division der Reichswehr in München als Referent eingesetzt. Am 1. Februar 1929 wurde er auf eine Haushaltsstelle beim Stab der II. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landsberg am Lech versetzt. Vom 24. Februar 1929 bis zum 3. März 1929 war er Teilnehmer am Gasschutzlehrgang E in Berlin. Am 1. April 1929 wurde er wieder in die 6. Batterie versetzt. Vom 11. Juni 1929 bis zum 20. Juni 1929 war er Teilnehmer an der Wehrkreis-Nachschub-Übungsreise. Den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 3b erwarb er am 28. Juni 1929. Am 14. Oktober 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1930 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert, wobei auch dieses Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 19. Januar 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1931 in das RWM versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre als Referent in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dabei wurde er als Sachbearbeiter für Gasschutz und künstlichen Nebel eingesetzt. Am 1. April 1933 (30) wurde er zum Major befördert. 1934 wohnte er privat in der Ringstraße 40 in Berlin-Friedenau, wo er die Telefonnummer H8 Wagner 0503 hatte. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Artillerie-Abteilung Königsbrück auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück ernannt. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 19. Oktober 1934. Am 14. Juni 1935 wurde entschieden, daß er mit dem 31. Juli 1935 von seiner Dienststellung als Abteilungskommandeur zurücktritt und ab dem 1. August 1935 unter Anordnung des Umzuges zum Infanterie-Regiment Oldenburg (Standort Bremen) kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Wirtschaftlich wurde er dem Infanterie-Regiment Oldenburg zugeteilt, seinen Dienst regelte die In 4. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Nebel-Abteilung 2 in Bremen ernannt, die durch die Teilung seiner ehemaligen Abteilung entstand. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1935 (1) zum Oberstleutnant befördert. Am 16. März 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1936 zum Chef des Stabes der Inspektion der Nebeltruppen und des Gasschutzdienstes im Reichskriegsministerium (RKM) in Berlin ernannt. Spätestens ab 1938 wohnte er mehrere Jahre in der Alsheimr Straße 4 in Berlin-Lankwitz, wo er die Telefonnummer 733357 hatte. Durch die Umbenennung des RKM wurde er am 4. Februar 1938 zum Chef der Staber der Inspektion der Nebeltruppen und Gasabwehr (In 9) im Oberkommando des Heeres (OKH). Als solcher wurde er am 9. März 1938 wurde er vom 4. April 1938 bis zum 13. April 1938 zum Besuch verschiedener Heereseinrichtungen in Italien kommandiert. Noch kurz vor dem Kommando wurde er am 31. März 1938 mit Wirkung vom 1. April 1938 (10) zum Oberst befördert. Am 9. November 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Edgar Theissen, Inspekteur der Nebeltruppen und Gasabwehr: "Mittelgroße, schlanke, recht gute militärische Erscheinung, guter Sportsmann, betätigt sich regelmäßig als guter Reiter, felddienstfähig. Wirtschaftliche Verhältnisse: Geordnet, geringer Zuschuß aus eigenem Grundbesitz. Hat sich seit der letzten Beurteilung am 11. Oktober 1937 am 11. Oktober 1937 besonders bewährt. Trotz der dauernd großen Anspannung seiner Arbeitskräfte vom 1. Tage seines Diensteintrittes als Chef des Stabes der Inspektion an erlahmte er nicht einen Augenblick und meisterte die vielseitigen Aufgaben des vergangenen Jahres in hervorragend guter Weise. Füllt seine Stellung nach wie vor sehr gut aus." Dazu ergänzte am 14. Dezember 1938 Generalleutnant Friedrich Fromm, Chef vom AHA: "Durchaus einverstanden." Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 übte er diese Funktion weiter aus. Am 30. September 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1940 für die nächsten Jahre beim Oberbefehlshaber des Heeres zum General der Nebeltruppen ernannt. Am 6. Mai 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Hervorragend sachkundiger Fachmann, der seine Waffe tatkräftig fördert und ihre Belange mit Geschick und unermüdlichem Fleiß vertritt. Bevor er im Frieden als Inspekteur an die Spitze seiner Waffe tritt, ist Verwendung in der Front geboten. Gründlicher Arbeiter mit Lehrbefähigung. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Regimentskommandeur; später Waffen-Inspekteur." Als General der Nebeltruppen wurde er am 16. März 1942 mit Wirkung zum 1. April 1942 (14) zum Generalmajor befördert. Am 1. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Berufsbegeisterter Soldat, der sich mit ungewöhnlicher Einsatzfreudigkeit mit belebender Tatkraft, mit selbsttätiger Arbeit an der Weiterentwicklung seiner Waffe und unermüdlicher Für die Truppe hohe Verdienste um die junge Nebeltruppe erworben hat. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Geeignet zum Divisionskommandeur; später Waffen-Inspekteur." Bereits am 10. Juni 1943 wurde er mit Wirkung zum 1. Juni 1943 (5a) zum Generalleutnant befördert. Für seine Verdienste als General der Nebeltruppen im OKH wurden ihm Kriegsverdienstkreuze verliehen. Am 9. Dezember 1944 wurde er mit Wirkung vom 25. November 1944 zum General der Nebeltruppen im OKH ernannt. Er wohnte inzwischen privat bei seiner Schwiegermutter, Babette Charlotte Reuter, in der Beethovenstraße 3 in Krailing bei Planegg und hatte dort die Telefonnummer 89461. Am 8. Februar 1945 wurde ihm dann auch noch das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Er blieb dann bis zum Ende des 2. Weltkrieges in der Funktion als General der Nebeltruppen eingesetzt. Nach Kapitulation der Wehrmacht wurde er Anfang Mai 1945 durch die Besatzungstruppen verhaftet und bis Juni 1947 gefangen gehalten. Dabei erarbeitete er bis 1948 die Studie "P-004 Chemical Warfare Project" mit 114 Seiten zur chemischen Kriegsführung. Danach verdiente er bis Mai 1951 sein Geld als Angestellter in München und Neuaubing. Im Herbst diesen Jahres ist er dann verstorben. Sein jüngerer Halbbruder, Generalleutnant Wilhelm Ochsner, befand sich noch immer in Gefangenschaft.

Er hatte mehrere Halbgeschwister:
Sein ältester Halbbruder war der am 19. Februar 1896 in Regensburg geborene Robert Albert Ochsner. Dieser trat bei Beginn des 1. Weltkrieges am 16. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Er kam dabei zur Ersatz-Abteilung vom 1. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold". Am 26. Oktober 1914 wurde er zum Ersatz-Bataillon vom Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment versetzt. Bereits am 4. November 1914 wurde er zum aktiven Infanterie-Leibregiment an die Front entsendet. Er kam dort zur 6. Kompanie. Dort wurde er am 11. Februar 1915 zum Unteroffizier befördert. Als solcher wurde er am 21. März 1915 bei Curlu durch Infanteriegeschoß (Gewehrgranate) durch Lunge und Gesäß verwundet. Daraufhin wurde er vom 21. März 1915 bis zum 21. April 1915 im Feldlazarett Cléry, vom 21. April 1915 bis zum 24. April 1915 im Kriegslazarett Péronne, vom 24. April 1915 bis zum 13. Mai 1915 im Kriegslazarett St. Quentin und vom 14. Mai 1915 bis zum 29. Mai 1915 im Vereinslazarett Weiden behandelt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 25. April 1915 verliehen. Dazu wurde er am 14. Mai 1915 wegen schneidiger Patrouille belobt. Am 29. Mai 1915 kam er zum Ersatz-Bataillon vom Infanterie-Leibregiment zurück und wurde der 7. Ersatz-Kompanie zugeteilt. Dort wurde er am 13. Juni 1915 zum Vizefeldwebel befördert. Am 6. Juli 1915 wurde er als Fahnenjunker zum Ersatz-Bataillon vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König" versetzt.  Einen Monat später wurde er am 6. August 1915 zum aktiven 1. Infanterie-Regiment "König" an die Front entsendet, wo er der 6. Kompanie zugeteilt wurde. Dort wurde er am 6. September 1915 zum Fähnrich ohne Patent befördert. Am 11. Oktober 1915 wurde er zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 15. April 1916 erhielt er vom 18. April 1916 bis zum 3. Mai 1916 einen Erholungsurlaub nach München und Miesbach genehmigt. Am 23. Mai 1916 wurde er wegen Fußgeschwulst links (infolge Verstauchung) im Etappenlazarett Longwyon aufgenommen. Gleichzeitig wurde er zum 1. Ersatz-Bataillon vom 1. Infanterie-Regiment "König" versetzt und dort der 6. Kompanie zugeteilt. Vom 25. Mai 1916 bis zum 22. Juni 1916 wurde er im Vereinslazarett Bad Orb behandelt. Danach wurde ihm vom 24. Juni 1916 bis zum 7. Juli 1916 ein Erholungsurlaub nach Miesbach genehmigt. Am 30. Juli 1916 wurde er mit Wirkung vom 12. August 1916 wieder zum 1. Infanterie-Regiment "König"  an die Front beordert. Dort wurde er am 13. August 1916 wieder der 6. Kompanie zugeteilt. Vom 15. September 1916 bis zum 3. Oktober 1916 wurde er als stellvertretender Führer der 7. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Vom 4. Dezember 1916 bis zum 11. Dezember 1916 wurde er wegen umschriebener Rippenfellentzündung nach Lungendurchschuss, geringem Lungenkattarh und leichter Nervenschwäche im Festungslazarett Metz, Abteilung Knabenseminar, behandelt. Vom 28. Dezember 1916 bis zum 14. Januar 1917 wurde er wegen Blutarmut, Neurasthenie und allgemeiner Nervosität im Festungslazarett Vereinshaus Metz behandelt. Direkt im Anschluß wurde er vom 15. Januar 1917 bis zum 6. Februar 1917 zur Militärkuranstalt Garmisch-Partenkirchen beurlaubt. Am 1. Februar 1917 wurde er zum 1. Ersatz-Bataillon versetzt. Dort ist er am 7. Februar 1917 eingetroffen und wurde bei der 2. Ersatz-Kompanie eingeteilt. Vom 11. Februar 1917 bis zum 24. Februar 1917 wurde ihm auch noch ein Erholungsurlaub nach Garmisch-Partenkirchen beurlaubt. Am 24. Februar 1917 erkrankte er an Lungenschmerzen und wurde daraufhin vom Stabsarzt Dr. Hermann behandelt. Vom 8. März 1917 bis zum 2. Mai 1917 wurde ihm eine kostenfreie achtwöchige Kur nach Reichenhall genehmigt, die er im Vereinslazarett Sanatorium absolvierte. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 28. April 1917 verliehen. Vom 3. Mai 1917 bis zum 31. Mai 1917 wurde ihm durch den Chefarzt eine Kur nach Bad Reichenhall genehmigt. Vom 1. bis zum 14. Juni 1917 erhielt er einen Urlaub nach Miesbach und München genehmigt. Am 28. August 1917 wurde er vom 29. August 1917 bis zum 11. September 1917 nach Starnberg beurlaubt. Vom 23. September 1917 bis zum 1. Oktober 1917 befand er sich auf dem Transport zum Feldrekrutendepot vom Königlich Bayerisches 16. Infanterie-Regiment "Großherzog Ferdinand von Toskana". Am 27. September 1917 wurde er durch Verfügung der stellvertretenden 1. Infanterie-Brigade ab dem 1. Oktober 1917 zum Kompanieführerkursus nach Nürnberg kommandiert. Am 9. Oktober 1917 wurde ihm ein Patent als Leutnant vom 22. November 1914 (7) verliehen. Am 30. Oktober 1917 wurde er mit Wirkung vom 13. November 1917 wieder zum 1. Infanterie-Regiment "König" an die Front beordert, wo er am 25. November 1917 eingetroffen ist. Er wurde noch am gleichen Tag mit der Führung der 1. Kompanie beauftragt. Am 27. November 1917 wurde er mit der Stelle des Kompanieführers der 1. Kompanie vom 1. Infanterie-Regiment "König" beliehen. Vom 14. März 1918 bis zum 15. März 1918 war er wegen Fieber krank gemeldet. Am Vormittag gegen 8:30 Uhr am 23. März 1918 wurde er in der großen Schlacht in Frankreich bei Insey im Department Aisne durch Infanterieschuß in den Kopf schwer verwundet. An der Verletzung ist er am gleichen Nachmittag gegen 14:30 Uhr verstorben. Er wurde auf dem Friedhof Lizerolles beerdigt.
Sein jüngster Halbbruder war Generalleutnant Wilhelm Ochsner.
Seine jüngere Halbschwester war die am 19. Dezember 1901 in München geborene Elisabeth Emilia Theresia Katharina Ochsner.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Pers 6/300307
Pers 6/781